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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

WM in Florida 18. - 28. Mai 2006

Ab nach Hause....
Sieger der Dameneinzelwertung
Sieger Damenmannschaftswertung
Sieger der Herreneinzelwertung
Sieger Herrenmannschaftswertung
Auch der Dragonfly legt sich zur Ruhe
Jetzt werden die Zelte wieder abgebrochen
Sybille unter der Wolkenstrasse
Sybille Air borne
Tschurnigs Haiflosse
Rosi feiert ihren Geburtstag mit dem traditionellen Flik-Flak
"Ignore what you see!"
Monique in der Luft
Flip in Charly´s Händen
Regina tankt Spagetti
Kritische Wetterverhältnisse
Die sind harmlos!
Kurti hebt ab!
Corinna startklar
Fredi tankt Flüssigkeit
Damen Siesta
Sunset
Corinna im Ziel
(auf dem Flugplatz von Steve Morse, Gittarist bei Deep Purple)
Sprint der Bodencrew
Taxis warten auf Arbeit
Immer mehr wilde Tiere!
Perfekt ausgestattet von Levior
Bei schlechtem Wetter klettern die Starrflügel hoch
(Tim, Andrea, Jürgen)
Es gibt noch mehr gefährliche Tiere in Florida!
Wer hat hier wohl mehr Angst?
Klettern ist ungefährlich ...aaaah!
Spassflugzeug zum Rumgurken
Monique hat einen neuen Vogel
Ecki´s neuer Rückholtruck
Bob mit Videohelm von Charlie
Deutscher Schlumpf
Amerikanischer Swamp
Tim jagt die Elite
Wird daraus Cornedbeef?
Charlies neue Assistentin!
Wer ist das?
Cow(Troley)Girl
Die Girls, gesponsort von Levior
Vorsicht, hungrige Schnappis!
Jacques Bott (F) in der Ritterrüstung
Der Aeros-Konstrukteur mit dem Phantom von Primoz
Am Abend flüchten alle vor den Mücken ins Clubhaus
Jürgen Bummer
Trollis über Trollis
Alles will in die Luft
Die Bodencrew ist immer zur Stelle
Timmi ist am Boden
Corinna und Regina relaxen kurz vorm Start
Sybille am Start
Filmprofi Charlie nach der Arbeit
Praktisch: die Drachen werden einfach am Haken angebunden
Charlie und Bob Bailey
Rudl will Aligatoren suchen
Regina - Wer klein ist, muss erfinderisch sein
Jürgen Rüdinger (Crew) und Andrea Hetzel
Teamchef Rudl Bürger
Monique Werner nach der Landung
Jürgen startet Reginas Combat
Andrea macht den ersten Start in Quest
Youngster Timmi hat einen Sponsor
Norberts Haustier am Campingplatz
schwere Arbeit am Flughafen
na dann viel Spaß mit den schweren Dingern

News of the Day
weitere Bilder

29.05.2006

Der Tag der Abreise ist gekommen - mehr Gepäck konnten wir nicht aufladen...

27.05.2006

Die Drachenflugweltmeisterschaft 2006 der Damen und Starrflügler ist beendet. Nach insgesamt 7 geflogenen Tasks ergibt sich folgendes Ergebnis:

Damen:

1. Corinna Schwiegershausen (Deu)
2. Karie Castle (USA)
3. Natalia Khamlova (Rus)
4. Carole Tobler (CH)
5. Francoise Dieuzeide-Banet (Fra)

Damen-Mannschaft:

1. Deutschland
2. USA
3. Russland
4. Schweiz
5. Frankreich

Starrflügler:

1. Robert Reisinger (Aut)
2. David Chaumet (Fra)
3. Alessandro Ploner (Ita)
4. Gil Souviron (Fra)
5. Christian Ciech (Ita)

Starrflügel-Mannschaft

1. Frankreich
2. Italien
3. Österreich
4. Deutschland
5. Schweiz

Mit diesem Ergebnis ist die deutsche Mannschaft bei den Damen natürlich überglücklich, beide Titel von Greifenburg 2004 wurden verteidigt, die Mädels haben bravourös gekämpft und sind verdient wiederum Mannschaftsweltmeister. Corinna Schwiegershausen hat eindeutig unter Beweis gestellt, wer momentan die beste Pilotin der Welt ist. Im Heimatrevier ihrer schärfsten Konkurrentin Karie Castle hat sie durch eine famose Leistungskonstanz den 3. Weltmeistertitel ihrer Kaiere errungen. Eine bewundernswerte Energieleistung von Corinna, die allen Respekt verdient.

Die Starrflügelmannschaft hat sich ebenfalls hervorragend geschlagen und hat bewiesen, dass sie in der Weltelite mithalten kann. Zwar gelang ihr diesmal noch nicht der Platz auf dem Siegerpodest, aber der Einbau von Andrea Hetzel, als einziger weiblicher Teilnehmerin, und unserem Youngster Tim Grabowski bieten für die Zukunft eine äußerst positive Perspektive für die Nationalmannschaft. Meine Hochachtung vor der Gesamtleitung des Teams.

Der Tag:

Nach einer heftigen Diskussion im Pilotenbreefing über die mangelnde Fürsorge seitens der Oganisation, in Bezug auf rechtzeitiges „Canceln“ oder Stoppen eines Durchganges der vergangenen 2 Tage, sah auch der heutige Tag sehr „gewitterverdächtig“ aus. Die Aufgaben für beide Klassen betrugen mehr als 100 km mit Wendepunkten nördlich und südlich des Startplatzes in Quest. Die Damenmannschaft war frühzeitig „airborne“ und gut positioniert vor dem Startfenster. Die Bedingungen waren nicht einfach, die Steigwerte eher zäh. Aber das amerikanische Team bröckelte früh auseinander und die mannschaftliche Geschlossenheit des deutschen Teams war beeindruckend. So keimte früh Hoffnung für eine Verteidigung des Mannschaftstitels auf. Selbst eine neue Variante der amerikanischen Organisatoren, das heimische Team mit 200 Punkten in der Ergebnisliste des vergangenen Tages zu bevorteilen, konnte hieran nichts ändern. (irgendwie meinen einige Amerikaner alle anderen sind blöd…). Corinna schaffte es mit ihrer schärfsten Konkurrentin Karie bis zur letzten Wende, kontrollierte sie bis zur Landung souverän und verteidigte mit respektablen Vorsprung den Weltmeistertitel 2006.

Bei den Starrflüglern erreichte Tim vorrausichtlich als 3. Pilot das Ziel und unterstrich damit sein fliegerisches Potential. Er flog hier in Florida dermaßen respektabel und verdiente sich damit mit Recht den Respekt seiner Konkurrenten. Tim, ich bin überzeugt wir werden zukünftig noch einiges von dir hören. Der 4. Platz des Teams ist die beste Platzierung der letzten Jahre und ich wiederhole nochmals, die Mannschaft hat hier eine ausgezeichnete Leistung gezeigt und hat eine Perspektive für die Zukunft.

Fazit:

Das positive sportliche Ergebnis überstrahlt viele dunkle Seiten dieser Weltmeisterschaft. Die Amerikaner waren sehr nette Gastgeber und ihre Professionalität bezüglich des Schleppablaufs verdient außerordentliche Anerkennung. Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Weltmeisterschaft insgesamt doch einen negativen „touch“ hinterlässt. Das Niveau der Organisation entspricht nicht im Entferntesten dem europäischen Standard. Die Weltmeisterschaft fand wieder unter dem totalen Ausschluss der Öffentlichkeit statt, es gab keinerlei Zeremonien, Fahnen o.ä., Hinweise, dass hier ein sportliches Großereignis stattfindet. Die Selbstüberzeugung der Amerikaner ist riesengroß, auf ihrer „website“ sprechen sie offen von der „best organized world championship ever“, in der Tat fehlte es an allen Ecken und Enden. Der gesamte Service war mangelhaft. Ich stehe hier mit meiner Kritik nicht allein. Alle teilnehmenden europäischen Verbände sehen dies genau so und wollen zukünftig eine Initiative starten um solche Missstände zukünftig zu verhindern. Dies geht allerdings nur gemeinsam mit dem Weltverband FAI/CIVL, der hier mit seinen 4 Vertretern eine erbärmliche Rolle gespielt hat.

