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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Europameisterschaft in Nis / Serbien vom 30.6. - 12.7.2008

Gold-Ewa
Damen, Anja Kroll CH, Ewa Wisnierska D, Elisa Houdry F,
Herren, Andy Aebi CH, Greg Blondeau F, Jeremie Lager F,
Team Frankreich mit Gold
Team Italien mit Bronze
Start von Ewa
Ewa Wisnierska, unser Birdy
Pepe, Ewa und Robert
Ewa und Torsten beim Start
Jens und Peter (Kolleschen)
Ewa und Robert
Briefing
Wettercheck mit Ballone
Nationalmannschaft
Einzug der Nationen
Heuernte
Peter Jung
Jens Kierdorf
Andreas Malecki
Ewa Wisnierska
Dirk Gross bei Informationsaustausch mit Serbischen Arzt
Robert Bernat
Torsten Siegel

News of the Day

12.Juli 2008

Hallo,
jetzt hat es mich doch noch erwischt, nachdem Ewa und die Jungs die letzten 2 Wochen die Homepage mit Texten gefüllt haben. Ziemlich unpassend, da gerade alle packen und duschen, um sich für die Siegerehrung und die nächtliche Abfahrt bereit machen. Daher alles in Kürze und natürlich das Wichtigste und aus deutscher Sicht erfreulichste zuerst:

Ewa ist Europameisterin!!!

Für den Titel musste sie heute mit dem Rest des 144 Piloten starken Felds eine 51 km lange Aufgabe bewältigen, die endlich mal wieder als „race to goal“ ausgeführt wurde. Vor dem Task musste Pepe aber eine Menge Überzeugungsarbeit leisten, da die Offiziellen sich eigentlich schon mental auf einen Abbruch eingestellt hatten. Ein Wetterballon, der senkrecht in den Himmel stieg und eine Basis von 2500m waren nicht genug – erst als Martin Scheel nur noch als winziger Punkt über uns zu erkennen war, wurde unwillig ein Task ausgeschrieben. Wahrlich merkwürdig, was die Verantwortlichen so bewegt…
Um 14:00 ging das Race los und die meisten waren durch die schwache Thermik des letzten Tages sowie die vielen Elapsed Time Rennen etwas verwirrt, mit welchem Speed Thomas Brauner und Anders Baerheim heute spurten. Nach einem Sprung an eine kleinere Hügelkette wählt Pepe leider eine etwas schlechtere Route und kann bis zum Ende die verlorne Zeit nicht mehr einholen. Ich bewege mich kurz hinter dem Führungspulk, da mir der Flugstil dann doch etwas zu tief ist und ein „bomb out“ den Supergau für die Nationenwertung bedeuten würde.Der kleine Zickzack-Kurs führt über das nördliche, leicht hüglige Gebiet von Nis, in dem die Piloten sauber jede Furche nutzen, um ja keinen unnötigen Kreis zu machen. Am besten gelang es dem Engländer Craig Morgan sowie Thomas und Anders, die mit einer Zeit von 1 Std. 10 Min. den Tagessieg unter sich ausmachen, je nachdem wie die „Leading Points“ verteilt werden. Ich kam 7 Min. später ins Ziel, kurz danach Pepe und Peter. Jens riskierte im Endanflug alles, stand aber leider 30m vor dem Ziel. Robert war mit starken Kopfschmerzen in das Rennen gegangen und wollte nach der ersten Wende schon landen, kämpfte sich dann aber doch durch und flog als Flügelmann von Ewa zusammen mit ihr ins Ziel. Auch die etwas frühere Ankunft von Anja Kroll änderte wenig, da Ewa einen komfortablen Punktevorsprung aufweisen konnte und souverän ihren ersten Europameister-Titel feiern kann.
Bei den Männern siegte Greg Blondeau vor Andi Aebi und Jeremie Lager, Pepe landet als bester deutscher Pilot auf Platz 12. In der Nationenwertung verlieren wir leider noch einen Platz und beenden die EM auf Rang 5. Jetzt feiern wir aber erst mal den Sieg von Ewa und Jens und ich überlegen uns, ob wir die Schirme gleich in Sofia am Airport lassen – in 3 Wochen landen wir wieder dort, um beim vorletzten World Cup zu punkten.
Bis dann
Torsten

