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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Liga 2014

Liga 2014 - Ausschreibung


Endstand nach 7 Durchgängen


Ligafinale

Die Sieger der Drachenliga 2014 stehen fest. Andi Beeker bei den Turmlosen, Dietmar Sauter in der Sportklasse und Klaus Diller bei den Starrflüglern belegten nach 7 Wertungsdurchgängen die Spitzenplätze. 

Unsere Teilnahme an den letzten Durchgängen der Challenge sollte das Finale der Liga-Saison 2014 werden. Leider spielte Petrus nicht mit, das Treffen musste abgesagt werden. Somit ist nun der Zwischenstand nach dem letzten Treffen am Kronplatz gleich dem Endstand.  

Mit den 12 zur Teilnahme  an der Challenge  bereits angereisten Ligapiloten beriet ich jeweils die Tagesaufgaben. Leider kam insgesamt nur eine einzige kleine Wertung für die Challenge zusammen. Wir  trafen uns noch zu einem gemeinsamen Abendessen und einer kleinen Siegerehrung im Bahnhofsrestaurant. Karl Bloder hatte nicht damit gerechnet, in seinem Fliegerleben noch einmal zu einem Pokalgewinn zu kommen. Dietmar Sauter nahm erstmals an der Liga teil und siegte in der Sportklasse vor Christian Ecke, ebenfalls Liga-Neuling. Es gab schöne Glastrophäen und für die Sieger in jeder Klasse einen Gutschein für 2 Personen für 2 Übernachtungen mit Frühstück im Hotel Fichtenheim  auf der Emberger Alm.

Dort treffen wir uns im kommenden Jahr wieder zu Beginn der Liga-Saison 2015.

Konrad Lüders

Drei Zinnen von unten und von oben

Video-Zusammenschnitt

Ligatreffen 20. - 22.6. am Kronplatz

Es gibt ein neues Fluggebiet für Liga-Events! Der Kronplatz bei Bruneck im Pustertal war Dank der Unterstützung von Lokalpatriot Karl Reichegger vorbereitet worden. Am Kronplatz startet man nach Norden, und Nordwind war vorhergesagt. Zwischen den Empfehlungen wie Nordföhn, seich-ter Föhn, föhnig, auf Wind aufpassen, hatte man freie Auswahl. Für die Alpennordseite sah es kla-rer aus: Kaltfront und nachfolgend viel zu starker Westwind. Also ist Süden Trumpf und wir spie-len erstmals die Kronplatzkarte aus. Wegen zuviel Luftfeuchtegehalt wurde der Donnerstag vor-sorglich gestrichen. Treffen also am Freitag 8.30 Uhr Bergbahn Kronplatz. Teilnahmequote im-merhin 50%. Bei einer Druckdifferenz von 8hPa wollte aber kein Pilot auffahren, also Landeplatz-besichtigung in Pfalzen. Bei Nordföhn ist es in den Dolomiten schön zum Wandern. Der Vor-schlag, die Landeplätze um die Drei Zinnen herum per Pedes zu erkunden fand breite Zustimmung. Solche fanden wir am Südufer des Toblacher Sees, 10km weiter beim „Dreizinnenblick“ und dann am Misurinasee. An der Mautstelle 22Euro je PKW abgedrückt und die voll besetzten Autos auf 2300m hoch gequält zur Auronzohütte, dabei im Slalom durch die Herden von Mountainbiker ge-lenkt, die sich da selber hoch quälten. Dann Drachenstiefel angelegt und los gestapft. Grandiose Naturkulissen vor Augen: Blick nach unten in 1000m tiefe Täler, dann nach oben, wieder gefühlte 1000m. In der Mitte lustwandeln wir, stellenweise durch tief in den Schnee gegrabene Gassen. In der Auronzohütte können wir Euros eintauschen gegen Kaffee und Kaiserschmarren. Wieder im warmen Auto kommt Lust auf zu einer weiteren Runde, also Panoramatour über Pässe und durch Täler im Herzen der Dolomiten.

