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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Kolumbien 15.-22.01.2011

News of the Day

in Kolumbien
Pepe im Ziel
Karte des 5. Tasks
Sonniges Flachland zu Beginn des Tages
Thomas Ide unterwegs
Die "Sintflut"
Roldanillo
Ortszentrum mit HQ und unserem Hotel
Andreas Malecki
Pulk im 2. Task
2. Task
Pepe
Tom
Torsten
Ulli
Robert
Jens
Yvonne

Freitag, der 21.01.2011

Sechster und letzter Task.

Wie jeden morgen, ist der Himmel noch etwas Wolkenverhangen. Doch dieses sollte der schönste Tag der Woche werden. Wenig Wind, gute Thermik und die Luft super toll zum fliegen. Hatten wir in den letzten Tagen, meist in den Bergen mit ruppiger Luft zu kämpfen, so ging es heute mit sehr angenehmen und guten Steigwerten nach oben.

Wir hatten  heute einen 110 km Lauf bei dem wir das breite Tal dreimal queren mussten. Aber die Thermik war heute sehr verlässlich und gerade im Flachland standen die besten Aufwinde.

Nach 60 km konnte ich mich dann durch eine direktere Linie mit Yassen Savov etwas absetzten und wir flogen diagonal Richtung letzter Wende, während die anderen einen kleinen Umweg flogen. Unsere Linie war die bessere und schnellere Variante und wir kamen kurz vor der letzten Wende deutlich höher und früher an. Mittlerweile hatte sich Markus Malmquist, Dänemark zu uns gesellt und flog etwas hinter uns. Da wir nur noch einen Thermikbart brauchten, dieser aber nicht so richtig kam, drehte Markus in besserem Steigen hinter uns etwas höher auf und konnte uns  dann noch auf den letzten 10 km überfliegen. Yassen und ich mussten mit unserer Höhe etwas mehr haushalten und konnten das Tempo von Markus nicht mitgehen. So gewann Markus seinen ersten World Cup Task mit 2 Minuten Vorsprung vor mir und Yassen. Wir brauchten für das 110 km Dreieck genau 3 Std. 20 Minuten. Schnell und schön war es! Yassen wurde dank seiner vielen Führungsarbeit dann noch mit mehr Leading-points belohnt und überholte mich auf der Punkteliste.

So wurde ich dritter heute und rutschte damit auf den 5 ten Gesamtplatz „hinauf“. ;-)

Ulli kam heute als 15 ter ins Ziel und belegt damit Overall Platz 22. Die Überraschung schaffte hier aber Thomas Ide bei seiner ersten World Cup Teilnahme. Er wurde Gesamt 20ter und ist damit zu 99.9 % qualifiziert beim World Cup Superfinale, was im Januar 2012 in Mexico stattfinden wird.

Morgen ist freifliegen angesagt und dann abends die Siegerehrung. Ein toller Wettbewerb geht zu Ende und jeder der hier war, wird mit Sicherheit gerne wieder hierhin reisen. So freundlich und hilfsbereit die Menschen hier und so toll und zuverlässig die Flugbedingungen hier in Roldanillo sind, war die ganze Woche eine Bereicherung für uns alle.

Alles liebe

Gruß Pepe

Freitag, Task 6, Bericht von Yvonne:

Zum letzten Mal fuhren wir mit dem Shuttle durch die grüne Landschaft hoch zum Startplatz für den PWC Kolumbien. Zum Abschluss haben sich die Tasksetter eine 107 km lange interessante Aufgabe im Zick-Zack-Kurs ausgedacht.

Der Start war über Roldanillo. Die erste Wende war mit einem 20 km Radius um Cartago in Richtung Norden gelegen. Anschließend ging es nach Süd-Ost in die Hügel nach Zarzal. Von dort aus nach Westen. Dann wieder nach Norden und ein Stück zurück nach Süden ins Ziel. Also insgesamt dreimal über die Talebene.