Doch genug Kritik, auch wenn diese gerade zum Zeitpunk eines Erfolges angesprochen gehört. Wir freuen uns ganz riesig über die errungenen Erfolge und werden heute Abend das eine oder andere Glas darauf trinken.

Die Mannschaften bedanken sich ganz herzlich für das gezeigte Interesse bei allen Lesern unserer Berichte. Wir haben sehr viel positive Resonanz bekommen. Wir bedanken uns bei allen DHV Mitgliedern, mit deren Mitgliedsbeiträgen die Teilnahme mit unterstützt wurde, sowie bei allen Sponsoren.

Ein Wort noch in eigener Sache:

Mit Beendigung dieser Weltmeisterschaft 2006 werde auch ich meine Arbeit als Teamchef beenden. Es waren sehr viele erfolgreiche Jahre mit den Mannschaften und es war eine sehr schöne und auch sehr erfolgreiche Zeit. Nach insgesamt 8 Weltmeisterschaftstiteln, an denen ich beteiligt sein durfte, reizen nun andere Herausforderungen.

Ich wünsche allen Pilotinnen und Piloten für die Zukunft alles Gute und bedanke mich für die tolle Zusammenarbeit in den vergangnen Jahren, es war eine schöne und erfolgreiche Zeit. Besonders bedanken möchte ich mich bei allen Helfern und Helferinnen, die hier dabei waren und mitgeholfen haben dieses Ergebnis zu erzielen. Dank gebührt ebenfalls dem Kamerateam des DHV mit Charlie Jöst und Jürgen Rüdinger, die viel Geduld mit uns bewiesen haben. Stellvertretend für alle, möchte ich mich besonders bei meinem Partner und Mannschaftsarzt Ecki Schröter bedanken, der mich seit vielen Jahren kompetent unterstützt hat.

Und jetzt geht es an die Bar… (Siegerehrung ist Morgen Sonntag 14:00 Uhr Ortszeit, 20:00 Uhr in der Heimat)

Servus wieder bis daheim

Rudl Bürger
Teamchef

27.05.2006 am Morgen

Heute wird es spannend! Der letzte Durchgang der WM wird es entscheiden! Nach dem gestrigen Durchgang ist die Ausgangslage für unsere Damen gut. Es ist allerdings nur ein dünnes Führungspolster gegenüber der Mannschaft aus den USA. Wir müssen heute noch einmal voll konzentriert die Aufgabe angehen. Corinna konnte Gestern ihre Führung gegenüber Carry Castel geringfügig ausbauen und wir hoffen Heute auf eine Titelverteidigung.

Die Herren starten Heute in den letzten Durchgang noch mit Chancen auf die Bronzemedaille! Drückt uns die Daumen.

Das deutsche Team

26.05.2006

Den heutigen Tag haben wir mit einem sehr netten Ereignis begonnen. Unsere Rosi feiert heute ihren 50. Geburtstag und wir haben das im Pilotenbriefing mit großem Applaus gefeiert. Rosi fliegt seit über 30 Jahren Drachen und seit 25 Jahren Wettbewerbe. Kürzlich hab ich sie gefragt, wie viele Damen-WMs sie eigentlich mitgeflogen ist. Ihre Antwort lautete ganz einfach: „Alle!“.

Momentan sitzen wir wieder mal im Rückholfahrzeug. Das Wohnmobil von Rudl kommt heute mal so richtig an seine Grenzen. Mit 6 Drachen auf dem Dach fahren wir ca. 90 Kilometer (Luftlinie) zurück, nachdem der Task auch heute wegen Gewitter gestoppt wurde. Die Aufgabe war ein Zielflug 147 km nach Nordwesten. Bei mir lief es am Anfang sehr gut, ich war gleich am Startgate gut dabei und konnte einige Zeit mit dem Spitzenpulk mitfliegen. Phänomenal ist unser Youngster Timi, der auch heute wieder schnell vorne mitflog und mich immer wieder in der Thermik auskurbelt. Schön wär’s, wenn’s nur am Gerät liegen würde . Vom Starrflügelteam waren einige heute ganz gut dabei. Bin mal gespannt, ob die Aufgabe gewertet wird und wir uns noch ein bisschen näher an Platz 3 annähern konnten. Jürgen Bummer hat für seine Rettungsaktion von vor zwei Tagen auch noch Durchschnittspunkte bekommen, so dass uns jetzt noch knapp 300 Punkte zu den Österreichern fehlen. Morgen ist die letzte Chance. Hoffentlich gibt es noch einen schönen Durchgang und vor allem ohne Gewitter.

Bleibt noch anzumerken, dass es auch heute wieder sehr lange gedauert hat, bis der Task wirklich gestoppt wurde. Rings um uns herum haben sich die Gewitterwolken aufgetürmt und es wurde immer dunkler. Als ca. 50 Kilometer vor dem Ziel direkt vor uns auf Kurs eine breite Regenwand stand, haben dann die ersten Piloten umgedreht und sich eine sichere Landewiese gesucht. Erst dann wurde der Task auch offiziell gestoppt. Was Sicherheit angeht hat die Wettkampfleitung hier offensichtlich ein anderes Verständnis als wir…

Abgesehen davon macht mir der Aufenthalt in Florida riesig Spaß. Ich genieße vor allem die warmen Temperaturen. Davon werde ich in Deutschland noch lange zehren müssen. Na ja, manchmal ist es fast zu warm, vor allem dann, wenn man sich bei über 40 Grad in der Sonne mit Fleece-Pulli und Overall zum Flug rüstet.

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal recht herzlich bei Luise bedanken. Sie hat hier 10 Tage ihres Urlaubs mit uns verbracht und fliegt heute wieder zurück nach Deutschland. Für uns Piloten war sie neben Heri und Karin die treue Seele, die sich um Einkaufen, Kochen, Starthilfe, Rückholung etc. gekümmert hat. Luise, guten Rückflug und noch mal vielen Dank!

Liebe Grüße aus Florida in die Heimat.

Andrea

Noch ein Wort zum Durchgang der Damen. Auch dieser Durchgang wurde um 14:40 Urh gestoppt. Vorbehaltlich offizieller Resultate ist dabei die Schweizerin Carol am weitesten geflogen, gefolgt von Corinna und Carry. Damit scheint uns die Führung in der Mannschaftswertung und Corinnas Führung in der Einzelwertung erhalten geblieben zu sein! Morgen wissen wir näheres!

So long! Ecki

25.05.2006

Gerade sitze ich bei Ecki mit Sybille, Andrea und Kurt im Rückholauto. Heute war bereits am Start ein riesiger Amboss zu sehen, der uns Piloten ein bisschen Sorgen bereitete. Die Starren hatten ein Zielrück über 105 km, wir Damen hatten ein Zielrück über 60 km zu fliegen. Unser gesamtes Damenteam erwischte den Start ziemlich gut, endlich gab es mal schöne großflächige Bärte, ähnlich wie bei uns in den Alpen. Leider sah man aber im Westen bereits Regenschauer, so schaute ich als Mitglied im Savety-Team besonders sorgfältig, wie sich die Wetterlage entwickelte. Ca. 10 km vor der Wende entschlossen wir uns dann nach ein paar Funksprüchen landen zu gehen, da es bereits anfing überall zu steigen, im Westen war es rabenschwarz und es donnerte schon. Rudl gab unsere Entscheidung an die Organisation weiter. Da die Amerikanerinnen punktemäßig hinter uns liegen, wollten die Amis natürlich fliegen auf biegen und brechen......!