11.07.2008
Der heutige Tag beginnt wieder einmal prächtig mit Sonnenstrahlen und kleinen Cummulus Wolken. Pünktlich wie immer verlassen wir um 09:15 unsere Unterkunft und fahren auf den Berg, wo entschieden wird, welcher Startplatz gewählt wird. Der Südstart ist ein großer Startplatz und erlaubt im Gegensatz zum Nordweststart ein „race to goal“. Ständig beobachten wir Dust devils, in denen Plastiktüten an die Basis steigen. Nach einem kurzen Briefing und einer Stunde Warten entschließt sich die Organisation zum Umzug an den Nordweststart, weil der Wind schwach aus Nordwest weht. Die Aufgabe war heute ein Zielflug mit zwei Wenden und 73 km Länge. Der Start wurde als Clock Start mit 15 Minuten Zeitunterschied und 10 Gates durchgeführt. Es geht zügig. Die Piloten starten und drehen auf bis zu den Wolken.
Beim ersten Gate entschließen sich einige wegzufliegen, allen voran Piloten, die nichts zu verlieren haben, zum Beispiel: Torsten, Peter, Jean-Marc Caron , die Valic Brüder sowie einige Österreicher.
Beim 2.Gate ziehen sich dann Andreas und Jens das Ticket für den Task - zu diesem Zeitpunkt stehe ich noch am Startplatz. Als letzter Deutscher nehme ich das 3.Gate. Die Thermik ist recht angenehm, mit 3,5 Meter geht es bis zur Basis. Oben angekommen hole ich mein Fernglas raus und kann deutlich den 2.Pulk erkennen und der erste ist auch in Sicht. Kurz danach fliege ich in den Zylinder und nehme meine Zeit. Wir sind ca. 10 Piloten. Es geht erstmal Richtung Südwest in das Tal, in dem die Stadt Nis liegt. Später fliegen wir über eine kleine Hügellandschaft zu der 1.Wende. Ich sehe, dass viele Piloten vor dem Flachland flüchten und lieber die Hügelkette anfliegen. Ich bin anderer Meinung und fliege allein über die Stadt, wo ich mit einer besseren Thermikbildung rechne. Der Plan geht auf. Kurz vor der zweiten Hügelkette treffen wir uns wieder und drehen in einem guten Bart hoch. Ich muss immer über meine Thermiktrimmer staunen, durch die ich nach kurzer Zeit an mehreren Piloten vorbei steigen kann. So erreichen wir nach kurzer Zeit die zweite Boje. Ab jetzt führt die Strecke ca. 40 km durch ein breites und langes Tal. Endlich fühle ich mich wie zu Hause. Die Vorflieger aus dem ersten und zweiten Gate sind immer näher. Die Thermik ist fast komplett wolkenlos und schwach. Die, die mit mir vorher zusammen waren, folgen dem großen Pulk, ich fliege weiter nach Südwesten über trockene Felder. In einem schönen 2 Meter Bart drehe ich wieder auf. Zwei Piloten folgen mir, verpassen aber den Einstieg und müssen landen gehen. Ich fliege 10 Kilometer weiter und habe dann die 2.Gruppe eingeholt. Zu meiner Freude nimmt der große Pulk unentschlossen ganz schwache Bärte und kommt nicht voran. Ich finde wieder einen fast 2 Meter Bart. Da ich alleine bin, kann ich den Bart ungestört zentrieren. Es geht weiter. Zwei Kilometer vor der 3.Wende treffe ich auf die Piloten, die das erste Gate genommen haben. 100 Meter über mir sehe ich Pepe, der hoch dreht, die Wende nimmt und mit anderen Richtung Ziel gleitet. Dabei beobachte ich durch mein Fernglas, dass manche zu wenig Höhe haben, um das Ziel zu erreichen und kurz davor stehen. Ich nehme mir mehr Zeit und in einem schwachen Schlauch kreise ich mit Geduld 200 Meter höher. Es kostet Zeit, aber sicher ist sicher.
Kurz vor dem Goal beobachte ich, wie entlang einer Strasse, die zum Landeplatz führt, ca. 15 Leute zu kurz stehen. Im Ziel freuen wir uns, dass wir fast alle angekommen sind. Ewa, Torsten und Jens sind schon gelandet, da sie die frühere Startzeit hatten. Es fehlt nur Peter, der leider eine schlechte Linie im Endanflug erwischt und 300 Meter vor dem Ziel steht. Birgit, Dirk und Harry warten schon, um uns schnell mit unseren VW-Bussen ins Hauptquartier zum Auslesen der Geräte zu bringen.
Wir warten auf die genauen Ergebnisse, die wir aber erst morgen bekommen.
Viele Grüße aus Serbien
Robert

10.Juli 2008

Traumwetter, 15- 20km/h Wind von vorne und kein gültiger Durchgang....... sehr seltsam, aber leider die ernüchternde Wahrheit.
Evtl. zu viele Piloten der vorderen französischen oder..... wer auch immer führenden Piloten oder Teams am Boden, die dann Level 3 meldeten.
Auf jeden Fall hielt der Mann der schönen Worte Xavier Murillo dem Druck der gegroundeten Piloten nicht Stand und cancelt wegen Thermik oder was auch immer für Gründen?!

Ein 73.6 km Task sollte es werden. Schon am Start die Nervosität der führenden Piloten/innen, die das Taskkomitee zu einer einfachen Aufgabe überreden wollen.
Man kann sie sogar verstehen....... an der Spitze geht’s halt nur in eine Richtung und da fliegt man nicht mehr gerne und wenn, dann nur einfache Task.

Die Aufgabe wird am kleinen Take Off gestartet und als Elapsed Time mit Clock Start eröffnet.
Kurz nach dem Start kommen die zwei Erstgestarteten, Ewa und ich, schon sehr tief und müssen 50 m über Grund die zunächst schwache Thermik gefühlvoll zentrieren, um zu steigen.
Es war kein Rückhol-Auto unten und so blieb uns keine Wahl: wir mussten etwas finden.
Dieser Bart brachte uns bei dann gutem Steigen – 4 m/s – recht schnell an die Basis von 2400 m. Für die erste Startzeit um 14.00 Uhr reichte es mir aber nicht, da diese erst in 10 Minuten anfing und und bis dahin kaum noch Thermik zu finden war und die meisten Piloten doch ihre Höhe ziemlich einbüßten.
Zur zweiten Startzeit waren ca. 60 bis 70 Piloten an der Basis und der Lauf konnte beginnen. Mit flotten 65 km/h ging es zur ersten Wende, die auch hoch genommen werden konnte. Auf dem Weg zur zweiten kamen dann viele in Grathöhe an die Ridge, an der es nur vereinzelt gutes Steigen gab.
Unter Druck geraten die Piloten, die im Luv und Sonnen beschienenen Hang nicht schnell genug Thermik fanden.
Dem deutschen Team Torsten, Peter und mir gelang diese Schlüsselstelle sehr gut, während Team Frankreich fast geschlossen landen musste. Viele Piloten flogen wie gesagt unter dem Zeitdruck zu niedrig in Schatten- und Leehänge und kamen dadurch in Bedrängnis.
Torsten war mittlerweile unter den Top 5 an der Basis und ich kurz dahinter auf 2000m, als der Funkspruch kam - the Task is cancelt -........... die meisten abgesoffen und Team Deutschland geschlossen unter den 30 übrig gebliebenen.
Ich verstehe die Welt nicht mehr! Und Torsten geht es ähnlich!

Wenn dieser Task nicht geflogen wird........ dann brauchen wir an thermischen Tagen nie wieder zum Fliegen gehen. Unglaublich, aber wahr.

Die Organisatoren und oder X. Murillo hielten evtl dem Druck der gelandeten Teams nicht Stand und wollten keinen gewerteten Durchgang, oder sie wollten den mit Sicherheit erfolgten Complains ausweichen?!

Sehr undurchsichtig und für uns nicht nachvollziehbar diese Entscheidung!?