Am Startplatz ging es heute etwas chaotisch zu, da die Windverhältnisse (leichter Seitenwind) nicht ganz optimal waren und einige Piloten mit den Bedingungen und ihren Schirmen zu kämpfen hatten. Der Start war gut zu nehmen, da es über Roldanillo mit guten Steigwerten nach oben ging. Die erste Wende war auch noch gut zu nehmen. Über den Hügeln von Zarzal ging es nicht mehr ganz so gut hoch. Jens und Yvonne mussten nach einigen Thermiksuchkreisen hier landen gehen. Die anderen aus dem deutschen Team kamen hier gut durch und flogen die Aufgabe zu ende. Kurz vor dem Ziel mussten Torsten und Thomas nochmals von recht tief aufdrehen, um das Ziel sicher zu erreichen. Dabei haben beide viel Zeit liegen lassen. Über dem Ziel stieg es dann wieder, wie immer, wenn es nicht mehr notwendig ist! Pepe nahm ab der dritten Wende eine andere Linie, direkt über das Flachland und meisterte die heutige Aufgabe am Besten von uns. Er erreichte als zweiter das Ziel. Gratulation an diese hervorragende Leistung!

Michael Sigel gewinnt den PWC vor Russel Ogden und Peter Neuenschwander. Beste Dame wird Renata Kuhnova vor Elisa Houdry und Keiko Hiraki. Pepe wird am Ende in der Gesamtwertung als bester Deutscher 5. Thomas 20., Uli 22, Robert 38., Torsten 45. und Jens 68. Yvonne wurde bei den Damen 10.

Viele Grüße

Yvonne

Donnerstag, 20.01.2011 - Task 5

Der Tag Heute begann erstmal leicht deprimierend: Am Startplatz angekommen fing es an zu Regnen, und alle draengten sich samt Schirmen unter dem RedBull-Zelt zusammen.
Doch die Locals und die Teilnehmer des Wettbewerbs letzte Woche beruhigten uns: Alles ganz normal: Das ist nur ein Schauer, und sagt noch nichts ueber die Tagesqualitaet aus.  So war es letztlich dann auch.
Das Taskkomitte war dann aber doch eher geneigt eine kurze Aufgabe zu machen, und dank zahlreicher Beschwerden wurde das Ziel auch nur 15km weg von Roldanillo gelegt: Nach dem Start ueber Roldanillo ging es einmal nach Sueden, dann Oestlich an Roldanillo vorbei wieder nach Norden, und wieder Retour: Eine leichte Zick-Zack-Aufgabe im Flachland. Viele Piloten wollten wohl einfach mal wieder das Ziel sehen ;-)

Als Zusatz-Aufgabe musste jeder Pilot einen Beutel voll gelber und gruener Papierzettelchen im Startzylinder ausleeren, da die Stadt Roldanillo Heute ihren Geburtstag feiert. Da der Zylinder nur 400m gross war, und 130 Piloten Zettel warfen, sah es recht beeindruckend aus.

Da ich den Start gut erwischt hatte, konnte ich mir mit ein paar weiteren Piloten einen kleinen Vorsprung vor dem Feld erarbeiten und den auch eine Weile halten. Doch dann faecherte sich das Verfolgerfeld weit auf und es war nicht mehr klar, wer nun eigentlich wo fuehrt. Eine Gruppe flog den Fluss entlang hoch, waehrend wir eher die Huegelkette verfolgten.

Am letzten Wegpunkt vor dem Ziel stand eine grosse und breite Wolke, die alle Ankoemmlinge erst lockte und dann narrte: Sie blubbte hier und da und zog nur an wenigen Stellen kurzzeitig richtig an. Das wurde neben Stefan Wyss und Peter Neuenschwander, mit denen ich geflogen war auch mir zum Schicksal: Jeder meinte es gehe irgendwo am besten.  Am Schluss hatte Russel Ogden aus unserer Gruppe das meiste "Glueck"  und traf die beste Linie, die bis zum Ziel trug. Wir anderen mussten basteln und dabei etliche Glückspilze von weiter hinten passieren lassen. Gemeinerweise war auch noch das Ziel um 100m zu niedrig in unserer Wegpunktliste, und so zeigten alle Rechner mehr Reserve an, was einige Piloten nochmal Nullschieber drehen liess, oder gar in Sichtweite vor dem Goal zum landen Zwang.