Aber bei dieser Wetterentwicklung auf unserem Kurs konnten die Amerikaner das Weiterfliegen einfach nicht erzwingen. Also wurde in der Luft gecancelt. Alexander Ploner (im Safety-Comitee der Starren) hatte die kritische Wetterentwicklung bereits im Startgate angemahnt. So wurde nach Intervention von Rudl und den Teamchefs der Italiener und Franzosen auch bei den Starren der Task gestoppt. Viele Piloten wurden heute beim Landen und Abbauen des Drachens ziemlich nass. Deswegen sitzt Kurt nur in der nassen Unterhose bekleidet bei uns im Auto zwischen Andrea und Sybille :-) Hoffentlich hält uns die Police nicht auf, denn hier darf man nicht so knapp bekleidet rumlaufen....! Von wegen "große Freiheit in Amerika" !!!! Gott sei Dank hat Andrea ihre große Landkarte dabei und hat Kurt bereits eingewickelt.

Für morgen sieht das Wetter nicht besonders gut aus, mal sehen ob wir noch einen Task bis zum WM-Ende fliegen können. Am Samstag ist der letzte Wettbewerbstag. Unsere Starrflügler liegen in der Mannschaft auf Platz 4 und wir alle haben die Hoffnung auf eine Medaille in der FAI-Klasse 5 noch nicht aufgegeben. Wäre doch genial wenn wir ein Haufen Edelmetal im Koffer hätten :-))

Liebe Grüße aus dem Gatorland

Regina und Co

24.05.2006

Ein ereignisreicher Tag! Ich versuche ihn einigermaßen chronologisch wiederzugeben:

Die Chancen für eine erfolgreiche Task an diesem Tag stehen schlecht. Es herrscht am Morgen ähnliches Wetter wie an den vergangenen 2 Tagen: 8/8 Bewölkung, leichter Regen, aber im Norden blauer Himmel. Der Meteorologe ist sich unsicher, ob uns die Bewölkung erhalten bleibt, oder ob der Himmel aufreißt. Nach insgesamt 4 Breefings heißt es um 13:00 Uhr Ortszeit: es wird geflogen, für die Damen eine 70 km Task in den Norden mit dem Ziel „Flying Dutchman Airfield“, die Starrflügler haben eine Aufgabe in die gleiche Richtung etwa 20 km länger.

Der Start mit den Ul`s erfolgt um ca. 14 Uhr, die Basis ist relativ bescheiden und die Steigwerte sind sehr unterschiedlich. Etliche Piloten landen wieder am Startplatz, um sich ein weiteres Mal schleppen zu lassen. Letztendlich sind nahezu alle Piloten in der Luft. Da erreicht uns auf der deutschen Pilotenfrequenz der Funkspruch von Kurt Schuhmann, dass sich in seiner unmittelbaren Nähe ein Pilot überschlagen hat und, dass sein Gerät „upside down“, d.h. mit dem Untersegel nach oben in die Tiefe trudelt. Kurt gibt uns per Funk kompetent Angaben über den möglichen Absturzort. Wir hetzen zur Organisationsleitung, um diese Informationen weiterzuleiten. Daraufhin veranlasst die Organisationsleitung unmittelbar eine Rettungsorganisation, indem sie die gesamte Schleppflotte in das Gebiet des vermuteten Absturzgebietes dirigiert. Wir haben zu der Zeit keine Informationen um welchen Piloten es sich handelt und was ihm letztendlich passiert ist. Wir wissen die Rettungsorganisation in guten Händen beim Organisator und begeben uns danach auf die Verfolgung unserer Pilotinnen und Piloten.

Nach der abendlichen Rückkehr nach Quest erfahren folgendes: Ein österreichischer Pilot hat sich mit seinem Atos überschlagen, verblieb in einer weitgehend stabilen Rückenlage bis zum Aufschlag in einem Orangenhain. Kurz vor Grund versuchte er den Rettungsschirm zu werfen, der sich allerdings nicht mehr öffnete. Das erfreuliche: der Pilot ist gänzlich unverletzt, der Gleiter wurde beim Aufschlag zerstört (völlig unwichtig), nach seiner Rettung diskutiert er bereits über die Gründe des Absturzes mit seinen Fliegerkameraden. Er hat wirklich mehr als einen Schutzengel gehabt. Unser Teampilot Jürgen Bummer brach seinen Flug, nachdem er den Unfallhergang beobachtet hatte unmittelbar ab, landete in der Nähe des Piloten, um Rettungsmaßnahmen einleiten zu können. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Jürgen für diese kameradschaftliche Aktion, selbstverständlich wird er hoffentlich dafür die ihm zustehenden Durchschnittspunkte erhalten. Danke Jürgen, eine tolle Aktion, ebenfalls an Kurt, für die sehr hilfreichen Funksprüche aus der Luft für die Rettungsaktion!!!

Das Rennen aber geht weiter. Viele Starrflügelpiloten erreichen das Ziel in 90 km Entfernung. Wir als Rückholer kommen weit nach dem Zieleinlauf an, da wir ebenfalls durch die Rettungsaktion aufgehalten wurden. Also das Wichtigste, dem Piloten ist nichts passiert, das Zweitwichtigste: unsere Mannschaft hat sich wiederum hervorragend geschlagen, 3 Mannschaftspiloten haben das Ziel erreicht und konnten voraussichtlich ihren Platz behaupten. Das Ziel erreichten: Andrea Hetzel, Ralf Miederhoff und Kurt Schumann.

Gleichzeitig hatten die Damen ihre Aufgabe als Zielflug in 70 km nördlich gelegen Ziel zu bewältigen. Leider konnten, Sybille und Regina den Startzylinder nicht verlassen, und waren für einen Neustart nach ihrer Landung zu spät dran. Corinna, Rosi und Monique hingegen meldeten sich jedoch bald selbstbewusst in aussichtsreicher Höhe von der Strecke. Charlie Jöst, als emsiger Kameramann bei mir im Auto, zeigte sich hocherfreut über die Funksprüche der Mädels und phantastischen Filmaufnahmen unterwegs. Nachdem sich Corinna aus guter Höhe auf der Hälfte der Strecke über Funk meldete, fuhren wir ins Ziel, um bei einem eventuellen und nie für möglich gehaltenen Zielanflug „live“ dabei zu sein.

Zum Ziel, einem kleinen Flugplatz, zu kommen, war die leichte Arbeit, den Zugang dazu zu finden, war dagegen eher schwierig. Über eine kleine verwachsene Zufahrt probierten wir es letztendlich und standen nach einigen Bedenken mitten auf einem kleinen Airport, umgeben von Bäumen und Zäunen. Wie wir so unschlüssig dastanden, ob wir hier nicht unrechtmäßig Privatgrund betreten hatten, landete auch schon ein doppelsitziger Motorsegler. Dessen Pilot erkundigte sofort nach dem Grund unseres, für ihn ungewöhnlichen, Besuches. Wir erklärten ihm, dass der Veranstalter der Drachenflugweltmeisterschaft seinen Privatflugplatz als Ziel ausgesucht hatte. Er war etwas verwundert darüber, dass er nicht informiert worden sei. Aber er war trotzdem recht freundlich zu uns. Just zu diesem Zeitpunkt meldete Corinna ihren Endanflug in diesen kleinen Flugplatz. Sie landete schließlich als einzige dort, und dürfte ihren Vorsprung heute ausgebaut haben.

Charlie verwickelte den Flugplatzbesitzer mittlerweile in ein Gespräch und dieser gab sich daraufhin für uns zu erkennen: es war der Gitarrist von Deep Purple, Steve Morse. Es wurden natürlich Photos gemacht und Autogramme ausgetauscht (Steve wollte unbedingt eines von Corinna, der amtierenden Drachenflugweltmeiserin). Charlie, als alter Berufsmusiker und Fan von Deep Purple war nun nicht mehr zu halten, er schickte mich allein auf die Reise ins „Goal“ der Strarrflügler und nahm sich Zeit für ein ausführliches Interview seiner Rocklegende.

