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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Die Sieger: Martin Orlik, Uli Prinz, Konrad Görg
The Window is open
Martin Petz unterwegs

Trofeo Montegrappa 2008

Offizielle Website

Großer deutscher Erfolg bei der Trofeo Monte Grappa. Uli Prinz belegte Platz Eins und Konrad Görg Platz Drei. Zweiter wurde Martin Orlik aus Tschechien. Ein großer Teil der internatiionalen Elite des Gleitschirm-Sports war am Start. 145 Piloten flogen um den Sieg. Wetterbedingt konnten die Piloten nur einen Durchgang fliegen. Der Task war jedoch durch die hohe Basis (über 3000 m) und die beißende Kälte außergewöhnlich. Uli Prinz als Schnellster flog die 87 km in 2:35 h.

 

Ein Bericht von Newcomer Martin Petz- 21 Jahre:

Die Wettbewerbssaison ist eröffnet! Und zwar mit der Trofeo Montegrappa. Bei diesem sehr gut besetzten Wettbewerb in Bassano am Fuße des Montegrappa konnte ich mit meinem SpaeltiOmega7 das erste Mal in Wettbewerbsbedingungen gegen Piloten wie den Weltmeister Bruce Goldsmith, den Europameister Luca Donini, und weiteren Toppiloten antreten.
Am Donnerstag fand der erste Task statt und so wurden die Teilnehmer zeitig zum Startplatz Rubbio gefahren. Die hohe Basis lies auf gutes Flugwetter hoffen und als Task wurde eine 87 km Aufgabe über 6 Wendepunkte ausgeschrieben. Der Knackpunkt der Aufgabe war sicherlich das die 2. und die 3. Wende gut 5 km weg von den Bergen im Flachen lagen, und das die letzte Wende vor dem Ziel ebenfalls weg vom Ziel ins Flache führte. Somit musste man an den richtigen Positionen gut Höhe machen aber trotzdem nicht zuviel Zeit mit kurbeln verschwenden um schnell ins Ziel zu fliegen. Außerdem musste man sich entscheiden ob man von der letzten Wende die 12 km bis ins Ziel direkt übers thermisch nicht so aktive Flachland fliegt, oder nochmal den deutlich längeren aber sicheren Weg über die Berge in Kauf nimmt.
Das Startfenster öffnete um 12:30 Uhr und der Startzylinder um 13:30 Uhr. Ich entschloss mich für eine relativ späte Startzeit da es absehbar war, dass die Finger in der Luft nach kürzester Zeit durchgefroren waren und ich so wenig Zeit wie möglich in der Luft verbringen wollte. Vom Start weg ging es mit einem schönen großen 7m/s Bart an die Basis auf 2600, wo schon ca 100 andere Piloten auf den Startzylinder warteten. Ca. 10 Minuten vor der Startzylinder aufging, mussten alle Piloten mit großflächigem Sinken kämpfen, ich hatte Glück und hab noch 1 Minute vor dem Öffnen des Startzylinders einen Bart erwischt mit dem ich nochmal 200 m gutmachen konnte. Nachdem sich alle die erste Wende geholt hatten, ging es durch eine großflächige Abschattung in Richtung der 20 km entfernten 2. Wende, einem Fabrikgelände im Flachland. Der Führungspulk machte den Fehler die Ridge die im Schatten lag soweit es ging abzufliegen, um dann 90° nach links, also den kürzesten Weg von den Hügeln zur Wende, tief rauszufliegen. Ein paar andere und ich machten noch etwas Höhe und flogen dann an der Basis mit einer super Linie und nahezu ohne Höhenverlust zur Wende und wieder zurück. Als wir wieder an den Hügeln waren, konnten wir uns wunderbar auf die Piloten vom Führungspulk setzen, die uns hier tief die Thermik anzeigten. Weiter ging es über das Brentatal, die normalen Startplätze und am Monument vorbei Richtung Nordosten zur 32 km entfernten 3. Wende, die ebenfalls im Flachen lag. Leider konnte ich auf dem Weg dahin meinen Vorsprung nicht halten, da ich wegen der großen Abschattungen dann sehr passiv geflogen bin. Die Abschattungen haben dann aber zum Vorteil der offensiveren Flieger doch recht gut funktioniert. Von der 3. Wende ging es zurück zum Startplatz, wo ich noch einmal mit ein paar anderen Piloten richtig Höhe tanken konnte, um dann in den 20 km langen Endanflug überzugehen. Während dem Endanflug fiel mir dann auf, dass der Wegpunkt vom Landeplatz 200 m zu tief im GPS eingegeben war, und so musste ich wie auch alle anderen Piloten noch im Flachen möglichst effektiv fliegen und auch noch ein paar Meter Höhe machen um sicher ins Ziel zu kommen. Der Weg dorthin war dann mit einigen Piloten gespickt die am Boden zu kurz standen und sich wohl mit dem Endanflug verschätzt hatten. Erleichtert kam ich dann nach 3 Stunden und 19 Minuten als 58. Pilot der Gesamtwertung, und als 4. Pilot der Gütesiegelwertung ins Ziel.

Der 2. Task wäre eine 53 km Aufgabe im Flachland geworden, wurde aber dann schon auf dem Weg zur ersten Wende abgebrochen da sich die Wetterverhältnisse entgegen des Wetterberichts stark verschlechtert hatten.

Alles in allem war der Wettbewerb für mich ein gelungener Start in die Wettbewerbssaison 2008. Bis zum nächsten Bewerb.

Martin Petz