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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Aksaray, Turkey 2023

Die schnellsten "Commentary"   und weitere Bilder zum Rennen findet man unter dem Blog der PWCA APP

News of the day!

Ferdinand als erster im Ziel
Task 4

 

 

Samstag, den 05.08.2023

 Tag 7 - Task 7: Das große Finale

Der letzte Task und noch immer hatten alle der Top 5 Chancen auf den ersten Platz. Unser Meteomann gab nochmals sein Bestes und seine 4000m Thermik-Top wurden von allen bejubelt. Das Temp zeigte aber eine niedrige Inversion und stabilere Luftmassen. Auch das Taskkommittee war sich nicht sicher und erwartete zusätzlich kräftigeren Nordwind. So entschieden sie sich in letzter Sekunde uns nochmals statt in die Berge ins flache und staubige Richtung Südwesten zu schicken.
Der Task war schwierig. Oft war auf 2000m schluss mit Aufdrehen und der Nordwind ließ uns zögerlich vorankommen. Immer wieder schob es ganze Pulks wieder zusammen. Die Raser unter uns stellte es schon bald ab. Heute war auch mal ein halber Meter nötig um in der Luft zu bleiben. Erst der letzte Schenkel versprach Besserung. Mit Rückenwind ging es dahin. Die benötigte Gleitzahl wurde aber immer schlechter und Thermiken gab es kaum noch welche. Erst war Endanflugstimmung mit hohen Geschwindigkeiten. Dann merkte ich, dass es sehr knapp werden würde. Tief und mit 1:14 gleiteten wir fast im Trimm dahin, nahmen alles mit was ging und schließlich merkte ich, heute reicht es ins Ziel! Mit der schnellsten Zeit über flog ich wieder die ESS. Doch Leadingpoints hatte ich dieses Mal keine! Ich wollte einfach nur im Ziel ankommen und riskierte nie etwas. Auch weil ich den Erstplatzierten mittwn im Task so tief sah, dass ich ihn als gelandet eingestuft hatte. Baumi war mit ihm zu Beginn am höchsten. Zu unserem Glück, flogen sie aber nicht gemeinsam, sondern kämpften sich immer eine gute Thermik voraus alleine durch. Im Pulk fand man aber die Zentren mit besseren Steigwerten besser und so holten eben alle größeren Pulks auf.
Ein schweißtreibender letzter Task. 7 von 7 Läufen geflogen, keine Unfälle und Team GER super platziert! Der nächste PWC findet in Frankreich statt. Dort wird das Niveau wieder höher sein und spannende Erlebnisse erzeugen.

Liebe Grüße
Ferdi

 

Wir gratulieren den Gewinnern!

 

 

Freitag, den 04.08.2023

Tag 6 - Task 6: Fifty fifty they said

Drei Storrys die heute erwähnenswert sind:

1. Somi machte wieder den Yassen und kam tief und tiefer. Bis er landen musste. Robert, der sich auf spannende Retrieve Gespräche mit ihm freute, schaute nicht schlecht, als Somi kurz weiter handelte, wieder startete, etwas soarte, vor einer Ortschaft landete, durch lief, wieder startete und schwub war er wieder hoch oben im Taskgeschehen dabei.

2. Tim Rochas ist Testpilot von Niviuk und erzählte, wie ein kranker Pilot mit nem schwarzen Niviuk sau tief in den Dustdevil reinflog. Für ihn war das zu heftig. Baumis neuer Schirm ist schwarz und beim Abendessen erzählte er, dass es etwas sandig in der Luft wurde und im Zentrum seiner Kreise tatsächlich ein kleiner Schlauch mit richtig viel Sand stand. Als er das sah, verabschiedete er sich aber lieber auch von diesem Teufel und suchte leeseitig weiter.