Es ist gleich Mitternacht nach diesem wirklich erlebnisreichen Tag. Aber mit einem guten Ende für den verunfallten österreichischen Piloten, einem positiven Ende für unsere Starrflügelmannschaft, einem Führungsausbau von Corinna in der Damenkonkurrenz und hoffentlich endlich der Führung der Damen in der Mannschaftswertung.

Bis morgen, da wissen wir mehr, gute Nacht, bzw. bei euch guten Morgen, ihr steht gleich wieder auf, oder könnt liegen bleiben, denn es ist Feiertag…..

Rudl Bürger
Teamchef

24:20 Uhr: Die vorläufigen Ergebnisse sind da! Und Endlich haben unsere Damen die Führung in der Mannschaftswertung übernommen! Corinna hat ihren Vorsprung weiter ausgebaut!

Ecki


23.05.2006

Hallo Leute,

heute morgen haben wir uns bereits wieder entspannt in den Sessel gelehnt, als die ersten Tropfen fielen. Aber Wetterfrosch Davis Straub schaut anscheinend nur in den Computer nicht in den Himmel. Er hat uns doch tatsächlich auf die Piste gejagt. Es sollte viel besser als gestern werden..... auf die Sonne haben wir aber leider vergeblich gewartet. Um 14 Uhr trötet (Meetdirektor) David Glovers Stimme laut über den Platz „The Task is canceled“!
Also wieder Alternativprogramm! Die einen gingen zum Wasserskifahren, andere Einkaufen, Baden oder einfach nur relaxen.
Ich entschied mich für eine weitere Dragon-Fly-Stunde bei Bobby Bailey. Bob ist einer der besten Piloten der Welt und ist die Ruhe selbst. Ich durfte den Dragonfly bereits alleine starten, ich war ganz schön aufgeregt. Es macht tierisch Spaß mit diesem gutmütigen Vogel zu fliegen.....! Als ich mich in einer Steilspirale befand, bedankte ich mich bei Bobby, dass er wieder selbst in den Flug eingriff! Sein Kommentar: Look at the mirror – I do nothing – that´s you – ha ha ha! Oh Gott, wie soll ich die Maschine wieder gerade bringen – Jetzt hat er wohl doch noch eingegriffen und den Flug mit ein paar akrobatischen Flugfiguren und einem wahnsinns Überflug über den Badesee beendet. Ich sitze wieder heile am Boden.
Langsam wünsche ich mir, dass es beim Wettbewerb auch wieder klappt. Bis jetzt hatte ich wohl eher die schlechte Spur! Nachdem dies mein erster Schleppwettbewerb ist, war ich die ersten Tage tierisch aufgeregt und habe mich regelrecht verbrannt. Langsam aber bekomme ich wieder die Ruhe und ich hoffe auf gutes Wetter, damit ich mit unseren Team den Amerikanerinnen noch ein bisschen Angst einjagen kann. Wir müssen noch fighten, die Amis machens uns nicht leicht und liegen wenige Punkte vor uns.
Das Gelände haben wir langsam kennengelernt und die Sümpfe jagen uns nicht mehr so viel Angst ein. Landeplätze und Sumpfwiesen wissen wir nun aus der Luft zu unterscheiden. Corinna ist die erfahrenste in diesem Gebiet und lehrt den Gegnerinnen das Fürchten. Ich denke, das wird die nächsten Tage noch spannend werden. Drückt uns die Daumen! Ich möchte mich hiermit im Namen unseres Teams noch bei unseren Sponsoren bedanken: Bei der Firma LEVIOR für die tollen Overalls, Helme und Handschuhe. Bei „Sport Krätz“ für die tolle Teamkleidung und beim INJOY-Fitnesstudio in Kempten.

Liebe Grüße nach Hause

Regina

Kommentar vom Teamchef

Auch die heutige Task am 23.05. musste abgesagt werden. Eine 8/8 Bewölkung lässt keinen Durchgang zu. Ein Blick ins Internet zeigt uns, dass es euch in Europa aber nicht viel besser geht. Die Bayrische- und Badenwürttenbergische Meisterschaft im Drachenfliegen ist bereits jetzt abgesagt, die Hessen und der German-Cup in Greifenburg ist bisher ohne Durchgang, die DeutscheMeisterschaft wurde mit nur einem Durchgang beendet und der Wold-Cup in Österreich steht momentan auch am Boden und auch im OLC tut sich herzlich wenig.

Da geht es uns mir bisher 4 geflogenen Tasks schon etwas besser, aber wie man sieht ist auch Florida keine „Bank“ für sichere Tasks.

Ich wünsche allen Piloten in allen Wettbewerben für die nächsten Tage eine Verbesserung der Wettersituation, wenngleich die Aussichten hier in Florida für die nächsten Tage nicht allzu rosig sind.

Uns verbleiben bei der Weltmeisterschaft noch 4 mögliche Flugtage, hoffentlich sind davon noch einige nutzbar.

Rudl Bürger

22.05.2006

Die heutige Task wurde abgesagt. Freizeitsport (siehe Bilder) war angesagt.

21.05.2006

4. Durchgang

Heute war zum ersten Mal eine Aufgabe für die Damen nach Norden angesagt. Wieder erzählte uns Davis Straub das Märchen von guter Thermik und Konvergenzen. Beim Start und auch auf dem gesamten Kurs sah es allerdings dann mehr nach Blauthermik mit kleinen Schikanen in Form von Abschirmungen aus. Die 105 km gestalteten sich also wieder als äußerst schwierig. Vorsichtiges im Pulk fliegen war angesagt, wie immer musste man auch den Boden genauestens im Auge behalten. Ein scheinbar grünes Feld kann sowohl der ideale Landeplatz in Form einer abgefressenen Kuhweide sein, als auch ein Sumpf oder Feld mit Bewässerungssystem. Die Route muss man hier auch mehr nach den verfügbaren Landemöglichkeiten auswählen, herum um die „big green swamps „, als nach der verfügbaren Thermik.auf der Route. Aber mit der Zeit bekommt man sowohl für die Bodenverhältnisse einen Blick, als auch für die diversen guten oder schlechten Kuhweiden.

Natürlich wären wir heute gerne ins Ziel geflogen, aber nach der Wende in 52 km Entfernung wurden der Gegenwind, die Zirren und die Abschattungen doch zu viel für uns, so dass die meisten von uns landen mussten. Corinna und Kari konnten jedoch wieder ihr Können und Ihre Ortskenntnisse ausspielen und mit viel Geduld das Ziel erreichen.

Sybille Baeumer-Fischer

Ergänzung:
Als erste der Damen erreichte heute die Russin Natalia Khamlova das Ziel, gefolgt von der Französin Francoise Dieuzeide-Banet. Kurz danach konnte Corinna mit einigen Sekunden Vorsprung diesmal vor Kari Castle das Ziel erreichen und ihren Vorsprung in der Einzelwertung um 10 Punkte ausbauen. Der Zweikampf um die Spitze der Gesamtwertung verspricht für die nächsten Tage spannend zu werden. Ein toller Wettkampf, die beiden schenken sich nichts und bieten faszinierende Endanflüge.

Stand nach dem heutigen Wertungsdurchgang:
1. Corinna
2. Kari
3. Natalia

Mannschaft:
1. USA
2. Deutschland
3. Russland

Uns bleibt hoffentlich genügend Zeit den Rückstand aufzuholen…, auf jeden Fall kämpfen wir darum.

