Fliegen in Deutschland und im Ausland

Gästeflugregelung für Pilotinnen und Piloten

Auf dieser Seite sind Informationen für

Pilotinnen und Piloten aus dem Ausland, die als Gäste in Deutschland fliegen wollen
Pilotinnen und Piloten mit deutscher Lizenz, die als Gäste im Ausland fliegen wollen

Gastpiloten und -pilotinnen aus dem Ausland sind herzlich willkommen in den deutschen Fluggebieten.
Für sie gilt die Gästeflugregelung. Diese erkennt unkompliziert ausländische Lizenzen an, wenn sich die Pilotin oder der Pilot vorübergehend in Deutschland aufhält:
Wer seinen Wohnsitz dauerhaft im Ausland hat, darf in Deutschland gemäß der Gästeflugregelung mit seiner heimischen Lizenz in Kombination mit der IPPI-Card der FAI Level 4 oder 5 fliegen. Eine Halter-Haftpflichtversicherung nach deutschen Bestimmungen abgeschlossen zu haben ist Voraussetzung.

Die Gästeflugregelung gilt nicht für Personen, die dauerhaft in Deutschland leben. Diese müssen eine deutsche Lizenz erwerben.

Die Gästeflugregelung ist für Passagierflug generell nicht gültig. Passagierflüge mit ausländischen Passagierflugberechtigungen sind in Deutschland vom Gesetzgeber nicht erlaubt.
Ausnahmen: Die voll anerkannte österreichische Passagierflugberechtigung sowie die für gelegentliche, nicht gewerbliche Flüge anerkannte Biplace-Lizenz der Schweiz und französische "Qualification Biplace Parapente".

Der deutsche Luftfahrerschein, in Verbindung mit der IPPI-Card der FAI, ermöglicht das Gleitschirm- und Drachenfliegen in den meisten Ländern der Welt.
Über die Gültigkeit der IPPI-Card in den einzelnen Ländern gibt es auf der Website der FAI Informationen.
Allerdings erfordert das Fliegen im Ausland eine sorgfältige Vorbereitung, da die luftrechtlichen Bestimmungen und Luftraumregelungen von Land zu Land variieren können. Einige Länder haben dabei deutlich abweichende Regelungen im Vergleich zu Deutschland. Um sicher und legal zu fliegen, ist es daher unerlässlich, sich vorab über die spezifischen Gesetze und Vorschriften des Zielgebiets zu informieren. In einigen Ländern, wie Australien, Südafrika und USA, ist eine Gastmitgliedschaft im nationalen Verband obligatorisch.

Teilweise existieren im Ausland Vorschriften über Höhe und Umfang der gesetzlichen Haftpflichtversicherungen, die von den deutschen Regelungen abweichen.

Viele Gleitschirm- und Drachenverbände im Ausland haben auf ihren Internetseiten Informationen für Gastpiloten in englischer Sprache.

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Fliegen im Ausland

Für Gleitschirm- und Drachenflieger eröffnen sich bei internationalen Reisen oft atemberaubende Flugmöglichkeiten. Allerdings erfordert das Fliegen im Ausland auch eine sorgfältige Vorbereitung, da die luftrechtlichen Bestimmungen und Luftraumregelungen von Land zu Land variieren können. Einige Länder haben dabei deutlich abweichende Regelungen im Vergleich zu Deutschland. Zum Beispiel darf der Luftraum E in einigen Ländern, wie etwa Italien, nicht beflogen werden. Um sicher und legal zu fliegen, ist es daher unerlässlich, sich vorab über die spezifischen Gesetze und Vorschriften des Zielgebiets zu informieren.

Nach den Regeln der EU-Verordnung Nr. 923/2012 (Nr. 117) werden Gleitschirme und Drachen als ähnliche Luftfahrzeuge wie Segelflugzeuge betrachtet. Ein Segelflugzeug ist ein “Luftfahrzeug, schwerer als Luft, das seinen Auftrieb im Flug durch dynamische Luftkräfte an feststehenden Flächen erhält und dessen freier Flug nicht von einem Motorantrieb abhängt, einschließlich Hängegleiter, Gleitschirme und vergleichbare Luftfahrzeuge." Diese Regelungen gelten jedoch nur innerhalb der EU. Daher kann man davon ausgehen, dass in EU-Ländern die Segelflugregeln auch für unseren Luftsport gelten.

Die Beschaffung konkreter Informationen zur Gesetzeslage in den jeweiligen Ländern gestaltet sich jedoch oft als schwierig, da das Drachen- und Gleitschirmfliegen in einigen Ländern nicht im Luftverkehrsgesetz geregelt ist. Aus diesem Grund ist es dringend empfehlenswert, sich vor dem Flug bei lokalen Piloten über die geltenden luftrechtlichen Bestimmungen und Lufträume zu informieren. Unsere Fluggelände-Datenbank bietet dabei zahlreiche Informationen und Kontakte zu Fluggebieten in Europa.

Besonders wichtig ist auch deine Fluglizenz, wenn du im Ausland fliegst. Mit einer IPPI Card in Verbindung mit deiner nationalen Lizenz darfst du in den meisten Ländern der Welt fliegen.

Weitere Informationen findet ihr in unserer Ausbildungsabteilung, im DHV XC und bei den internationalen Drachen- und Gleitschirmverbänden.

