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Acro

Die Kunstflugdisziplin im Gleitschirmsport

Akrobatisches Fliegen - schwungvoll durch die Luft

Akrobatikfliegen mit dem Gleitschirm, auch bekannt als Acro, ist eine Disziplin des Gleitschirmsports, bei der Piloten spektakuläre und dynamische Manöver in der Luft ausführen. 

Es handelt sich dabei um eine technisch anspruchsvolle und aufregende Form des Fliegens, die hohe Präzision, Erfahrung und ein tiefes Verständnis der Flugphysik erfordert. Akrobatische Manöver verlangen nicht nur ein hohes Maß an Können, sondern auch eine besondere Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen. 

Obwohl Acro-Fliegen in erster Linie aus Freude an der Herausforderung und der Kunst der Flugmanöver betrieben wird, gibt es auch internationale Wettbewerbe, bei denen Piloten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Sicherheit steht jedoch immer an erster Stelle, weshalb Acro-Pilotinnen und -Piloten zu Beginn ihrer Karriere häufig im Rahmen eines Sicherheitstraining das Training beginnen.

Acro als Wettbewerb

Acro-Fliegen hat sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten Wettkampfdisziplin entwickelt, die Pilotinnen und Piloten aus der ganzen Welt anzieht.

Es gibt zahlreiche Events, bei denen Teilnehmende ihre Fähigkeiten in Solo- und Synchro-Kategorien unter Beweis stellen. Bewertet werden Kriterien wie Präzision, Kreativität und der flüssige Übergang zwischen den Manövern. Mit dabei sind auch die Synchro-Flüge, bei denen zwei Piloten gleichzeitig Manöver fliegen – dies erfordert ein hohes Maß an Koordination und Teamarbeit.

Events helfen, Acro als wichtigen Teil des Gleitschirmsports weiter zu etablieren und sie international bekannter zu machen.

Der World Cup setzt sich aus einer Reihe von verschiedenen Wettkämpfen über die Saison hinweg zusammen. Zu den Events gehören unter anderem der Acromax und die Acro Show, bei denen Piloten ihre Fähigkeiten in spektakulären Manövern unter Beweis stellen.

Am Ende der Saison wird die Gesamtbewertung aus allen einzelnen Wettbewerben ermittelt.

Offizielle Worldcup-Seite

Wissenwertes

Für den Einstieg in das Acro-Fliegen eignen sich einige normale Gleitschirme gut, da sie ausreichend Dynamik für die ersten Manöver wie Spiralen oder SATs haben und dabei noch passive Sicherheit bei Fehlern bieten. Bei fortgeschrittenen Figuren wie dem Infinity Tumble wird dann spezielles Material notwendig, insbesondere ein Acro-Schirm, der sich durch seine höhere Dynamik und Agilität auszeichnet. Acro-Schirme sind in der Regel kleiner und agiler als herkömmliche Gleitschirme.

Es sollte von Anfang an ein Gurtzeug verwendet werden, das mit zwei Rettungsgeräten ausgestattet ist, um Risiken beim Retterfraß zu minimieren. Die Gurtzeuge im Acro-Fliegen sind neben zwei Retterfächern auch bezüglich anderer Punkte speziell auf die Anforderungen des Flugstils angepasst. Sie sind stabiler gebaut und weniger kippelig, um dem Piloten bei schnellen und intensiven Manövern mehr Kontrolle und Sicherheit zu bieten. Ein größerer Protektor sorgt dabei für zusätzlichen Schutz. Diese Ausrüstung hilft, das Risiko bei den herausfordernden Flugmanövern zu minimieren, ohne dabei die Agilität und Freiheit des Fliegens einzuschränken.

Acro-Fliegen sollte idealerweise im Rahmen eines Sicherheitstrainings erlernt werden. Diese Trainings finden unter der Aufsicht erfahrener Sicherheitstrainerinnen und -trainer statt und werden über Wasser organisiert, damit im Falle einer Rettungsauslösung eine sichere und sanfte Landung gewährleistet ist. Die Manöver werden schrittweise vermittelt, beginnend mit dynamischen Bewegungen wie Wingover und Spiralen. Mit der Zeit lernen die Pilotinnen und Piloten komplexere Techniken beispielsweise SATs oder negative Manöver wie Stalls oder Helikopter.

Das Beherrschen von Acro-Manövern erfordert viel Geduld und Hingabe. Es sind oft mehrere Hundert bis Tausend Flüge notwendig, um die Techniken vollständig zu meistern, und selbst dann lernt man stetig dazu. Neben den Praxistrainings gibt es auch wertvolle Lehrmaterialien, etwa Video-Tutorials wie die „Master Acro“ Serie, die detaillierte Einblicke in verschiedene Manöver geben.

weitere Informationen

Kunstflug ist in Deutschland mit Luftsportgeräten verboten. Der DHV konnte vor einigen Jahren erreichen, dass der Kunstflug unterhalb einer Querneigung von 135°  nicht dem Kunstflug zugeordnet wird. Es können somit die meisten Figuren in Deutschland legal geflogen werden (Ausnahme Infinity Tumbling, hohe Wingovers).