3. Ferdi lief es wieder spitze. Der Endanflug war ein 7km in-out and return to goal. Er flog mutig los, erwischte eine gute Linie und erst beim Zielanflug kam plötzlich starker Gegenwind auf und das großflächige Steigen verwandelte sich zum großen Sinken. Von seiner Gruppe schafften es nur wenige bis ins Ziel. Ferdi hatte die beste Zeit, erwischte aber nichts mehr. Wie er, drehten alle um und flogen suchend vom Ziel wieder mit Rückenwind weg. Die schnellste Zeit und Goal machte Cristian Deacu, kam aber erst fast eine Stunde nach überflug der ESS ins Ziel.

Morgen ist der letzte Task. Für Ferdi ist der erste Platz immer noch möglich. Wir drücken die Daumen!

 

Heute bin ich wieder dran (der beste Deutsche des Tages "darf" immer den Bericht schreiben)


Mit viel Wind aus Norden sind wir einen ähnlichen Task wie am ersten Tag geflogen. 96km. Mit einem interessanten In /Out Zylinder zum Schluss. Gleiches Goal. Nur mit mehr Gegenwind im Ziel, welcher das Pingpong zum Schluss sehr spannend gemacht hat und für einige das Goal unerreichbar. Unter anderem für Ferdi.


Unterwegs hatten wir guten Rückenwind der lt. Johannes tiefer unten mit bis zu 50km/h geblasen  hat.
Bloß nicht landen und immer schön hoch bleiben, was phasenweise nicht ganz einfach war.
Die Linien waren wieder entscheidend.


End of speed genommen und statt mit Gegenwind ins Goal wieder mit Rückenwind Thermikfinden.
So habe ich auch noch 30min mehr gebraucht um das Ziel zu erreichen, was aber irrelevant ist, nach der Zeitnahme.


Den Vogel abgeschossen hat der heutige Taskwinner der noch 1h nach der Zeitnahme gebraucht hat um ins Ziel zu gelangen, da es ihm beim Kurbeln nochmal 13km! Vom Ziel weg geweht hat!
Happy mit dem 5. Platz heute, der mich in den Top 10 hält.  Johannes war heute 8.
Morgen ist das Grande Finale.


Drückt uns die Daumen
LG Daniel

 

Donnerstag, den 03.08.2023

Tag 5 - Task 5: Inversionsdunst brachte den Sieg

Eine ausgeprägte Inversion, knapp über dem Gipfel des Vulkans erwartete uns heute im Startpulk. Typisch turbulent wurde es beim Erreichen der Inversion und alle Piloten kratzten an der Dunstglocke, außer eine Blase schaffte es mal kurz hindurch, dann wurden alle nervös und wollten die 50 Höhenmeter mehr auch haben. Zu der Inversion stand uns ein strammer Nord-Westwind entgegen. Der Task führte quer zum Wind nach Süd-Westen. Sollte der Wind leicht auf eher West drehen, würde die Aufgabe die anspruchvollste werden und uns viele Gegenwindabschnitte bereiten.
Der Start verlief spitze. Die ersten Kilometer mit schwachem Steigen im Halbgas auf Kurslinie und die Vordersten konnten ständig gegenüber den Verfolgern an Höhe gut machen. Ein schönes Gefühl, bis wir im Augenwinkel eine zweite Gruppe sahen. Etwas nördlicher fast 400m höher. Wie geht das? Eine Lösung musste her. Mehr Gas, es geht eh gegen den Wind. Durch die großen Radien, erreichte die nördliche Gruppe früher die Wende, hatte aber nun einen längeren Weg Richtung Süden vor sich. Wir wechselten quasi die Seiten. Alles mixte sich. Die niedrigere Gruppe löste sich auf.

