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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Sieger Flex (Class1)
Sieger Sportklasse FAI1

Canarian Open - Lanzarote 2023

Lanzarote 3. – 9. Dezember 2023
Open de Canarias 2023
Fotos: Corinna Schwiegershausen, Oliver Salewski, Roland Wöhrle, Jörg Bajewski

offizielle Webseite und Ergebnisse

7. Durchgang - gecancelt wegen starkem Wind - Siegerehrung am Abend
Endplatzierung Class 1:
1. Manfred Ruhmer (AUT)
2. Roland Wöhrle (GER)
3. Corinna Schwiegershausen (GER)

Nach sieben Tagen und sechs Durchgängen ist die diesjährige Kanarische Meisterschaft eine der flugreichsten aller Zeiten! Wir hatten unglaubliches Glück mit dem Wetter - kein Regen, immer startbare Windrichtungen und -stärken (bis auf den letzten Tag), kein Calima (Wind mit Wüstensand aus Afrika, der die Thermik verhindert oder sehr turbulent macht). Die Strecken klingen sehr kurz, bis zu neun Wenden auf gerade mal 29km, doch wir sind meistens auf einem 180m - Hügel gestartet (Mala) und auf wenig Höhe mit großer Geduld gegen viel Wind und einige Scherungen angeflogen. Starkes Training mit Cracks wie Semo, Jörg, Roland und Manni Vaupel, die schon sehr oft den Bewerb mitgeflogen haben. Für mich war es der zweite Versuch, und Oliver Salewski hat sogar das erste Mal teilgenommen! Für mich bestand die Kunst darin, möglichst immer ein landbares Feld ohne schroffes Lavagestein in Reichweite zu haben im Falle einer Aussenlandung. Oder besser gesagt, ich bin auf „Ankommen“ und nicht auf Geschwindigkeit geflogen. Diese Geduld hat sich am Ende bezahlt gemacht mit meinem unglaublichen dritten Platz der Gesamtwertung, ebenso für Roland als verdientem Zweiten mit großem Vorsprung vor mir. Und klar - Manfred Ruhmer ist eine Klasse für sich, immer ganz oben in der Thermik! Als er in seiner Rede bei der Siegerehrung meine Leistung hochlobte, bin ich glaube ich das einzige mal im Bewerb höher geschwebt als er :) Unglaublich der Zusammenhalt, als wir zu neunt mit einem Boot aus einer Bucht gerettet wurden, von der wir zu Fuss bis zum nächsten Morgen gebraucht hätten, um uns und unsere Ausrüstung die Klippen hochzuschaffen! Ich Kurze wäre schon längst unter Wasser gewesen, also haben die Jungs die Drachen und Gurtzeuge durch die Wellen zum Boot getragen, und Blay Sr und ich haben sie angenommen und vorsichtig verstaut. Eine einzigartige Geschichte, die unseren Sport eben ausmacht - das ungewisse Abenteuer, wo man landet und wie man dann wieder zurückkommt! Manni, der letztes Jahr die Sportklasse souverän gewann, hatte dieses Mal leider wegen einer grassierenden Erkältung einen Tag aussetzen müssen und landete auf dem vierten Platz, während der Engländer und EasyJet-Kapitän Gary Wirdnam die Sportklasse gewann. Sieger der Starrflügelklasse ist der Spanier Alberto Moreno. Den Wettbewerb des besten „Kanarienvogels“, der kanarischen Piloten untereinander, gewann der Spanier David Ferreiro Matos, der ebenfalls mit uns auf dem Boot nach Orzola geschippert war nach der Aussenlandung. Mit Jörg auf dem 14., Oli auf dem 19. und Semo auf dem 20. Platz waren wir Deutschen in der Gesamtwertung sehr gut vertreten. Besonders gefreut hat mich, wie sehr meine gute Platzierung die anwesenden spanischen Pilotinnen und auch andere Frei- oder Mitfliegerinnen motiviert hat - es wäre toll, wenn wieder mehr Frauen in unserem Sport mitmachen!
Viele Grüße
Corinna

