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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
13.05.2005

DHV Hearing mit Karabinerherstellern und akkreditierten Prüflaboren

Der DHV hat Hersteller von Verbindungselementen und Vertreter von  Prüflaboren zu einer Besprechung zum Thema der Dauerfestigkeit von Karabinern geladen. Ziel war die Vorbereitung einer Prüfvorschrift und eine Beurteilung der Sicherheit der im Betrieb befindlichen Karabiner.
Folgende Firmen sind der Einladung gefolgt: Aerosport, Austrialpin, Champ, Finsterwalder GmbH, Stubai, Sup Air, Turnpoint, Woody Valley. Als Prüflabore waren die staatliche Prüfstelle der Versuchsanstalt für Maschinenbau in Innsbruck und die Firma SincoTec Prüftechnik GmbH anwesend.
Einführend wurden die beiden unterschiedlichen Versuchsdurchführungen und Versuchsaufbauten der Prüflabore und die Versuchsergebnisse der einzelnen Hersteller dargelegt und besprochen. Nach kontroverser Diskussion wurde festgestellt, dass auf Grund der vorliegenden Ergebnisse noch keine statistisch abgesicherten Rückschlüsse auf die Dauerfestigkeit der Karabiner möglich sind.
Beide Prüflabore waren sich sodann einig, dass nur eine dauerfeste Auslegung der Karabiner sinnvoll ist. Die anwesenden Hersteller schlossen sich der Meinung der Prüflabore an. Einigkeit herrschte darüber, dass eine freie Kompatibilität von Tragegurten, Verbindungselementen und Gurtzeugen auch weiterhin gewährleistet sein soll.
Als Rahmen für die Prüfvorschrift wurden folgende Bedingungen festgelegt: Die Prüfung der Dauerfestigkeit kann sowohl schnapperoffen als auch schnappergeschlossen durchgeführt werden, wobei bei der schnappergeschlossenen Prüfung ein maximales Schnapperspiel vom Hersteller festgelegt und in der Produktion einzuhalten ist. Für die Festlegung der Prüfvorschrift  fehlen derzeit noch die Einbeziehung von Sicherheitsmargen für Korrosion  mechanische Abnutzung und weitere Betriebsbeanspruchungsmessungen. Diese Betriebsbeanspruchungsmessungen sind notwendig um die Lastkollektive, Prüfamplituden und einen  Sicherheitsfaktor genau zu definieren. Der Zeitbedarf für die Erarbeitung beträgt mindestens zwei Monate.
Bei der Beurteilung der Betriebsdauer der im Betrieb befindlichen Karabiner wurden von den anwesenden Herstellern die bisherigen Angaben bestätigt. Austrialpin will für seine Stahlkarabiner die Betriebsdauer von 1500 Stunden auf 1000 Stunden oder 5 Jahre reduzieren. Die beiden Prüflabore wollten auf Grundlage der vorliegenden Versuchsergebnisse und Daten keine Einschätzung der sicheren Betriebsdauer abgeben.