Am Samstag „nur“ noch 3hPa und 15kt Wind aus NW mit Aussicht auf schwache bis mäßige Thermik. Wir fahren auf. Der Drachentransport ist musterhaft organisiert, hölzerne Gestelle werden in die Skihalterungen gesteckt, in denen je Liftgondel ein Drache sicher nach oben fährt. Großer Aufbauplatz mit Kapazität für eine WM in allen FAI-Klassen gleichzeitig. Wiesenstart nach Norden, Klippenstart nach Westen. Auch nach Süden gibt es einen Wiesenstartplatz. Der ist gerade nicht so aktuell. Ein paar Gleitschirmflieger schaukeln bald in der Luft und sortieren erste Klapper. Alex Ploner erscheint persönlich und baut seinen Laminar auf. Noch einmal Diskussion um die Wetterlage. Karl Reichegger und Alex sind sich einig – etwas rupfig wird es sicher, aber zum Stre-ckenfliegen ist es geeignet. Eine 100km- Strecke wird abgesegnet, Pustertal rauf und runter zwi-schen Vierschach und  Gitschberg.  Einige Mutige produzieren sich als Klippenspringer. Weicheier (wie ich)  warten auf eine günstige Phase und laufen den Hang runter. Thermikfinden kein Prob-lem, alle drehen auf und los geht es, an der Südseite des Pustertals entlang. Die Luft ist glasklar, rechts die Zacken der Dolomitenberge, unter uns ebensolche, dazwischen Pragser Wildsee, Tobla-cher See. Die Augen wandern nach Süden, dort die große Landewiese am Drei-Zinnen-Blick, su-chen die drei Zinnen. Die sind natürlich nicht zu übersehen, denn wir fliegen deutlich höher. Die Dolomiten aus fast 4000m bieten sich dar wie ein Kristall mit funkelnden Spitzen und tiefen dunk-len Schluchten. Ich bin total fasziniert, kümmere mich zu sehr um meine beiden Camcorder, ver-passe fast den Wendepunkt und muss ihn gegen den Wind anfliegen, noch dazu im Lee der Nord-seite des Pustertals. Folgerichtig stehe ich bald auf der Wiese - ohne Gram, noch durchtränkt von der genossenen phantastischen Aussicht. Mein Handy piept und verkündet Landemeldungen. Die meisten Piloten kommen gegen den Westwind nicht weit voran. Karl Reichegger zeigt uns als Lo-kalmatador, dass es doch geht, er schafft die ganze Strecke. Frank Frankus als bester Ligapilot lan-det nach 4h Kampf ganz kurz vor dem Ziel LP Pfalzen. Alle sind sich einig: Ein toller Flug allein schon wegen der tollen Aussicht.

Deutschland spielt 2:2 gegen Ghana.

Die Aussichten für den Sonntag: weniger Wind und weniger Thermik. Es gibt aber starke Thermik, unter 3m/s wird gar nicht mehr eingekreist, schon der Startbart reißt einen aus den Stiefeln und sorgt für klare Verhältnisse. Da in der thermisch durchmischten Schicht reiner Westwind angesagt ist, wollen wir ins Ahrntal fliegen, nach Sand in Taufers, davor noch wie am Vortag nach Osten bis kurz vor Toblach. 65km Race, eine Startzeit. In 3200m Höhe warten wir noch etwas unter der Wolke, dann geht der Ritt los. Kein Problem bis zur ersten Wende. Dann wie weiter fliegen ins Ahrntal gegen den Wind, gleich das Pustertal queren oder doch erst etwas zurück fliegen auf der Südseite und dann später queren? Beides geht, aber nicht ohne Klammergriff an der Basis. Wieder phantastische Aussicht auf die Bergwelt, jetzt aus dem Ahrntal auf den nahen Alpenhauptkamm, den Großvenediger.  Der Gegenwind erzeugt Lee und Turbulenzen, aber die Wolken ziehen kräftig bis oben durch und sorgen immer für ausreichend Munition, so dass viele Piloten ins Ziel segeln. Andi Beeker nimmt dem Ligachef im Endanflug noch eine Minute ab und ist Tagessieger. Karl Bloder nach der Landung: „Etwas gezupft hat es heuer schon, aber g’fährlich war’s net.“ Karl Rei-chegger muss den heißen Dank aller Ligapiloten ertragen für seine Unterstützung und die tolle Ta-gesaufgabe.