In der Klasse der Starrflügler gewinnt das deutsche immer mehr an Profil. Gestern gelang ihnen durch eine grandiose Mannschaftsleistung der Sprung von Platz 6 auf Platz 4. Diesen Platz konnten sie heute behaupten. Die Geschlossenheit ist das Trumpf dieser Mannschaft. Alle Piloten erreichten heute nach ca. 150 km das Ziel. Wiederum war Tim Grabowski im Team der Schnellste, dicht gefolgt von Ralf Miederhoff und Jürgen Bummer. Was keiner zu Beginn des Wettkampfes für möglich gehalten hatte, diese Mannschaft hat das Potential zum Edelmetall. Nur 400 Punkte trennen unsere Jungs (und Mädel, denn Andrea schlägt sich als einzige Dame im Kreis der Weltelite sensationell). Mit Tim Grabowski und Ralf Miederhoff haben wir 2 Piloten unter den „top ten“, dies gibt Hoffnung für die kommenden Durchgänge.

Mannschaftswertung:
1. Frankreich
2. Italien
3. Österreich
4. Deutschland
5. USA
6. Schweiz
7. Japan
8. Great Britain
9. Spanien
10. Slovenien

Die Nacht wird kurz, aber mit vollem Elan gehen wir morgen in den neuen Wettkampftag, drückt uns die Daumen.

Rudl Bürger
Teamchef

20.05.2006

Der Tag:
„this day will the best of the year“ war die Aussage des Meteorologen Davis Straub beim Pilotenbreefing. Ob er damit ganz rechte hatte, kann ich noch nicht ganz beurteilen, aber zumindest war es ein sehr erfolgreicher Tag für die deutschen Piloten und Pilotinnen.

Für die Starrflügler war eine Aufgabe von insgesamt 150 km über vier Wendpunkte rund um den „green swamp“ ein Naturreservat mit unlandbaren Sümpfen, ausgeschrieben. Bereits kurz nach den üblich führenden Italienern wie Alex Ploner und Christian Ciech segelten bereits, neben ein paar weiteren Piloten unsere Tim Grabowski, Ralf Miederhoff, Jürgen Bummer und Andrea Hetzel über die Ziellinie. Dies kann ein Sprung nach vorn im Mannschaftsergebnis bedeuten. Besonders erfreulich erfliegt sich Tim mittlerweile einen Platz vorn in der Weltelite, dies wird auch von den anderen Nationen anerkannt, er hat bestimmt eine positive sportliche Zukunft vor sich. Auch die anderen Mannschaftsmitglieder flogen anschließend ins Ziel, eine sehr gute Mannschaftsleitung, und allen hat der Wettbewerbstag sehr viel Spaß gemacht.

Bei den Damen gab es ein spannendes Finale. Corinna meldete sich aus 20 km Entfernung aus 1700m Höhe und kündigte zusammen mit Kari Castle den Endabflug an. Flügelspitze an Flügelspitze glitten sie bis ins Ziel, dass sie gemeinsam innerhalb weniger Sekunden erreichten, mit dem guten Ende für Kari, da Corinna letztendlich doch etwas die Kraft ausging. Der Endanflug wurde von unserem Bobby Bailey im Dragonfly mit der Helmkamera gefilmt, es könnten schöne Aufnahmen geworden sein. Auf jeden Fall bleibt Corinna die Führende der Gesamtwertung. Da auch das gesamte Team heute eine Topleistung gebracht hat, bin ich zuversichtlich, dass wir nun endgültig den Amerikanerinnen die Führung entreißen können, soweit sie sich nicht wieder irgendwelche neuen Tricks einfallen lassen.

Wir werden den heutigen Abend mit einem saftigen Steak ausklingen lassen.

Rudl Bürger
Teamchef

Am Morgen
Die Nebelschwaden am Morgen verziehen sich, der Westwind ist etwas schwächer geworden, es verspricht ein guter Wettbewerbstag zu werden. In 30 min. ist Pilotenbriefing und wir wissen mehr.

Neuester Einfall der Amerikaner:

Im Teamscoring werten sie die ersten 4 Piloten anstatt wie ansonsten üblich und in der Wettbewerbsordnung festgeschrieben, die ersten 3 Piloten. Der Grund ist klar: dies bringt sie in der Teamwertung bei den Damen auf Platz 1 und in der Starrflügelwertung auf Platz 3.

Richtig dagegen ist: bei den Damen führt Deutschland knapp vor den USA.

„nice try USA“, im Teamleaderbriefing darauf angesprochen, haben sie den Fehler eingeräumt und auch versprochen die richtige Reihenfolge im Internet zu veröffentlichen.

Wir hoffen auf einen erfolgreichen Durchgang am heutigen Tag.

Rudl Bürger
Teamleader

19.05.2006

Day 2 der Weltmeisterschaft 2006

Florida, „the sunshine state“, blaues Meer und unendliche Strände…., so steht es im Prospekt, aber dort sind wir leider nicht.

Wir befinden uns inmitten des Staates Florida und kämpfen eher gegen die Mückenplage und amerikanische Organisatoren, die zwar sehr höflich und nett sind, aber deren Ergebnisse uns Mitteleuropäer wenig zufrieden stellen: Die Abgeordneten der CIVL, 3 Jurymitglieder, 1 Stewart beobachten das ganze Geschehen wie ein „zahnloser Tiger“ ohne entscheidend einzugreifen. Jeder Vereinsvorstand in Deutschland, würde er eine solche Organisation als Clubmeisterschaft präsentieren, würde im folgenden Jahr nicht mehr wiedergewählt werden, ich spreche aus Erfahrung, ich war selbst 15 Jahre Vereinsvorstand…

Nun zum sportlichen Geschehen des heutigen Tages: Übigens der verantwortliche Meteorologe (Davis Straub) ist gleichzeitig Meteorologe, Mitglied im Tasksetting- Komittee und Wettbewerbsteilnehmer in der Klasse FAI 5…, unvorstellbar in Europa (der zahnlose Tiger schaut zu).

Die Starrflügler haben eine Zielflugaufgabe Richtung Süden von 210 km zu bewältigen, die Damen eine Aufgabe in die gleiche Richtung mit ca. 110 km. Die Startbedingungen sind wiederum recht sportlich und die Wettbewerbsleitung entscheidet nach dem Einwand des Safetykomittee der Damen, ihren Start zu verzögern. Hierbei sei noch angemerkt, dass die Organisatoren m.E. bewusst die Titelchancen des deutschen Teams bei den Damen beeinflussen wollen. So muss z.B. sei 3 Tagen unsere Rosi, die wahrscheinlich über die größte Wettbewerbserfahrung aller Teilnehmerinnen verfügt, jeden morgen um 08:00 Uhr zwei Demonstrationsschlepps vorzeigen, um im Wettbewerb zu verbleiben… Wir lassen uns jedoch dadurch nicht beirren, wir schlucken diese Kröte, auch wenn mir das aus der Sicht eines Teamchefs sehr schwer fällt, ich kann gegen die angeführten Sicherheitsargumente des Verantwortlichen wenig entgegenbringen, er sitzt am längeren Hebel. Ich merke, dass diese Schikane an unseren Mädels nicht spurlos vorübergeht, aber wir bleiben bei unserem Ziel: wir werden Weltmeister und lassen uns von solchen Schikanen nicht davon abbringen!!!

Von den Starrflüglern dürften heute ca. 20 Piloten die Aufgabe bewältigt haben, soeben erfuhr ich von Ecki, dass unser „Youngster“ Tim Grabowski, trotz gesundheitlicher Einschränkungen (hatte eine starke Erkältung die vergangenen Tage) als 8. im Ziel gelandet ist, super Leistung Tim. Die Rückholaktion der „Starren“ wird noch bis weit nach Mitternacht dauern, deswegen sind noch keine weiteren Details bekannt.

Bei den Damen dürfte heute den Tagessieg Corinna eingefahren haben. Sie meldete sich von einem Landepunkt ca. 25 km vor dem Ziel. Soweit ich es jetzt abschätzen kann, hat sie ihre Gegnerinnen damit weit distanziert. Sie hat heute ihre fliegerische Klasse unter Beweis gestellt und unterstrichen, dass sie mit Recht die amtierende Weltmeisterin ist. Ich befürchte bloß, dass die bestehende Gap-Formel ihr für diesen Tag relativ wenige Punkte einbringen wird. Nach der Rückholaktion wissen wir mehr und hoffen auf noch verbleibende faire Wettkampftage für die verbleibenden Tage dieser Drachenflugweltmeisterschaft.