Sicher ist, an der Spitze hätte sich etwas geändert. Grrrrrr.......

Gruß Pepe

Happy Birthday allen Glücklichen, die heute feiern....
Der Tag sieht richtig gut aus, Bilderbuchwolken und ein Winddummy 800 Meter über dem  Startplatz. Das Clock-Start-Rennen  geht um 13:30 Uhr los, und wir verfolgen die Pulks mit dem Auto. Und dann? Dann hören wir über die Safety Frequenz, dass der Task gecancelt wurde! Wir sind gespannt auf die Erklärungen der Wettbewerbsleitung.
Gerade kommen wir aus dem über 70 Kilometer entfernten Ziel, an dem wir Torsten abgeholt haben, der es über Funk gar nicht glauben wollte...
Pepe, der mit Torsten unterwegs war, berichtet später mehr.

9.Juli 2008
Der Tagesbericht in Kürze, viel Wind im Wetterbericht, es wurde eine spätere Abfahrt festgelegt, wir haben 4 Stunden im Wind gesessen und es gab die vorhergesagte oder erhoffte Abnahme des Windes nicht, deshalb ist der ganze Wettbewerbstross um 15 Uhr 30 langsam wieder ins Tal gezogen. Geflogen ist heut keiner. Wir sind gespannt auf die letzten 3 Tage.
Den Nachmittag haben wir mit den Schweizern und Italienern beim Paintball Spielen verbracht und einige von uns haben sich paar Blessuren geholt, die dann ganz stolz den Daheimgebliebenen gezeigt wurden.
Bei meinem abendlichen Einkauf wurde unser Teambus von den Franzosen attackiert, das schreit nach Rache...
Viele Grüße
Harry und Birgit

8.Juli 2008

Dobre Dan,
heute ist zur Abwechslung...mal geflogen worden. Wir haben ja schon fast selbst nicht mehr damit gerechnet, heute einen Durchgang zu fliegen. Der Tag beginnt mit einem tollen Sonnenaufgang und Freund Osram zeigt sich von seiner besten Seite – 31 Grad um 9.15h. Wie alle anderen Tage auch ;-)) Die Wetten, warum heute der Tag, mit welcher Begründung gecancelt werden könnte, nehmen schon skurile Erklärungen an und haben den Status des berühmten „Running Gag’s“ bereits überschritten.
Wir fahren zeitig zum Start und erfahren von unserem Kappo Harry die Ergebnisse der morgendlichen Teamleader-Besprechung. Das Meteo-Info gibt Anlass für einen schnellen Durchgang, weil ab dem späten Mittag eine Kaltfront angerollt kommt. Als Start der heutigen Aufgabe wird der südliche Bereich der „Starthilfe“ angestrebt. Bereits nach kurzer Zeit ergeben die beobachteten Gegebenheiten allerdings andere Bedingungen wie die aus dem Drucker, so dass kurzerhand der Startplatz gewechselt wird. Wie alte Veteranen hat noch niemand vom Team GER ausgepackt, denn insgeheim wird mit dieser Entwicklung gerechnet, so dass der Umzug zum Nordstart für uns diesmal, wie erwartet, schnell durchgeführt werden kann. Ein entsprechend taktisch gut stationiertes Fahrzeug trägt dank unserem Betreuer und Sani Dirk sein Übriges zu einem guten Gelingen bei. Später schauen wir dem ersten gestarteten Winddummy zu und wundern uns nicht, als kurz danach alle anderen Winddummys den Start lautstark verweigern. Das runterrutschen in einem schlecht geschützten Leebereich können sich alle vorstellen. Was dann passiert, kreuzt aber auch unsere Pläne etwas unvorbereitet, denn kurz darauf wird der Start wieder zurück verlegt. Wer hat hier eigentlich die EM hin verlegt?

Wie auch immer, Team-Mate Peter’s und meine Startposition sind für den kleineren Start an der Nordseite, an dem es nur einen „Ordered Launch“ gibt, nicht besonders komfortabel und so sind wir froh, dass wir den großen Startbereich der Südseite doch noch genießen dürfen ;-)) Die Aufgabe steht bereits, es soll Richtung Osten mit einem Wendepunkt etwas südlich geflogen werden; Distanz ca. 60 km. Die Front soll von Nordwesten kommen, so dass der Task taktisch klug über das Flachland entgegen der Front gesetzt wird.

Nach der Fensteröffnung zeigt sich die Thermik zunächst noch schwach und die erreichten Höhen sind nicht besonders vielversprechend, 1.600m NN stehen kaum auf unserem GPS. Das Race beginnt und das Vorankommen gestaltet sich auf den ersten 20km etwas schwierig. Das Feld teilt sich in einen großen Pulk, einige kleine Pulks und ein paar Guirilla-Flieger. Der große Pulk kommt nicht besonders gut voran, aber die Bedingungen sind gar nicht so schlecht, denn auch von unten heraus werden die Steigwerte besser. Ich kann dem großen Pulk südlich der Ridge folgen, erreiche aber nicht deren Höhe. Am Ende der Ridge kann aufgeschlossen werden und mit komfortablen Steigwerten  werden die besseren Linien ausgesucht. Ich versuche nach meinem individuellen Landung vom letzten Durchgang etwas zu spuren. Mit Platz 77 kann ich den Teamkollegen vielleicht gute Bärte und Linien markieren und über Funk mitteilen. Ich drehe kein Steigen unter 1,5 m und halte mich Abseits der markierten Autobahn der anderen Piloten. Das läuft ganz gut durch und zum Schluss kann ich sogar zeitig in den 15km langen Endanflug gehen. In einer Top 10 Position muss leider die Handbremse gezogen und auf Ankommen geflogen werden. Fast zeitgleich kann ich mit Peter die Ziellinie überfliegen. Kurz danach kommen Ewa und Pepe ins Goal geflogen. Der Task wird etwas später wegen der anrollenden Front gestoppt. Es erreichen ca. 50 – 70 Piloten das Ziel. Torsten meldet sich von unterwegs und steht mit Robert leider kurz. Das ist natürlich bitter für uns, aber die zyklisch pulsierenden Aufwinde in diesem Gebiet immer zu erwischen,  ist einfach unglaublich schwierig. Mit diesen niedrigen „Arbeitshöhen“ ist dann kaum wieder etwas gut zu machen. Wir warten jetzt mal gespannt auf die Ergebnislisten und freuen uns auf den nächsten Task.

