News of the Day

Montag, den 26.01.2009

Hola Compadres,

Heute Früh beim Aufstehen dachte ich erstmal, der Tag sei für mich "gelaufen", denn ich musste erstmal ganz zügig wohin laufen: Nun hab ich also auch das volle Programm von Moctezumas Rache, das Torsten und Olli schon die letzten 3 Tage genossen haben :-( Also bin ich erstmal zum Gegenangriff gegangen: Chemische Kriegsführung mit einer Kombinaton aus Imodium + KohleKompretten + Ibuprofen + Paracetamol + Vitamin- + Mineraltabletten: eigentlich alles, was nicht auf der Doping-Liste steht ;-) Als wir am Start ankamen, hab ich erst nochmal ein Stündchen geschlafen und wurde mit der "tollen" Neuigkeit geweckt, dass die Organisatoren den Task Gestern offensichtlich zu leicht fanden, und es darum Heute einen 91Km Task mit Flachlandpassagen gibt: Na Mahlzeit :-( Viel gute Tips zum Thema "Korken" habe ich noch mitbekommen, und dann gings auch schon los:
* Als Startzylinder wurde ein 6Km Exit Radius um den Startplatz festgelegt.
* Dann raus ins Flachland zu "La Pila"
* weiter zu einer anderen Bergkette "LLano" und wieder zurück Richtung Penon (markanter SteinGugelHupf beim Start)
* von dort nach "Divisa" wie Gestern
* und dann ins Ziel hinter Valle de Bravo.
Ein Bild vom Task auf der Karte ist anbei, damit versteht man es besser. 
Ich habe es erstmal langsam angehen lassen, denn auf den langen Flachland-Passagen lasse ich gern mal ein paar Thermik-Trüffelschweine vor mir "schnuppern" ausserdem war ich mir noch nicht so sicher ob ich vielleicht doch gleich wieder dringend landen muss, oder ob ich stattdessen lieber gaaanz schell ins Ziel fliegen sollte um dort wichtige Dinge zu erledigen. Ich hab mich dann für die 2. Variante entschieden und mich von den Mazedoniern, Kasachen, Litauern und anderen illustren Nationen aufgemacht zu den bekannteren Namen. Das Flachland ist hier in einer so grossen Gruppe wunderschön zu fliegen, da es nicht so ruppig ist, und man eigentlich nicht absaufen kann: Durch die recht grosse Höhendifferenz gibt es immer noch mal einen Pulk an den man sich anhängen kann oder einen "Rettungsanker" an einem Hügel irgendwo. Die Aufholjagd ging gut voran, und schon bei der 2.Wende habe ich das Deutsche Team gesehen, dass zusammen im vorderen Drittel flog. Auf dem Rückweg von der "Llano"-Ridge die - wie letztes Jahr bei der Pre-WM - nie gut geht (da vom Wind überspült) zum Penon, konnten ich zu Torsten und Olli aufschliessen, und ab da flogen wir wie an den Trainingstagen zusammen weiter. Einige Varianten wurden versucht, um nach Divisa zu kommen, aber unsere war recht gut, und so kamen wir im Führungspulk an den letzten Wendepunkt. Von dort zurück jedoch splittete sich das Feld auf: Jeder hoffte die beste Linie übers Hochplateau zu finden: ein 3er Grüppchen vor uns hatte den richtigen Riecher, aber 2 davon freuten sich zu frueh, denn sie standen 400m vor dem Ziel: Zu hoch gepokert! ;-) Da wir die Gruppe recht niedrig dahin schleichen sahen, flogen wir mit mehr Höhe ab, und ich kam dann knapp vor Torsten & Olli ins Ziel. Wir haben leider nicht mitgezählt, aber wir sollten doch unter den ersten 20 sein. Pepe kam mit etwas Abstand auch noch ins Ziel.

Insgesamt kamen Heute nicht ganz so viele Piloten an, etliche scheiterten auch an der Last-Landing Time um 17:20Uhr, zu der man tatsächlich am Boden stehen muss (aus Sicherheitsgründen, damit im Falle des Falles noch eine Suchaktion gestartet werden kann). Auch Ewa musste darum knapp vor der Deadline landen: ihr fehlten nur 1,6Km zum Ziel :-(
Morgen kommen wir dann hoffentlich wieder alle gemeinsam ins Ziel!

Bis demnächst!
Ulli

PS: Ein grosser Dank geht an unser Helfer-Team: Harry und Birgit machen einen super Job, und auch Ersatzmann Robert bemuttert uns fürsorglich, und chauffiert uns zum Start und nach Hause!

PPS: Vielen Dank für die vielen Mails mit Besserungswünschen, die ich bekam! Seit der Landung gehts schon wieder besser, so dass ich hoffentlich Morgen wieder fit & mit freiem Kopf fliegen kann!