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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Landstreicher Boxi on Tour
Foto: Red Bull
Foto: Red Bull
Kleine Party im Chaosbus

18.7 Das Inntal

Mit neuen Schuhen mache ich mich in der Früh auf den Weg zum Gnadenwald. Der Weg durch die große Kiesgrube bei Vomp erweist sich als eigenes Abenteuer, eine halbe Stunde irre ich zwischen monströsen LKW's herum. Erleichtert erreiche ich gegen 12 Uhr den Startplatz. Die Leute von Wills Wing aus Innsbruck kommen auch hoch und zeigen uns den Hausbart. Nach dem Start sieht es dann gar nicht so schlecht aus, doch leider schattet es immer weiter ab und sie saufen ab. Auch wir können nicht starten, da zwischenzeitlich Rückenwind einsetzt. Tja, das war ja klar, die Pechsträhne hält wohl noch an!

Gegen 15 Uhr 30 startet Hans in einer windstillen Phase raus und ich folge ihm unmittelbar. Während er langsam absäuft, fliege ich mit dem Talwind die Felswände entlang und kann mich an einer Rippe langsam hochangeln. Wow, die Welt sieht von der Basis doch schon viel besser aus! Ich fliege mit den Segelfliegerkollegen an Innsbruck vorbei. Trotz Maximalhöhe an der Reitherspitze scheint mir die Hohe Munde unerreichbar und so drehe ich kurz nach der Kontrollzone in Talmitte und versuche erfolglos die Thermik der Nordhänge zu erwischen. Ich lande in Rietz und beschließe, noch einmal aufzusteigen und im Talwind ein paar Kilometer zu machen, schließlich ist es erst halb sechs. Die Baumgrenze liegt über 2000m und ich versuche Tempo zu machen, da die letzte Landung nach Reglement um 21 Uhr 15 erfolgen muss. Tatsächlich wird die Zeit knapp und ich erreiche erschöpft gegen 20 Uhr 45 eine flache Startwiese. Da bleibt keine Zeit für einen Fehlstart, denke ich mir und ich starte konzentriert aus den Blaubeerbüschen und sprinte energisch über die Felsbrocken.

Wie ruhig es doch jetzt in der Luft ist, aber mit 50 km/h Groundspeed schaffe ich über 15 Kilometer. Kurz nach 21 Uhr lande ich bei Haiming. Ich packe meine sieben Sachen und sehe den Campingbus von Edith, der Supporterin von Walter. Auch ihnen wünsche ich alles Gute auf dem Weg nach Monaco und freue mich dennoch, dass ich ihn wieder eingeholt habe. Nach Rücksprache mit Wetterinformanten und dem hier ortskundigen Stefan Traut, der gerade an der Gleitschirm WM in Portugal teilnimmt entscheide ich mich für Hochimst statt den Venet.

Ein paar Streckenflugfreunde künden sich für den Abend in Imst an, und da ich keine größeren Probleme mit den Füssen mehr habe, jogge ich sogar teilweise auf der Landstrasse, um noch den Abend mit ihnen zu teilen. Als ich um 11.15 Uhr in Imst ankomme gibt es bereits keine Pizza mehr. Trotzdem verbringen wir noch einen sehr geselligen und lustigen Abend mit ein paar Bierchen bis spät in die Nacht hinein.