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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Julia, Corinna, Hadewych
Die Sieger
Perfekter Start von Lukas am Buffalo
Carol, Heather und Corinna im Ziel
Corinna startet im Tawonga Gap
Thermik über Buffalo
Regenbogen nach dem Sturm
3 Std später: Gewitter
Ufo über Bogong
Corinna als 10. im Ziel Mt Beauty
Oli am Buffalo
Mystic Startplatz
Mt Buffalo Klippenstart
Weiterfliegen!
Conrads Landung im Ziel
Ständchen in Bright
Ehemaliger Gleitschirmprofi Ky Wittich
Eiskalter Oz-Reporter Davis
Kakadus
Lukas und Jonas beim Briefing
Die Teilnehmer
Oli startet am Emu
Das Wetter ist fraglich
Wilde Tiere in Australien
Team Germany
Mount Bogong
Oli beim Wetterbriefing
Forbes-Sieger Blay

13.01.2009

Bogong Cup 14. - 22. Januar 2009

9. Tag: Kaltfront: 100 km/h Wind und Regen

Der letzte Tag vom Bogong Cup fiel auch dem Wetter zum Opfer. in den Bergen donnert es und in regelmäßigen Abständen ziehen Regenvorhänge an uns vorüber. Am frühen Nachmittag ist es nachtschwarz. Das Wasser tut dem ausgedörrten Land gut, der Thermiksehnsucht der Fliegerherzen leider nicht.

Heute Abend geht mit der Siegerehrung die Ära von Heather und Carols Bogong Cup zuende. Wir hoffen, dass sich gute Nachfolger für die Organisation finden! Fotos von der Siegerehrung gibt es später.

8. Tag: Endlich wieder fliegen!

Die oberflächliche Wettervorhersage für Victorias Alpen war wieder Regen und Gewitter. Davis, Jonny und ich hatten allerdings andere Informationen und die Hoffnung auf einen weiteren Flugtag nicht aufgegeben. Also schickte Heather uns nach Tawonga Gap, ein Startplatz, den wir seit 12 Jahren nicht mehr im Wettbewerb benutzt haben, der aber von den Piloten vor ein paar Tagen wieder zurechtgemacht worden war.

Oben angekommen, blies der Wind tatsächlich den schmalen Schlot zwischen den Bäumen hinauf, also bauten die meisten von uns auf. Nachdem ein Gleitschirm und ein Drachen uns zeigten, dass der Start sicher und Thermik vorhanden war, wurde eine 80 km Aufgabe über 3 Wenden im Kiewa Valley gestellt, die gestoppt werden konnte, falls die Wolken doch überentwickeln sollten.

Mit einem teilweise 30 km/h Gegenwind ging es anfangs recht zäh auf Strecke, aber sobald sich Wolken bildeten und die Inversion ausgeheizt war, wurde das Vorankommen etwas leichter.

Ich bin lange Zeit zusammen mit Oli und Lukas geflogen, doch irgendwann haben die beiden mich abgehängt und sind Richtung 3. Wende vorausgeflogen. Jonas war zu dem Zeitpunkt schon in Mt Beauty gelandet, da es ihn direkt nach dem Start im Lee heruntergewaschen hatte.

Nachdem ich maximal Höhe an der Ridge gemacht hatte, glitt ich zur letzten Wende hinaus. Und kurz darauf hatte ich den Gurt auf und wäre fast gelandet, als ich am Fuße der Ridge im starken Talwind langsam weiter Richtung Ziel driftete. Im Tal sah ich die anderen führenden Piloten, sie versuchten, direkt die knapp 30 km zurückzufliegen. Bestimmt angenehmer, als mich wieder am Berg abzukämpfen.

Plötzlich duftete es jedoch stark nach Eukalyptus - und ich saß zum Glück nicht im Baum, sondern eine kleine, starke Thermikblase nahm mich wieder ein paar Meter mit nach oben.

Am Mt York ging es dann schließlich auf genug Höhe, um sicher ins Ziel zu segeln. Dort dann die große Überraschung - meine vier Mitflieger und ich waren der erste Pulk, es standen noch nicht wie sonst 10 Drachen im Ziel! Der Spanier Blay Olmos gewann den Tag, gefolgt von Ben Dunn und Pedro Garcia, ich wurde 4., insgesamt kamen nur 8 Piloten ins Ziel. Lukas landete kurz vorm Ziel und wurde 9., Oli 21. Auch der führende Jonny Durand erreichte das Ziel nicht, weshalb er den Titel an Curt Warren abgeben mußte. In der Gesamtwertung stehe ich auf dem 5., Lukas auf dem 6. und Oli auf dem 9. Rang.

