
World Cup Brasil/Castelo 2023 vom 18. bis 25.03.2023
Die schnellsten "Commentary" und weitere Bilder zum Rennen findet man unter dem Blog der PWCA APP
News of the day
Dienstag, den 21.03.2023
Heute Task 3 und der Himmel sieht richtig gut aus. Aber bevor es los geht muss ich mich erst noch etwas sortieren.
Gestern wurde es spät beim „Debriefing“ am Pool und weil die Caipis sich in die Länge zogen konnte ich meine beim Start gerissene Bremsleine nicht mehr reparieren und auch diverse Instrumente nicht mehr laden. Zu allem Übel war wohl auch der letzte der Caipis schlecht weshalb ich nicht sonderlich gut geschlafen habe ;-)
Als der Meet Director zum Task Briefing ruft sitzen Pepe und ich noch auf der Startwiese und spleissen Bremsleinen. Ich sag nur: Ruhe bewahren und Sicherheit ausstrahlen, auch wenn’s mal nicht perfekt läuft. Step by Step kann ich aber alles abhaken was noch zu tun ist und bin dann tatsächlich noch rechtzeitig in der Luft.
Diese Luft fühlt sich heute gut an. Recht früh schon starke Bärte und eine gute Basis beim Start lassen auf ein schnelles Rennen hoffen, aber Castelo ist tricky, besonders bei 105 km, die heute zu absolvieren sind.
Zuerst geht es kurz in die Berge nordöstlich der Stadt um dann auf einem langen Schenkel nach Süden Richtung Küste zu fliegen. Ich bin gut positioniert und in bester Gesellschaft mit der Weltspitze des Gleitschirmsports. Einer sticht hier wieder einmal besonders heraus: Honorin Harmard. Die Nummer 1 der Weltrangliste und der Gewinner des Superfinales in Mexico fliegt beeindruckend selbstbewusst und fast fehlerfrei. Meistens der Erste der voran prescht und auch noch in den aussichtslosesten Situationen immer wieder einen Bart findet.
Honorin fliegt auch heute wieder unerschrocken voraus, als hätte er eine Brille, die die Thermik anzeigt. Das Gelände wird jetzt flacher und man muss seinen Flugstil anpassen. Starke Bärte sind jetzt rar und wenig durch Wolken markiert. Wer tief kommt muss hier zusätzlich mit stärkerem Wind kämpfen, da wir noch unter dem Einfluss der See Breeze stehen. Ich gehe etwas vom Gas und fokussiere mich auf die stärkeren Bärte um meine Höhe zu halten. Wenn die Gruppe aber weiterfliegt muss man mit, sonst verliert man zu viele Leadingpoints. Grob gibt es maximal 165 Leadingpoints für einen Task (wenn man immer vorne war). Bei 1.000 möglichen Punkten pro Task sind das ne Menge und sie entscheiden bei diesem Pilotenlevel das Endergebnis. Die Führenden ziehen lassen, weil man erst noch den 2-Meterbart auskurbeln will ist deshalb meistens keine gute Idee, auch wenn man die Höhen später noch gut gebrauchen kann.
Soweit zur Theorie, dennoch lasse ich Honorin und Baptiste auf dem zweiten langen Schenkel durchs Flachland nach Westen erst einmal ziehen. Sie fliegen für mich einfach zu tief ins grosse blaue Nichts. Zu riskant für mich, ich will etwas mehr Höhe als Sicherheitsreserve mitnehmen. Das zahlt sich aus und ich komme mit etwas Rückenwind gut durch die nächsten 20 km.
Vor der Westwende ist dann erst mal nicht mehr viel mit Steigen und das Feld splittet sich auf. Auch die Führenden suchen jetzt nach Thermik, schnell weiterfliegen ist erst mal keine Option mehr. Alle Bärte sind schwach und unsortiert und so biege ich Richtung Lee eines Hügels ab wo viel Sonne drinsteht - der Plan geht auf. Mit 2 anderen Piloten haben wir knapp 3 Meter Steigen, doppelt soviel als die Gruppe im Flachen. Wir können im Vollgas zur Wende fliegen und danach direkt wieder zu den Führenden aufschliessen.
