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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Gleitschirm Nationalmannschaft Deutschland

Gleitschirm Weltmeisterschaft Argentinien 31.10.-13.11.2021

 

Deutsches Team 2021 in Tucuman
Daniel Tyrkas
Jonas Böttcher
Jonas Böttcher
Ernesto im Vordergrund, Philipp, Jonas, Torsten und Stefan
Stefan und Ulli im Interview
Andreas Malecki
Ulrich Prinz
Daniel und Jonas
Torsten Siegel
Harry und Yves
Philipp Haag, Weltmeister der Herzen
Philipp Haag
Ulli und Stefan im Ziel
Startbeginn

Pressemitteilung des DHV

Stark geflogen und doch verloren

Tucumán / Argentinien (DHV) – Die deutsche Gleitschirm-Nationalmannschaft zeigte zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Argentinien eine sehr starke Leistung, welche die Titelambitionen des achtköpfigen Teams untermauerte. Doch ein nachträglich gestrichener Durchgang und ein kontroverser Punktabzug nach einer Luftraumberührung machten alle Titelhoffnungen zunichte. Daniel Tyrkas aus Brannenburg, Bayern landete am Ende als bester deutscher Pilot auf Rang neun.

Tegernsee - Im argentinischen Tucumán fand vom 31. Oktober bis 13. November die 17. FAI Gleitschirm Weltmeisterschaft statt. 148 Piloten aus 37 Nationen flogen nach der Eröffnungsfeier und den Trainingsläufen um die Titel in der Team-, Herren- und Damenwertung. Das deutsche Team war mit acht Piloten am Start und Teamchef Harry Buntz hegte berechtigte Medaillenhoffnung:
„Während der letzten zwei Jahre sind sehr viele internationale Wettbewerbe wegen der Corona-Beschränkungen abgesagt worden. Die Weltmeisterschaft in Argentinien brachte unsere Nationalmannschaft endlich wieder zusammen. In den Jahren vor Corona flogen unsere Piloten kontinuierlich in der Weltspitze mit und haben mit zahlreichen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei den letzten Welt- und Europameisterschaften einen beispiellosen Erfolg verbucht. In der laufenden Saison zeigten in diesem Jahr vor allem Ferdinand Vogel, Ulrich Prinz und Philipp Haag eine hervorragende Leistung. Leider konnte Ferdinand nicht an der WM teilnehmen, aber zum Glück verfügen wir über einen sehr starken Kader, so dass wir immer noch mit großen Ambitionen an den Start gegangen sind. Und der Auftakt sollte uns recht geben“, sagte Teamchef Buntz zu Beginn der WM.


Starker Auftakt, eindrucksvolles Fluggebiet
Tucumán und die Ausläufer der Anden bildeten eine eindrucksvolle Kulisse für die 17. FAI Gleitschirm Weltmeisterschaft in Argentinien. Das Fluggebiet um den Startplatz „Loma Bola“ liegt auf einem von Nord nach Süd verlaufenden Höhenzug. Richtung Westen erklimmen die Anden in mehreren Wellen die 4.000 Meter Marke, während sich im Osten die Provinzhauptstadt San Miguel de Tucumán in einer weiten Ebene erstreckt.
Nach zwei Trainingstagen mit perfekten Flugbedingungen und weiten Streckenflügen brachte ein Wetterumschwung Regen und viel Wolken in das Fluggebiet und beendete eine lange Trockenzeit in Tucumán. Für die Anwohner ein Segen, für die Piloten eine Herausforderung, welche die deutschen Piloten zu Beginn perfekt meisterten. Allen voran Philipp Haag aus Baden-Württemberg. Der 26-jährige Pilot aus Rottweil sorgte bei seinem dritten Nationalmannschaftseinsatz für Furore: er gewann die ersten beiden Läufe und zusammen mit seinem Teampiloten Ulrich Prinz (Stuttgart, Baden-Württemberg), Torsten Siegel (Fulda, Hessen) und Ernesto Hinestroza (Garmisch-Partenkirchen, Bayern) lagen er mit dem Team auf Medaillenkurs.