Torsten, Jens, Thomas & Pepe kamen in kurzer Zeit zusammen um Platz 50 ins Ziel, obwohl sie alleine geflogen waren. Gluecklicherweise bekommen sie durch den recht geringen Zeitunterschied immer noch brauchbare Punkte.

Morgen soll uns nochmal gutes Wetter zum Abschluss eine schoene Aufgabe bescheren: Unglaublich, dass hier seit mehr als 2 Wochen jeden Tag ohne Ausnahme ein Task geflogen werden kann: Da kenne ich sonst kaum ein Gebiet Weltweit, das dermassen zuverlaessig ist.

Damit zurueck ins Funkhaus!
Ulli

Donnerstag, Task 5, Bericht von Yvonne:

Als wir am Startplatz ankamen und gerade unser Equipment ausgebreitet hatten, fing es an zu regnen. Wer konnte verstaute seine Sachen unter dem Zelt. Andere bedeckten ihre Ausrüstung mit Folien oder ihren Packsäcken. Wenig später zeigte sich jedoch wieder der freundliche Himmel und eine etwa 80 km lange Aufgabe wurde gestellt.

Der Start war über Roldanillo. Von dort aus ging es nach Süden (Tulua), anschließend nach Norden und dann wieder ein Stück zurück nach Süden. Das Ziel war in Zarzal. Die meisten Piloten entschieden sich für die Route an den Bergen entlang nach Süden. Von Tulua aus nach Norden bildeten sich zwei Pulks. Der eine flog direkt über das Flachland. Der Pulk kam gut voran, erwischte an den traumhaften Wolkenstraßen kräftige Bärte. Doch die Piloten an den östlichen Hügeln waren noch schneller, obwohl der Weg eigentlich länger war.

Sehr viele Piloten erreichten heute das Ziel. Als bester Deutscher müsste Uli das Ziel erreicht haben.

 

Mittwoch, 19.01.2011 - Task 4

Nun darf ich doch tatsaechlich auch noch mal einen Tagesbericht schreiben: Ich wollte schon nicht mehr dran glauben! ;-)

Kolumbien ist ein tolles Land: Ich bin schon seit Neujahr hier unterwegs und habe einen Abstecher nach Norden bis an die Karibik gemacht. Mit seinen 3 Bergketten ist es ein wenig wie die Schweiz nur mit 3-Mal soviel Bergen.  Kolumbien ist auch ein biblisches Land. Das erkennt nicht nur daran, dass hier kuerzlich gewaltige Wassermassen eine Sintflut verursacht haben, deren Reste wir beim Fliegen staendig sehen. Nein in einem richtigen "gelobten Land" fliessen auch Milch und Honig: Das nennt sich dann "Dulce de Leche" (=Süsses aus Milch) und wird auf allerlei Backwerk verteilt, was es hier in den Baeckereien gibt und dass uns schon zum Fruehstueck staerkt.

Auch zum Thema Fliegen finden sich hier passende Bibelstellen: z.B. Mt 25,29, "Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; (=und wird in die Wolke gesaugt werden...) wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat (=und er wird am Boden stehen)

Es ist tatsaechlich so, dass die Baerte nach oben hin of zunehmen, und die, die schon mit Hoehe ankommen koennen noch schoen aufdrehen. Doch die, die mal zu tief kommen, wie ich am ersten Tag, muessen dann schnell schauen, die schon erwaehnten Sintflutreste zu meiden um noch trockenen Fusses zu landen.