Informationen zu ausgewählten Ländern

Aktuell geltende Luftrauminformationen stellen sowohl Austro Control als auch der Österreichische Aeroclub zur Verfügung.

Bezüglich des Luftraums Innsbruck werden wichtige Informationen, welche für Gleitschirm- und Drachenfliegende gelten, auf den Seiten des Drachenfliegerclubs Innsbruck und bei den Venetfliegern veröffentlicht.

Luftraumseminar AT (09.02.2023)

In der Schweiz kann der Luftraum G + E genutzt werden. Der Luftraum G (unkontrollierter Luftraum) beginnt am Boden und endet in 600 m über Grund. Ausgenommen hierfür sind Kontrollzonen und TMA`s mit tieferen Untergrenzen. Lufträume der Klassen C und D dürfen nur mit Flugfunk und Freigabe genutzt werden. Die nutzbare Flughöhe im Luftraum E über dem Alpenbereich ist abhängig von den militärischen Betriebszeiten. Während der militärischen Betriebszeiten (Mo. bis Fr. 7:30 -12:05 und 13:15 – 17:05) endet der Luftraum E in FL 130 (3.950 m), außerhalb reicht der Luftraum E bis auf 4.550 m. Zu Flugplätzen müssen 5 km (Heliplätze 2,5 km) Abstand gehalten werden. Sie müssen mit mind. 600 m über Flugplatzhöhe überflogen werden.

Zu beachten sind auch die sogenannten DABS (Informationen über Gefahren, Einschränkungen im Schweizer Luftraum). Diese sind online bei Skyguide einzusehen.

Eine ausgezeichnete Broschüre und viele Informationen über den Luftraum der Schweiz hat der Schweizer Hängegleiterverband (SHV) herausgegeben.

Zu beachten sind zahlreiche Sonderregelungen im Bereich Wildschutz sowie Sonderregelungen mit der Flugsicherung. Ansprechpartner sind die örtlichen Clubs.

Luftraumseminar Schweiz (10.11.2022)

In Italien darf nur der Luftraum G (unkontrollierter Luftraum) für Flüge mit Hängegleitern und Gleitschirmen genutzt werden. Restricted Areas (R) sowie Prohibited Areas (P) dürfen nicht beflogen werden. Ausnahmen müssen über Flugfunk eingeholt werden. Für die Flugplanung von Streckenflügen ist eine aktuelle ICAO Karte notwendig, welche entweder von der Firma Eisenschmidt oder der Firma Avioportolano bezogen werden kann.

Darüber sind aktuell geltende NOTAMs zu beachten.

In Polen reicht der Luftraum G (unkontrollierter Luftraum) bis Flugfläche 95 (ca. 2.895 m), den Segelflieger, Gleitschirme und Hängegleiter nutzen dürfen. Zu beachten sind einige militärische Sperrgebiete, welche in der ICAO Karte als TSA (Temporary Segreated Area) bezeichnet sind. Diese dürfen nicht durchflogen werden, wenn sie aktiv sind. Einen guten Überblick über aktive Lufträume und Sperrgebiete bietet die Polska Agencja Zeglugi Powietrznej (Polish Air Navigation Services).

Hier gibt es eine ausgezeichnete Seite, auch in englischer Sprache. Dort ist in der Rubrik Charts eine Höhen- und Zeitskala abrufbar, welche auf einer Karte die verschiedenen Lufträume in dem gewählten Höhenbereich anzeigt. Die einzelnen Lufträume können mit Häkchen setzen angewählt werden. Ein ausgezeichnetes Tool, welches auch für andere Länder wünschenswert wäre.

Nationalparke sind als Luftsperrgebiete ausgewiesen (z.B. EP-R 27 Magurski Nationalpark). Diese Gebiete dürfen von motorlosen Luftfahrzeuge ohne Einschränkungen überflogen werden. Piloten mit Flugfunk können sich bei der zuständigen FIS über gesperrte Lufträume informieren (z.B. FIS Gdansk oder FIS Posznan).

Eine gute Zusammenfassung über das Fliegen in Polen und Tschechien hat der Rothenburger Luftsportverein e.V. zusammengeschrieben.

Für Einflüge mit Hängegleitern und Gleitschirmen reichen für Personen aus dem Schengenraum der Personalausweis und die Fluglizenz inkl. IPPI Card.

Der Luftraum in Slowenien ist in 3 verschiedene Bereiche eingeteilt. In den slowenischen Alpen liegt die max. Höhe bei 9.500 ft MSL (2895 m). Im übrigen Slowenien ist die max. Höhe auf 2.500 ft MSL beschränkt und im Bereich Flughafen Ljubljana auf max. 1.000ft (305m) MSL. Eine Karte mit den eingezeichneten Bereichen findet Ihr hier beim slowenischen Verband.

Weiterführend werden hier die Regeln für das Drachen- und Gleitschirmfliegen in Slowenien dargestellt.

Der Lufträume G (unkontrollierter Luftraum) sowie E (kontrollierter Luftraum) dürfen in Tschechien mit Hängegleitern und Gleitschirmen beflogen werden. Der Luftraum G reicht bis 1.000 ft (305 m) über Grund. Darüber schließt sich E bis 9.500 ft (2.900 m) MSL an. Zu beachten sind die üblichen Wolkenabstände in E (300 m vertikal, 1,5 km horizontal). In militärischen TSA Gebiete darf nicht eingeflogen werden.

Weitere Informationen gibt es beim tschechischen Verband.

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