X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Viel los...
...am Stubai-Cup
Monika Eller und Norbert Volderauer
Bibeta 4
Sigma 7
Mistral 5
Tequila 2
Crossblade
Blue Two
Maverick
Summit XC

Stubai-Cup 2008 - ein voller Erfolg

Text und Fotos: Benedikt Liebermeister

Zum Video!

Vom Wetter begünstigt waren wie üblich die Veranstalter des 18. Stubai-Cups vom 18.1. bis 20.1. Auf der Europa-Brücke fegte der Föhnsturm, doch im geschützten Stubaital herrschten von morgens bis abends gute Flugbedingen. Das legendäre Mikroklima hat sich inzwischen rumgesprochen und das Publikum kam in Scharen. Fast alle Hersteller waren vor Ort und stellten in Formationsflügen ihre neuesten Produkte vor. Besonders eindrucksvoll war der Massenstart von Wings of Change. Am Landeplatz verdunkelte sich der Himmel, Assoziationen zu Hitchcocks „Die Vögel“ kamen auf, als 50 Schirme gleichzeitig über dem Ausstellungsgelände kreisten.

Als Outdoormesse hat der Stubai-Cup einen entscheidenden Vorteil. Die Piloten können die gesamte Palette der Neuheiten 2008 in der Luft bestaunen und sofort probefliegen. Das taten sie dann auch und zwar ausgiebig. Hinzu kamen die Teilnehmer des Fun-Cups. Da wurde es mitunter ganz schön eng am Landeplatz. Die zahlreichen Hilfskräfte der Organisation bemühten sich nach Kräften und brachten Ordnung in den Massenflugbetrieb. Jedoch wäre ein zusätzlicher Freiflieger-Landeplatz eine begrüßenswerte Erweiterung für die Zukunft.

Ansonsten war die Organisation perfekt. Monika Eller von der Flugschule Parafly und Norbert Volderauer vom gleichnamigen Club hatten schon im Vorfeld ganze Arbeit geleistet und zogen zufrieden Bilanz: „Der Publikumsandrang war gewaltig, das Wetter bleibt unser Verbündeter, 20 Jahre Stubai-Cup ist eine Erfolgstory ohnegleichen. Der einzige Wermutstropfen sind die unkontrollierten Akro-Manöver von nicht autorisierten Piloten, die leider zu zwei schweren Unfällen führten.“
Bereits in der Ausschreibung hatten die Veranstalter vor nicht-genehmigten Akro- und Showflügen gewarnt und auf die Strafbarkeit hingewiesen.

Die Flugschule Parafly ist seit Anfang 2008 mit den Rhöner Drachen- und Gleitschirmschulen eine Kooperation eingegangen. Parafly stellt die Gelände zur Verfügung und hat den Shop vermietet. Monika Eller und Andreas Schubert machten ausdrücklich deutlich, dass auch in Zukunft alle Gastpiloten im Stubaital herzlich willkommen sind.

Atemberaubende Flugtechnik zeigten die Profis. Unter anderem Mike Küng, die Renegades und Felix Rodriguez.
Doch darf man nie vergessen, dass solche Flugmanöver Mensch und Material an die Belastungsgrenzen bringen. Deshalb ist der Trainingsaufwand extrem hoch. Mike Küng absolviert z.B. im Jahr ca. 1.000 Flüge.

Einen Überblick über die Produkte 2008 bietet der Bericht über die Thermikmesse. Dieser Artikel greift Highlights heraus und gibt einen kurzen Abriss. Viele Schirme sind noch in der Zulassung. Leistungsangaben und Details der Konstruktion beziehen sich auf Aussagen der einzelnen Firmen.