Nach diesem miserablen Anfang war meine Moral ziemlich geknickt. Und auch danach war irgendwie erst recht der Wurm drin, weil ich zu verhalten flog um auf gar keinen Fall mehr ein zweites Mal abzusitzen. Doch Heute hat Torsten die Looser (Robert und mich) in die Trainerkabine gebeten um uns fuer die zweite Halbzeit zu briefen: Wir sollten mentalen Ballast ueber Bord werfen, und wieder zu unserem gewohnten Stil zurueckfinden. Unsere Taktik, auf Sicherheit zu spielen ging nicht auf und wir haben 3 Tore kassiert: Daarum ist "Angreifen!" die neue Devise (zu verlieren hatten wir ja eh nichts mehr ;-)

Als eine Aufgabe von 108Km gen Sueden ausgeschrieben wurde, bei der das Ziel auch noch in 100km Entfernung lag, ging ein Stoehnen durch die Menge: Nicht schon wieder stundenlange Retrieves! Die Tasksetter Greg Blondeau und Raul Penso sind beide etwas uebermuetig (um es vornehm auszudruecken), denn viele hatten gefordert das Ziel generell naeher an Roldanillo zu legen.
Das hatte sich letzte Woche beim Vor-Wettkampf schon bewaehrt. Viele Piloten konnten von der Ziellinie dort direkt wieder aufdrehen und in wenigen Minuten nach Hause fliegen und vor der Tuer landen.

Als das Rennen losging hatte ich von Gestern gelernt, dass die Bergkette doch manchmal besser funktioniert als die Mehrheit der Piloten denkt. Und so flog ich mit einer kleinen aber feinen Gruppe an den Bergen von Wolke zu Wolke, waehrend der groesste Pulk draussen im Flachen neben uns her zog. Doch bald zeigte sich, dass es uns leichter fiel voranzukommen und viele wechselten hinter uns zu den Bergen. In der Mitte des Rennens schattete es wieder mal ab, und ich beschloss ins Flache zu fliegen, und verliess den FuehrungsPulk, in dem unter anderem auch Michael Sigel war.  Es sah einfach zu finster aus und beim zurueckblicken sah ich auch, dass die meisten aus der Gruppe nur zaeh weiter kamen.  

Nun sammelten sich versprengte Piloten von ueberall her: Aus dem Flachen und von beiden Haengen des Tales. Doch die grossflaechige Abschattung mit zunehmendem Gegenwind und dann auch noch Regen brachten einen nach dem anderen auf den Boden. Ich fand nochmal eine Thermik und zog dabei eine kleine Gruppe mit nach vorn, doch dann war es auch fuer uns vorbei: Im gleichen Moment wurde auch schon das Rennen gestoppt.

Ein 3 Stunden langer Retrieve zehrte noch mal an unseren Kraeften. Beim Auslesen des GPS folgte dann die Ueberraschung: Michael Sigel hatte sich vom Fuehrungspulk geloest und flog die letzten 30Km im Geradeausflug und Dauersteigen: Er muss wohl die Konvergenz erwischt haben zwischen ueberregionalem Wind und der verdraengten Luft der nachen Regenfront an den Bergen. So hatte er nochmal 10Km mehr als alle anderen gesammelt.

So kam ich auf Platz 6, Pepe nur 2km kuerzer, Jens (der einmal so tief unter mir aufdrehte, dass ich gewettet haette sein Gurtzeug schleift schon im Wasser ;-) gleich nach ihm auf dem naechsten Platz, dann Thomas der sich hier wirklich spitzenmaessig auf seinem ersten PWC beweist. Etwas zurueck dann Robert und Torsten, der Morgen selber noch mehr an sein hilfreiches Briefing glauben muss ;-) Und nur 1Km hinter ihnen Yvonne, die sicher eine tolle Saison bei uns zuHause hinlegen wird, wenn sie dort so fliegt wie hier!

Hoffen wir Morgen auf eine kürzere Aufgabe, denn auch wenn das Fliegen hier jede Menge Spass macht ist man Abends geschlauchter als an jedem noch so harten Arbeitstag...


Beste Grüsse, Ulli 

Yvonne Dathe:

Selbst die Pferde im Park schlafen noch, während wir bereits zum Shuttle unterwegs sind. Die heutige Aufgabe sollte über 100 km gegen den Wind nach Süden gehen. Bereits am Start zeigte sich, dass Wind da war. Die Piloten hatten mit der durch den Wind erfüllten Thermik zu kämpfen.