Viel Lochfliegergrüße
Jens   

Dienstag 8. Juli 2008

Eine Kaltfront 300 Kilometer entfernt, kommt aus dem Nordwesten von Serbien. Der Wind soll von Süd auf West und später auf Nordwest drehen, wir fahren früh hoch, um einen Task zu probieren. Später mehr....

Montag, 7. Juli 2008
Hallo an Alle!
Der Morgen sieht aus wie jeder andere. Die Sonne strahlt, wolkenloser Himmel verrät nichts. Langsam erinnert mich das an „Und täglich grüsst das Murmeltier“. Pünktlich um 9:15 Uhr fahren wir, wie jeden Tag, zum Startplatz. Da Harry und Birgit heute etwas später vom Teamleader-Briefing rauskommen und wir immer einen unserer VW Busse am bomb out Landeplatz stehen lassen, müssen wir ausnahmsweise auf die Beiden warten. Da ein strammer und frischer Wind schon im Tal zu spüren war, mache ich mich zu Fuß auf den Berg. Kurz vor dem unteren Startplatz werde ich doch noch vom Team Germany eingeholt.
Zur Abwechslung dürfen wir heute zu dem höher gelegenen Südstartplatz fahren. Die Windsäcke werden aufgestellt um zu verdeutlichen, dass  der kühle Südwind schon wieder zu stark ist. Über 10 m/Sec werden gemessen. Also wieder warten.
Die Aufgabe wird schon mal gestellt und nach einer Startwende 6 km östlich vom Startplatz, soll es 61 km mit dem Wind in die hügelige Landschaft Richtung Norden gehen.
 Als um 12 Uhr der erste Vorflieger raus muss, sind wir alle gespannt. Wider unseres Erwartens kann er keine Höhe machen. Nicht nur das. Er kann sich nicht einmal beim Soaren halten, sondern verliert mit jedem Schlenker die Höhe, um aus unserem Sichtfeld zu verschwinden. Seltsam.
Jetzt will keiner mehr raus. Die Rules verbieten es den Teilnehmern, vor dem Task zu fliegen und die offiziellen Wind-dummies wollen nicht starten. Was tun? Es wird eine Ausnahme gemacht und freiwilligen Piloten erlaubt zu starten, um die Thermikentwicklung beobachten zu können.
Doch auch diesen gelingt es nicht, mehr als 50 m über den Grat zu kommen. Lediglich können sie drüber „parken“ oder vor dem Hang hin und her soaren. Da wir für den „Sprung“ in den Norden mindestens ein Paar hundert Meter an Höhe benötigen, um das Leegebiet sicher zu überfliegen, entscheidet das Committee zu warten, bis sich ausreichend starke Thermik bildet.
Ein komisches Gefühl breitet sich aus. Man kann zwar fliegen, da der Wind nachgelassen hat, doch die stabilen Verhältnisse lassen keine brauchbare Thermik zu. Es wäre auch nicht zulässig, 150 Piloten gleichzeitig auf Grathöhe soaren zu lassen.
In der Wartezeit wurden verschiedenste Arten von „Kämpfen“ zwischen den Teams geführt. Die häufigsten waren: Wasser- und Sonnenschirm-Schlachten. Verletzte gab es aber erst vor Lachen, nach den internationalen Gesangsvorführungen unter der Wirkung von H² aus dem Ballon des Startplatz-Meteorologen.
Nach fast fünf Stunden des Dehydrierens und keiner brauchbaren Thermikbildung wird der Durchgang abgesagt. Hoffen wir mal, dass es morgen wieder besser wird.
Ganz heiße Grüsse aus Nis,
Ewa

06.Juli 2008

... endlich wieder ein Task!

Voller Energie fuhren wir zum Startplatz und waren sicher, heute einen Task fliegen zu können.
Oben am Startplatz angekommen, erwartete uns aber leider ein 40 km/h Wind, der unseren Optimismus doch arg dämpfte. Wir bastelten einen provisorischen Task von knapp 60 km zusammen und warteten auf die Windabnahme, die kommen sollte.
Zwischendurch wurden Nationenkämpfe mit Wasserpistolen und Wassermaschinengewehren zwischen den Franzosen, Schweizern und Deutschen ausgetragen. Der Gewinner konnte leider  nicht ermittelt werden, obwohl der Gesamtführende Greg Blondeau doch einiges an Nässe zu ertragen hatte. So vergingen zwei drei Stunden, wobei der Wind tatsächlich etwas abnahm.
25 km/h...!? Ist das zu viel oder können wir einen sicheren Lauf starten. Ich trommelte das Safety- Komitee zusammen und sagte, dass es nun passen müsste. Etwas Zögern, doch dann eine Zustimmung und der Task konnte leicht abgeändert als Zielflug ohne Boje gestartet werden.
57 km als Clock-Start (Startgates mit Abständen von 15 min wurden gesetzt), sollten die heutige Aufgabe sein.
Im ersten Startgate sahen wir nur zwei Piloten losfliegen und entschieden uns für das zweite Startgate um 15.15 Uhr.
Mit mir entschlossen sich Ewa und Robert als auch vier weitere Piloten für dieses Startgate. Es lief ausgesprochen gut und wir konnten ständig mit guter Höhe weitere Thermik finden. Auch der Wind mit fast 20 km/h von hinten ließ die Kilometer so dahin fliegen. 15 km vor dem Ziel entschied ich mich, die Gruppe bei für mich zu schwachem Steigen zu verlassen, alles auf eine Karte zu setzen und über der letzten großen Ortschaft Pirot die erwartete Thermik zu finden. Dort fand ich dann zentral über dem großen Friedhof den für mich rettenden Bart, der auch kräftig genug war, um meinem Expulk kontrolliert zu entfliehen.
10 km bis zum Ziel, 1100 m Höhe über Grund und eine Gleitzahl von 8 ließen mich zu einem fröhlichen Juchzer verleiten: Das reicht!
Als erster von unserem Pulk überflog ich mit sehr viel Höhe die Ziellinie. Vor mir – ca. 10 min – überquerte die Ziellinie Mads Syndergaard / Dänemark als Erster; er nahm das erste Startgate.
Kurz nach mir kam Ewa, danach Robert und wir waren happy über diese schnelle Zielzeit. Nun warteten wir gespannt auf den nachfolgenden großen Hunderter-Pulk, in dem sich auch Torsten, Peter und Jens befanden. Wir wussten von Harry über Funk, dass sie ein Startgate verstrichen ließen und sich erst eine halbe Stunde später auf den Weg machten.
Die Ersten aus diesem Pulk erreichten ungefähr unsere Flugzeit, nur eine halbe Stunde später.
Es war uns nun klar, dass unsere Gruppe mit den early birds und den early- arrival-points eine sehr gute Platzierung für den heutigen Lauf schaffte.
Wie gut, weiß zur Zeit noch keiner.
Torsten und Peter erreichten mit einem Teil der großen Gruppe (viele standen noch ab, leider auch Jens) das Ziel. Alle drei Deutsche aus der Teamwertung im Ziel verspricht einen feucht-fröhlichen mit Mineralwasser und Apfelsaft – hi hi.
Denn auch der morgige Tag sieht fliegbar aus.
Ewa wird sich mit dem heutigen Tag die Gesamtführung bei den Damen erflogen haben und Robert und ich konnten sich – denke ich – auch verbessern.
Mehr später.