Allein ging es mit Rückenwind Richtung Süden. Ohne Linienanzeiger bekam ich als Bergflieger etwas Respekt vor den flachen Feldern vor mir. Im Westen sah ich Dustdevils, weit im Osten die größere Gruppe. Gerade aus vor mir war die Inversion etwas dreckiger. Ein Zeichen für oben anstoßende Thermik. Wie die Basis von Wolken, konnte man die besten Linien erahnen, solange man tiefer war und von unten rauf sah. War man höher sah man den Dunst nicht mehr wirklich und es wurde schwieriger. Boom ein 6m/sec Bart. Prompt machten sich ein paar auf den Weg zu mir. Allein flog ich hoch weiter. Wollte immer hoch bleiben, um gut positioniert zu sein, sollte ich eingeholt werden. Noch ein starker Bart und eine gute Dunstlinie vor mir. Weiter gehts. Auf den Gleitstrecken wurde ich Stück für Stück eingeholt. Ein Pulk sieht immer besser wo die bessere Linie verläuft und korrigiert sich automatisch nach. Auf dem Weg zur letzten Wende wollte ich mich einholen lassen, um ja den Endanflug nicht durch eine schlechte Linie zu vermasseln. Doch mein Instrument war optimistisch und sagte bereits eine Ankunftshöhe von +100m über dem Goal bei 1:10 an. Aber 20km sind weit. Trotzdem wagte ich es, machte noch zwei safety Kreise und konnte mit etwas Abstand den Task am schnellsten abfliegen. Leadingpoints sollte ich auch am meisten haben? Doch Yassen hatte es übertrieben. Nach der zweiten Wende im Westen, kam er tief und flog einfach tief weiter. Nie über 2500m schoss er dahin und sammelte mir alle Leadingpoints weg. Letztlich kam er aber 10min später ins Ziel, da er beim letzten Schenkel wirklich sehr tief wurde und kaum noch Gas geben konnte.

Overall wird es nun immer spannender. Noch 2 Tasks stehen uns bevor.

Grüße

Ferdi

 

Mittwoch, den 02.08.2023

Tag 4 - Task 4: Boom, boom, Goal!

Das Wetterbriefing ist etwas besonderes auf diesem PWC! Ein einheimischer Meteorologe stellt sich jeden Tag beim Taskbriefing vor uns und versucht in gebrochenem Englisch, klingend wie eine Tonbandansage einer Windmessstation, das Wetter zu erklären. Wind am Boden und in 1000m über Grund statt über Meer (Talgrund auf 1000m und Gipfel auf >3000m), mit je möglichen Abweichungen von +/-90° und aussagen wie 15 km/h bis 45km/h im Mittel, bringen täglich jedem Piloten ein Schmunzeln ins Gesicht. Detailierter wirds aber auch nie. Ach doch, heute hatte er recht, es gibt Wolken. Die Basishöhe blieb ein Rätsel. Team GER studierte umliegende Temps und war nun gerüstet für den Task:
Inversion bis 2100m (Startplatz ist auf 2050m), die spürten wir wieder und der Weg rauf war zäher denn jeh. Auf knapp unter 4000m dann die Basis und nochmals 300m mehr, konnten wir am Wolkenrand aufsoaren. Was für ein Panorama!

Pünktlich zum Racebeginn, wurde die Wolke schlagartig kleiner. Jeder biss sich an einem Wolkenfetzen fest, was dem einen besser als dem anderen gelang.
Durch die großen Höhen verliert man schnell mal die Orientierung, wo gerade der Wind wirklich herkommt. Um so schwieriger die Thermiken nachzuzentrieren. Da aber die stärksten Bärte heute oft durch Wolken markiert waren, wurde es etwas einfacher als gestern. Auch die Turbulenzen waren deutlich angenehmer. Trotzdem fand man am Boden wieder Dustdevils vor, ein Zeichen für einen starken Temperaturgradienten bis runter zum Boden (Lowsafechance!).
Schnell wurde das Rennen geflogen. Am Anfang zwar mit noch schwachen Bärten, später katapultierte es uns Glückspilze aber wieder mit über 5m/sec nach oben. Gegenüber den aktuell Führenden haben wir irgendwie kaum eine Chance. Stan RADZIKOWSKI konnte heute zwar unter dem Task kaum nach vorne ausbrechen, aber zum Schluss gelang ihm ein mega-Move! Zwischen der letzten und vorletzten Wende drehten wir noch ein paar Kreise in Talmitte auf, wissend dass über dem letzten Berg vor dem Flachland und Goal starke Wolken standen. Als der Bart schwächelte wagten wir uns los. Auf Gradniveau sollten wir ankommen. Yassen war bereits wieder vorgepresst und soarte tief. Stan wählte die diagonale Abkürzung zum höchsten Punkt des Berges. Bei ihm trug es ununterbrochen, alle die sich auf Yassen setzen wollten, hatten weniger Glück. Ein paar Kreise und Stan hinterher, welcher keinen Kreis mehr machte. Bevor es durchs Lee ins Flachland ging, schauten wir der kleinen Gruppe von Stan wachsam zu, wählten eine leicht andere Linie und flogen so schnell es ging mit mehr Höhe hinterher. Stan musste nochmals im Flachland drehen, die Verfolgergruppe nahm nur mehr im Geradeausflug etwas Höhe mit und dann begann auch für uns der Finalglide. Stan hatte einen fast 20km langen Endanflug hingelegt mit 1:15. Also verdient wieder uneinholbar Top platziert.