6. Durchgang - Six in a row!
Schätze mal das hat es in jüngster Vergangenheit auf Lanzarote nicht gegeben. Sechs geflogene Durchgänge in sechs Tagen!
Der heutige Tag begann mit etwas Ungewissheit. Das Meteo ließ stärkeren Wind als die Tage zuvor erwarten, auch die Basishöhe würde geringer ausfallen wie die vorangegangenen Flugtage. Weil schlechte Prognosen meistens eintreffen erwarteten uns dann tatsächlich auch 40 bis 50 km/h Wind am Startplatz Mala. Grund für reichlich Diskussionsstoff, jedoch setzten sich die Locals ziemlich schnell mit überzeugender Argumentation durch und es wurde eine Aufgabe ähnlich der von Semo beschriebenen von Tag vier gesetzt, allerdings mit etwas größerem Radius um die Antenne.
Ich wollte dem Mandi heute mal Wingman sein und war versucht ihm möglichst lange nicht von der Seite zu weichen. Das hatte zur Folge dass wir beide zur ersten Startzeit fernab von guter Startposition waren und uns auf die zweite konzentrieren mussten.  Das dann aber hat weltmeisterlich funktioniert und pünktlich ging das Rennen los. Vielleicht sollte ich mich mal demütig auf mein Vorhaben konzentrieren, denn schon mein erster Versuch, ihn auszutricksen, scheiterte kläglich. Der Bart hob den Manderl hoch und ließ mich im Anschluss fallen. Ein Narr, wer hier von Pech reden wollte :-]
Der verkleinerte Radius liess heute 15 Piloten ins Ziel segeln. Mit dabei alle Aleman, allerdings waren wir heute auch ziemlich dezimiert unterwegs. Mein Zimmergenosse Oli ist bereits abgereist, Semo und Manni hat der Kanarenvirus platt gemacht und die zwei Carmens gleich mit. Morgen ist letzter Tag, die Prognosen sind bescheiden. Die Motivation der Locals ist allerdings nicht zu unterschätzen - seven in a row, das gab es jedenfalls hier noch nie!

Grüße von der Insel 
Roland 

5. Durchgang - wieder Mala - Berichte von Jörg und Manfred
Der Morgen startete gleich mit einer Autoreparatur. Die Mietkarre ließ sich seit gestern nicht mehr abschließen. Blöd, wenn zig Wertsachen irgendwo verstaut werden müssen. Nach einer gemeinsamen Fehlersuche war dieses Tagesziel schon mal im Sack. Perfecto! Carmen, Semo, Manni und ich rumpelten dann über die völlig ausgewaschene „Straße“ zum Startplatz Mala hinauf, bei Vollbeladung kein wirkliches Vergnügen. Schnell füllte sich die karge Gerölllandschaft mit unseren bunten Vögeln und Freiflieger genossen noch die Seelenruhe in der Lanza-Luft. Am Vortag glich es eher einem engen Mückenschwarm, weil die Thermik lange nicht den Schalter umgelegt hatte und es so teilweise zu haarsträubenden Begegnungen kam.

Zumindest sah es für die fast identische Aufgabe mit dem Ziel auf der Mitte der Insel - am Complecho zwischen Teguise und Tao - sehr zuversichtlich aus. Mehr Arbeitshöhe, mehr Wind. Das ersparte uns einen neuen Eingabe-Marathon an den Instrumenten und verschaffte uns einen Zeitpuffer für nette Gespräche unter der den internationalen Fliegerkollegen. Man stieg deutlich entspannter als vortags in den Arrieta-Himmel. Einige quasi sofort an die Basis, andere, so auch ich mühten sich vorerst vergeblich. Das Race fand 300 Meter über mir statt. Egal, Hauptsache überhaupt mal sicher ein paar Wendepunkte einsammeln. Die Startbergkante war durch die bereits vorherrschenden Nordwindkomponente ekelig zu befliegen. Viele Piloten setzten hier dem Task bereits ein unfreiwilliges Ende. Ich hatte Glück, konnte mich an die Nordflanke nach mehreren luftanhaltenden Anflügen retten. Dort traf man sich, Semo, Olli und Rolando. Allerdings waren sie mir schon deutlich voraus. Also weiter Wendepunkte ( es gab glaub 7 auf engstem Raum) sammeln gehen. Mandi Ruhmer  hatte schon sein Körbchen voll und zeigte mir noch zum Abschiedsgruß eine traumhafte Thermikblase an, bevor er in den Südwesten ins Goal Complecho abglitt - der Glückspilz. Etwas später gefolgt von Roland. Und dann schob sich die Bedeckung hinein. Keine Sonne - keine Kekse! Also geduldig auf einen Lavapups warten. Nach gut 1 1/2 Std kamen sie dann, die 150-Extrameterchen, um noch die letzte Wende im Norden von Arrieta einzusammeln. Konnte von dort dann mit meinem vollen Körbchen relaxt in der Abenddämmerung am Beach landen, was sich für mich wie ein hart erkämpftes Goal anfühlte. Fantastico!!!