Es gab zwei Routen, entweder an den Bergen oder im Flachland. Die Piloten an den Bergen waren schneller und kamen besser voran. Dafür waren die Bärte im Flachland ruhiger. Als Thomas an der letzten Wende vor dem Ziel ankam, regnete es bereits in den Bergen. Sowohl das Flachland als auch die Berge waren komplett abgeschattet. Der Task wurde um 15.30 Uhr wegen Regen an der besagten Wende gestoppt. Keiner flog ins Ziel.

Der Retrival dauerte lang. Wir sind erst gegen 20.00 Uhr zurück im Headquarter gewesen. Daher kommt der Bericht auch etwas verspätet.

 

Dienstag, 18.01.2011 - Task 3

Bericht von Pepe:

Hello Guys,

I think, all the time in the last years, when I stay in South America, I have the feeling “that is my country”. And the results tell me, I am right with my feeling.

…. und nu weiter in good old german language. Denn das beherrsche ich besser als Englisch oder gar Spanisch.

Übrigens sind wir von der Zeit hier 6 Stunden hinter euch und wenn ihr schlafen geht, kommen wir meist erst vom geflogenen Durchgang zurück.

Und dieser war heute 84 km lang und wurde bei bestem Wetter, sprich sehr guter Thermik, in 2 ½ Stunden absolviert. Gleich von beginn an, setzten wir uns mit sieben Piloten, mit dabei die starken Schweitzer Piloten, Michi Sigel und Stefan Wyss, etwas ab. Wir puschten die ganze Zeit sehr gut vorne und der zweite Pulk hatte mühe uns zu folgen. Doch mussten wir erkennen, nach 55 km erflogener Strecke, dass eine andere Gruppe rechts über die Berge eine deutlich bessere Spur erwischte und ca. 3 km voraus war. So machten wir uns an die schwierige Arbeit, diesen Vorsprung etwas schrumpfen zu lassen auf den letzten 25 Kilometern. Es gelang uns noch einige zu überfliegen, aber zwei Piloten, Yassen Savov Bulgarien und Jack Brown Amerika nahmen uns, oder vielmehr mir satte 5 Minuten ab.

Russel Ogden wurde dritter und ich kam als vierter ins Ziel.

Ungefähr sechs Minuten später erreichte Ulli Prinz als 21. das Ziel und weiter 2 Minuten danach, alle anderen Deutschen Piloten angeführt von Jens, dann Thomas, Torsten und Robert Hauser. Fast 120 Piloten schafften die heutige Aufgabe und es gab viele strahlende Gesichter im Ziel.

Ich befinde mich nun hier nach drei geflogenen Durchgängen auf  Platz 7 Overall und Thomas Ide bei seinem ersten World Cup auf einem tollen 15. Platz.

Führender ist nun Yassen Savov vor Russel Ogden und Michi Sigel.

Bis morgen
Gruß Pepe

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Bericht von Yvonne:

Zum heutigen Briefing erhielten wir von Luc Armant eine kurze Einweisung, was zu tun wäre, wenn einer von uns in Regen kommt und der Schirm nass wird. Selbstverständlich sollte dies vermieden werden. Als wir nach dem Start über den Bergkamm blicken konnten, sahen wir auch, wieso diese Einweisung. Auf der Rückseite des Berges regnete es bereits.

Ausgeschrieben war nach dem gestrigen anstrengenden und langen Task eine 85 km Aufgabe. Zuerst die Startwende im Flachen, dann zu den Antennen im Norden und dann ca. 50 km quer übers Flache nach Süden. Zum Abschluss hatte sich das Taskkommitee was besonderes einfallen lassen. Das Ziel musste mit einem ein Kilometerradius genommen werden. Anschließend mussten wir das Ziel mit einem 15 km Radius noch einmal nehmen. Sprich raus aus dem Radius fliegen und wieder zurück zum Ziel mit einem 200 m Radius.