Noch ein gemeinsames Bier in der gepflegten Sportklause am Landeplatz, dann Tschüss.

In 14 Tagen treffen wir uns wieder.

Konrad Lüders

Die ersten Hunderter

Die Liga zur German Open und Hessischen LM in Greifenburg

9 Flugtage hätten es werden können, aber Petrus war wieder launisch. Immerhin ließ er es gleich an den ersten beiden Tagen der GO richtig krachen. 90 Piloten waren eingetragen, dazu etliche Piloten, die als „Freiflieger“ ebenfalls die Aufgaben angingen. Südwind sorgte für beste Startbedingungen, gute Thermik besorgte den Rest für den Flug zum Toblacher Pfannhorn. Rückweg inclusive waren das gute 130km. Das Zettersfeld war auf dem Hinweg gnädig und spendete verlässlich die Höhe zum Sprung ins Pustertal. Dort ging es munter weiter. Zurück musste gebastelt werden. Sollte man ins Lesachtal fliegen, über die Lienzer Dolomiten oder doch wieder über Lienz und Zettersfeld? Viele Rückkehrer flogen über den Rauchkofel und die Nordseite der Lienzer Dolomiten. Wer den großen Sprung zum Zettersfeld riskierte, landete meist zwischen Lienz und Oberdrauburg, immerhin nach über 100km. Vier unserer Turmpiloten schafften das und damit ihre ersten Hunderter. Sechs Liga-Flexi kamen gar ins Ziel, wobei sich Winfried Oswald mit 4h 31’ den längsten Flugspaß genehmigte, doppelt so viel wie Klaus Diller als Schnellster unserer Starrflügler.  

Für den zweiten Tag sah Alptherm nur mäßige Thermik bei SO-Wind vor. Es ging auch erst sehr verhalten los, es gab etliche Absaufer. Aber dann mischte Petrus die Karten neu. Wer das rechtzeitig bemerkte und auf Kreisen verzichtete, verlor weniger Zeit und hatte trotzdem das Problem, auf dem Weg nach Matrei nicht von den Wolken eingefangen zu werden. Es zog wie die Sau und mir wurden bald die Arme müde vom dauernden Bügeldruck. Dazu war es stellenweise ziemlich bockig, jeder hatte wohl sein „bitte nicht noch einmal so“-Erlebnis. Hervorzuheben die Leistung von Jan Wörnle, der das Ziel auf seinem Turmdrachen schaffte. Wie am Vortag waren Klaus Diller und ich am schnellsten in den Klassen 5 und 1 unterwegs.

Für die folgenden drei Tage sah Petrus zwischen grauem Himmel und Regen wenig Abwechslung vor, also nur 2 Durchgänge für die GO.  Dann standen 3 Ligapiloten auf dem Podest, Caroline und Katarina mit Platz 2 und 3 in der Frauenwertung und der Ligachef als Drittplatzierter der Deutschen Meisterschaft. Dietrich Münchmeyer war sichtlich beeindruckt von den Leistungen der Turmpiloten und kreierte spontan eine Sportklasse, die es laut Ausschreibung eigentlich gar nicht gab. Somit gab es auch keine Pokale, aber reichlich Applaus und Schokoladentafeln. Christof Knatz ließ auf seinem 39.Platz viele Turmlose hinter sich.

Dann die Hessische Landesmeisterschaft, sie begann mit einem insgesamt schönen Durchgang, wobei allerdings gleich an der ersten Wende das Flexi-Feld drastisch reduziert wurde. Eine große Wolke wollte ihr Wasser nicht mehr halten, auch Graupelkörner schüttete sie aus. Von den Ligapiloten schafften es nur Andi Beeker, Heiko Tandeter und Thomas Diederich ins Ziel über etliche Wendepunkte im Drautal und 73km Strecke. 

