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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Endlich abheben

Oliver Bluhm (re.), 1. Vorstand des Vereins, zerschnitt zusammen mit dem 2. Vorstand Jan Hirschberger (li.) und dem DHV Vorsitzenden Charlie Jöst (Mitte) das symbolische Band
Drachenstart in Loffenau
Salutschüsse
Neuer Startplatz West an der Teufelsmühle
Gleitschirm und Bussard flogen gemeinsam im Aufwind
Betrieb am Startplatz
Loffenau Landeplatz

Geländeeinweihung in Loffenau

Text und Fotos Björn Klaassen

Blauer Himmel über dem Schwarzwald und ein nagelneuer Startplatz vom Feinsten. Am 21. Mai 2016 wurde in Loffenau, dem Traditionsfluggelände der Drachenflieger, erneut Geschichte geschrieben. Der Drachen- und Gleitschirmclub Loffenau hat nach Jahren der Planung und Umsetzung den neuen Startplatz Loffenau West geschaffen. Feierlich wurde der neue Startplatz zusammen mit Politik, Behördenvertretern, Piloten, Herstellern und Flugschulen sowie dem DHV eröffnet. Oliver Bluhm, 1. Vorstand des Vereins, zerschnitt zusammen mit dem 2. Vorstand Jan Hirschberger und dem DHV Vorsitzenden Charlie Jöst das symbolische Band. Salutschüsse umrahmten die Feierlichkeiten, bevor die zahlreichen Piloten mit Gleitschirmen und Drachen von dem neuen Gelände in den Aufwind abhoben.

Konzeption für den Nordschwarzwald

Vorausgegangen war ein jahrelanger Entwicklungsprozess. Die ersten Ideen wurden über Jahre im Verein diskutiert. Richtig Schwung bekamen die Visionen dann durch das Projekt „Gleitschirmfliegen im Naturpark Schwarzwald Mitte / Nord“. Hintergrund waren viele einzelne Geländeanträge in der Region und der Wunsch der Naturschutz- und Forstbehörden, eine Gesamtbetrachtung des Nordschwarzwaldes vorzunehmen. Das zusammenhängende Waldgebiet mit einem Bewaldungsanteil von über 70% ist vergleichsweise wenig besiedelt und ist daher von zentraler Bedeutung für den Naturschutz. Es bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tierarten. Leitarten sind unter anderen der Luchs und das Auerhuhn. Das Projekt hatte den Anspruch, den Natursport und Naturschutz zu verbinden. Konkret war dies die Verbesserung der Geländesituation mit einfacheren und sicheren Startmöglichkeiten und andererseits eine Sensibilisierung der Piloten für die Belange des Naturschutzes und das Respektieren von Schutzzonen. Das Gesamtprojekt wurde unter dem Schirm des Naturparks Schwarzwald Mitte-Nord mit Fördergeldern der Europäischen Gemeinschaft unterstützt.

Pilotprojekt Loffenauer Teufelsmühle

Die Loffenauer Teufelsmühle wurde zum Pilotprojekt mit einer eigenen Arbeitsgruppe. Der anspruchsvolle Startplatz Nordwest sollte um einen einfachen und sicheren Startplatz West ergänzt werden. Mit Fachgutachten wurde geprüft, ob der Flugbetrieb und der Bau des Startplatzes naturschutzfachlich genehmigungsfähig ist. Am Ende des Genehmigungsverfahrens stand die Baugenehmigung der Stadt Gernsbach und der Baubeginn. In unzähligen Stunden wurde die Startfläche durch die Loffenauer Teufelsflieger angelegt. Entstanden sind nun ein großzügiges Gelände und gleichzeitig ein einmaliger Aussichtspunkt über dem Schwarzwald. Die Zulassung erfolgte Mitte Mai durch den DHV. Naturschutzfachliche Auflagen regeln den Flugbetrieb so, dass z.B. sensible Naturschutzbereiche mit einer Höhe von mindestens 300 m überflogen werden müssen. So ist beides gewährleistet: Naturschutz und Natursport haben ein optimales Ergebnis erzielt. Weitere Gelände wie zum Beispiel Bad Wildbad haben von dem Gesamtprojekt profitiert.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen ...

Großartiges Wetter bildete den Rahmen für die gelungenen Feierlichkeiten. Oliver Bluhm dankte den Beteiligten für die jahrelange und positive Zusammenarbeit. „Lange hat es gedauert, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen“, fasste Oliver Bluhm die letzten Jahre intensiver Arbeit zusammen. Der DHV Vorsitzender Charlie Jöst bedankte sich postwendend für das großartige Engagement des Vereins: „Fluggelände sind die Basis für unseren Luftsport. Ohne den Einsatz engagierter Flieger wie die Loffenauer Teufelsflieger kämen wir alle nicht in die Luft.“  Er dankte insbesondere dem Forstamtsleiter Markus Krebs als Vertreter des Landratsamtes Rastatt für die konstruktive Zusammenarbeit.

Ein beflügeltes Fest für die Drachen- und Gleitschirmflieger im ganzen Nordschwarzwald nahm seinen Lauf. Der Anfang für weite und lange Flüge von einem neuen Startplatz.