Alles Liebe Pepe

9 Uhr, Ein guter Wetterbericht läßt uns hoffen, drückt uns die Daumen, die Piloten sind heiß...

05.07.2008

EM-Tagesbericht 05.07.2008
Gestern Abend hat sich ein Gewitter über Nis breit gemacht, welches wirklich imposante Blitze in alle Richtungen geschickt hat. Nach einer kurzen Verschnaufpause, die gerade gereicht hat, trockenen Gewandes einen Tisch im Restaurant zu erreichen, ging das Spektakel allerdings genauso heftig weiter. Team Schweden hatte sich in der Gewitterpause einen Platz an der frischen Luft gesichert und musste kurze Zeit später mit unseren Regenjacken vor dem Gröbsten geschützt werden. Aber sie haben tapfer ausgehalten und aufgegessen.
Somit ist Team GER heute morgen natürlich nicht so überzeugt, einen guten Durchgang fliegen zu können. Bereits vom Frühstückstisch beobachten wir die ersten kleinen Castelanus Wolken. Wir entscheiden uns, trotz der hohen Windprognosen und Gewittertendenz am Nachmittag, direkt zum Startplatz zu fahren und dort der weiteren Vitaminzufuhr zu fröhnen – vielen Dank Birgit!
Wir sind eigentlich alle frohen Mutes, heute – wo alle Piloten so zeitig am Startplatz sind – eine kurze Aufgabe fliegen zu können. Leider ist das erste Briefing etwas unkonventionell und so vergeht eine halbe Stunde nach der nächsten. Zunächst wollen wir mit dem angesagten Nordwind 45km Richtung Süden fliegen. Das Ganze mit Einzelzeitnahme über 5 Startfenster. Der Blick auf die Wolken signalisiert kurze Zeit später allerdings immer mehr Westwind und die Aufgabe wird schließlich umgebaut. Das neue Ziel im Osten fehlt uns dann als Koordinate, aber taucht später doch noch unter einem anderen Synonym in der Wegpunktliste der GPS’e auf. Das Fenster wird weiter verschoben und der ein oder andere Pilot ist von diesem „leichten“ hin und her bereits etwas gereizt. Fehlt nur noch, dass wir den Startplatz  wechseln müssen ;-)
Kurz darauf wird der Task leider gecancelt und die meisten Piloten fahren mit den Bussen zurück Richtung HQ. Ich finde die Bedingungen nicht ganz ideal, aber auf jeden Fall gut genug einen Durchgang zu starten und in der Luft ist es genau wie erwartet. Mit 15 - 20 km/h etwas windig, aber guter Thermik mit 2 – 3 Metern steigen. Ich lande später am Bus und bin der Meinung, dass die Organisation (oder wer auch immer) wieder zu früh gecancelt hat. Heute ist der dritte Tag mit Chance auf einen gültigen Durchgang ins Land gezogen. Schade, aber mit den anderen gehen wir noch Eis essen und finden ein Boot auf dem Fluss, um den Nachmittag gemütlich ausklingen zu lassen.

Viele Lochfliegergrüße an alle und „Happy Birthday Sandra!“
Jens

9 Uhr: Der Wetterbericht, stärkerer Nordwestwind mit 20 km/h am Start, im Moment viel Feuchtigkeit, tiefe Basis und die Prognose Gewitter am späten Nachmittag. Wir fahren auf den Fakir Startplatz und sind gespannt ob die Bedingungen eine Aufgabe möglich machen.

04.07.2008

Heute wird aufgrund der Kaltfront von Westen kein Task gestartet. Die inoffiziellen Ergebnisse des ersten Tages: Ewa Wisnierska 2. bei den Damen, Robert Bernat 7., Torsten Siegel 11. und Andreas Malecki 18.Platz bei der Paragliding EM in Serbien.
Die Nationenwertung ist ernüchternd, wir sind auf Platz sieben,  aber noch vor Spanien;-))). Woran liegt das? Aufgrund der neuen Regel der FAI , drei Piloten vor Beginn des Wettbewerb setzen zu müssen, die für die Nation punkten können, ist dies unsere Platzierung. Es werden nicht die besten Drei einer Nation, wie in der Vergangenheit, eines Durchganges addiert, sondern nur die vorher bestimmten Piloten. Diese Regel sollte vor allem die schwachen Nationen etwas fairer behandeln, die nicht immer mit so vielen guten Piloten anreisen bzw. auch nicht die finanziellen Mittel dafür aufbringen können. Dank unserer Sportförderung gehen wir hier mit sechs Piloten an den Start . Ursprünglich wollten wir mit unseren zwei starken Damen hier fliegen, aber aufgrund von Dorotheas Stichelmairs Ausfall  fliegt Ewa Wisnierska nun allein gegen die anderen Damen. Alle starken Nationen (Österreich, Schweiz, Frankreich, Tschechien, Italien,...) nutzten auch die Möglichkeit, das Maximum von sechs Piloten anzumelden. Die übrigen  Piloten eines Teams dienen  zur Teamunterstützung, bzw einer als Ersatzpilot für die Teamwertung. Sie können natürlich ohne Teamwertungspunkte Europameister werden oder weiter darauf trainieren.
Der Pilotensprecher der Nationalmannschaft Torsten Siegel und ich haben uns zusammen  für folgende Piloten entschieden, die für die Nationenwertung punkten werden: Torsten Siegel, Andreas Malecki und Peter Jung. Obwohl Peter gestern an der 2. Wende  landete und nur auf Platz 77 kam, sind wir für die nächsten Tage voll motiviert, um zeigen zu können, weswegen wir soweit angereist sind.