Alles Gute, Corinna.

7. Tag: Noch stärkerer Wind und Gewitter

Geradezu dramatisch die Wetterentwicklung heute. Bei Sonnenaufgang bildet sich ein erstes Wölkchen überm Mt Bogong, während des Briefings um 9.00 Uhr hat es sich in ein lenticulares Ufo verwandelt (wegen Windspitzen von 70 km/h am Mt Hotham wird der Tag abgesagt), ab Mittag explodieren die Wolken, und um halb zwei piepsen selbst die sonst so nervtötend kreischenden Kakadus nur noch ganz kleinlaut in der untersten Etage der Eukalyptusbäume. Gewitter in Australien ist großes Kino! Das dunkle Donnergrollen ist noch lange zu hören, immer wieder döngeln Hagelkörner auf unser Blechdach.

Die Vorhersage für die kommenden beiden Tage ist kaum besser. Eine geringe Chance besteht für eine kurze Aufgabe morgen Mittag, aber auch morgen soll es schnell überentwickeln, Donnerstag wird wohl komplett unfliegbar. Unser Pilotenfeld hat sich verkleinert, da leider unsere Österreicher Michi, Robert und Elmar schon Richtung Sydney aufgebrochen sind. Zugegeben, eine frische Brise am Meer ist entspannter als der Backofen im Inland - es waren 40 Grad im Schatten, bevor sich der Himmerl verdunkelte. Immerhin habe ich Robert noch seine genialen Fotos vom Mt Buffalo entrissen, so dass wir in schönen Erinnerungen schwelgen können.

Im Moment wird die Idee diskutiert, den Bogong Cup in den Februar oder März zu verlegen und mit Corryong oder Forbes zu kombinieren, um bei allen Events vom Extrem-Wetter mehr Abstand zu bekommen. Oli meint, dass es in den Alpen später im Jahr weniger windig ist. Im Moment rauschen fast täglich Fronten und Tiefdruckrinnen über uns hinweg, etwas mehr Stabilität wäre angenehm. Wenigstens sind wir hier dank der Vorsicht und guten Einschätzung der Wetterbedingungen völlig unfallfrei und hatten zwei lange, wunderschöne Flüge. Vielleicht kommt morgen ja noch ein kurzer hinzu. Wir halten Euch auf dem Laufenden!

Viele Grüße aus Downunder,

Corinna.

6. Tag: Mystic - abgesagt wegen starken Windes

Heute Früh im Briefing erfuhren wir, dass der Wind aus Nord-Nordwest kommen und unter Umständen wieder ziemlich stark werden würde. Trotzdem machten wir uns auf den Weg zum Mystic Startplatz in Bright. Nach einem kurzen Treffen am Landeplatz fuhren wir zum Start hinauf. Auf dem Weg nach oben kam uns schon ein Auto mit Gleitschirmfliegern entgegen - Piloten und Schirme waren im Auto. Das ließ uns schon den Wind erahnen, der uns oben erwartete. Der war in der Tat so stark, dass die meisten Piloten gar nicht erst ihre Drachen vom Auto nahmen. Zunächst wollten wir abwarten, ob sich die Bedingungen vielleicht verbessern würden. Also vertrieben wir uns die Zeit mit allem Möglichen - Fußball, Gurtzeuge an- und ausprobieren, lesen, irgendwo im Schatten sitzen, plaudern... Als um 13.15 Uhr der Wind noch immer stark war, beschloss das Organisationsteam, dass wir fürs erste den Startplatz verlassen, die neuesten Windwerte abwarten und uns um 14.15 Uhr wieder am Landeplatz treffen würden.

Sich in Bright die Zeit zu vertreiben, fällt nicht besonders schwer. Hauptanlaufstelle der Piloten ist meist die Eisdiele, aber es gibt auch jede Menge andere Cafés und Restaurants und die verschiedensten Läden.

