X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Flüssigkeitsbedarf

Der Tagesbedarf eines Erwachsenen an Flüssigkeit beträgt im Alltag ca. 2,4 Liter. Aber man denke nur an den sonnigen Startplatz auf 1200 m und das Schweiß treibende Auslegen des Schirmes in voller Kälteschutzmontur. In südlichen Ländern hat es dabei bis zu 40 °C und trockenen Wind. Ein Läufer verliert während eines zweistündigen Marathons bis zu 4 Liter Flüssigkeit. Dabei gehen mit einem Liter Schweiß übrigens etwa 2-3 g Kochsalz (NaCl) verloren. Aber auch wenn man nicht schwitzt verliert man Wasser über die Atmung. Insbesondere in der Höhe führt dies zu einer vermehrten Austrocknung. In 4.000 Metern sinkt die absolute Luftfeuchtigkeit durch Abnahme des Wasserdampfdruckes auf nur noch etwa 20% des Wertes in Meereshöhe.Und schließlich hat die Niere noch einen entsprechenden Bedarf um ihre Blutfilterleistung zu bewältigen.

Ein Flüssigkeitsmangel führt zu:

• Einer Verminderung des Herzschlagvolumens und Steigerung der Herzfrequenz

• Einer Verschlechterung der Temperaturregulation

• Müdigkeitsgefühl und Neigung zum Belastungsabbruch

Das Durstgefühl ist allerdings ein „schlechter Berater“ für die Aufrechterhaltung der Flüssigkeitsbilanz. Es tritt erst auf wenn ein Mangel bereits eingetreten ist. Bis das dann zugeführte Getränk vom Körper resorbiert und am Zielort angelangt ist, vergeht nochmals Zeit. Also rechtzeitig trinken! Aber nicht alles auf einmal, denn der Magen lässt maximal nur etwa 250 ml/15 min in den Dünndarm weiter, wo dann die Resorption stattfindet. Ein so hoher Bedarf findet sich aber nur bei stark schwitzenden Ausdauersportlern. Unser Bedarf beim Streckenfliegen ist schwierig zu ermitteln und hängt wie schon erwähnt von den Rahmenbedingungen des Fluges ab. (vgl. Trockene Luft)

Und damit sind wir bei dem Problem der Entsorgung. Überschüsse landen natürlich schnell peinigend in unserer Blase. Hier hat derjenige Vorteile, der dieses Problem „technisch“ für sich gelöst hat. Uridome (eine Art Kondom mit Schlauchanschluss) funktionieren bei Männern, wenn man sich daran gewöhnt hat, übrigens gut. Mann sollte sie aber bereits vor dem ersten großen Flug getestet haben. Für Frauen gibt es da leider keine guten Lösungen, da Windeln nicht jederfraus Sache sind.

(2/2004)

Nach der Landung ist die Flüssigkeitszufuhr immer noch für die Regeneration wichtig. Für den Leistungserhalt während des Fluges ist es zu spät.