Und gut, dass es Stirnlampen gibt, sonst lägen heute bestimmt noch Einzelteile von mir im dunklen Sand. Abends sah man dann die Ausbeute der German Körbchenflieger. Die ersten Plätze ( Mandi Ruhmer heute wieder 1.) war der Lohn der Beharrlichkeit.
Hasta la próxima!
Jorge

Bericht von Manfred - Sportklasse
Bondia von Lanzarote, heute ist der 5te Tag und der 5 Durchgang. Nach dem es gestern in Mala für mich ganz gut gelaufen ist, war heute ehr nicht mein Tag. Dazu später mehr. Der Wind sollte deutlich stärker werden als gestern aber auch mehr auf Nord drehen. Also erst mal nach Mala fahren, Drachen über die Staumauer tragen und aufbauen. Ein Schwätzchen hier, eine Diskussion da, die eine oder andere Frage beantworten und schon sind 2 Stunden rum, dann mal schnell zum Briefing und gespannt lauschen was die Aufgabe heute ist. „Und täglich grüßt das Murmeltier“ das sind doch die gleichen Wegpunkte wie gestern, nicht ganz. Der letzte Wegpunkt hat sich geändert, wir sollen nicht zum Strand, sondern zum Complecho fliegen. Der UL-Platz liegt auf dem Weg von Teguise nach San Bartalome  und ist nicht so einfach zu erreichen. Wenn die Basis nicht noch von 600m auf min. 900m steigt wird das eh nichts.

Roland startet kurz hinter der ersten Gruppe, bei denen auch Corinna ist, alle brauchen am Start ein paar Minuten länger bis die Höhe reicht, um zur höheren Hangkante zu springen. Oli, Semo, Jörg und ich lassen uns noch ein wenig Zeit, starten dann aber in der Reihenfolge kurz hintereinander raus. Die Bedingungen sind jetzt ganz gut aber der erste Funkspruch von Jörg „man ich komme über die 600 Meter nicht raus“ Ich wäre froh dort zu sein, ich bin ein paar Stockwerke tiefer und mit vielen anderen am kämpfen. Es ist eng und irgendwann verlässt mich der Mut und ich fliege zum Startzylinder. Gestern hat die Höhe auch gereicht also sollte es gehen, aber der Nordwind ist doch stärker und so reicht es nicht und ich fliege zum Strand und habe eine schöne Landung dort. Jetzt schnell einpacken und schauen was die anderen machen. Roland und Oli sind ganz vor mit Mandi Rummer und Corinna, zeitweise ist Oli erster. Er fliegt heute hervorragend. Auch Semo und Jörg sind dicht am Führungspulk. Der vorletzte Wendepunkt ist dann das Problem, wer nicht hoch genug ankommt den spült der kalte Nordwind gnadenlos nach unten. Semo erwischt es hier, der Rest verteilt sich auf dem Weg Richtung Ziel. Roland ist im Goal, Corinna kurz davor, Oli hat es bei Teguise erwischt und Jörg ist dann bei mir am Strand gelandet.
Hasta Mañana
Manfred  

4. Durchgang - knapp 30 km - drei Deutsche auf Podesträngen

Der vierte Tag beginnt mit Regen und geschlossener Bewölkung. Die Vorhersage für Mala ist auch eher mau: Basis bei knapp 700 m und 0,4m Steigen. Aber direkt am Meer kann sich das Wetter schnell ändern. Also um 1 Std verzögert aufbauen und Briefing um 13:30 Uhr. Mit viel Optimismus könnt es noch was werden. Die Aufgabe über nur 29,2 km über 8, - ja 8 Wenden sollte sich aber durchaus als anspruchsvoll zeigen. Das halbe Feld startet und versucht in dem Gewimmel den Überblick zu behalten. Der zweite Teil des Feldes schaut sich das erst mal entspannt vom Take Off aus an. Nach ca 45 min „mühsamem obenhalten“ legt es den Schalter um. Auf einmal Steigen mit bis zu 2 m, das bringt uns auf ca 700m NN.  Nun kommt Bewegung ins Feld, wie war das noch? Start- Antenne 2,5 km- Antenne 800m- Start 400m- Rotonda 400m- Antennen beim Observatoriom 2 km- Rotonda Arietta 400 m-, Antennen 400m- Start 400m- nochmal Antenne 400m-Start- Rotonda-1km- Goal am Strand Mala beim guten Fischrestaurant. Roland ist immer einen Tick vor mir, vergisst am Schluss die Antenne und landet trotzdem kurz vor mir. Nach Vario Ausfall beim Task 1 und einer heftigen Erkältung die letzten zwei Tage, bin ich glücklich, kurz vor Fensterschluss im Goal zu landen. War ein toller und interessanter Flug. Jörg ist auch angeschlagen und fliegt einen tollen Durchgang. Am Schluss ist er nur ein wenig zu spät und landet kurz nach Festerschluss bei uns (ohne Goalpunkte). Oli war nicht gut drauf und ist heute nicht gestartet. Vaupel Manni steht ebenfalls mit einem breiten Grinsen im Ziel als Zweiter in seiner Klasse. Fazit zum Tag von Ruhmer Mandi - wie immer ganz trocken: I wollt eigentlich scho landen gehen, und auf amoal goahts los. Lässig, und jetz stema im Goal. 

