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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Hinweise zu Karabinern

Erklärung von Austri Alpin

Der Hersteller des Karabiners AustriAlpin erklärt zu der Lufftüchtigkeitsanweisung vom 21.05.2003:

Aufgrund des derzeitigen Wissenstandes, könnte ein "Schnapper- offen" Bruch vorliegen, AustriAlpin rät allen Piloten, verstärkt auf das Schließen des Karabiners vor dem Start zu achten. Desweiteren ist genauestes Augenmerk auf das sorgfältige Einlegen der Gurte zu achten, die unter Umständen das Schließen des Schnappers verhindern können.

Es wurden Tests durchgeführt, bei denen der "Parafly" Karabiner bewusst angesägt wurde, teilweise mehr als 75% des Querschnitts.

Danach wurden die Karabiner mit GESCHLOSSENEM Schnapper in Längsrichtung zerissen. Die Karabiner hielten mehr als 1000kg (ca 10kN)!!!!!

siehe Foto:

Fulpmes, den 20.05.2003

Michael Uhrmann

Geschäftsführer AustriAlpin

 

Bruch eines farbig eloxierten Austri Alpin-Parafly-Alu-Gleitschirm- Karabiners

Das verfügbare Teilstück ( siehe Bild) des gebrochenen Karabiners wird momentan untersucht. Die sichtbaren Beschädigungen am Schnapper wurden nach Angaben des Piloten nach dem Unfall verursacht.

Die weiteren Ergebnisse der Untersuchung werden hier veröffentlicht.

Die optische Untersuchung des Bruchstückes lässt auf einen sog. Gewaltbruch, d.h., einen Bruch durch Überlastung schließen.

Nach Angaben des Piloten hatte der gebrochene Karabiner einen leichten Defekt am Schnapper. Gelegentlich musste das Zuschnappen mit der Hand unterstützt werden.

Möglichweise hat der Pilot bereits einige Flüge mit nicht verschlossenem Schnapper durchgeführt, ohne dies zu bemerken. Die Belastungen die hierbei auf den Karabiner wirkten, könnten eine bereits vorhandene Verformung, die für den nicht sauber verriegelnden Schnapper ursächlich war, noch zusätzlich verstärkt haben. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch beim Unfall- Flug der Schnapper offen war.

Die Schnapper- offen- Bruchlast der Parafly Alu- Karabiner liegt bei 550 daN (=kg). Der Pilot, mit ca. 130 kg Startgewicht, flog im Moment des Bruches eine steile Kurve. Hierbei können kurzzeitig durchaus Kräfte von annähernd 3 G wirken. Zwischen dem dadurch erreichten Belastungswert von ca. 390 kg, der zum überwiegenden Teil auf der kurveninneren Seite wirkt und einer minimalen

Schnapper- offen- Bruchlast von 550 daN, ist nur ein kleiner Toleranzbereich, der möglicherweise durch die oben erklärte zusätzliche Verformung des Karabiner noch geschmälert war.

Der DHV empfiehlt allen Gleitschirmpiloten

Wenn ein Karabiner nicht ordnungsgemäß funktioniert, z.B. der Schnapper klemmt oder das Schließen mit Handkraft unterstützt werden muss, könnte eine Verformung vorliegen.

Diese Karabiner müssen umgehend ausgetauscht werden.

Vor jedem Start sollte zusätzlich eine Sicht- und Funktionskontrolle erfolgen die sicherstellt, dass die Karabiner tatsächlich geschlossen sind, einwandfrei funktionieren und keine Beschädigungen aufweisen.

Dies gilt unabhängig vom Fabrikat des Karabiners.

 

Karabinerbrüche während des Flugbetriebes

Fakten, Ursachen und Konsequenzen

Eine Zusammenstellung von Reiner Brunn, DHV/OeAeC-Technikreferat.

Tüv-Gutachten:

verchromte Karabiner

nicht verchromte Karabiner

(lange Ladezeiten wegen vieler Abbildungen)

 

 

Bruch eines Gurtzeugkarabiners beim Gleitschirmfliegen

Das DHV/OeAeC Technikreferat hat bereits eine Untersuchung dieses gebrochenen Karabiners bei einer Materialuntersuchungsanstalt in Auftrag gegeben. Nach den bisherigen Erkenntnissen ist eine Vorschädigung des Karabiners für den Bruch verantwortlich (feine Anrisse der Oberflächenveredelung, welche zu einem Rißwachstum führen). Parallel dazu führt das DHV/OeAeC Technikreferat eine Reihenuntersuchung der am Markt befindlichen Verbindungssysteme durch. Dabei wird die Auswirkung der Alterung auf die Bruchfestigkeit und Lebensdauer der Alu-Karabiner überprüft. Beide Untersuchungen sind jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen, sobald die Ergebnisse vorliegen werden diese auf der DHV - Homepage und im DHV-Info veröffentlicht.

DHV/OeAeC Technikreferat

 

Unfall-Untersuchung des DHV/OeAeC-Technikreferats:
Öffnung eines Automatik-Gurtzeugskarabiners beim Gleitschirmfliegen

In letzter Zeit haben sich die Meldungen über unbeabsichtigte Öffnungen von Automatik-Karabinern bei Gleitschirmgurtzeugen gehäuft.

Eine Unfalluntersuchung des DHV/OeAC Technikreferats an Hand eines aktuellen Geschehens soll für Aufklärung sorgen. Details... (Achtung längere Ladezeit, viele Abbildungen)

Video (Realplayer, 62 KB)