Ab hier geht es zurück nach Osten Richtung Castelo. Der letzte und entscheidende Schenkel. Das Ziel liegt kurz vor dem Starplatz, es sind aber noch gut 25 km bis dahin. Nun ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Wer jetzt eine guten Bart erwischt wird sich absetzen können. Immer mehr Piloten können nun aufschliessen und ich orientiere mich immer wieder nach vorne. Sobald eine Thermik nachlässt, oder ich sie wegen anderen Piloten nicht sauber zentrieren kann fliege ich ein Stück weiter Richtung Ziel. Ich bin jetzt ganz vorne mit guter Höhe und als Honorin den letzten Bart verlässt tue ich das auch.
Vor uns liegt noch eine lange Querung zur Hügelkette kurz vor Castelo. Wir brauchen noch einen letzten Bart, und wir finden ihn. Da alle anderen hinter uns sind haben wir Zeit einige Kreise ungestört zu zentrieren bevor die Meute unsere Thermik erreicht. Das reicht um einen Vorteil zu erfliegen und als mein Vario einen Endanflug ins Ziel verspricht fliege ich los mit dem Beschleuniger am Begrenzer bis zur End of Speed Section.
Am Ende reicht es für Platz 4 in der Tageswertung. Ein guter Tag mit guten Entscheidungen und wenig Fehlern. Vielleicht sollte ich das mit den Caipis heute Abend beim „Debriefing“ am Pool noch einmal versuchen, eventuell nur den letzten (schlechten) weglassen. Für heute hat dieser Ansatz ja anscheinend funktioniert ;-)
Gruss,
- Burn - (Stefan Bernhard)
Montag, den 20.03.2023
Task 2
Es trocknet mehr ab und schon bei der Auffahrt sahen wir, dass die Basis heute etwas höher war. Die Aufgabe mit 88 Kilometern auch etwas länger als gestern.
Wir flogen nach dem Start Richtung Westen etwas in die Berge und kurz vor der Ersten Wende war es ein totales Gewusel, einige flogen in der Thermik auf Kollisionskurs und wieder andere scherten sich sonst was um die Drehrichtung. Ich flog da etwas größere Kreise, um eine Berührung mit anderen zu vermeiden und schon war ich deutlich tiefer. Ich hatte aber auf den nächsten 10 Kilometern durch eine gute Linienwahl wieder die erste Gruppe eingeholt und sogar überflogen und konnte so mit den ersten bis kurz vor der letzten Wende fliegen. Zum Schluss, 12 Kilometer vor dem Ziel wurde es noch einmal Tricky. Wir parkten fast zehn Minuten in schwachem Steigen, so dass viele andere sich zu uns gesellten. Leider verlor ich hier eine gute Position, da ich zu verhalten Richtung Ziel flog. Viel zu hoch, merkte ich zu spät, dass eine andere Gruppe uns unterflog und ich mindestens 40 Plätze verschenkte. Muss da noch etwas an mir arbeiten, dass ich da etwas früher in den Endanflug gehe.
Mit Platz 10 Overall, bin ich aber nach wie vor noch ganz gut dabei.
Bis morgen Gruß Pepe
Sontag, den 19.03.2023
Task 1
Die Wettervorhersage sagte ab 12 Uhr, Lokale Schauer. Wind 4 bis 10 Km/h aus Ost Nordost.
Die Aufgabe von 71 Kilometern war, erst 10 Kilometer West, dann 10 Kilometer Ost, zurück nähe Startplatz und dann wieder gen Westen.
Honorin flog ständig voraus und wir mit einer 20 ziger Gruppe kurz dahinter. Es waren trotz der Vorhersage, gute Bedingungen. Erst zum Ende des Rennens konnten sich einzelne Piloten von der ersten Gruppe etwas absetzen und mit etwas mehr Höhe zum Ziel fliegen. Ich war mit Alex Schalber sehr gut positioniert und konnte mit sehr viel Höhe, sicher zum Ziel gleiten. Honorin war zum Schluss auf einer anderen Linie nicht ganz so gut unterwegs und kam Tief. Er schaffte das Goal nur bis zur End of Speed und musste dort landen. Mit Platz 8 gelang mir im ersten Lauf dieses World Cup ein gutes Ergebnis.
Torsten, mit Platz 19 ist nur knapp hinter mir. Nun hoffen wir, dass wir weitere tolle Durchgänge in den nächsten Tagen haben werden.
