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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
E-Lift
E-Walk
Scott-E

Symposium E-Aufstiegshilfe auf der Thermik

Text Hannes Weininger

Der Veranstaltungsraum auf der THERMIK war brechend voll. Fast 500 Piloten wollten sich auf dem DHV Symposium direkt über die Vision der E-Aufstiegshilfe und die neuen Produkte der Hersteller informieren. DHV –Vorsitzender Charlie Jöst moderierte das Symposium und zeigte Videos der Aufstiegshilfen von Skywalk und Charly-Produkte vorab.

Dr. Ing. Werner Eck und Joachim Geiger als treibende Entwickler von E-Motoren und Regelungstechnik berichteten zusammen mit dem Hersteller des e-Lifts für Hängegleiter Toni Roth über den aktuellen Stand des Erprobungsprogramms. Dieses Programm initiierte der DHV beim Verkehrsministerium, um Erfahrungen mit der Aufstiegshilfe zu sammeln. Gestartet wird auf DHV zugelassen Fluggeländen. Die Ausbildung beschränkt sich auf eine intensive Einweisung. Die Erkenntnisse während der Erprobung verlaufen so erfreulich, dass nun ein rascher Abschluss des Erprobungsprogramms angestrebt wird.  Regelungsvorschläge für das Bundesministerium für Verkehr sind in Vorbereitung.

Manfred Kistler von Skywalk (System E-WALK), Robert Kleinhans (System SCOTT-E) und Jaques Guillaume (System Razzebuss) stellten die neu entwickelten Aufstiegshilfen für Gleitsegel vor. „Das französische System geht doch noch zu sehr in Richtung UL“, stellte Charlie Jöst fest. Aber Jaques Guillaume kündigte an, dass die Firma Razzebuss an einem reinen Aufstiegssystem arbeitet. Die Firmen Skywalk und Charly-Produkte sind diesbezüglich einen Schritt weiter und unterscheiden sich deutlich von einem UL. Beide Firmen haben Serienniveau erreicht und haben ihre Antriebseinheit in ein thermiktaugliches Gurtzeug integriert. Der E-WALK klappt den Propeller nach hinten und hat den Akku vor dem Piloten und ist damit schwerpunktneutral. In der bereits UL-mustergeprüften Version besitzt der E-WALK einen Segmentleinen- und einen Volleinenschutz. Durch Betätigung eines Beinstreckers wird die Propellerachse und damit der Schubvektor der Pilotensitzposition nach dem Start angepasst. Der SCOTT-E klappt den Propeller an seiner langen Propellerwelle nach vorne und arbeitet mit einem virtuellen Käfig. Über Lagesensoren wird die Neigung von Pilot und Schirm erfasst. Der Motor schaltet ab, wenn die Leinen dem Propeller zu nahe kommen. Beide Systeme sind im Vergleich zum Verbrenner extrem leise und umweltfreundlich.

Uli Schmottermeyer vom DHV-Vorstand erläuterte im Anschluss den Wunsch des DHV die Aufstiegshilfen in den motorlosen Flugbetrieb als weitere Startart zu integrieren. Entscheidend ist der Unterschied zum UL als Voraussetzung für eine Zustimmung der Bundes- und Landesregierungen. Als nächsten wichtigen Termin steht das Symposium E-Aufstiegshilfe auf dem Flugplatz Bamberg an. „Diesen Praxistermin sollten sich alle Interessierten vormerken“, warb Uli Schmottermeyer: Samstag, 26. März 2011 auf dem Flugplatz Bamberg.