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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Viel los auf der Thermik 2007
Gut besucht der DHV-Stand
von links: DHV-Sicherheitsvorstand Uli Schmottermeyer, Ausbildungsvorstand Waldemar Obergfell, Geländereferent Björn Klaassen
von links: Skywalk-Konstrukteur Manfred Kistler und Marketing Reinhard Vollmer
Christian Geierstanger (Advance Deutschland) passt das iMPRESS 2 an
v.re. Swing:Daniel Schmidt (Vertrieb), Manuel Croci (Entwicklung), Lars Pongs (Bereichsleiter)
v.l. Aerosport-Boss Kurt Vorraber, Gurtzeug-Entwickler Hans Keim
v.l. UP: Martin Fischer (Vertrieb), Christian Ederer (Vertrieb), Christian Rönning (Boss)
v.l. Paratech: Wolfi Lang (Vertriebsleiter), Uwe Bernholz (Konstrukteur)
v.l. Gudrun Öchsl-Nesler und Michael Nesler
re: SOL Vertrieb Deutschland Christian Zell
v.l. Team 5: Radomir Gabric, Andre Haas, Dani Loritz
Team Turnpoint/Gradient
U-turn: v.l. Boss Thomas Vosseler, Konstrukteur Ernst Strobl
Skyline: v.l. Bernhard Greindl und Wolfgang Genghammer

Was gab's Neues auf der Thermik 2007?

Text und Fotos: Benedikt Liebermeister

Zum Video "Impressionen von der Thermik 2007"

Zu einem Publikumsmagnet hat sich die Thermikmesse entwickelt. Massen schoben sich durch die Hallen und umlagerten die zahlreichen Stände. Die Organisation war perfekt, das Team um Familie Häffner hatte gute Arbeit geleistet. Fast alle Hersteller, viele Schulen, die Fachmagazine und natürlich der DHV waren vor Ort.

Flight Control heißt die neue DVD von Mike Küng, auf der Thermik vorgerstellt und produziert von den Machern der n-tv Serie „Take Off“. Der DHV-Testpilot demonstriert die wichtigsten Flugmanöver im Gleitschirmfliegen: Von den Grundtechniken Nicken, Rollen, hangnahes Fliegen über die Abstiegshilfen Ohrenanlegen, B-Stall und Steilspirale bis zu sehr anspruchsvollen Manövern wie Sackflug, Wingover, negativ drehen und Fullstall. Ausführlich geht er auf Störungen wie Einklapper und Frontstall ein. Die hohe Kunst des Fliegens führt der Ausnahmepilot anhand von SAT und Helicopter vor, das Ergebnis von jahrlanger Übung und tausenden von Flügen.
Das ideale Weihnachtsgeschenk (im DHV-Shop) - für Piloten - in der flugarmen Zeit die Theorie verinnerlichen und in der nächsten Saison das Gelernte in die Praxis umsetzen.

Volles Programm von 10:00 bis 17:00 Uhr bot die Thermik auch im Vortragssaal.
Preisgekrönte Filme aus St. Hilaire, „Sehnsucht nach dem Himmel!“ von Gunter Kiphard (AREA28), das Making of „Reise zum Horizont“, des Dokumentarfilms über Ewa Wisnierska von Thomas Latzel, und die X-Alps 2007 sind nur einige der hochkarätigen Programmpunkte.
Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal beim Vortrag Karl Slezaks, Sicherheitsreferent des DHV. Anschaulich und überzeugend erläuterte er die Notwendigkeit und die Änderungen des Gütesiegels 2008. Als Farce entpuppte sich die anschließende Podiumsdiskussion Gütesiegel 2008 "Piloten fragen – Hersteller antworten“, der DHV war auf dem Podium nicht erwünscht. Befremdlich auch die einseitige Moderation von Andreas Kohn, Chefredakteur des Schlechtflieger-Magazins, der wie ein Lobbyist des Herstellerverbandes PMA wirkte. Aber DHV-Sicherheitsvorstand Uli Schmottermeyer meldete sich aus dem Publikum zu Wort und hielt erfolgreich dagegen. Das Publikum quittierte es mit Beifall.

Als Schnäppchenmarkt zur Weihnachtszeit hatte die Thermik begonnen. Doch mittlerweile weist die Messe ein professionelles Bild auf. Hersteller und Flugschulen sind mit kompetentem Personal angereist und beraten ausführlich. Eine ausgezeichnete Gelegenheit sich über Bewährtes 2007 und die Neuheiten 2008 zu informieren.
Viel Neues bei Skywalk! Für den reinen Spaß sorgen der Freerider Tequila 2 (DHV 1-2) und der Bergsteigerschirm Masala (DHV 1-2). Das Flaggschiff ist der Hochleister Poison 2 (DHV 2-3), im silbernen „Alien“- Design. Mit der Firma Aeroix entwickelte der innovative Hersteller aus dem Chiemgau ein mit Aluminium im Nanobereich bedampftes High-Tech-Tuch. Außer der edlen Optik ermöglicht es eine enorme Gewichtseinsparung, die das Extremflugverhalten deutlich positiv beeinflusst. Auch beim Masala kommt das Tuch „Aerofabrix“ zum Einsatz. Das bewährte Cult XC gibt es jetzt mit optionalem Beinsack.