Advance präsentierte Prototypen des Bibeta 4 und des Sigma 7 dem breiten Publikum. „Die Weiterentwicklung des bewährten Tandems spricht sowohl Freizeit wie Profipiloten an. Für die Ersten bietet er Spaß und Sicherheit, den Zweiten ist er ein effizientes und zuverlässiges Arbeitspferd für den täglichen Gebrauch“, erläutert Daniel Frutiger (Advance Marketing). Direktes Handling mit geringem Steuerdruck, stufenlos verstellbares Ohrenanlegesystem sowie Trimmer mit großem Arbeitsweg zeichnen das neueste Produkt der schweizer Traditionsfirma aus. Langlebigkeit garantiert das „Smart Sail System“ - robustere Stoffe, eine spezielle Imprägnierung der Eintrittskante sowie die Ausrichtung des Ripstop-Materials an die unterschiedlichen diagonalen Zugkräfte.
Erfahrene und selbständig fliegende Piloten, die das notwendige Fluggefühl mitbringen sind die Zielgruppe des Sigma 7. Angelehnt an die Konstruktion einer bogenförmigen Brücke verfügt der Sigma 7 über eine höhere Krümmung, genannt HiArc. Dadurch soll der Schirm in turbulenter Luft im Schnellflug deutlich stabiler werden. Leistung bringt die Hybridbeleinung mit nicht-ummantelten Galerieleinen. Flugspaß garantiert das direkte Handling.

Auf Sicherheit und Leistung setzt Swing. Der Mistral 5 (DHV 1-2) ersetzt den bewährten 4er. Daniel Schmidt (Marketing und Vertrieb) ging auf die Verbesserungen ein: „Durch eine Erhöhung der Streckung haben wir den Topspeed erhöht, der lineare Anstieg der Steuerkräfte verleiht dem 5er mehr Spritzigkeit“.
Pure Leistung symbolisiert der Stratus 7 wie Werkspilotin Ewa Wisnierska mit ihrem Rekordflug von 300 km unter Beweis gestellt hat. In der Gütesiegelversion (DHV 2-3) soll nur der Beschleunigungsweg begrenzt und der Gewichtsbereich nach oben eingeschränkt sein.

Mit vier neuen Schirmen geht UP 2008 an den Start. Der Pico (DHV 1) ist Bergsteiger- und Leichtschirm für alle Gelegenheiten. Gelungen ist diese Mischung durch einen sehr haltbaren aber zugleich leichten Material-Mix. „Hybird Synergy Airfoil“ heißt das Zauberprofil, das dem Summit XC (DHV 2) die Leistung eines Hochleisters verbunden mit dem hohen Sicherheitspotential eines Basisschirms verleiht. „Entwickelt haben wir dieses Profil u.a. durch aufwändige Simulationen am 3D-Modell“, erklärt Konstrukteur Stephan Stieglair.
Ans Limit geht der Edge, die Wettkampfmaschine 2008. Absolut auf Performance getrimmt, Streckung 8. Nur für Piloten, die über genügend Erfahrung mit Schirmen dieser Klasse verfügen.
Tandemfliegen leicht gemacht verspricht der K2. Der wichtigste Punkt im Pflichtenheft war das Starthandling: optimales Füllverhalten und niedrige Abhebegeschwindigkeit die Vorgaben. Daneben legte Stieglair großen Wert auf die Landeeigenschaften. Der K2 lässt sich perfekt ausflairen.

Die große Freiheit bringt laut Markting Chef Reinhart Vollmert der Tequila 2. Dem Entwicklungsteam von Skywalk ist es gelungen, den 1-2 in allen Leistungsparametern im Vergleich zu seinem Vorgänger zu verbessern. Gilt ebenso für den Poison 2, das High End Gerät (DHV 2-3). Für Aufsehen sorgte „Aerofabrix“, das Aluminium-beschichtete Tuch, das dem Poison 2 und dem Bergsteigerschirm Masala die außergwöhnlich edle Optik verleiht.

Zwei Pferde im Stall hat Nova. Der Mentor ersetzt den Mamboo (DHV 1-2). Leistung bringt der verbesserte Außenflügel und die kürzeren Leinen laut Nova Chef Wolfgang Lechner. Mit dem Triton will der Innsbrucker Hersteller wieder an frühere Word-Cup Erfolge anknüpfen.