Ergebnisse vorläufig FAI 1 - Flex:
1) Mandi Ruhmer (AUT)
2) Rolando Wöhrle (GER)
3) Corinna Schwiegershausen (GER)

Ergebnis vorläufig FAI 1 Sport:
1. Gary Wirdnam (GBR)
2. Manfred Vaupel (GER)
3. Jose Pinto (ESP)

Es sind noch 3 Tage, da kann sich immer noch was tun. Inselfliegen ist immer etwas anderes. Es bleibt spannend.
Drückt uns die Daumen
Semo (Georg Schweier)

3. Durchgang - Abenteuerliche Rückholung
"What happens when the wind stops?" So wird der Titel von Darrens neusten YouTube Video heißen. Bisher hat er Leute ausgelacht, die ihm diese Frage gestellt haben. Was passiert, wenn an der berühmten Famara Ridge auf Lanzarote, an der man bei passendem Wind ohne jemals zu kreisen über viele Kilometer unlandbare schroffe Küste fliegen kann, doch einmal der Wind aufhört?Aber von vorn: Heute ist endlich ein Famara Tag mit westlichem Wind, wenn auch nicht sehr stark und mit viel Bewölkung, die wenig Unterstützung durch Thermik erwarten lässt. Nach kurzem Bangen, ob die Flugsicherung uns einen genügend großen Korridor zusteht, wurde ein Task erstellt, der uns zweimal die Famara Klippe entlang fliegen lassen sollte. Da ich anfangs nicht die nötige Höhe für die erste Wende im Flachen hatte, entschied ich mich für die zweite Startzeit und testete die Ridge schon einmal an, denn für mich war es das erste Mal, dass ich bei passendem Wind hier war. Es klappte dann auch gut mit der zweiten Startzeit, schnell die ersten zwei Wenden genommen bevor es die Ridge entlang ging. Sie trug erst sehr gut, dann etwas schwächer. Erst an der Wende in Mirador wurde mir bewusst, dass der Wind zwar nicht aufgehört, aber die Richtung geändert hatte, so dass er nicht mehr auf der Kante stand, sondern daran entlang strich. Somit war die Rückkehr unmöglich, nach einem letzten Kampf gab es eine Landung am malerischen Sandstrand, zu dem allerdings keine Straße führt. Der einzige Zugang ist ein Wanderpfad, der mehrere 100 Höhenmeter steil zur Klippe hochführt. Kaum zu machen mit der 50+ kg Ausrüstung. Da ich zum Glück nicht der einzige mit diesem Schicksal war, sonder neben 7 weiteren Piloten auch der Lanzarote Experte Jonny Nilssen, wurde eine Bergung per Boot organisiert. So wurde ein kleines Abenteuer daraus und wir waren noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder im Hafen von Orzola.
Viele Grüße 
Oliver