Gut gerüstet für 2008 ist auch Advance. Der Trend geht beim Wettbewerbs/XC-Gurtzeug zur Vollverkleidung. Die schweizer Gleitschirmschmiede hat das bewährte iMPRESS weiterentwickelt und plant zum Frühjahr die DHV-Gütesiegelreife. „Umfassende Studien und Tests im Windkanal der Technischen Hochschule in Zürich bestätigten den Leistungsvorteil der aerodynamisch optimierten Gurtzeuge“, stellte Christian Geierstanger (Advance Deutschland) fest. Bis zu einer Gleitzahl mehr soll so ein „Boot“ bringen. Doch nicht jeder mag’s so aufwändig. Für den, der es einfach mag, empfiehlt sich das leichtere und beweglichere Komfort-Gurtzeug Sucess 2. Auf dem Stubai-Cup wird der neue Bi-Beta in zwei Größen (38/41) präsentiert, der Sigma 7 voraussichtlich zur Free Flight.

Einen neuen Deutschen Rekord mit 300 km hat Ewa Wisnierska am 5.12.07 in Südafrika aufgestellt. Geflogen ist sie den Stratus 7. „Ein großartiger Flug mit einem wunderbareren Schirm, unter dem ich mich wohl fühle“, schrieb die glückliche Swing Werkpilotin auf ihrer Homepage (www.ewawisnierska.com). Den gibt es in Zukunft bei Swing mit Zulassung (2-3) in den Größen 22, 23 und 24.

Das Altirando XP von Sup’Air war erste Wahl bei den Red Bull X-Alps Piloten. Mit Aerosport zur Serienreife gebracht, verbindet es Leichtigkeit mit der Bequemlichkeit eines XC-Gurtzeuges. Für den XC konzipiert hat Ozone den Addict 2 (DHV 2) und Gin den Rebel (DHV 2). Ein DHV 1-2er Leichtschirm mit überdurchschnittlicher Leistung ist der GEO, ebenfalls von Ozone. Kompromisslos auf den Wettbewerb ausgelegt ist das GZ Genie Race mit aerodynamisch aufblasbarem Rückenteil.

Ein Wendegurtzeug hat auch Charly entwickelt, das One verbindet geringes Gewicht mit Komfort. Nova hat den Mamboo durch den Mentor (1-2) ersetzt.

Tradition hat bei Skyline der Gurtzeugbau. Vollverkleidet ist das Racer, maßgeschneidert das Drachengurtzeug Zero Drag FR oder Zero Drag Racer, gleichzeitig ein Rucksack das Piz und für die Kleinen geeignet das Kid. Mit Mac Para und Niviuk hat die Firma aus Übersee zwei starke Marken im Programm, Moyes ergänzt den Drachenbereich. Litespeed RS ist deren aktuelle Rennmaschine.

Mit dem Summit XC (DHV 2) geht UP im DHV-XC auf Punktejagd. Pico (DHV 1) heißt der neue Leichtschirm, er soll sogar als Triple XS zu haben sein. Im Wettbewerb wird sich der Edge bewähren. Der K2 wird als Tandem den beliebten Sherpa ablösen. Übrigens, UP ist umgezogen, die Firma liegt jetzt mitten in Garmisch zu Füßen von Wank und Osterfelder.

U-Turn ist mit Advance und Swing eine strategische Entwicklungs-Partnerschaft im Rettungsgeräte-Bereich eingegangen. Herausgekommen ist unter der Federführung von U-Turn PARATEX RS TX40, ein nur 40g/qm schweres Tuch, das sehr gute Werte in der Belastbarkeit aufweist. Positive Gefühle soll der neue DHV-1er Emotion beim Kunden wecken, in den Größen XS bis L.

Mit dem P11 hat Paratech  einen neuen DHV-1er im Programm. „Gleitschirmfliegen ist purer Genuss“, haben sich Konstrukteur Uwe Bernholz und Vertriebsleiter Wolfi Lang zur Devise gemacht.

