News of the Day

Die Overall World Cup Ergebnisse, Damen: 1. Anja Kroll, 2. Ewa Wisnierska, 3. Dorothea Stichlmair. Herren: 1. Andi Aebi, 2. Urban Valic, 3. Torsten Siegel, 7. Oliver Rössel, 26. Andreas Malecki. In der Nationen Wertung liegt Deutschland auf dem 4. Platz. Unser Dank an alle Deutschen Piloten die teilgenommen haben und Gratulation für die guten Leistungen aller. 

Den Grindelwalder PWC gewinnt bei den Damen, Anja Kroll, 2.Platz geht an Dorothea Stichlmair und  3. Platz an Hiraki Keiko. Bei den Herren gewinnt Chriegel Maurer vor den beiden zweitplazierten Michael von Wachter und Peter Frauenschuh, bester Deutscher Pilot wird Oliver Rössel auf dem 8 Platz, Torsten Siegel Platz 16 und Dortohea Stichlmair Platz 28 Gesamtwertung bei 150 teilnehmenden Top Piloten.

31.05.2008
Hallo Ihr Lieben,

heute schreib ich mal den Tagesbericht. Eigentlich hätte heute laut Wettervorhersage ja der beste Tag sein sollen, dementsprechend motiviert sind wir heute Morgen aus den Zelten geschlüpft. Allerdings hat schon der erste Blick zum Wetterhorn, Eiger und First viele Wolken und etwas später dann auch deutliche Überentwicklungen gezeigt. Das erste Briefing wurde somit auf 12:00 verschoben.

Martin Scheel, unser Wettermann, gibt eine eher pessimistische Vorhersage für den Tag: die feuchten Luftmassen werden nicht wie am Tag vorher von einen leichten Südwind abgetrocknet und das es sehr labil ist, geht er von grossen Wolkenabschattungen und Regen aus.  Am Startplatz wechseln sich leichter Regen und kurze Wolkenlöcher ab und somit wird um 13:00 gecancelt.

Ich bin somit nach Anja Kroll und vor Keiko Hiraki 2. Dame in diesem PWC (das erste Mal überhaupt auf dem Podium bei einem World Cup) und freue mich natürlich riesig und nehme die Bahn runter….

… was ein grosser Fehler war. Die Frei-Flieger zeigen uns nämlich, dass sie gemütlich die Nordwand des Schreckhorns und des Eigers hinauf soaren können und die Basis ist gar nicht sooo niedrig.

Ein Task wäre wohl nicht drin gewesen, aber es hätte sich auf jeden Fall gelohnt noch einmal die gigantische Berg- und Gletscherwelt rund um Grindelwald zu erkunden und in Ruhe Photos zu machen. Die Gletscher sind vom Sahara Wüstensand, den der starke Föhn die letzten Tage gebracht hat, ganz gelb. Wir wundern uns bei der schweizer Ordentlichkeit darüber, dass sie die Gletscher noch nicht gereinigt haben!

Den Grindelwalder PWC gewinnt (wie könnte es anders sein J) Chriegel Maurer vor den beiden zweitplazierten Michael von Wachter und Peter Frauenschuh.

Die Overall World Cup Ergebnisse:

1. Andi Aebi                         1. Anja Kroll
2. Urban Valic                       2. Ewa Wisnierska
3. Torsten Siegel (gratuliere)  3. Dorothea Stichlmair
8. Ollie Rössel
28. Pepe Maleki

Bis bald,

Dorothea

30.05.2008
Es fliegt.............
Nach nun 4 Tagen Regen und Wind hieß es heute dann doch etwas überraschend für alle, wir fahren  hoch. Keiner wollte es nach dem vielen Regen so richtig glauben, aber so schlecht sah es nicht aus.
Mit Hausi Bollinger entschied ich mich im Taskkomitee dann für eine kurze schnelle Aufgabe von 44.2 km entlang der Sonnenbeschienenen Südflanke gegenüber des Eiger. Einzigst die letzte Boje am Fuße des Eiger fand nicht bei allen den Zuspruch. Bedenken kamen wegen der niedrigen Basis und der doch recht seltenen Sonnenstrahlen.
Aber wir waren uns sicher wenn die ersten 30 km gehen geht auch der Rest.
Fast alle Piloten im Ziel war dann auch die Bestätigung der Aufgabe.
Wir hatten eigentlich zum Nachmittag mit Überentwicklungen gerechnet, doch die blieben bislang aus, so das wir nun die Erfrischungen in der milden Nachmittagssonne genießen können.
Ich wurde heute ca. 15 ter, knapp hinter mir Olly und Torsten getrieben von Jens, alle unter die Top 30.
Robert hatte leider eine zu optimistische Einstellung zur vorletzten Wende an der großen Scheideck.
Doch diese wurde vom Ostwind über spült und so fand er sich leider dann doch zu früh am Boden wieder.
Ewa, Dorly und Robert Hauser machten dann kurz darauf das Ziel und sind noch gut im Rennen.