Der Crossblade ist die konsequente Weiterentwicklung des bewährten DHV 1-2er Nemesis. Wings of Change gelang es, die Gleitleistung mit Hilfe von innovativen staudruck-gesteuerten Eintrittsöffnungen zu erhöhen.

Unter Hochdruck arbeitet Team 5 am Blue Two, dem individuell anpassbaren Tandem. Mit Hilfe eines Reißverschlusses wird die Fläche verkleinert oder vergrößert.

Top Gun lässt grüßen! Maverick nennt Icaro den neuen Streckenflügel (DHV 2). Eine Streckung von 6 lässt ein Maximum an Leistung vermuten. Mit dem Omega 7 und dem Mantra 2 musste sich der Schirm in Vergleichflügen behaupten.

Mit dem Genie 4 XC und dem Genie Air Light bietet Aerosport für Sup Air zwei neue Gleitschirmgurtzeuge an. Außerdem kommt mit der Ultralight, ebenfalls Sup Air, eine neue sehr leichte Rettung auf den deutschen Markt. Der Rebel (DHV 2) von Gin und der Addict 2 (DHV 2) von Ozone sind für den DHV-XC konzipiert, der Sprint (Gin) wird ein neuer 1-2er, BeCool (Gin) ein neuer Tandem.

U-Turn bringt mit dem Bodyguard 2 in Kürze den Nachfolger des beliebten Einsteiger und Schulschirms. Emotion ist der leistungsstarke DHV-Einser.

Auf den P 11 als Einsteiger/Genuss-Schirm setzt Paratech.

Der Bright Classic ergänzt die 1er Reihe, der Delite 2 ist  die Weiterentwicklung des Bergsteigerschirms bei Gradient/Turnpoint.

Racer heißt das XC/Wettbewerbs-Gurtzeug von Skyline mit abnehmbarer Verkleidung. Mac Para hat den Magus XC im Hochleisterbereich (DHV 2-3), Niviuk will den Peak als kleinen Bruder des Icepeak zulassen.

Sol stellt seine aktuelle Gurtzeugpalette vor: Easy 2 für Anfänger, Virtue für Anfänger und Fortgeschrittene und Amazon für den Genuss – und Streckenpilot.

Cuga nennt Pro Design den aktuellen Einser, ein neuer Tandem kommt im Sommer.

Auch Apco arbeitet am neuen Tandem auf der Basis des Vista. Das Gurtzeug Chairbag hat jetzt wahlweise die Rettung fest unter dem Sitzbrett eingebaut. In der Konstruktion ist eine neue Leichtrettung mit 1,2 kg und 100 kg Zuladung.

Viel Neues für 2008! Schade für den, der den Stubai Cup verpasst hat. Nächste Gelegenheit sich umfassend über den Markt 2008 zu informieren, bietet die Free Flight in Garmisch vom 14. bis 16.3 2008!

Hier gehts zum Stubai-Cup Video!

Mehr Fotos zum Stubai-Cup

DHV-TV (Kamera Charlie Jöst, Moderator Sepp Gschwendter) interviewt Michael Nesler
UP-Team: Chef Michael Rönning, Konstrukteure Torsten Siegel und Stefan Stieglair
Teamchefin Drachen Regina Glas, Teamchef Drachen Damen und Starr Rudl Bürger
Die Renegades
Konstrukteur Manfred Kistler (Skywalk)
UP-Tandem K2
Skywalk Masala
Swing Stratus 7
Sol Synergy 3
Sepp Gschwendtner im Gespräch mit Günter Wörl (Swing)
Team Aerosport
Mad Mike Küng
Gleitschirmweltmeister Bruce Goldsmith
Daniel Frutiger (Marketing Advance)
3 x Team 5
Aircross Ultima 4
Nova Triton
Gradient Avax XC
Pro Design Cuga
Gin Rebel
Nova Mentor
Gradient Delite 2
Gin Sprint