Bis bald, Gruß Pepe
Ergebnisse und Livetrack:
live.pwca.org
Samstag, den 18.03.2023
Einschreiben World Cup CasteloNachdem wir erst einmal 2 Tage Strandurlaub in Vitoria gemacht hatten, ging es heute wieder an die Pflicht.Mein nagelneuer Schirm, der letzte Woche eingeflogen wurde auf der Britisch Winter Open, erfuhr einen Trimm-Update.Es war nötig, denn mein Gefühl sagte mir, er ist zu langsam. Meist wollen zu langsame Schirme widerwillig in die Thermik oder hebeln etwas. So, es war nötig, er war deutlich zu langsam geworden in den ersten 30 Stunden seines Fliegerlebens.Hoffe das er nun etwas runder geworden ist. Die übrigen Deutschen, außer Daniel Tyrkas, der schon auf der Winter Open da war, sind nun auch angekommen. Mit uns beiden, sind nun auch Torsten Siegel und Stefan Bernhard am Start.Favoriten werden aber wieder die Franzosen sein, die außer Honorin Hamard und Babtist Lambert einige andere Top Ranking Piloten am Start haben.Das Wetter morgen wird so wie heute noch nicht richtig gut werden, aber Auffahrt ist um 8 Uhr morgen früh. In den nächsten Tagen soll es aber wieder deutlich besser werden, so dass es mit Sicherheit über einige schöne Läufe zu berichten gibt.Bis dahin,
Gruß Pepe
Pictures of 2016
Hier noch ein kleiner Landschaftlicher Gruß von 2016, als der letzte PWC in Castello stattfand.
Bilder von Uwe Tillmann und Martin Petz / DHV Archiv 2016
Back to "World Cup Castelo, Brazil 2023"
Castelo’s truly stunning landscape with huge granite domes surrounded by mountains and waterfalls, makes it one of the most beautiful places to fly in the world. It’s complex aerology, thanks to the sea breeze, gives added interest, giving a technically challenging arial playground.
The World Cup’s return to Castelo and the Ubá valley is long overdue. Four very successful competitions have already been held here: 2006, 2008, 2012 and 2016. Yann Martail and Emanuelle Zufferey won in 2012. Will it be all change at the top, or more of the same from two of the World’s most consistent and long serving pilots?
Hot off the top spot from the recent Super Final in Mexico in December, Honorin Hamard, will also be competing. Baptiste Lambert, third in the Super Final, with three World Cup wins already could put up a real challenge to Honorin’s bid to win his seventh World Cup. However, for once, this is probably not going to be all about the French. Top Brazilian pilots Rafael Barros, Rafael Saladini, Luciano Horn, Erico Oliveira and Gilmar Couto are also in with a real chance of landing on the top spot in a place, and with conditions, that they all know very well. Not to mention young Brazilian prodigy, 21-year-old Caio Buzzarello.
The race for the ladies’ podium could well be a French/Brazilian duel too with Meryl Delferriere and Marcella Uchoa obvious favourites. But there are a lot of other very experienced ladies taking part. Violeta Jimenez, third overall in this years’ Monarca Open, will, like Meryl and Marcella be setting her sights on a good overall ranking too! Boys beware!
The name Timo Leonetti is probably ringing bells for some, and alarm bells for others. This will be Timo’s debut World Cup. Although he will be the youngest pilot in the competition, he is by no means a novice. Invited by Gin Gliders, he won XContest 2022 and already has 569km as his longest flight. He set a new long-distance World and European speed record last year for a 300km triangle (29.5km/h) and he’s only 20 years old!
A lot of respect also has to go to the legendary Pepe Malecki who will be taking part in his 99th World Cup, here in Castelo.
With 18 AA pilots taking part, the only thing that is certain is that it will be a very challenging competition.
On the team leaderboard, the Paragliding World Cup Association is delighted to welcome aboard two new partners: Cameli Municipality and Northwest Paragliding. With 19 partner teams taking part, the team competition will, once again, be very exciting to watch, culminating in a Partners' Trophy which will be awarded at the Super Final.
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Photo gallery of flying in Castelo by Ulric Jessop: https://photos.app.goo.gl/9cYwqcVGaSi54Zxi6