Bei den Nachbarn aus Österreich hatte das Geburtstagskind Peter Frauenschuh denke ich mal zum Frühstück ne Handvoll Ameisen gegessen. Der legte heute so häufig eine Super Spur vorne weg das einem Fast zum fürchten war. Zum Schluss reichte es bei ihm für Platz 4 und damit ist er weiter ganz oben gefestigt.
Mal schauen ob er bei diesem Ergebnis und seinem Geburtstag in Geberlaune ist. Hi hi

Alles Liebe Pepe

29.05.08

Und ewig grüßt das Murmeltier! Wie im gleichnamigen Film wiederholte sich auch heute das typische Wetter- und Aktivitätenmuster.
Die gestern von der Wettkampfleitung angekündigte geringe Chance für einen Durchgang hatte sich mit der "Cancellation SMS" die gegen die übliche Zeit um halb neun eintraf mal wieder in Luft aufgelöst. Der Blick aus dem Fenster ließ keinen Zweifel an der Entscheidung offen. Die an sich spektakuläre Nordwand unseres Hausberges Eiger hüllte sich in dröges Grau. Der gestern und vor allem vorgestern noch lebhafte Föhn war weniger präsent. Gegen Mittag legte er dann doch etwas zu und es gab die ersten Wolkenlücken. Später wieder der übliche Mix aus Sonnenbad und Sprühregen bevor dann abends die 4.000m Gipfel wieder dezentes Grau auflegten. Insgesamt wird der Wettercharakter etwas feuchter. Dennoch sind die Wetterauguren für morgen positiv gestimmt. Mit 60% Wahrscheinlichkeit soll es ggf. einen frühen Task geben. Lassen wir uns überraschen!
Da das Flugprogramm abgesagt war gingen wir unseren üblichen Aktivitäten nach. Jens bewieß sich heute ein zweites mal beim Schluchtenspringen (siehe auch Bericht von gestern). Diesmal ging er die 40m Freifall im Vorwärtssalto an bevor er sich dann pendelnd in der Schlucht des unteren Grindelwalder Gletschers wiederfand.
Ewa diskutierte nochmals mit diversen Beteiligten die Entscheidung des Komitees bzgl. des Wolkenfluges. Leider noch keine Veränderung gegenüber gestern.
Thorsten und Robert ertüchtigten sich fleißig im Kraftzentrum unseres Headquarters. Nach dem Bizeps Warm-up ging es dann noch in den Boxring mit leichtem technischen Vorteil für Thorsten.
Pepe vertrat uns bei der Pilotensitzung, wo die geplanten Regelveränderungen für nächstes Jahr vorgestellt wurden. Wesentliches Element ist die Einführung einer europäischen, asiatischen, nordamerikanischen und südamerikanischen Worldcupserie bestehend aus 3 europäischen Wettbewerben und 2 Wettbewerben in den jeweiligen anderen Kontinenten. Dort qualifizieren sich die Piloten dann für ein Superfinale, welches alle 2 Jahre stattfindet, ca. 10-12 Tage dauert und in 2009 in Italien angedacht ist. Mann kann sich mit nur einem Wettbewerb für das Superfinale qualifizieren; sollte man dort z.B. unter die Top 15 in europäischen Wettbewerben bzw. die Top 10 bei den außereuropäischen Wettbewerben fliegen.
Pilotenmeinungen dazu sind erwünscht und können im PWC Forum kundgetan werden. Bis zum Stichtag 19. Juni 2008 wird abgestimmt, ob diese neue Regelung eingeführt wird. Nur bei 2/3 Zustimmung aller Piloten, welche die letzten 2 Jahre am PWC teilgenommen haben, wird diese Neuerung umgesetzt.
Pepe schlug vor das erste Superfinale erst in 2010 zu veranstalten, damit kein Konflikt mit der in 2009 stattfindenden Weltmeisterschaft in Mexiko entsteht und eine Entlastung der Piloten gegeben ist.
Viele Gruesse an daheim