Dann verlor Petrus die Lust auf Flugwetter und drehte den Windsack auf Nord. Als Ersatzprogramm wanderte die Liga geschlossen über die Nockberge zur Kohlröslhütte und den Sattelköpfen, diskutierte Streckenflugvarianten und genoss die aufblühende Natur.

Am letzten Wettbewerbstag fahren wir mit dem Mute der Verzweiflung hoch zur Emberger und bauen die Drachen auf. Dann Dustdevils aus allen Richtungen, Drachen erheben sich auch ohne Piloten, hurtig wird wieder eingepackt. 

Siegerehrung – jeder erhält eine schöne Urkunde und darf in die Wundertüte greifen. Viele Bierkrüge erhalten neue Besitzer, dann Händeschütteln, Dankeschön den Organisatoren und Tschüss bis zum nächsten Ligatreffen.

Konrad Lüders

Ligaauftakt erfolgreich

1. Durchgang

2. Durchgang

Gesamt Starr

Gesamt Flex

Gesamt Turm

Die Drachenliga traf sich am vergangenen Wochenende in Greifenburg zu den ersten Wertungsflügen. Es war der Reservetermin, denn die ersten beiden Treffen mussten abgesagt werden. Auch diesmal gehörte eine Portion Vertrauen und Optimismus dazu, zum Fliegen in die Alpen zu fahren. Petrus honorierte das und verbannte den Regen auf deren Nordseite. Immerhin 19 Piloten fanden sich ein, also genau 50% der eingeschriebenen Teilnehmer. Besonders erfreulich, dass die Sportklasse-Piloten (Turmdrachen) mit 8 Piloten fast vollzählig erschienen waren. Wir wurden belohnt, denn die Sonne lachte nicht nur, sondern heizte tüchtig ein. Die neuen Ligacaps mit Nackenschutz wurden somit gleich vorteilhaft getragen. Da die Prognose nur ein kleines Wetterfenster mit Thermik versehen hatte, wurde für alle Klassen einheitlich eine moderate Aufgabe  ausgeschrieben: Radlberger Alm - Höfer Alm - Weissensee Brücke – Campingplatz über 72km. Der Wind stand vortrefflich auf der Rampe und nach kurzer Zeit waren alle Teilnehmer gestartet. Nach gut 2 Stunden waren die meisten schon wieder gelandet, und das im Ziel! Es ging überall mit guten Steigwerten nach oben, und das noch weitaus länger als erwartet. Oldie Karlheinz Vogel machte seinem Name alle Ehre und war mit 47km/h Schnellster bei den Starren, Karl Bloder war nur 6 Minuten langsamer als Bester der Turmlosen.. In der Sportklasse schafften es 4 Piloten ins Ziel, Schnellster war Michael Eitrich auf Kite. Andreas Kimmich hatte Probleme mit dem Vario, das kurz nach dem Start abschaltete. Trotzdem flog er die ganze Strecke ab und wurde auch an den Wenden gesichtet. Mindestpunkte und Maxifreude waren der Lohn.

In das Samstagwetter lagerte sich eine schwache Störung ein. Die Wolken verdichteten sich bald und schatteten ab. Also nur eine Minidistanz von 47km. Die Frühstarter hatten die Vorhand und die Starren den Trumpf der besseren Gleitzahl. Damit reichte es gerade ins Ziel. Von den Flexiblen schaffte das nur  Andi Beeker, und das mit den letzten Höhenmetern ganz knapp. Am Abend gemeinsames Abendessen in der Bahnhofgaststätte. Wir hatten 2 schöne Durchgänge gehabt, das war mehr als zu erwarten war. Die Stimmung war fast euphorisch. So fiel auch die Entscheidung nicht schwer, den Sonntag absagen zu müssen. Eine aktive Kaltfront ließ keine Alternative zu. Zum nächsten Termin treffen wir uns anlässlich der German Open und der Hessischen LM an gleicher Stelle.

Konrad Lüders