Es mag der Eindruck entstehen, dass hier etwas kritische Worte gegenüber den verantwortlichen Organisatoren gefallen sind. Dies ist durchaus beabsichtigt und gibt nicht nur meine persönliche Meinung wieder, sondern auch die von vielen Beteiligten anderer Teams.

Rudl Bürger

Teamchef

 

(Hier schon der Tagesbericht von Tim unserem ersten Deutschen im Ziel nach 205 km auf der Heimfahrt geschrieben)

Hallo an alle Daheimgebliebenen

Heute hieß die Aufgabe 205 km in den warmen Süden. Zuerst sah das Wetter ja ganz gut aus aber dann vermehrten sich die Cirren doch am Himmel. Und so mussten wir mit einer anfänglichen Basis von nur 1300m auskommen. Doch dies wurde immer besser, bis ich plötzlich 110km vor dem Ziel vor einem riesigen blauem loch flog und ich keine Ahnung hatte wie ich da je durchkommen sollte. Doch zu 4. konnten wir uns dann doch irgendwie eine ganze Weile durchs blaue mogeln. Als man dann 70 km vor dem Ziel wieder Wolken sah freute ich mich doch sehr und als ich dann an der nächsten Wolke bis auf 2000m stieg freute ich mich noch mehr.

So war dann der restliche Flug ins Ziel gar nicht mehr so schwer. Überglücklich segelte ich nach knapp 4 Stunden ins Ziel! Mit mir kamen aus dem Deutschen Team noch Ralf und Fredi ins Ziel.

Kurt landete 70 km vor dem Ziel bei einer sehr netten Farmerin und bekam dort neben einem perfekten Landeplatz gleich noch ordentlich was zu Essen und Trinken. Aber bei uns im Ziel war es am Swimmingpool auch ganz schön. Nun stand uns nur noch die 3,5 stündige Heimfahrt bevor wo sich unser hervorragender Rückholer Ecki noch ein heißes Wettrennen mit den Franzosen lieferte.

Alles in allem ein wunderschöner Tag der für mich nicht nur meinen ersten 200 km Flug im Flachland brachte!

Viele liebe Grüße nach hause aus dem schönem und heißen Florida!

Tim


18.05.2005

Day 1 des Wettbewerbs

Nach der gestrigen Eröffnung der Drachenflugweltmeisterschaft 2006 wurde heute der 1.Durchgang geflogen.

Die Eröffnungsfeier war typisch amerikanisch: knapp, einfallslos, mit wenig Aufwand, stimmungslos, aber mit einem gewissen Humor. Wir wurden in den Umgang mit Alligatoren eingewiesen. Am lebenden Objekt erklärte man uns die Besonderheiten der doch unheimlichen Spezie von Seebewohnern.

Sehr sportliche Verhältnisse herrschten beim Start des 1. Durchgangs. Turbulente Startbedingungen brachten etliche Seilrisse und Startabbrüche mit sich, die Teilnehmer mussten sich zum ersten Mal der Hektik der gesamten Startprozedur unter Wettkampfbedingungen stellen.

Wegen 20-25 km/h Westwind am Boden und entsprechend stärkerer Winde in der Höhe hatte die Wettkampfleitung für die Starrflügler und die Damen eine ca. 110 km Aufgabe Richtung Süden um einen Wendepunkt dann Richtung Südosten ausgeschrieben.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten war das gesamte Teilnehmerfeld relativ schnell „airborne“. Mit einer Basishöhe von ca. 1300 m zu beginn wurde im weiteren Verlauf teilweise eine Höhe von 2000m ausgekurbelt. Eine große Teilnehmerzahl der Starrflügelpiloten erreichte das Ziel: eine Pferderanch und Golfoase mit eigenem Flugplatz in ca. 110 km Entfernung vom Startplatz. Alle Piloten unseres Starrflügelteams „made it to goal“. Die Zeiten und Ergebnisse liegen uns zu dieser Stunde allerdings noch nicht vor, wir kamen erst vor ca. einer Stunde (21:00 Uhr Ortszeit) zurück.

Vom deutschen Damenteam landete Corinna, neben weiteren 4 Pilotinnen, im Ziel. Alle anderen mussten dem starken Westwind Tribut zollen und landeten auf der Strecke.

Die Rückholaktion gestaltete sich letztendlich doch etwas aufwendiger als erwartet, da sich Sybille unbedingt eine Landewiese aussuchte, die per Auto absolut nicht erreichbar war. Zunächst bedrohte mich der Farmer, drohte mir mit dem Sheriff und „jail“! Er erlaubte mir aber letztendlich doch seinen Grund zu betreten, um Sybille samt Drachen aus ihrer Situation zu befreien. Wir hatten die Qual der Wahl, entweder durch die Weide mit kapitalen Stieren oder durch tiefes Gras mit wahrscheinlich etwas sanfteren Kühen. Tim und Kurt gelang es letztendlich auch den Drachen zu bergen, während Sybille gleichzeitig mit weiblichem Scharm den Farmer besänftigte.

Also alles ist gut gegangen, alle sind wieder wohlbehalten in Quest angekommen, und wir warten morgen auf Task 2 mit hoffentlich etwas moderateren Bedingungen und einer geschlossenen Aufgabe mit Landung hier in Quest.

Rudl Bürger


16.05.2006

Na und nun sind wir endlich auch in Florida angekommen. Aber so hatte ich mir das auch nicht unbedingt vorgestellt: bedeckter Himmel und Regen. Nachdem heute nicht geflogen wird, fallen neben Auffüllen der Vorräte, Checken der Ausrüstung und Einrichten des Rückholautos mit Funk und Navigation keine Besonderheiten an. Da berichte ich Euch lieber über die Abenteuerliche Anreise mit Rosi´s Auto: Nach einem Sportmedizinischen Seminar am Freitag/Samstag in Oberstdorf brachte mich meine Familie bei Rosi in Kaufbeuren zur Weiterfahrt nach Düsseldorf vorbei. Noch schnell die Ausrüstung in Rosi´s bewährtes WM-Fahrzeug (war schon 2000 in Griechenland dabei) verladen und los ... Aber woher kommt denn der Benzingeruch beim Anlassen? ... Ach was, die Leitung ist erst im Januar repariert worden. Also ab die Post, damit wir zum Late-Night-Check-In am LTU-Schalter stehen. Nach den ersten 100 km plötzlich ein Aufschrei von Rosi: "desch derf doch net war sei! jetscht isch der Tank scho leer! Und i hab´n erscht voll gmacht!" Ein Geruchstest am nächsten Parkplatz bringt jedoch keine Erklärung. Bei der Weiterfahrt mag nun der Scheibenwischer auch nicht mehr, und es wird klar, dass es uns nicht an Sprit sondern an Saft mangelt. Gerade noch aus der nächsten Ausfahrt heraus mogeln wir uns zu einer Werkstatt. Zum Glück wohnt der Besitzer direkt daneben. Aber es ist Sonntag und dazu Muttertag! Jedoch von Rosi´s Charme bezirzt, zaubert er eine passende Lichtmaschine aus einem Schrottauto und baut sie sofort ein. Über die Zahlungsverhandlungen schweige ich mich an dieser Stelle lieber aus ... Wir sollten die Werkstatt in unsere inoffizielle Sponsoringliste mit aufnehmen! Mit nur einer Stunde Verzögerung treffen wir in Düsseldorf ein. Aber nicht nur wir hatten so kleine Hürden zu bewältigen. Ralf Miederhoff wurde eine Fläche seines Atos noch am Freitag vom Dach seines Autos gestohlen. Ein guter Draht zu Felix und das Glück, dass gerade ein neues Gerät fertiggestellt war, lassen ihn jetzt mit einer vollständigen Ausrüstung gerade noch rechtzeitig am Flughafen stehen. Der Drachen Check-In ist harmlos. Der Check-Out in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten dafür umso mühsamer. Wer stellt eigentlich die EDV für diese Unmenge an Fingerabdrücken zur Verfügung? Könnte Bill´s Idee gewesen sein. Der wird aber auch nichts daran ändern können, dass Morgen und insbesondere zum Wettbewerbsbeginn das Wetter wieder besser werden soll. Und dann wird Vollgas gegeben!

