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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

13.01.2009

Dalby Big Air 2009 (8. - 14. März 2009)

offizielle Website

 

Der letzte bedeutende Wettbewerb der australischen Saison findet zur Zeit in Dalby  statt. Nachdem es dort in den  vergangenen Wochen viel geregnet hat  ist die Landschaft untypisch gruen fuer diese Jahreszeit. Dalby befindet sich etwa 200 km westnordwestlich von Brisbane und hat eine sehr gute Infrastruktur mit gut ausgebautem Strassensystem und enormes Streckenflugpotential.

Gestartet wir von einem riesigen "crop duster" Flugplatz per UL-Schlepp, drei Dragonflys und zwei Trikes stehen den 40 teilnehmenden Piloten zur Verfuegung. Olli Barthelmes und Jonas Blecher sind die einzigen deutschen Teilnehmer in einem gut besetzten australischen Teilnehmerfeld.
Der "practise day" laesst auf einen guten Flugtag hoffen, mit sich frueh entwickelnden Cumuli  um die 2000m und schwachem Ostwind.
Wir schreiben sehr optimistisch ein 250 km  Dreieck aus. Der Wind nimmt dann doch leider im Tagesverlauf zu, so dass ich frueher als gelpant den Rueckflug angehen muss. Am Ende waren es nur knapp 130 km, aber ein schoener Flug um das Gebiet rund um den Flugplatz kennenzulernen.
Am Abend koennen wir fast alle aufgebauten Drachen im Hangar unterbringen und aus einem "Mega Esky" gibts australisch Eiskaltes...
Unterdessen baut sich an der Ostkueste der Cyclon "Hamisch" zu einem Kategorie 4 Wirbelsturm auf.

Für uns heisst das mehr Wind für den ersten Flugtag, vorhergesagt sind etwa 40 km/h in der Hoehe. Die ersten Wolken enstehen schon um 8:00 Uhr. Wir haben ein fruehes Eroeffnungsbriefing, was eine grosse Aufgabe erwarten laesst. 338 km Richtung Westen nach Mitchell schreiben die Tasksetter aufs Taskboard und ich wage keine Sekunde daran zu zweifeln, dass das machbar ist. Hochmotiviert bin ich auch gleich als zweiter auf dem Startwagen. Trotz des boeigen Windes ist der Schlepp gut beherrschbar und das Dragonfly setzt mich in einem schoenen 3 m Bart ab. Nun sind es noch 30 Minuten um sich zum 20 km entfernten Startgate driften zu lassen. Zur ersten Startzeit bin ich rechtzeitig und in maximaler Hoehe an der Startlinie platziert. Mit 90-110 km/h ueber Grund zaehlen die Kilometer runter wie auf dem Tacho im Auto. Unsere Fahrerin Tina faehrt in unserem Schatten auf dem Highway hart am speed limit...!

Nach 200 km geflogener Strecke fuehle ich mich noch frisch und auch die Wolkenbasis ist inzwischen auf 2600m angestiegen. Bei Kilometer 50 zum Ziel denke ich langsam ueber den Endanflug nach, noch ein Baertchen und ich bin im Ziel, doch zu frueh gefreut. Die angesteuerte Wolke befindet sich in  Aufloesung und anstatt des erwarteten Steigens finde ich massives Sinken. Im bodennahen Starkwind kann ich die zerissene Thermik nicht mehr
zum  letzten Aufstieg nutzen und muss nach 310 km leider landen gehen. Mein unfreiwillig gewaehlter Landeplatz ist nicht so leicht zugaenglich und es dauert eine Weile bis mich mein Team aus meiner Einsamkeit befreit.
Der Wirbelsturm Hamisch wird uns wohl in den naechsten Tagen seine schlechte Seite zeigen, hoffentlich nicht zu lange!!

Gruesse aus Queensland
 
Olli