Robert Hauser

28.05.2008

Leider muss ich euch mitteilen, dass es auch heute keinen Task wegen Fönsturm gibt.
Die ganze Nacht regnete und stürmte es. Zwischendurch hatte es fast den Eindruck, dass es meinen Bulli auf die Seite legte.
Erst mittags hörte es auf zu regnen, aber den starken Wind haben wir immer noch.
Der Veranstalter bot heute dann für 20 Stutzen einen Klamm-Freifall-Sprung an. Aus 40 Höhenmetern nur an einem Seil gesichert (kein Gummiseil) sich in die Tiefe zu stürzen, erforderte dann doch etwas Überwindung.
Denn von oben betrachtet sah diese schwarze, schmale Klamm doch recht zum fürchten aus.
Jens und ich waren dann auch sehr, sehr zögerlich beim Vortasten auf dem Absprungplateau.
Ich glaube die ersten 39.5 m Höhenmeter waren meine Augen fest geschlossen und sichtliche Entspannung trat erst beim aus pendeln auf.
Nun kann ich Fallschirmspringer verstehen, dass dieser Freifall-Kick zur Sucht werden kann.
Aber ganz bestimmt nicht für mich. Hi hi.
Robert und Jens spielten dann noch etwas Tischtennis, ich fuhr noch etwas mit dem Moped und Ewa diskutiert noch mit der Juri über die nun endgültige Entscheidung des Komitees.
Leider wurde ihr Einspruch abgewiesen.

Gestern hatte ich mit Jens und Robert noch meinen Schirm einmal komplett umgeleint, puh über 4 Std. Arbeit und danach das sehr schöne Lauterbrunnental besichtigt.
Unzählige Wasserfälle mit an die 300m Höhenunterschied stürzen sich dort ins Tal.

Muss nun fertig schreiben, denn der Robert schreit schon wieder Hunger hinter mir. Unglaublich welche Massen an Käsefondue in diesen Körper passen.

Gruß an daheim Pepe

27.05.2008
Hallo,
der Föhnsturm, der seit gestern mit gewaltiger Kraft Grindelwald heimsucht, hatte auch heute das Geschehen fest im Griff. Dementsprechend kam schon um 8:00 Uhr die Absage mit dem Hinweis, dass die nächsten Tage realistische Chancen auf kurze Durchgänge bestehen. Genug Motivation also, um die Schirme richtig einzustellen und wenn man das noch bei 30 Grad im Strandbad der Welthauptstadt Leisingen machen kann, geht die Arbeit schnell von der Hand. Während der Rest der Truppe sich sportlich betätigt, sitzen wir nach den Vermessungen mit dem World Cup Komitee und der Firma Flytec zusammen, um die Möglichkeiten zukünftiger GPS-Module zu besprechen. Die Sitzung geht nahtlos in ein weiteres World Cup Meeting über, in dem neben der neuen World Cup Tour auch der Protest gegen Ewa behandelt wird. Um 23:15 gibt es noch keine Entscheidung und die Tracks werden weiter analysiert…
Dann hoffen wir mal alle, dass es morgen wieder sportlich zur Sache geht und wir in die Luft kommen.
Bis dann

Torsten

Heute und Gestern kein Task. Gegen Ewas Flug im 1. Durchgang wurde Protest eingelegt. Die Entscheidung ob der Flug gewertet wird steht noch aus.

 

26.05.2008

No task today!