Regen und Proteste
Doch der Höhenflug des deutschen Teams wurde jäh gestoppt. Frankreich legte einen Protest gegen die Wertung des zweiten Laufes ein, weil die nachfolgenden Piloten angeblich durch eine Information des Rennleiters einen Vorteil bekommen hätten, wodurch sie eine Abwindzone umfliegen konnten. Die Rennleitung entschied, den Task aus der Wertung zu nehmen.
Und nur einen Tag später wurde dem gesamten deutschen Team, zusammen mit 25 anderen Piloten, eine Luftraumverletzung vorgeworfen, wobei ihre Instrumente nachweislich anzeigten, dass sie sich noch außerhalb des Luftraums befanden. Das Problem: viele Fluginstrumente machen aus einem kreisrunden Luftraum in ihrer internen Darstellung ein Polygon, was die Positionsberechnung erleichtert. Allerdings verläuft der Streckenzug des Polygons mal leicht innerhalb, mal leicht außerhalb des perfekten Kreises. So kann es passieren, dass eine Trackspur zwar noch außerhalb des Polygons, aber innerhalb des Kreises liegt.
Der Vorfall sorgte für viele Diskussionen und Proteste während der verregneten Tage zum Ende der ersten Woche. Letztendlich entschied sich die Jury, alle Proteste abzulehnen, womit bereits eine Vorentscheidung in der Teamwertung gefallen war: Deutschland fiel auf Rang 10, Frankreich gar auf Rang 12 in der Nationenwertung zurück.


Gute Einzelleistungen bei schwachen Bedingungen
Die letzten Läufe der Weltmeisterschaft fanden weiter unter sehr schwachen Bedingungen mit vielen Außenlandungen statt. Daniel Tyrkas aus Brannenburg, Bayern, meisterte die Bedingungen mit Routine und kämpfte sich am Ende noch auf einen hervorragenden neunten Platz vor. „Ich bin sehr glücklich, dass ich in dem extrem starken Teilnehmerfeld in die Top Ten geflogen bin. Gerade bei den sehr schwachen Bedingungen war es nicht einfach, immer den Anschluss zu halten und die richtigen taktischen Entscheidungen zu treffen“, sagte Tyrkas erfreut über sein sehr gutes Abschneiden bei der WM.
Jonas Böttcher flog bei seinem ersten Nationalmannschaftseinsatz nur knapp an den Top Ten vorbei. Der 27-jährige Nachwuchspilot aus Oberstdorf, Bayern, belegte am Ende Rang 14. Ebenfalls zufrieden mit seinem ersten Nationalmannschaftseinsatz zeigte sich Stefan Bernhard. Nach einer Außenlandung im vierten Lauf flog der Kölner noch auf Platz 23.
Teamchef Harry Buntz schaut daher zuversichtlich in die Zukunft: „Wir waren in Argentinien mit einem sehr starken Team am Start und ich bin zuversichtlich, dass wir beim nächsten Einsatz erfolgreich abschneiden. Unsere Piloten fliegen alle auf gleichwertigem, hohem Niveau und sie werden bei der Europameisterschaft 2022 in Serbien zeigen, dass sie in Argentinien zu Unrecht abgestraft wurden,“ sagte Teamchef Harry Buntz mit Blick auf den nächsten Einsatz der Nationalmannschaft.

Großbritannien feiert seine Erfolge
Der große Gewinner der Weltmeisterschaft war Großbritannien. Zum ersten Mal in der Geschichte des Gleitschirmsports holte das Vereinigte Königreich eine Goldmedaille in der Teamwertung. Ebenfalls Gold ging an Russel Odgen, der damit an die glorreichen Erfolge seiner Landsleute John Pendry (1997) und Robbie Whittall (1991) während der ersten Weltmeisterschaftsjahre anknüpfte.
Da Großbritannien ohne eine Pilotin nach Argentinien gereist war, blieb ihnen das Tripple verwehret. Die hoch favorisierte Französin Seiko Fukuoka lieferte sich bis zum Ende ein packendes Rennen mit der Schweizerin Yael Margelisch, welches die Eidgenossin am Ende für sich entschied und damit Fukuokas dritten WM-Sieg vereitelte.

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