Über das Flachland ging es heute bombastisch. Schöne Wolkenstraßen und kräftige Bärte vom Talboden weg. Der Regen hielt sich zum Glück weiter auf der Rückseite auf, so dass wir beste Flugbedingungen im Tal hatten. So wundert es auch nicht, dass nur wenige nicht ins Ziel geflogen sind. Pepe war heute wieder vorne mit dabei und wird sich sicher in der Gesamtwertung weiter verbessert haben. Auch das restliche Deutsche Team flog geschlossen ins Ziel.

Viele Grüße

Yvonne

Montag, 17.01.2011 - Task 2

Guten morgen an daheim,

wie gestern wurde ich um sechs Uhr morgens von heftigem Glockengeläut geweckt und stand sofort senkrecht im Bett. ;-(

Ist schon früh für unsere Freizeitsportart, aber es dauert halt immer etwas bis wir oben sind. Heute schien die Sonne schon sehr früh kräftig und so wurde die längste je in Kolumbien ausgeschriebene Aufgabe aufs Taskboard geschrieben. 124 km sollten es werden und etwas früher als gestern der Start angesetzt. Ab 10.40 Uhr durfte gestartet werden und das Race begann eine Stunde später. Gleich zu Anfang konnte ich mich gut platzieren und war ständig ziemlich im vordersten Pulk. Mit mir der Jens Kierdorf der einen super Start erwischte und die ersten 10 km mit Russel Ogden davon zog. Leider kam er nach 20 geflogenen Kilometern etwas tiefer und flog dann etwas hinter dem ersten Pulk. Die Zeit verging dann auch sehr schnell und die Aufgabe wurde später immer schwieriger und langsamer. Es war dann ein Kampf gegen die Zeit und dem Thermikende so gegen 17.00 Uhr. Leider kam keiner heute ins Ziel, da der letzte Schenkel gegen den Wind und die Zeit geflogen wurde. Mir gelang es dann als einziger, noch ca. 8 km vor dem Ziel die erforderliche Höhe für das Ziel zu erfliegen, „dachte ich“. Aber auch ich musste einen Kilometer vor dem Ziel landen, da der Gegenwind doch zu stark war.

Den Tasksieg konnte mir aber keiner mehr nehmen……. :-)

Torsten, Jens, Ulli und Thomas kamen alle ziemlich dicht ans Ziel  ca. 6 km davor und sind damit auf jeden Fall unter den Top 30.

Ich bin genau sechseinhalb Stunden geflogen und nun muss ich unbedingt etwas Essen bevor ich zusammen breche.

Bis morgen Gruß Pepe

2. Bericht von Yvonne:

Ausgeschrieben wurde heute eine 124 km lange Aufgabe. Zuerst nach Süden, dann nach Osten in die Kaffee-Berge, anschließend wieder zurück in das große Haupttal nach Zarzal. Von dortaus nach Norden ab ins Ziel.

Mit den heutigen Bedingungen hatte heute beinahe jeder irgendwie zu kämpfen. Die Basis lag auf etwa 2000 – 2200 m. Gleich vom Start weg ging es über das Flachland. Anschließend war viel Geduld in den Bergen gefragt. Teilweise gingen die Bärte nur sehr schwach hoch. Von der Basis aus weiter verloren einige wieder schnell an Höhe und mussten sich mühsam wieder nach oben arbeiten. Schnell ging es nicht voran.

Pepe kam nach jetzigem Stand, mit einem Kilometer vor dem Ziel, am weitesten. Insgesamt waren die Piloten heute 7 ½ Stunden unterwegs. Uli, Jens, Torsten und Thomas schafften es bis ca. 5-7 km vor das Ziel. Yvonne musste leider schon in den Bergen landen gehen. Die Landschaft überwältigt alle. So viel Natur und Dschungel. Leider ist dies auch der Grund, weshalb alle über sehr anstrengende Rückmärsche zu den Hauptstraßen berichten.