Heute kommt bereits um 8.00h die schlechte, aber leider erwartete SMS vom Meetdirector: “No task today!“. Der Föhn kommt in seiner ganzen Pracht und somit ist auch in einem so wenig föhnanfälligen Gelände wie Grindelwald/Interlaken nichts zu fliegen. Um 8.30h kommt die nächste, ebenfalls erwartete SMS von Thorsten zur weiteren Tagesgestaltung. Eine Bike-Tour rund um das Massiv zwischen Grindelwald, Interlaken und Meiringen wird diskutiert und letztendlich – nicht zu aller Zufriedenheit – auch in dieser Reihenfolge beschlossen ;-))

Pepe und ich rollen uns Richtung Interlaken warm und sammeln dort Thorsten ein. Franki Brown/BRA ist noch etwas motivierter als wir drei, denn er will unseren drei Straßenrennern mit einem offensichtlich ausrangierten MTB folgen. Nach 50 km um den Brienzer See nach  Meiringen geht es für uns in den sehr steilen Einstieg Richtung Große Scheideg. Wir müssen Franki etwas Kettenfett spendieren, denn klingeln braucht von uns niemand, um auf uns aufmerksam zu machen. Nach diesem Feintuning rollt es gleich besser und seine Motivation, den Pass gemeinsam zu meistern, steigt merklich.

Thorsten scheint gute Laktatwerte zu haben, denn bis eben hat er alles gespurt. Ich habe auch mal ganz kurz vorne gestrampelt, mich dann aber zum Glück schnell genug an Thorsten's Jahreskilometer und sein 4,2 oder 3 KG-Bike erinnert. Das sollte mir später dann wohl auch helfen.

Leider haben wir den ersten Ausfall dann doch verzeichnen müssen und Franki musste eine längere Pause – bis zum nächsten Busshuttle Richtung Pass – einlegen. Wir drei kämpften uns im Zickzack  weiter nach oben und meine Kombüse wurde immer häufiger aufgesucht. Die Landschaft war gigantisch zwischen Engelshörnern und Faulhorn. Die Blumenwiesen stehen in voller Farbe und die Schneegrenze rückte immer näher.

Auf den letzten Höhenmeter fährt jeder sein Tempo. Kurz vor dem Pass überholt mich der Postbus, aus welchem Franki mir freudestrahlend und motivierend zuwinkt. Noch eine Serpentine, dann muss das verdammte Plateau doch endlich kommen?! Vor dem Restaurant steht schon – bereits  getrocknet - Thorsten's Bike. Pepe kommt etwas später und beteuert 50 Meter vor der Zielgeraden eher genau hier sterben zu wollen, als auch nur noch einen Meter auf dem Bike zurücklegen zu wollen. Selbst die motivierenden Graffiti auf dem Asphalt helfen nicht mehr weiter. Irgendwie schafft er es doch noch mit eigenen Kräften weiter und die Aussicht auf eine riesen Portion Nudeln lässt die Lebensgeister schnell zurückkehren. Danach nur noch ein paar Kilometer Downhill und wir hatten es geschafft. Glücklicherweise konnten auch alle dem Postbus in der unteren Kehre ausweichen und unsere schmerzhafte Ganzkörperverspannung verdient in der Sauna auskurieren.

Robert und Robert haben sich ganz ähnlichen Strapazen im Lauterbrunner Tal ausgesetzt und abends klagten auch sie über ähnliche Schmerzen in den neuralgischen Bereichen. Ewa war eher für's relaxen zu begeistern und konnte so unter Einsatz ihres gesamten Gewichtes Zelte und Markisen gegen den Föhnsturm sichern.

Leider sieht es auch morgen nicht wirklich nach einem fliegbaren Tag aus, aber Übermorgen könnte sich ein kleines Fenster für einen Task öffnen.

Viele Lochfliegergrüße an alle daheim
Jens

 

25.05.2008

Ewa Wisnierska nach 1. Durchgang auf Platz 1 der Damen-Gesamtwertung! Michel Wachter aus Venezula erfliegt den Tagessieg beim Weltcup in Grindelwald, bester Deutscher Pilot wird Oliver Rössel auf Rang 6. im ersten Durchgang, danach Ewa Wisnierska auf dem 12. Platz und Dorothea Stichlmair drittbeste Deutsche auf Platz 24.

Oliver Rössel 6. Platz im 1. Durchgang
Ewa Wisnierska 12. Platz 1. Durchgang, 1. in der Gesamt-Damenwertung
Dorothea Stichlmair drittbeste Deutsche auf Platz 24 overall, 5. Gesamt-Damenwertung

In der Gesamtwertung liegt Torsten Siegel momentan auf Platz 6, Ewa auf Platz 16, Olli auf Platz 30. Das Deutsche Team ist in der Gesamtwertung momentan auf Platz 4.

Zum Showprogramm: Chrigel Maurer schafft 198 Überschläge mit dem Gleitschirm (neuer Weltrekord).