Noch beste Grüße aus dem bald wieder warmen Florida, auch an meine Familie.
Euer Ecki

15.05.2006

Heute kommt unsere Nachhut Rosi, Ralf und Ecki in Orlando an. Genau wie wir vor einer Woche haben sie scheinbar ebenfalls eine Kaltfront im Gepäck die uns heute Abend treffen soll. Morgen wird deshalb kein Flugtag sein. Bei bedecktem Himmel werden wir genug Zeit haben uns um die Fauna Floridas zu kümmern. Speziell um die, die sich mittlerweile in unseren Zelten befindet. Neben dem üblichen Getier hat sich in den letzten Tagen eine besondere Art von Rotwild aus Europa eingeschlichen. Anzutreffen ist sie meist in großen Höhen oder direkt an der Wolkenbasis. Die Frontansicht mit Knickflügel und Winglets erinnert eindeutig an das Geweih eines kapitalen 12 Enders. Die Spezies hört auf den Namen Atos und ist in verschieden gekennzeichnete Unterarten wie V,VX,VR oder VRX einzuordnen.
Nun haben sich also hier die besten Jägermeister aller Herren Länder versammelt um den Champion zu finden.
Auf Drängen von Christoph Lohrmann hatte ich heute Morgen Gelegenheit einen frisch aus der Kiste gepellten Vertreter der Gattung VR Probe zu fliegen. Nach dem Schlepp wollte das Tier ohne Umweg in seine angestammte Umgebung direkt unter die nächste Wolke. Eine dreiviertel Stunde Flugzeit haben genügt um eindeutig zu attestieren, das keine Wünsche offen bleiben und es sich hier um eine vom einen Ende bis zum Anderen gelungene Spezies handelt. Ab Donnerstag wird nun von vereinzelten Jägern zum großen Halali geblasen. Was man bisher so sieht sind vor allem 3 Aeros Phantom, ein Impact, dessen Namen sich wirklich nicht von den Landeeigenschaften ableitet, und natürlich mein Guggenmos ESC XT. Urzeitliche Wesen wie Exxtasy und Ghostbuster sind hier bereits ausgestorben.

Bei den Damen hat Regina heute mittag ihre letzten Testschlepps absolviert. Sie folgt mit ihrem Drachen schnurgerade dem Tug und kommt mühelos auf Höhe. Charly unser Kameramann plante heute Corinnas Schlepp aus Boby Bailys Doppelsitzer Dragonfly zu filmen. Beide waren gleich motorisiert und gaben gleichzeitig Vollgas aber Charly konnte dem Schleppverband im Steigen nicht folgen. Offensichtlich war die Kamera zu schwer. Corinna, die auch mit einer leichteren Kamera bestückt war berichtete von einem wunderschönen Flug. Man darf auf die Bilder gespannt sein.

Viele Grüße nach Deutschland und in alle Welt

Kurt Schumann

14.05.2006

Heute wieder schönstes Wetter. Heiß und leicht schwül. Aber mehr Wind.
Ich brenne darauf, endlich auf Strecke zu gehen. Heute haben wir uns eine kleine Task gesetzt. 1. Wende 42 km gen Süden, wieder zurück und dann, je nach Windstärke, eine weitere Wende. Ich bin eine halbe Stunde nach den Starren gestartet. Das Schleppen hier ist vom Feinsten. Die Dragonflys, die Trolleys, die riesengroßen Startwiesen - und natürlich die Schlepp-Piloten, die ganz „amerikanisch bescheiden“ sagen: We are the best !
Trotz dem windigen Tag und einigen Böen war der Schlepp ein reines Vergnügen. Auf 800 Meter ausgeklinkt und direkt in die erste Thermik. Schön! Aber die nächsten 900 Höhenmeter haben mich dann 3 km hinter den Flugplatz getragen. D.h. 3 km in die entgegengesetzte Richtung unseres ersten Wendepunktes, da der Wind von vorne kam. Ich habe zwei mal Basis, also 2 x 1800 Meter gebraucht, um wieder zurück zum Flugplatz zu kommen. Und so ging es weiter. Die nächsten 7 km bin ich wie eine Jo-Jo geflogen. Gute Thermik, aber vorwärts ging´s nicht wirklich. Über Funk habe ich dann auch mitbekommen, dass die Starren alle auf der Strecke zur ersten Wende aussengelandet sind.
Das war´s . Ich bin dann doch lieber wieder zurückgeflogen. Spaß hat`s trotzdem gemacht. Andrea hat den Tag gewonnen. Nicht an Strecke, aber an Originalität: Sie hat einen Farmer bezirzt, und er hat sie den ganzen Weg zurückgefahren.

Viele Grüße aus Quest

Monique


13.05.2006

Cypress Gardens – Ausflug in die Vergangenheit

Heute kam Drachenflug-Legende Bill Moyes zu Besuch. Nachdem die Wettervorhersage am Morgen kräftigen Wind meldete beschlossen Sybille, Monique, Kurt, Jürgen und ich, eine Einladung von Bill anzunehmen, mit ihm Cypress Gardens zu besuchen. Hier feierte Bill in den siebziger Jahren große Erfolge in den „kiting-competitions“ und als „hang gliding acrobat“ . („During my best years I earned 1000 Dollars a day!”) Heute ist Cypress Gardens ein Freizeitpark wie viele andere auch. Neben Kitsch und Kunst gibt es aber immer noch die attraktive Wasserski-Show, zu der das Drachenfliegen allerdings nur noch einen kleinen Beitrag leistet, wie Bill bedauert. Mit seinen ausgezeichneten „connections“ durften wir auch hinter die Kulissen schauen, und Drachenpilot Mark lud mich mit Kamera auf das Boot für den Drachenschlepp ein. Drachen und Gurtzeug waren bereits eingehängt und vertäut, als Mark sich entschuldigte, er müsse nur noch schnell die Show eröffnen. Barfuß sauste er mit über 60 Stundenkilometern an der voll besetzten Tribüne vorbei, schwamm zum Schleppboot, und während das Boot vom Stellplatz lief kletterte er flink ins eingehängte Gurtzeug. Wow, die Jungs und Mädels hier haben wirklich einen knallharten Job. Im Laufe der Show hat jeder von ihnen mehrere Rollen zu übernehmen. „Are you ready, Charlie?“ Ich hatte kaum genickt, da machte das Boot einen Satz nach vorn (we got here 360 horsepowers, you know), und ich lag mitsamt Kamera auf dem Bauch. Gerade noch rechtzeitig konnte ich die Videokamera hochreißen, und Mark schoss wie eine Rakete fast senkrecht aus dem Boot.
Während der Bootsführer mit einem Affenzahn auf den See hinausfuhr wickelte sich Mark im Schlepp eine Menge Seil von der Abrollwinde. So schnell hatte ich noch nie einen Drachen steigen sehen. Schon nach kurzer Zeit hatte er eine Höhe von etwa 300 Metern erreicht, klinkte aus, und flog vor der Tribüne in Schleifen und Vollkreisen seine Höhe ab. Mit einer gekonnten Punktlandung setzte er neben der Tribüne auf, machte artig seinen Diener und eilte schon wieder zu der nächsten Showeinlage. Wir waren beeindruckt. Allerdings fanden auch wir es schade, dass das Drachenfliegen nur ein kleiner Programmpunkt war.
Nachdem ich mir im Freigehege die  Alligatoren aus der Nähe angeschaut hatte wurde mir doch etwas mulmig. Am Tag zuvor hatte mir Bob Bailey aus der Luft einen Alligator im Nachbarsee von Quest Air gezeigt. Am nächsten Morgen gab es in allen Zeitungen die Meldung über den Tod einer jungen Joggerin, die von einem Alligator angefallen wurde. Zur Zeit sind die Alligatoren sehr aggressiv. Es ist Paarungszeit  Nun baden die Piloten nicht mehr so unbefangen im See von Quest Air. Aber wir sind ja zum Fliegen hier, nicht zum Baden...