Ewa und die Jungs, aber ganz besonders der Peter Jung freuen sich bestimmt über anfeuernde Mails an unsere sport@dhv.de Adresse.
Viele Grüße
Harry Buntz

03.07.2008

Direkter Link zum Ergebniss
Heute sind wir früher auf dem Berg.
Nachdem wir uns am Startplatz vorbereitet haben, kommt der Wind wie gestern von hinten und wir müssen auf den niedrigen Startplatz wechseln.
Wir packen unsere Schirme bei 30 Grad am Berg wieder aus und stellen uns in die Startplatzschlange. Nachdem der Task geändert wurde, das heißt das ausgeschriebene Race wurde zu einem 72 Kilometer elapsed time mit 3 Wendepunkten. 10 Minuten später ist das Window open.

Wir treffen die Entscheidung so früh wie möglich zu starten. Kurz danach sind wir auch im ersten und besten Bart des Tages. Schnell erreichen wir die Basis auf 2200 Meter und wir warten, wie bei elapsed time üblich. Zu fünft trauen wir uns nicht allein ohne den sonst üblichen großen Pulk loszufliegen. Dabei verlieren wir einiges an Höhe und kratzen auf 1800 Meter am Startzylinder. Durch die Cirren wurde die Thermik deutlich schlechter. Viele Piloten holen sich immer wieder neue Zeit, letztendlich kommen wir zurück zum Startplatz, um im Startbart aufzudrehen.

Um 14:45 Uhr entscheiden wir uns die Aufgabe anzugehen, weil uns sonst irgendwann die Zeit ausgeht. Wie schon beim Start, war auf dem Weg zur ersten Wende die Thermik auch nicht besser. Zuerst schiebt uns der Wind zur ersten Boje, die wir nur knapp über dem Grat nehmen können, um dann gegen den Wind zum Teil unter dem Grat zurück zu fliegen. Jetzt musste das schwächste Steigen zentriert werden und Geduld war gefragt. Die Zeit spielt jetzt keine Rolle mehr, Hauptsache war, oben zu bleiben und ins Ziel zu kommen. Immer und immer wieder können wir ein wenig Steigen gewinnen und die nächsten 10 Kilometer fliegen wir nicht wirklich schnell. Das Deutsche Team ist gut dabei, doch dann treffen wir auf die Hochebene und es geht wieder nur zögerlich weiter.

Der letzte Bart bringt uns auf über 2000 Meter und lässt uns noch hoffen, das Ziel zu erreichen. Doch nach der Talquerung finden wir keinen Anschluss mehr und landen nicht weit voneinander entfernt kurz vor der letzten Wende. Der Franzose Greg Blondeau schaffte es als einziger Pilot über die Ziellinie zu fliegen.

Nach der Landung begrüßen uns ganz freundliche Menschen, die mit ihren Kühen auf dem Heimweg sind. Ein kleines Geschäft findet sich auch auf dem Weg, so dass wir uns mit kalten Getränken versorgen können. Dank unseren Helfern sind wir kurz vor 8.00 Uhr auf dem Weg zum GPS download.
Wir hoffen auf ein schönes Race morgen.

Viele Grüße
Ewa und Robert


2. Juli 2008

Heute.............. snif, super Tag, aber kein gültiger Task. Traurig, aber wahr.
Wir geben uns Mühe beim Tasksetting, weisen den Veranstalter, Meetdirector und Organisator darauf hin, dass der Wind im Laufe des Mittags immer mehr auf West / Nordwest drehen wird und dass das ganze Startprocedere schneller abgehandelt werden soll. Trotzdem sind diese hier nicht in der Lage, einen hier ganz normalen, sehr guten Tag, in einen gültigen Lauf zu bringen.
Der heutige Task – 75 km – war für die heutige Windrichtung sehr gut gelegt. Das Problem war, dass der Hauptstartplatz nicht zur Windrichtung des heutigen Tages passte. Ein früher Wechsel zum recht kleinen Nordwest-Startplatz wäre nötig gewesen.

Aber nachdem die ersten 15 Piloten gestartet waren, war es leider für keinen weiteren Piloten mehr möglich in die Luft zu kommen, so dass 30 Minuten später wegen gefährlichen Windes am Startplatz der Tag gecancelt wurde.
Während des Startplatzwechsel zum freien fliegen, hatte dann unsere Crew die Gelegenheit, die Gefahren des Unterholzes life im Auto der Tschechen zu erleben -eine 1 Meter lange Schlange hatte sich im Schirm von David Ohlidal verirrt-  und wurde auf der Fahrt zum Nordweststartplatz dort entdeckt.
Hi hi, keine verletzten, aber mehrere irritierte Piloten setzten ihren Weg fort. 

Für die meisten Piloten nach dem Startplatzwechsel, wäre es ein leichtes gewesen, den Durchgang sicher Richtung Ziel zu fliegen.