Gleitschirm-Konstrukteur Michael Nesler outet sich als Multitalent. Nestflucht nennt er sein literarisches Werk. „Es ist kein Lehrbuch für Gleitschirmflieger, sondern eine Fundgrube provokativer Denkanstöße basierend auf fundiertem Insiderwissen aus über 20 Jahren professionellem Gleitschirmfliegen“, stellt er das Buch vor.
Natürlich kam auch die Schirmentwicklung nicht zu kurz. Den DHV-2er Maverick – fertig zum Stubai-Cup - und den 1-2er Instinct hat er für Icaro designt.

Zum Weltrekord angemeldet haben drei SOL-Piloten ihren Flug über 461,8 Km. Sie waren gemeinsam mit dem High-End Gerät Tracer in Brasilien unterwegs. In der Sportklasse des DHV-XC bringt SOL den Synergy 3 (DHV 2).

Bis zu 10 Stunden sind XC-Profis unterwegs, auch der „Normalo“ bringt es auf mehrere Stunden. Da entsteht zwangsläufig ein „Pinkel“-Problem. Für Abhilfe sorgt www.urinalkondom.de, von Streckenfliegern ausdrücklich empfohlen.

Team 5 hat sich etabliert und bleibt den Farben treu. Blue heißt der aktuelle DHV 1-2er, gearbeitet wird an einem Tandem mit Reißverschluss. Silver wird der Wettbewerbsschirm heißen.

Eine neue leichte Rettung bringt Turnpoint mit der InCase 2.0.

News aus Israel von Apco. Der Vista (DHV 1-2 in S, M, L), ein Schirm für alle Piloten, die einfach Spaß am Fliegen haben möchten, ob gleich nach der Schulung oder schon seit Jahren, ob am Hausberg oder auf Strecke (Rekord mit dem Vista 214 km im Frühjahr in der Schweiz). Ideal für "Walk and Fly" ist das DHV-geprüfte Wendegurtzeug Chairbag.  Mit breitem Beckengurt, gepolsterten (Gel-)Tragegurten und einem sehr großen Airbag ist es für längere Flüge und Bergtouren gleichermaßen geeignet. 

Neuer deutscher Musterbetreuer bei Aeros neben der Firma Ikarus ist Primoz Gricar aus Waakirchen. Neben der neuen Combat-Serie stellt der slowenische Spitzenpilot den Schulungsdrachen Target vor.

Vor allem aufs Gewicht geachtet hat Seedwings beim Space. Der Flügel ist vor allem für die Genuss-Piloten gedacht und besticht durch einfache Flugeigenschaften.

Auch A.I.R. setzt auf Einfachheit. „Mit dem Atos VQ will ich die Spaß- und Freizeitpiloten ansprechen, die Wert auf ein einfaches Start- und Landeverhalten legen und auch einfach mal schnell zum Hausberg rüberfahren“, erklärt A.I.R. Boss Felix Rühle das Entwicklungsziel.

Serienreif hat Uwe Renschler sein CroMo. Das „Baukasten-Vario“ kann mit steigendem Bedarf über Module wie GPS, Speedmessung etc. erweitert werden.

Der australische Drachenhersteller Airborne ist wieder auf dem deutschen Markt vertreten. Plusmax, eine Traunsteiner Firma, die sich einen guten Namen mit hochwertigen Brillen und Helmen gemacht hat, übernahm den Vertrieb in Europa. Der Hochleister C4 und der Intermediate Sting 3 XC sollen in Kürze ihre Zulassung erhalten.

Airwave vertritt Wills Wings. T2 ist der neue Hochleister-Drachen im breiten Sortiment. Sport 4 der aktuelle 1-2er Gleitschirm.

Perfekt für Trainings- und Schulungsbetrieb ist das GS-Gurtzeug Fusion Easy von Independence. Mit einer LKW-Plane im Sitzbereich verstärkt kann ihm auch die härteste Nutzung am Übungshang nichts anhaben.
Eine Menge Schulen waren auf der Messe vertreten. Ohne Gewähr auf Vollständigkeit: Chiemsee, Hotsport, Parafly Stubai, Bregenzerwald, Blue Sky, FS Salzburg, Mergenthaler, Sky Team und Hochries.
Leider war die Zeit begrenzt, für einen Tag das Angebot zu groß. Sicherlich ist die eine oder andere Attraktion untergegangen. Auch für die Freunde des Motorfliegens war einiges geboten.
In der Luft bestaunen und gleich ausprobieren kann jeder Pilot die Produkte 2008 auf dem Stubai Cup vom 18. bis 20. Januar 2008.

 

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Klaus Günter Eberle freut sich über den Gesamtsieg der XC-Open World Series 2007
Der Atos-VQ
Charlie Jöst filmt für DHV-TV, auf der linken Seite DHV-Testpilot Mike Küng
Team Flugschule Chiemsee
Team FS Hotsport
Max Wiener von Plusmax
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Gleitschirm-Herausgeber Norbert Aprissnig
vollverkleidet auch bei Independence
Seedwings aus dem Zillertal