Wissenschaftler unterstützen Gurtzeug-Protektor-Forschung

Beim Thema Rückenschutz in Gleitschirm-Gurtzeugen hat die technische Entwicklung in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen. Neben den klassischen Airbag- und Schaumstoffprotektoren kommen vermehrt aufblasbare Schutzsysteme und dünne Hartschaumprotektoren mit speziellen Dämpfungselementen zum Einsatz. Besonders Letztere sind Gegenstand einer intensiven Diskussion in der Fachwelt („Koroyd-Diskussion“, „Ruck-Diskussion“). Es ist bislang nicht abschließend geklärt, wie gut die Dämpfungseigenschaften dieser Protektoren für den Schutz der Wirbelsäule geeignet sind. Das Testverfahren zur Protektorprüfung bestehen diese Protektoren, die Beschleunigung wird jedoch um ein Vielfaches schneller abgebremst als bei herkömmlichen, weicheren Konstruktionen.

Der DHV hat nun zur Klärung dieser Fragen professionelle Unterstützung erhalten.

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Steffen Peldschus ist Leiter Biomechanik und Unfallforschung am Institut für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er hat wissenschaftliche Studien zu Schutz-Protektoren in anderen Bereichen begleitet. Zusammen mit seinem Kollegen Dr. Raúl Aranda hat er den DHV besucht. Es wurden Fragen zur Funktionalität der verschiedenen Protektoren diskutiert und praktische Versuche an der Protektor-Prüfanlage des DHV durchgeführt. Die beiden Wissenschaftler berichteten ausführlich über ihre Forschungen zu Schutz-Protektoren. Besonders interessant: Neueste Simulations-Software erlaubt die Berechnung von Belastungen der Wirbelsäule in verschiedenen Unfall-Aufprallsituationen. Das lässt viel realistischere Testverfahren zu als die Versuche mit Dummies, die die Eigenschaften des menschlichen Körpers nur bedingt abbilden können.

Als Ergebnis werden Prof. Peldschus und Dr. Aranda Empfehlungen für ein mögliches künftiges Testverfahren erarbeiten. Der DHV wird darüber informieren.

DHV-Referat Sicherheit und Technik