Peter und ich entschieden uns auch dann, die Aufgabe zu fliegen und meine Zeit von 1h56min für die Aufgabe wäre sicher nicht so leicht zu toppen gewesen.
Ein traumhaft schöner Flug mit tollen Eindrücken – ein herrlicher See zwischen den Bergen, sanfte Hügel mit wenig Bewuchs, kleine Ortschaften zwischen den Canyons- verliehen diesem Flug ohne Zeitdruck schon etwas besonderes. Selten haben wir solche Gelegenheiten in einem Wettkampf.
Ich bin glücklich, dass ich dies erleben durfte.
Gelandet wurde dann direkt neben einem schönen Badesee.
Nach einer zweistündigen Rückfahrt bei 35 Grad im Schatten wird einem die Schönheit unseres Sportes erst so richtig bewusst.
Wir hoffen für den morgigen Tag, dass es endlich einen gültigen EM-Task gibt.

Alles Liebe bis Morgen
Pepe

Wir kommen gerade aus dem 75 Kilometer entfernten Ziel (19:30) und sind sehr enttäuscht, dass heute der mögliche Task wieder abgesagt wurde. Wir durften offiziell an dem  tieferen Startplatz nach Westen nicht starten, weil dort dann das Zeitfenster für das zu startende Race schon angelaufen wäre. Der Wind am Südstart drehte, diese Erfahrung haben wir durch unsere Trainingstasks auch schon öfters erlebt, und dann einfach den Startplatz gewechselt. Dass das heute nicht möglich war, verstehen wir nicht wirklich und sind stinksauer, aber immer noch hoch motiviert. Der Tag wurde gecancelt, obwohl ein gutes Starten am anderen Startplatz möglich war. Pepe und Peter haben sich für die vorgegebene Aufgabe entschieden, Torsten nahm am Ende den Gegenwindschenkel zur Fußballarena nach Nis.

Viele Grüße

Harry Buntz

1. Juli 2008

Servus,
heute bin ich dran, den Bericht zu schreiben.
Das Leben einer Helferin hat versteckte Fallen, durch löchrige Straßen holpern, die Verkehrsregeln einhalten mit einem grölenden Team im Bus, Einheimische verstehen zu versuchen, bei denen sich die Sätze nach einer Aneinanderreihung von sch´s und z´s anhören, und eben auch den Bericht zu schreiben, wenn sich sonst sonst keiner erbarmt.
In der Früh um 8.00 Uhr mussten alle Piloten zu einem Sicherheitsbriefing ins Headquarter, manche von uns kamen etwas schwer aus den Betten, aber beim Frühstück bei strahlendem Sonnenschein auf der Terrasse waren wir alle doch einigermaßen munter. Dirk schonte heute die Mägen der empfindlicheren Mitfahrer (nämlich meinen) beim Hochfahren und so war das komplette Team Germany um 10.30 Uhr am Startplatz. Es sah da noch nach einem guten Tag aus, aber bis alle Piloten mit den offiziellen Bussen am Berg sind, vergeht doch etwas  Zeit. Der Wind fing an, ständig zu wechseln, die ersten Gewitterwolken zogen auf und nach dem ersten Donnern war klar, dass der Tag gecancelt wird.

Schade, aber wohl die richtige Entscheidung. Beim Runterfahren sind wir wieder sehr froh, dass wir eigene Busse haben, sonst ist der ganze Nachmittag vorbei, ehe man unten am Headquarter ankommt. Die Dörfer sind teilweise noch sehr archaisch, öfter sehen wir Wagen mit klapprigen Pferden durch die Straßen zockeln, die Traktoren haben Altertumswert. Die Einheimischen halten Siesta unter den Obstbäumen oder Büschen ihrer Äcker, manchmal auch direkt an der Straße zum Startplatz, die wohl sonst nicht so oft befahren wird. Es geht alles etwas gemächlicher zu und wir machen uns gegenseitig auf besondere Anblicke aufmerksam, wie zum Beispiel einen alten himmelblauen VW-Käfer, der vor sich hinrostet und bei dem ein Baum aus der Tür rauswächst.

Den Nachmittag nutzen die Teammitglieder nun zum Radeln, Schwimmen gehen und Relaxen, bevor wir am Abend den Einstand von Jens und Peter in der Stadt  feiern wollen.
So, genug der Schreiberei, ich werde jetzt auch mein Radl noch etwas ausfahren.

Viele Grüße aus Nis

30. Juni 2008
8.00 Uhr morgens – blauer Himmel – leichte Brise aus West – die Bienen tanken Wasser aus unserem Brunnen – ein Zeichen für einen neuen heißen Tag in Serbien / Nis°


Wie an jedem Morgen macht sich das Team mit einem ausgedehnten Material (Frühstück) bereit für einen neuen Start. Auch nach dem vierten Tag können wir immer noch nicht diesen Startplatz namentlich benennen, den wir auch an diesem Morgen ohne ASR erobern. Ein Lob an VW für die Robustheit unseres Fahrzeugs (nein, für diese Werbung bekommen wir kein Geld...).
Aber den Ölspuren nach zu beurteilen auf dem Weg zum Gipfel, haben andere Teams größere Probleme mit ihren Fahrzeugen diesen Berg (Buckel) zu erzwingen.

Heute ging es zum ersten Mal auf den Hauptstartplatz – Windrichtung Süd / Südwest. Letzter Trainingstask, nochmaliger Check unseres Equipments wie Funk und dem verfl... Beschleunigerrollenseil von Peter.
Nachdem jeder einen Traumstart bei besten Startbedingungen hatte, waren alle Teams sehr schnell in der Luft und erreichten schon nach kurzer Zeit die Basis bei 2400 m. Ab da stieg die Laune wieder bei den Piloten ..... 0:1...!
Voller Euphorie entschieden sich Pepe, Torsten und Robert denn gleich, unser Hotel, das 17,5 km Luftlinie vom Start entfernt ist, direkt anzufliegen. 100 % der drei Piloten im Ziel zur Freude des Hotelchefs!!!
Peter und Jens steuerten den gewohnten Landeplatz in der Nähe der Hauptstraße an, mit dem Wissen auch in diesem tiefen Gras können diese verdammten giftigen Schlangen herum kriechen, vor diesen uns der Serbenarzt gestern warnte (siehe Gefahren im Unterholz). Beobachten konnten wir heute wesentlich festeres Schuhwerk als gestern.