Viele gute Piloten kamen heute unter die Inversion im Taskverlauf, mussten Außenlanden oder kamen sehr spät erst ins Ziel. Das wird die Ergebnisse würfeln und auch das Ranking die kommenden Tage noch beeinflussen, denn wer von diesen Piloten nochmals absteht oder spät ins Ziel fliegt, der bräuchte 2 Streicher. Bei 7 möglichen Tasks bleibt aber vom zweitschlechtesten Ergebnis noch min 25% übrig. Die nächsten Tage kann noch viel passieren!

Liebe Grüße
Ferdi

Task 3
Task 3 - gute Höhe ;-)
Task 2, vor dem Vulkan
Stephan Schöpe
Stephan
Zielankunft von Ferdinand Vogel
der Vulkan im Hintergrund
Bilder von Daniel Tyrkas
Folgende Bilder von Anna Berger
PWCA Upload

 

 

Dienstag, den 01.08.2023

Bericht Task 3
Ein Hammer Flugtag heute. Ich glaube ich bin noch nie so hoch (4500m am Vulkan) noch so schnell (teilweise mit über 100km/h Groundspeed im Orbit) geflogen.
Doch der Reihe nach. Ausgeschrieben wurde ein 90km Polygon Task nach Norden, da unten weniger Wind aus N/NE vorhergesagt war. Oben dafür mehr aus SW.
Wie immer startete ich zeitig, kam zwar gleich mal sehr tief um dann mit ein paar anderen Frühstartern doch noch eine Thermik zu finden und konnte mich so zu der Gruppe am Vulkan gesellen.
Dort zog die Thermik bis auf 4500m unter einer kleinen Wolke. Altitude Limit war auf 5000m heute.
Das gelang nicht allen; Ferdi und Johannes berichteten von tiefem Gesuppe im Flachland, bis die Thermik dann doch durchzog und Sie pünktlich zum Start auch in den Orbit beförderte.
Immerhin mussten Sie sich nicht die Finger abfrieren, wie wir am Vulkan während wir 30 min wartend auf 4500m verbrachten.
Wahnsinnige Aussicht.
Kurz nach racestart waren die Gruppen wieder mehr oder weniger vereint in der nächsten Thermik.
Hier nahm ich mir etwas mehr Zeit um max Höhe zu machen um den Rückenwind weit oben zu nutzen.
Mit einer super Linie und die sind hier entscheidend ging es flott voran (mit den erwähnten 100km/h) und ich konnte die 1. Wende hoch mit dem ersten erreichen.
Von da an war die Devise hoch bleiben. Und in einer kleinen 3er Gruppe erreichten wir auch die 2. Wende hoch und als erste.
Dann traf ich auf eine super Thermik und war ca 20 km vorm Ziel 500m höher als die anderen und startete eine Attacke.
Leider gefolgt von einer richtig üblen Linie, die mich schnell wieder Richtung Boden beförderte.
So konnten mich die anderen 2 überfliegen und ich musste nochmal drehen. Inzwischen hatte auch der Rest des Feldea aufgeschlossen und wir drehten konservativ viel zu hoch weil wir zum einen noch Hügel zu überfliegen hatten und wohl nicht nur ich mit Gegenwind ins Goal rechnete.
Die besagten Hügel produzierten aber Hammerthermik die wir mit so viel Gas wie möglich durchflogen.
Ankunft im Goal war dadurch viiiiel zu hoch. In meinem Fall 1500m AGL und es war ganz schön Arbeit rumterzukommen.
Happy mit meinem 4. Platz und 1. Im Team. Overall stehen wir auch gut da. Ich aktuell 3. Ferdi 4. Johannes 6.
Noch 4 Tasks mit Temperaturen von 40C am Boden. Da verbringen wir den Tag lieber weit oben!
Drückt uns die Daumen!
Liebe Grüße

