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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

09.04.2009

XXIII Trofeo Valerio Albrizio (1. - 3. Mai 2009)

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Hallo zusammen,

Nach einer sehr kurzen Nacht kamen Primoz und ich am Freitagmorgen etwas “zerknittert“ am Landeplatz von Laveno-Mombello an. Kurz gefrühstückt, eingeschrieben und ab gings mit Verspätung Richtung Bergbahn. Doch wie kommt man mit dem  Auto dorthin??? Auf die Frage "volare"?transporto? antwortete man meist nur mit einem freundlichen Lächeln und einem großen Fragezeichen im Gesicht. So fuhren wir weiter Richtung Ortskern, um von dort dann in die kleinen verschachtelten Gassen Richtung Berg abzubiegen. Nun wurden die Gassen jedoch immer enger und ich schlug Primoz vor, dass es wohl besser währe wieder umzudrehen. Mit seiner gewohnt, ruhigen und ausgeglichenen Art, meinte er daraufhin nur kurz:“nein,n ein, dass passe schon“,und somit fuhren wir mit Vollgas weiter die Gasse nach oben, bis nach ca.100 Meter nichts mehr vorwärts und rückwärts ging und wir nach links und recht noch ca. einen Zentimeter Abstand zur Hauswand hatten. So....jetzt wird’s interressant, dachte ich mir und streckte erst mal meine Hand in Primozs Richtung, um ihm zu gratulieren.....Anscheinend wurden die italienischen Gassen mehr für kleine Piaggios, als für einen etwas größer geratenen Ford Transit Lkw gebaut...Immerhin befreiten wir uns nach einer ca.35 minütigen Präzisionsrückwärtsfahrtechnik aus dem Schlammassel...! Schließlich fanden wir kurz daraufhin dann doch noch den richtigen Weg zur Bahn, wo wir dann gleich mit dem Drachen auf der Schulter vom freundlichen Bahnmitarbeiter eine Einweisung für den Drachentransport bekamen, welche ich aber anscheinend a  bisserl missverstanden habe... Nach links und rechts schob er mich, andiamo, andiamo, meinte er. Mit einer fast einstündigen Verspätung sind dann auch wir endlich am Startplatz aufgetaucht...Drachen schnell aufbauen, Task eingeben und vor zur Rampe.Leider verriß ich mir beim Drachenhochheben dermaßen das Kreuz, dass ich nach dem Start landen ging und der Wettbewerb für mich gelaufen war. Die Aufgabe am ersten Tag waren 112 km. Zuerst 12 Km Richtung Nordosten (Tamaro), wo ein 20 Km Entrystartzylinder auf die Pilolten wartete. Dann nach dem Einfliegen die Wende (Tamaro), wieder zurück Richtung Flachland, dann mehr in den Osten, dann zur Antenne über Lavano, dann in den Südosten und ins Goal. Dieser Tag war ein wirklicher Supertag mit einer Basis von 3.300 Metern und maximalen Steigwerten von bis zu 11 Metern pro Sekunde. Primoz kam mit fast zehnminütiger  Verspätung an dem Startzylinder an und begann eine super Aufholjagd. Den Tag gewann Manfred Ruhmer kurz vor Christian Ciech und Alex Ploner. Primoz wurde noch sechster.

Der Samstag wurde wegen zu starkem Nordfoehn abgesagt.

Üeber Nacht zum Sonntag ließ der Nordwind deutlich nach und es wurde wieder ein richtig guter Flugtag mit 94 Km. Schnellster war Alex, ein paar Sekunden vor Christian Ciech und dem Schweizer Christian Voiblet. Den Wettbewerb gewann Alex Ploner vor Manfred Ruhmer und Christian Ciech, gefolgt von dem mehrfachen schweizer Meister Martin Harri und Primoz Gricar.
Laveno bietet mit Blick ueber den Lago Maggiore auf die Südseiten der Schweizer Viertausender ein grandioses Panorama. Beste thermische Zeit, sagen die Locals, sei ab Anfang April bis Ende Mai. Auf Grund der stabilen Luft im Flachen, welche die Thermikentwicklung stark hemmt, ist es dort im Sommer zum Fliegen eher nicht so interressant. Doch allein der Transport zum Startplatz mit der Eimerbahn, ist schon eine Reise dorthin wert.

Christian Zehetmair