Die Rückholung funktioniert gut, allerdings sind die Wege sehr weit. Vom Ziel bis nach Roldanillo sind die Piloten mit dem Shuttle fast zwei Stunden unterwegs. Viele der Piloten hoffen für Morgen auf einen etwas kürzeren Task. Mal sehen was es wird.

Viele Grüße Yvonne

 

Sonntag, den 16.01.2011

Task 1.

Sechs Uhr klingelt der Wecker mit heftigem Glockengeläut. Mein spezieller Wecker setzt sich extrem schnell durch, denn es hört sich so an, als wenn ich im Glockenturm schlafe. ;-)

Viel zu früh und noch immer müde geht es zum Fruchtcocktail, die ersten Vitamine tanken. Und um 07.30 Uhr wollen die ersten Shuttle schon auf den Berg. Es dauert fast eine Stunde bis wir oben sind und der Tag mit einsetzender Thermik beginnt hier früher als bei uns in Mitteleuropa. Trotz dunkler Wolken wird eine 95 km Aufgabe ausgeschrieben und um 12 Uhr gestartet. Eine Stunde haben wir Zeit um uns an den 8 km entfernten Startradius zu schleichen. Die Thermik wird immer besser, obwohl wenig Sonne durch kommt und die ersten 40 km sind schnell geflogen. Erst ab mitte des Rennens wird es schwierig und es schaffen nur wenige aus niederer Höhe, wieder die erforderliche Höhe aufzubauen. Leider frisst es dort Ulli Prinz und Torsten Siegel, die bis dahin eigentlich ganz gut unterwegs waren. Thomas Ide und ich schaffen es mit sehr viel Glück aus ca. 50 – 70 m Höhe wieder aufzudrehen und die Reise gen Ziel fortzusetzen. Leider kostete dies fast 20 min. Zeit, aber egal, wir haben zumindest überlebt und kamen ins Ziel.

Insgesamt schafften an diesem Tag 37 Piloten die nicht ganz so einfache Aufgabe von 135 gestarteten Piloten. Der Task wird dann ca. eine Stunde später noch gestoppt, da eine große Wolke sich am Ziel entlud. Den Task gewann Michi Sigel –Schweiz- vor Russel Ogden -England- mit seinem Brandneuen R11 Proto. Russ war zwar erster über der Linie doch Michi hatte deutlich mehr Führungspunkte gesammelt und damit verdient den Sieg geholt.

Ein schwieriger erster Lauf zu Anfang und fast 100 Piloten die das Ziel verfehlten und schon nach dem ersten tag weit zurück fielen. Morgen gibt es bestimmt viele die einiges gut machen wollen.

Und bis dahin einen netten Gruß aus dem sauberen, freundlichem Kolumbien, das viele Piloten sehr positiv überrascht.

Pepe

2. Bericht von Yvonne:

Bereits um 6.00 Uhr morgens sind wir aufgestanden, um rechtzeitig am Shuttle zu sein. Dieser ging heute um 7.30 Uhr vom Hauptplatz in Roldanillo weg. Am Startplatz erwartete uns erst einmal Rückenwind. Aus den Erfahrungen aus den Roldanillo Open wissen wir, dass dies eigentlich kein gutes Zeichen sein konnte. Die Tasksetter waren offensichtlich anderer Meinung und setzten einen 121 km langen Task an.

Unter Applaus von begeisterten Zuschauern starteten die Piloten vom Berg. Zuerst ging es nach Norden. Um 12.50 Uhr war Start über La Union. Anschließend ging es nach Süden und dann über das Flachland nach Nord-Ost. 

Das Ziel sollte der Flugplatz in Cartago sein. Vom Start weg machten es Abschattungen und schwache Thermik schwer gute Höhe zu gewinnen. Als es nach der zweiten Wende über das Flachland gehen sollte, hatten einige mit einer großflächigen Abschattung zu kämpfen. Auch ich (Yvonne) musste mich entscheiden. Die Meisten flogen den kurzen Weg über das Tal direkt nach Osten. Aus meiner Sicht war dort nur Schatten, im Norden schien noch die Sonne, also entschied ich mich nach Norden in die Sonne zu fliegen. Doch die Bärte waren ziemlich verblasen und es war schwer hoch zu kommen. Aus tiefsten Tiefen konnte ich dann schließlich doch noch einen kleinen Bart finden und nochmals aufdrehen. Nach 59 km war endgültig schluss für mich. Am Ende sollte dieses Ergebnis für den dritten Damenplatz reichen.