Daniel


Tag 3 Task 3

Am Start sah es erstmal noch recht gut aus, schwacher wind von vorne und Thermikvorhersage im Orbit. Der lokale Meteo-Mann prognostiziere uns 23 Grad max , bei bereits 26 Grad am Startplatz. Die ersten starten, dann dreht der Wind auf Rückenwind,  der Startvorgang  wird langsamer, Startabbrüche,  Abstürze in die Steine direkt nach dem Start, der Meetdirector entscheidet jeder der JETZT starten will soll vorkommen...das hilft natürlich die Ordnung auf dem Startplatz zu erhalten.... Irgendwann können dann doch auch die Hinteren in der Reihe starten und es geht sofort mit spektakülären 0,5 m Richtung 100m überm Startplatz...30 Minuten bis GO , und wir sind immer noch 2000 Meter unter den früh  gestarteten die am Vulkan kurbeln.  Draussen im Flachen beginnt ein Schirm zu steigen. Also erstmal ne Kippe anzünden,  rein ins Gas und hoffen dass die Blase noch da ist wenn wir dort ankommen.  Zigarette fertig, der Schlauch zieht, und dann schaffts unsere Gruppe dann doch noch auf 3500m vor Racestart... eine Position dudurchaus ebenbürtig mit den Jungs die vorher am Vulkan gekurbelt haben. Also rein ins Gas und Richtung Wende, doch kaum ne Fluppe im Mund reißt auch schon der nächste Schlauch an. Mit 5 Meter steigen gehts unter der Wolke auf gut über 4000m, 4350 meine max Höhe, dann Suppt der Schlauch....3 m nur noch, wir müssen weiter. Feuerzeuge funktionieren anscheinend auf der Höhe nicht mehr sonderlich gut, so brauche ich 200 Höhenmeter im Blindflug auf Halbgas unter der Jacke bis ich endlich wieder nach draussrn schauen und die Hände an die B s nehmen kann. Gut dass ich kein Submarine flieg, keine Ahnung wie man sich da eine anzünden soll. Die nächste Wende läuft unspektakulär,  ich schliesse nah an die Führung auf, nur der Schürrle fliegt mir immer wieder davon. Nächste Wende, schürrle vor mir, Baumi unter mir tief.  5 Meter saufen über lange Strecke, und als ich in 400m überm Boden dann tief unter allen im Schlauch einsteige ist die Entscheidung meinen Schirm direkt im Goal anzuzünden ( falls das Feuerzeug funktioniert) dann schon gefallen. Alle die noch bei mir sind haben wohl die Hosen voll vor dem Westwind den wir im Endanflug erwarten,  wir kurbeln bis 7:1 ins Goal. ...und natürlich,  während wir im Vollgas Richtung Goal fliegen, steigts mit Teils  6m integriert.  Geil, aus 400 m über goal werden 1300, genau das was man braucht wenn man vor Stunden seinen pissschlauch verloren hat und jetzt nur noch n Bier im Goal trinken will. Natürlich trägts jetzt überall, und bis ich unten bin ist dann auch das Bier alle. Ich entscheide mich den Schirm doch nicht anzuzünden,  vielleicht gibt's ja morgen noch Bier.
Grüße Bernd

Montag, den 31.07.2023

Tag 2 - Task 2: Rückenwind bis zum Schluss!