Beim zweiten Treffen war die Lage unverändert, und die meisten Piloten stimmten dafür, den Tag abzusagen und nicht noch länger zuzuwarten, da die Chance, tatsächlich noch eine Aufgabe zustande zu bekommen, wirklich gering war. Bogong Cup, Tag 6 wurde zum Badetag.

Katharina Lochner

 

5. Tag: 123 km von Mt Buffalo

Endlich, der Tag des Herrn: Rechtzeitig zu Ollies Geburtstag durfte er sich eine Aufgabe wünschen, von der er schon lange geträumt hat, die aber beim Bogong Cup eine Premiere ist - der Flug nach Feathertop, tief in die höheren Berge der australischen Alpen, wo es keine Scherereien mit irgendwelchen Kontrollzonen gibt (Davis Straub und ein weiterer Pilot haben gestern tatsächlich 0 Punkte kassiert für den Einflug in die Sperrzone, eine harte Strafe).

Da Davis als letzter Pilot starten mußte, pushte er als Dank alle anderen über die eindrucksvolle Klippe. Kaum Wind und gute Steigwerte sorgten gleich am Buffalo schon für gute Laune, Jonny Durand fotografierte und filmte aus der Luft am Startberg - und gewann wieder den Tag! Von Feathertop aus ging es zurück Richtung Norden zum Mt Porepunkah, dann nach Dederang ins Kiewa Valley und zurück zum Mt Beauty Airfield.

Ollie wurde zweiter nach Jonny, Lukas fünfter, Corinna 10. (einzige Frau im Ziel) und Jonas 12.! Team Germany räumt ab. Insgesamt haben 20 Piloten das Ziel erreicht. Hoffentlich bleibt das weiterhin so, mit ein wenig Glück können noch 4 weitere Durchgänge geflogen werden.

Katharina Lochner

 

4. Tag: 120 km von Mystic

Das Warten hat sich gelohnt! Heute war endlich fliegbares Wetter, auch wenn die kühlen Nachttemperaturen für eine starke Inversion sorgen. Als Startplatz wurde heute Mystic bei Bright ausgewählt - die richtige Wahl, in kürzester Zeit waren alle in der Luft. Mit zwei Startfenstern wurde in die 120km lange Aufgabe über drei Wenden gestartet. Die erste Wende Myrtleford lag direkt an einer Sperrzone mit 1300m Untergrenze, und dieses Jahr wird streng jeder Tracklog auf Höhe kontrolliert- als erster wird wohl Davis Straub das Strafpunktesystem testen können, da er länger als eine Minute in der verbotenen Zone flog. Lukas und Jonny hielten sich derweil weiter im Tal und hatten keine Probleme mit der Zone.

Die Luft war an der Inversionsschicht recht turbulent, selten ging es höher als 2100 m. So geriet man wenigstens nicht in Versuchung, die zweite Sperrzone von 2495m zu verletzen. Bis auf wenige Zirren blieb der Himmel im Aufgabengebiet leider wolkenlos.

Jonny Durand segelte als erster über die Ziellinie, Lukas Bader als Dritter, bester deutscher Pilot. Auch Oli, Jonas und Corinna kamen ins Ziel, etwa die Hälfte des Feldes schaffte die Aufgabe. Die Auswertung und Ergebnisse werden aufgrund der neuen Höhenkontrolle und Strafregelung allerdings noch länger auf sich warten lassen.

Für morgen wird der beste Tag des Wettbewerbs erwartet, wahrscheinlich geht es auf den spektakulären Mt Buffalo Start.

Leider ist das Fliegen auch hier nicht mehr so frei wie früher. Und günstig auch nicht - wer hier auch nur einen Flug machen möchte, muss erstmal 100 $ Mitgliedsgebühr an den australischen Flugverband HGFA entrichten. Das entspricht seit letztem Jahr einer Verdoppelung des Preises! Und das, obwohl die Deckungssumme der DHV-Versicherung über der australischen liegt und weltweit gilt.

 

3. Tag: Abgesagt wegen starken Südwindes

Beim Briefing herrschte heute Hoffnung, dass der Wind im Laufe des Tages schwächer wird, also ging es auf den Startplatz Mt Emu. Oben angekommen herrschten eisige Temperaturen. Wind aus südlichen Richtungen kommt in Australien direkt vom Südpol. Vor zwei Tagen briet man bei 40 Grad vor sich hin, heute herrschten am Startberg gefühlte 5 Grad... Man mußte anziehen, was man dabei hatte.