2. Durchgang - Macher Startplatz, 38 km mit Ziel in La Asomada
Hilfe am Start zu haben, ist ein wunderbarer Luxus. Adriana, die mit *Lanzafly* viele Jahre Tandemflugerfahrung hat, half mir heute nicht nur, meine Ausrüstung zum Start zu schleppen, sondern empfahl mir auch gleich den idealen Aufbauplatz. Umdrehen, vorgehen, starten! So fängt ein Flug gut an. Nachdem ich gestern von Mala aus die Chance hatte, mich aus den steinigen Tiefen der letzten 10 km vorm Ziel wieder auszugraben und recht ins Schwitzen kam (aufgrund mangelnder Landeplätze, großer Steine, vieler Häuser und Stromleitungen, hatte ich mir heute vorgenommen, lieber langsamer, aber dafür hoch zu fliegen.
Für mich war es der erste XC Flug vom Macher Start, da ich erst das zweite Mal den Wettbewerb mitfliege. Meinen eigenen Drachen konnte ich nicht mitnehmen, aber ich konnte mir vom Norweger Johnny Nilssen einen Litespeed 3,5s ausleihen - auch ein 20 Jahre altes Gerät fliegt zum Glück noch :)
Die Aufgabe war verwirrend, da wir acht Wenden für die 38km hatten, um den Airspace von Arrecife zu vermeiden. Der Start war sehr angenehm in einen 20er Wind, aufsoaren, Thermikanschluss, und los Richtung Startgate. Doch ich hatte mich am nächsten Berg etwas verbastelt, und während ich Roland direkt am Startgate wie einen Sektkorken hochschiessen sah, konnte ich leider den Bart nicht direkt erreichen und bin mit 10 Minuten Verspätung los. Danach wurde das Timing zum Glück besser. Ich sah Roland und Manfred, die immer zwei bis vier Wenden voraus waren. Dafür hab ich mit Oli einige schöne Bärte kreisen können, und war immer wieder begeistert von der Schönheit der Vulkankraterlandschaft, umgeben vom Meer. Zum Glück hatte ich mir alle Wenden mit den zig verschiedenen Radien auch auf der Basis notiert, sonst wäre ich spätestens nach der vierten Wende  ins Schleudern gekommen. Die letzte Wende hatte weiter im Flachland erwartet und hab durch einen unnötigen Schlenker nochmal Zeit vertrödelt - es wird zwar deutlich weniger Punkte heute für mich geben, aber ich geniesse einfach jeden schönen Moment in der Luft, dann noch den Tag mit einer guten Landung im Ziel abschliessen zu dürfen - ein Fest! Ich hörte wenig später, dass Roland heute vor Manfred Ruhmer den Tag gewonnen hat, was mich natürlich besonders gefreut hat!
Oli war zwar nicht im Ziel gelandet, aber zeigte mir sein eindrucksvolles Landevideo - abschüssiges Feld, fast kein Wind, ewig über Grund geglitten, dann mit den Füßen gebremst und mit Spezialeffekt, aber in Style, mit Staubwolke zum Stehen gekommen! Hut ab! Morgen wird es nach Famara gehen, und ich hoffe, dass es dort unser ganzes Team ins Ziel schafft!
Herzliche Grüße aus Lanzarote,
Corinna

1. Durchgang - Mala 45 km 
Da hatten wir ja richtig Glück. Semo, Olli und ich flogen vergangenen Freitag von München aus nach Lanzarote zur Canarian Open. Einen Tag später und unser  Vorhaben wäre so richtig in die Hose gegangen. Mit dabei Corinna, Jörg, Semo und der neue und alte Technikvorstand Manni, die aus weniger schneereichen Regionen anreisten.
Der erste angesetzte Wettbewerbstag brachte dann auch gleich den ersten Durchgang von Startplatz Mala im Nordosten der Insel. Mit 40 Teilnehmern ein angenehm großes  Feld, das sich aufgrund typischer Startwindverhältnisse auf Lanzarote in kürzester Zeit in der Luft befand.
Aufgabe waren anpruchsvolle 45 km entlang der Insel, mit zuvor einem kleinen Cats Craddle in der Umgebung des Startplatzes.
Herrlich softe Thermik bis in maximal erlaubte Höhe von 1000 m N/N erlaubten ein relaxtes Fliegen um die ersten fünf Wendepunkte. Danach führte die Aufgabe über  das "Flachland " der Vulkaninsel, gleichzeitig der schwierigste Abschnitt des Fluges. Ein anfangs holpriger Bart aus zerklüfteter schwarzer Vulkanasche rettete mich aus geringer Höhe an die Basis auf inzwischen erlaubte 1200 m NN. Der Endanflugrechner zeigte grünes Licht, die letzte Herausforderung  war jetzt nur noch das Goal zu finden. Aber auch das gelang mit Hilfe des Altmeisters Mandi Ruhmer. Wenig verwunderlich war es sein Drachen, der schon im Ziel geparkt war! Zu uns gesellten sich noch Atolfo und Corinna. Ein schöner Auftakt mit perfektem Wetter. So darf es gerne weitergehen.

Viele Grüße
Roland