Viel Zeit hatten wir heute morgen beim Warten auf unsere Shuttels (+1h). So wurden die Startfähigkeiten des Vortags analysiert und so manche Querverbindung getroffen. Nach langer Verspätung der Busse, erwartete uns ein ähnlicher Tag wie der vergangene. Etwas weniger Wind, aber sonst blieb fast alles gleich.

Ähnlichen Task scannen und rauf in die kühlere Höhenluft. Doch so richtig rauf wollte es heute nicht gehen. Noch 15min vor dem Task sagte die Thermik "Mittagspause" zu uns. Nichts ging mehr. Alle sanken hinab und sammelten sich wieder an einer Stelle.

Taktisch macht es Sinn zu Beginn des Rennens so viel Höhe zu gewinnen wie möglich. Kaum Leadingpoints gibt es bis etwa 15% des Tasks.
Ein Großteil drehte noch auf dem Weg zur Wende einen guten Bart, wohingegen der Führungspulk tief die Wende nahm und zurück zum Vulkan wollte. Da ging aber kaum etwas. Wenige Ungeduldige probierten tief ihr Glück im Lee des Vulkans (westlich). Doch wer Geduld zeigte wurde belohnt und konnte von unten sogar an die zögerliche Gruppe in der Höhe aufschließen.

Ab einer Distnz von 15km, sollte man sich mit der gewonnen Höhe wieder nach vorne in die Führungsgruppe arbeiten, aber noch nichts riskieren.
Trotzdem versuchten die Ersten teilweise schon auszureißen und wagten tiefe Angriffe nach vorne. Geduldig drehten wir nach der ersten Wende auch schwächere Bärte. Keiner wollte wieder im Bereich der Windkompression des Vulkans tief kommen. Es bildeten sich gute Linien und je weiter wir ins Lee vorstießen, desto stärker wurden wieder die Thermiken.

Der Mittelteil ab 45% bis 60% kann zum Leadingpoints sammeln genutzt werden. Hier wird man am meisten fürs Führen belohnt und wenn es sich mal nicht ausgeht, hat man noch etwas Zeit wieder aufzuholen.
In diesem Bereich stand heute wieder die vermeintliche Konvergenz. Es ging auch tief unten raus wieder gut nach oben. Das zeigte uns Yassen mit seinem typischen Flugstil wiederholt.

Um die 75% nimmt man wieder das Gas raus und schwimmt wieder mehr mit. Ein Fehler kann nun schon eine schlechte Platzierung bedeuten. Das bedeutet so selten wie nötig als erster die Thermik verlassen. Langsam geht es darum Höhe gegenüber den anderen zu gewinnen.
In diesem Teil des Tasks hatten wir noch immer Rückenwind und die Thermiken ließen sehr auf sich warten. Zudem ging es häufig mit 3-4 m/sec abwärts. Also wurde schneller geflogen. Irgendwann gehts schon mal wieder hoch. Yassen presste immer noch nach vorne weg. Alle anderen wurden verhaltener und nahmen auch schwächeres Steigen im Geradeausglug mal mit.

Der Endanflug ist ein Spiel aus genügend Höhe zu behalten (immer in Relation zu den anderen) und vorne dabei zu bleiben. Je mehr Höhe man im Endanflug hat, desto früher kann man losgliegen, oder schneller fliegen.
Wieder verließ Yassen die letzte Thermik sehr früh. Auf dem letzten Schenkel hatten wir gestern Gegenwind bekommen, da der Wind irgendwann von der anderen Seite um den Vulkan gedrückt hatte. Irgendwie rechneten wir damit. Yassen aber nicht. Tief, sehr tief überflog er die Speedsection und holte sich neben allen Leadingpoints auch die schnellste Zeit. Nur reichte es ihm nicht ins Ziel. Er nahm das Gas raus und ließ sich mit dem Rückenwind in Richtung Goal schieben. Kurz vor einer Stromleitung, über die er nicht mehr drüber gekommen wäre trug es wieder und schwach kämpfte er sich nochmals in die Höhe. Ein riskanter Sieg, aber verdient!