Insgesamt schafften es heute um die dreißig Piloten ins Ziel. Mit dabei auch Pepe und Thomas. Auch sie berichteten von nicht ganz einfach zu bewältigenden Bedingungen. Heute war wichtig durchzuhalten und die schwache Thermik gut zu zentrieren. Wegen lokal aufkommenden Gewittern wurde der Task um 16.20 Uhr gestoppt. Pepe konnte als 18. und Thomas als 23. das Ziel erreichen.

Weitere Ergegnisse findet Ihr unter www.paraglidingworldcup.org

Viele Grüße aus dem freundlichen Kolumbien

Yvonne

Samstag 15.01.2010

Perfekte Flugbedingungen und tolle Stimmung zum Trainingstag des Paragliding World Cup´s in Kolumbien. Um 8.00 Uhr ging es mit den Shuttles hoch auf den Berg. Für manche noch etwas ungewohnt, so früh loszufahren. Doch ab ca. 10.30 Uhr starteten die Ersten Piloten.Die Bedingungen waren perfekt. Am Hang ging es gut nach oben und auch im Flachland zogen von ganz tief unten die Ablösungen bis hoch an die Wolken.

Ein paar Stunden Rund um Roldanillo warmfliegen haben heute gut getan. Im Fußballstadion im Zentrum von Roldanillo war ein Zelt aufgebaut. Viele Piloten folgten der Einladung und landeten im Stadion ein. Eine Unmenge an Zuschauern hatte sich hier versammelt, um die Gleitschirmflieger Einlanden zu sehen. Jeder wurde mit tosendem Applaus begrüßt. Die Atmosphäre glich einem Fußballspiel. Kaum einer der anwesenden Piloten hatte jemals einen solchen Auflauf erlebt.Danach folgte die Einschreibung zum PWC mit anschließendem Briefing und einem abendlichen Dinner.

Grüße

Yvonne

Hallo.

Nachdem ich sehr gut von Deutschland am Donnerstag anreiste und wirklich alles mit den Verbindungsflügen klappte, hatte ich sogar zwei Tage, Freitag und heute zum einfliegen.

Hier sind über Tag so ziemlich genau 30 Grad und die letzten zwei Tage waren sehr schön. Die Kolumbianer sind unheimlich freundlich und es machte große Freude beim laufen durch die Straßen in so viele nette Gesichter zu sehen. Beim Landen gestern und heute im Fußballstadion war die Tribüne voller Menschen und jeder Pilot wurde mit großem Applaus empfangen. Am Hauptquartier ist sogar ein Pool um sich nach dem  fliegen abzukühlen.

Also insgesamt ist es eine große Freude hier zu sein.

Morgen startet dann der erste Durchgang und bislang hat jeder einen sehr positiven Eindruck von diesem Gebiet hier. Nach der Winterpause zeigt sich dann auch, wer etwas eingerostet ist. Hi hi…. Hoffentlich nicht ich.

Gruß an daheim bis morgen,

Pepe

 

Wir werden versuchen Euch auf dem laufenden zu halten. Ab Samstag beginnt hier in Roldanillo der erste PWC 2011. Mit dabei sein werden: Torsten Siegel, Andreas (Pepe) Malecki, Ulrich Prinz, Thomas Ide, Jens Kierdorf, Yvonne Dathe und Robert Hauser.

Anbei noch Bilder der Ronaldillo Open die davor stattfand.

 

The Germans in Rolda / Kolumbien

Torsten Siegel

Andreas Malecki

Ulrich Prinz

Jens Kierdorf

Thomas Ide

Yvonne Dathe

Robert Hauser