P.S. Dank Internet verfolgen wir hier natürlich auch die Ereignisse in Deutschland. Alle drücken die Daumen für die German Open der Gleitschirmflieger in Berchtesgaden. Wir würden euch gerne etwas von der Sonne Floridas abgeben. Alles Gute für die German Open und herzliche Grüße an alle!

Charlie Jöst


12.05.2006

Ein wunderschöner Tag in Quest/ Florida.
Alle Vorbereitungen laufen nach Plan. Unser Team war heute wieder nahezu komplett „airborne“. Es gilt für die einen die letzten Feinabstimmungen der Geräte vorzunehmen, für andere bedeutet es Training des UL-Starts.
Im freien Training waren heute in der Blauthermik 2000m möglich.
Für alle ist es wichtig sich an die hiesigen Bedingungen zu gewöhnen, umso stressfreier läuft dann alles im Wettbewerb ab.
Die gastgebenden Amerikaner zeigen sich hier von der allerbesten Seite. Allen voran Bob Bailey, der Konstrukteur des Dragonfly und „chief pilot“ der hier stationierten Dragonflyflotte, ist sehr behilflich.
Gestern flog er einige Trips mit Charlie Jöst und mir, um die besten Kameraeinstellungen und Befestigungen am Dragonfly zu testen. Charlie erklärte ihm sein „Drehbuch“, er wollte einen „low level“ Flug quer durch die Sumpf und Seenlandschaft von Florida haben: tief über die Bäume anfliegen und dann noch tiefer über die Seen rauschen. Sein erster Kommentar nach der Landung war: „Bob, I wanted to fly above the trees, not below“.
Tatsache war, wir konnten in einem See einen großen Alligator ausmachen, der mitten im See an der Wasseroberfläche dahindöste. Da dieser See keine 3 km von unserem Badesee am Camp entfernt ist, bin ich nun vorsichtiger  beim täglichen Bad, und schaue ob der Kamerad nicht inzwischen sein Revier gewechselt ha und bei uns eingezogen ist.
Bei mir konnte sich Bob ein paar „aerobatics“ nicht verkneifen, ein tolles Erlebnis, es ist atemberaubend, welche Manöver mit diesem Fluggerät möglich sind. Eigentlich dürfte man die Bilder im Bereich des sonst streng auf Sicherheit bedachten DHV gar nicht zeigen. Aber es gehört hier einfach zum „easy going“, man fliegt ohne Helm, und der Anschnallgurt gehört eher in die Rubrik Alibifunktion.
Diese Langsamflugeigenschaften kommen natürlich den geschleppten Piloten zugute. Selbst mit gieranfälligen Drachen gelingt nahezu jeder Schlepp auf Anhieb.
Am kommenden Montag erwarten wir mit Rosi Brams, Ralf Miederhoff und unserem Teamarzt Ecki den Rest der Mannschaft. Ab Mittwoch beginnt dann der Wettbewerb.

Rudl Bürger

11.05.2006

Hallo an alle die nicht im schönen Florida sein können!

Vorgestern konnte ich nun endlich auch mal die vielen Sümpfe und die großen Landschaften Floridas von oben anschauen. Nach einem schönen Schlepp und anschließender wunderschöner Thermik konnte man das alles wirklich gut sehen.
Und das Beste - selbst auf 1700m war das Fliegen ohne Handschuhe bei noch sooo angenehmen 24°C kein Problem. Das war wirklich toll, denn ich weiß gar nicht wann ich das letzte mal ohne Handschuhe geflogen bin.

Doch nach einem schönen Flug muss man ja auch Landen, und das ist auf so einem riesen Landeplatz wie in Quest gar nicht so einfach, denn als Europäer ist man diese überdimensonalen Landeplätze einfach nicht gewöhnt.

Gestern war dann das Wetter nicht ganz so toll, so das wir ein bißchen ans Meer zum Baden gefahren sind. Aber das ist ja auch mal ganz nett, und für heute sieht es ja auch schon wieder sehr gut aus.

Ich freue mich schon riesig auf die kommenden Tage und den Wettkampf!

Also bis demnächst
Euer Tim  

10.05.2006 - Erste Flüge

Hallo Deutschland,

endlich ausgeschlafen! Das tut wirklich gut!

Heute suren bereits frühmorgens die ersten Dragon-Flys am Himmel und unser Team ist ganz gierig auf die ersten Schlepps und einen Rundflug in die Umgebung. Nachdem sich die ersten Drachen in die Luft begeben und alle oben bleiben, entscheide ich mich auch, den ersten UL-Schlepp zu machen. Mein Aeros-Combat soll ja angeblich ein bißchen schwierig beim Schleppen sein, deshalb montieren mir die Helfer aus Quest eine Finne. Ich bin überascht, der Drachen geht rauf wie auf Schienen. Ich bin begeistert! Und Thermik gibts hier anscheinend überall.....kein Problem oben zu bleiben. Völlig sanfte Bärte tragen mich auf eine Höhe von 1600 m, eigentlich sehr hoch, denn wir starten ja auf Meereshöhe. Jede Menge Seen und Sümpfe sind zu sehen aber auch viele schöne Landewiesen. Das Gelände gefällt mir sehr gut, ich kenne es auch schon vom letzen Jahr als ich als Fahrer bei der Vor-WM auf den Straßen von Florida unterwegs war. Aber von oben ist es noch viel schöner :-)
Mittlerweile treffen immer mehr Piloten aus verschiedenen Ländern ein. Langsam wirds voller und voller und überall begrüßen sich die Piloten. Es ist einfach immer wieder schön die Drachenflieger aus aller Welt zu begrüßen.

Viele Grüße aus dem heißen, sonnigen Florida

Regina

09.05.2006 - Jetlag und Einkaufen

Völlig erschöpft sind wir in Quest angekommen. Die vielen Kontrollen am Flughafen in Orlando und ein paar Transporte zwischen Orlando und Quest, damit alle Drachen und Piloten am WM-Gelände in Groveland-Questair ankommen, haben uns ganz schön geschafft. Einige bauen noch ihr Zelt im Dunkeln auf, da aber die Mücken uns anfallen wie hungernde Wölfe, entscheiden wir uns im Clubhaus oder am Pool unter offenen Himmel zu schlafen. Aber die Nacht ist kurz. Der Tag ist nun zum Einkaufen da, Drachen und Ausrüstung checken und nochmal ein Nickerchen machen.

08.05.2006 - Bravo LTU

Düsseldorf. Der perfekten Organisation  von Teamchef Rudl Bürger und LTU haben wir zu verdanken, dass der Drachentransport von Düsseldorf nach Orlando ohne weiteres von der Hand ging. Anwesend waren 22 Piloten aus dem deutschen, österreichischen und schweizer Nationalteam, Teamchef Rudl Bürger, DHV-Vorsitzender Charlie Jöst und Jürgen Rüdinger (Filmteam). Jede Menge schwere Kisten aus Pappe und Holz und natürlich viele Gurtzeuge und andere Dinge gingen an Bord. Vielen Dank von Seiten der Piloten an die Angestellten von LTU vor allem Frau Kalveram und Frau Folak. Das hat super geklappt!!!!!

 

 

 

 

 

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