Für Team D läuft es mega! Platz 3 (Ferdinand), Platz 4 (Daniel) und Platz 5 (Johannes) gehört uns im Moment. Noch ist alles drin. 5 mögliche Tasks folgen noch :)

Liebe Grüße
Ferdi

 

Sonntag, den 30.07.2023

Der aktuelle PWC führt uns nach Aksaray in der Türkei. Die Stadt liegt auf einer trockenen und heißen Hochebene auf knapp 1000 m. Es gibt kaum schattenspendende Bäume, dafür aber Dustdevils, viel Wind und gelegentlich starke Thermik.

Wir starten hier auf halber Höhe des 3250m hohen Vulkans “Hasan Dagi” und der eine oder andere hatte schon die Möglichkeit, den schlafenden Riesen beim Trainingstask zu überfliegen.


Task 1 führte uns gegen den Uhrzeigersinn in einer 74km langen Aufgabe um den Vulkan. Schon vor dem Start teilte sich das Feld in zwei Gruppen.

Die eine versuchte am Vulkan zu soaren, um in großer Höhe zu starten, die andere blieb am Hangfuß und damit näher am Startzylinder - aber auch ein gutes Stück tiefer.

Ich wollte mir das Gemetzel am Hang ersparen und blieb in Gruppe zwei. Das war zwar strategisch nicht klüger, aber entspannter. Denn die Gruppe, die vom Vulkan kam, konnte deutlich schneller und höher zum ersten Wendepunkt 45 Grad gegen den Wind in der Ebene fliegen.

Wir kamen eine Etage tiefer an. Nach der Wende ging es Richtung Süden durch den windigsten Teil des Rennens und die Suche nach nutzbarer, nicht windzerrissener Thermik, schob das Feld wieder etwas zusammen. Meine Instrumente zeigten mir 30km/h Wind in 500m über Grund an und nachdem ich Piloten unter mir sah, die nicht gerade langsam rückwärts landen mussten, biss ich mich in einen Nullschieber fest, der mich Richtung Wende schob. Das kostete viel Zeit, denn es gab in deutlich bessere Thermik, wenn man weiter suchte, aber meine Motivation noch tiefer zu kommen und dort zu landen war ziemlich gering.

Irgendwann zog der Bart wieder an und wir konnten in einer kleinen Gruppe wieder Höhe machen. Nachdem wir die Wende im Süden genommen hatten, flogen wir nach Osten in ein vom Vulkan geschütztes Gebiet mit weniger Wind. Ein großer Pulk flog nördlich von uns in großer Höhe Richtung Ziel, als wir endlich den Bart des Tages trafen, der uns auf 3500 katapultierte. Von da an dachte ich eigentlich, dass wir jetzt in den Endanflug gehen würden. Doch zwischendurch kamen immer wieder Passagen mit Gleitzahl 4 oder schlechter und so mussten wir noch zwei Mal kurbeln bevor es ins Ziel ging. Der letzte Kilometer vor der ESS trug dann aber doch noch ganz gut und so kamen wir mit über 500m Höhe, aber auch 19 Minuten Rückstand auf den Ersten ins Ziel.

Auch wenn der Gangwechsel im Flachen Zeit gekostet hat, war es für mich die richtige Entscheidung, denn viele, die in der windigen Passage landen mussten, waren am Abend mit Schirm und/oder Submarine flicken und Schürfwunden lecken beschäftigt.

Mal sehen was Task 2 bringt. Der Wind soll zumindest nachlassen.