Um die Mittagszeit ließen die eindrucksvollen Böen etwas nach, woraufhin die Piloten ihre Drachen aufbauten. Mehrfach wurde jedoch das Briefing verschoben, weil die ruhigen Phasen einfach nicht lang genug andauerten, um sicher zu starten. Nachdem dann ein unbelehrbarer Winddummie herausstartete und sichtbar von großer Turbulenz gebeutelt wurde und kaum den regulären Landeplatz erreichte, waren alle überzeugt, dass es wohl besser ist, aus Sicherheitsgründen auch diesen Tag abzusagen. Niemand flog, alle bauten ab und fuhren wieder herunter. Im Flachland wurden Spitzenwerte von über 70 km/h aus Südwest gemessen, etwa 50 km von uns entfernt in Wangaratta... Wenn selbst die Kakadus rückwärts fliegen, ist es wohl ein eindeutiges Zeichen ;)

Zum Glück ist die Vorhersage für morgen besser, und für Sonntag außergewöhnlich. Falls irgendjemand gerade in Australien sein sollte, Sonntag wird ein großer Streckenflugtag, von dem es hoffentlich endlich auch Heldentaten der Lüfte zu berichten gibt.

 

2. Tag: Abgesagt wegen Trogdurchzuges

Voller Zuversicht fuhren heute alle Piloten auf den Mt Emu Startplatz, wo sie leider von kaltem, starken Westwind empfangen wurden. Die Windrichtung paßt nicht ganz auf den Südweststart, aber das Problem war anfangs die Stärke. Vor und über dem Berg bildeten sich Wellenwolken, in der Ferne Richtung Mount Buffalo konnte man eine Art Squall Line sehen, aus der Regen und Virga fiel.

Zwar bauten die meisten Teilnehmer ihre Drachen auf, doch aufgrund der sich verschlechternden Bedingungen wurde gegen 2 Uhr der Tag abgesagt. Einige Piloten flogen runter, andere bauten gleich oben auf dem Berg ab.

Mit der frischen Luftmasse kommt hoffentlich auch besseres Flugwetter ins Kiewa Valley, sieben Aufgaben sind noch möglich.

Am Abend sind alle Piloten eingeladen zum ortsansässigen Cricket-Club, wo traditionell ein sehr leckeres, günstiges All-You-Can-Eat-Büffet für alle Bogong-Cup-Teilnehmer ausgerichtet wird. Eine schöne Gelegenheit, sich auch mal mit den Anwohnern auszutauschen, die nicht fliegen.

 

1. Tag: Abgesagt wegen zu starken Windes

Etwa 40 Piloten aus zehn Nationen nehmen dieses Jahr am Bogong Cup teil, der von Carol Binder und Heather Mull organisiert wird. Die meisten Piloten kamen direkt aus Forbes angereist. Überraschungssieger der Flatlands war der junge Spanier Blay Olmos aus Madrid, gefolgt von Jon Durand und Attila Bertok. Lukas Bader landete als bester deutscher Pilot auf dem 7. Platz.

Zeitgleich fand ein Nachwuchswettbewerb in Corryong statt, bei dem Katharina Lochner in der Floater Class den 10. Platz belegte - ein guter Anfang für ihre Wettbewerbskarriere! Sie wird im Bogong Cup als Vorfliegerin dabeisein.

Der erste Tag des Bogong Cups wurde wegen bis zu 70 km/h starken Windes aus Sicherheitsgründen abgesagt. Eine kurze Tiefdruckrinne zieht durch und kühlt die 40 Grad heisse Luft hoffentlich bald etwas ab.

Lukas Bader, Oli Barthelmes,Corinna Schwiegershausen und Jonas Blecher sind die deutschen Teilnehmer des diesjährigen Bogong Cups. Auch Bob Baier wurde hier erwartet, nachdem er bei der A-Cat-Segel-WM in Belmont (NSW) den fünften Platz belegt hatte. Leider verletzte er sich die Rippe und änderte die Reisepläne kurzfristig.

Die größte nichtaustralische Gruppe bilden die Russen mit acht Piloten.

Für kommendes Wochenende verheissen die Meteorologen hervorragendes XC-Wetter, was hoffentlich grosse, geschlossene Aufgaben für den Wettbewerb bedeutet.