Nach getaner Arbeit des Groundteams, fuhren wir zurück vorbei an einem Pirol (quietschgelb und selten) direkt zum Hotel und bereiteten uns für die Eröffnungszeremonie in Niska Banja vor.

Jetzt um 23.15 Uhr beendete Ewa ihre Schirmklebezeremonie und die Anspannung steigt.

Viele gut gelaunte Grüße von Dirk

29.Juni 2008, Nis

Dobro jutro,

erst einmal möchte ich euch das deutsche Team vorstellen:
Teamchef: Harry Buntz, Rettungsassistent Dirk Gross und die gute Seele vom Team Birgit Selbherr.
Piloten: Torsten, Robert, Ewa und Pepe als „alte“ Hasen im Team bekannt. Neu in der Mannschaft: Peter Jung und Jens Kierdorf, die durch gute Leistung in den letzten 12 Monaten auf sich aufmerksam gemacht haben.

Nach einem ausgedehnten Frühstück, an dem auch die Spätankömmlinge Torsten und Jens (sie kamen erst um 3.00 Uhr in der Früh an) sich die Ehre gaben, fuhren wir zum Headquarter, um uns einzuschreiben.
Danach nahmen wir den kurzen Weg zum Startplatz, der heute schon vielen Österreichern und Schweizern zum Verhängnis wurde. Fast geschlossen gingen diese Teams nach 200 Höhenmetern zum Landen... :-(
Einzig Armin Eder konnte sich an die Basis flüchten, während Peter Jung ständig Top landete, um die Feinjustierung  seines Gurtzeugs vorzunehmen.
 
Pulsierende Thermik fraß auch 30 % der Deutschen – Namen werden nicht veröffentlicht?

In der Luft wurde außer fliegen auch kräftig gefunkt, um Geräte zu testen, Pfälzer (=Peter) zu verstehen und Piloten zwischen unzähligen Mais- und Kornfeldern ausfindig zu machen.
Nun wurde unser Rückhol-Team auf den Prüfstand gestellt. Schließlich holte Ewa, die direkt neben dem zweiten Auto landete, alle ab – fast alle. Einen überließ Ewa dem Rückhol-Team – Peter. Denn... die anderen eilten zum EM-Endspiel.
Der Rest (die Rückhol-Team) verweilte noch einige Zeit am Startplatz und genoss den Flug des Wanderfalken.
Morgen ist die Eröffnungsfeier und am Dienstag hoffentlich bei bestem Wetter der erste Task.

Das deutsche Team fiebert dem Start entgegen.

Vergessen dürfen wir nicht die Killer-Käfer am Startplatz und die lauernden Gefahren im Unterholz........ aber dazu morgen mehr!

Gruß Pepe

28.08.2008
Nach gemeinsamen Frühstück haben wir unser Equipment vorbereitet. Peter und Pepe stellen  Beschleuniger neu auf ihre

Gurtzeuge ein. Die Funkgeräte werden in die Fahrzeuge eingebaut  und die Frequenzen abgestimmt. Am Nachmittag machen

wir uns auf dem Weg an den Startplatz, um alles vorab zu testen. Pepes Wegbeschreibung  führt uns durch kleine

Dörfer, wo vor 2 Jahren das Hauptquartier des PWC war und die Piloten unterkamen.  Wir fahren durch sehr kleine

Straßen, die ab und zu klein sind für unseren Volkswagen Crafter. Der Wendekreis des Fahrzeuges ist gut, nur die

Gesamtlänge und Höhe lässt uns manchmal ungewollt das Tempo drosseln.
Wir sind die einzigen am Startplatz, der Wind ist böig zwischen 10-20 km/h. Nach der Startüberhöhung  von 120 Meter

nimmt der Wind auf 40 km/h  zu, so dass Peter ein paar Einstellungen am Gurt vornehmen kann. Wir landen gemeinsam in

der Nähe der Hauptstraße, um dann gemeinsam an einem lauen Sommerabend in der Stadt serbische Spezialitäten zu

probieren.
Viele Grüße Robert


26.-27.06.2008
Ein paar Reiseeindrücke von Robert Bernat: Nachdem ich bei Volkswagen Wolfsburg einen unser Teambusse abgeholt habe, bin ich über Dresden, Prag, Brno, Bratislava, und Budapest gefahren. An der Grenze hatte ich längere  Wartezeiten, knappe 3,5 Stunden später konnte ich dann weiterfahren, aber nicht sehr weit.Ich wollte an der nächsten Tankstelle
günstigen Diesel  tanken, Preiswert für 1,82 Euro. Dies ging nicht so einfach, durch einen Stromausfall konnte ich nicht bezahlen und der verbleibende Diesel reichte laut Bordcomputer nur noch für 10 Kilometer. Ich habe  die
Gelegenheit genutzt und  2 Stunden geschlafen. Danach fuhr ich zum Flughafen Belgrad. Die Zeit, die ich als Puffer einkalkuliert habe, sollte zum Ausruhen genutzt werden, um noch ein wenig zu schlafen, aber bei 34 Grad war daran nicht zu denken. Das Auto zu heiß und im Schatten überfielen mich die Ameisen.  Am Flughafen empfing ich Ewa Wisnierska, Andreas Malecki und Peter Jung und wir machten uns auf den Weg nach Nis.
Liebe Grüße aus Serbien
Robert Bernat

 

 

Die Entscheidung ist gefallen! Hier unsere Piloten, die bei der EM in Serbien ihre Leistungen unter Beweis stellen werden. Wir freuen uns, Volkswagen erneut als Unterstützer mit Teamfahrzeugen gewonnen zu haben und bedanken uns bei allen Sponsoren im Vorfeld, die uns ihr Vertrauen schenken. Der Wettbewerb findet vom 30.06.bis 12.07.2008 in Nis, Serbien, statt und es gibt täglich hier eine Live-Berichterstattung. 

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The Germans in Nis / Serbien

Ewa Wisnierska
Andreas Malecki
Torsten Siegel
Robert Bernat
Peter Jung
Jens Kierdorf

 

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