Stephan Schöpe

 

Tag 1 - Task 1: Dustdevils bis zur Basis ein Thermikersatz?

Die Eröffnungszeremonie fand untypischer weise am Startplatz statt. Nach dem alle Piloten bei ihren Hotels eingesammelt waren, wurde es deshalb etwas stressig. Der Wind sollte stärker werden und grenzwertige Bedingungen erzeugen. Nach den kurzen türkischen Ansprachen gab es das gewohnte PWC Taskbriefing und ab in die Luft. Der gepflasterte Startplatz vermeidet hier zwar eingestaubte Schirme, erzeugte aber mit Seitenwind so manche Schürfwunde. Nur langsam wurde die Startschlange kürzer, da es bei zahlreichen Startversuchen blieb.

Auch das Erklimmen des Vulkans stellte sich durch die zahlreichen Inversionen als eine langwierige Aufgabe heraus. Geduldig war es soarend und mit Thermikunterstützung aber für wenige möglich den Vulkan zu überhöhen. Anderen fehlte die Zeit und dann ging es auch schon los zur Startboje mit leichtem Seiten- und Rückenwind. Die erste Wende lag westlich und der Nordostwind schob uns bereits ordentlich an. Wichtig war es ganztags immer luvseitig vorzuhalten und lieber dann kurz vor der Wende mit Rückenwind sich reinschieben zu lassen.

Die erste Wende war mit unserer Anfangshöhe ein leichtes, doch nun ging es um den Vulkan ins Lee, welches sie uns als schützend versprachen. Da ein paar Gebirgsflieger den Hangfuß seitlich des Vulkans bevorzugten, kamen fast alle in die Windkompression des umspülten Bergs. Kaum Thermik und Windspitzen von 45 km/h zwangen ein paar zu spannenden Landungen. Im Lee wurde es aber zunächst nicht besser. Mittig über einem riesen Getreidefeld stand ein Dustdevil, der über 1000m hoch reichte und uns immer stärker ansaugte. Mit Nullschiebern versuchten wir uns an ihm vorbei treiben zu lassen. Dabei hatten wir nie Vorwärtsfahrt, die Flugrichtung über Grund blieb immer die Selbe, da der Wind weiterhin zu stark blies. Erst leeseitig des Dustdevils wurde es wieder angenehmer und auch der Wind nahm ab.

Letzte Wende im Südwesten nicht vergessend, ging es nach Osten auf die Zielgeraden. Plötzlich stieg es überall und stärkere Kerne katapultierten uns auf über 3000m. Das war der Konvergenzbereich hinterm Vulkan, also würde uns gleich wieder Gegenwind ins Gesicht stehen. Hoffentlich nicht zu stark? Mit welcher Gleitzahl reicht es ins Ziel? Keine Thermik mehr weit und breit und der Gegenwind wurde immer stärker. Belohnt wurden jetzt alle, die in der Konvergenz mehr Höhe mitgenommen hatten. Letztlich Stand kurz vorm Ziel wieder eine rettende Thermik, welche sich für die zweite Gruppe zu einem Dustdevil-Meer ausbreitete. Kurz darauf wurde der Ostwind so stark, dass es mit Gleitzahl 1:2 kaum mehr ins Ziel für die letzten reichte.

Die Tage werden spannend hier. Abwechslungsreich und sportlich. Heute haben einige nach Klebesegel für ihre Gleitschirmtuch-Gurtzeuge gefragt, da es bei rückwärtsfliegenden Landungen eben schnell mal schief gehen kann.
Die nächsten Tage soll es weniger Wind geben und ich hoffe die Bergflieger suchen die Windkompression am Vulkan nicht wieder auf. Auch für mich war es ein 2-3 Level, erinnerte mich dann aber daran, dass sie uns vor diesem starken Wind gewarnt hatten, wir selber schuld waren und man den Bereich auch hätte auf Kurslinie umfliegen können. Ein anstrengender abwechslungsreicher Task war das!

Liebe Grüße
Ferdi

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