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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Die neue DHV-Geschäftsstelle, Am Hoffeld 4 in Gmund am Tegernsee

DHV Geschäftsstelle eingeweiht

DHV mit Ehrengästen
Der Parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle
Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan
Landrat Wolfgang Rzehak findet Gleitschirm- und Drachenfliegen umweltfreundlich
Architekt Florian Erhardt überreichte dem DHV Geschäftsführer Robin Frieß symbolisch einen riesigen Schlüssel
Peter Janssen (li.) im Interview mit Moderator Björn Klaassen (DHV). Er demonstriert das Gurtzeug der ersten Stunde.
Dr. Daniel Riner vom SHV gratuliert Charlie Jöst zum Neubau
„Learning to Fly“ sang Nathalie Forest passend zum Abschluss der offiziellen Veranstaltung
DHV-Geschäftsführer Robin Frieß mit 2. Vorstand Frank Herr und Ausbildungsvorstand Peter Cröniger

Text Björn Klaassen, Fotos: Ewa Korneluk-Guzy

Von Flensburg bis zum Tegernsee, von Cottbus bis Saarbrücken. Aus allen Ecken Deutschlands kamen hochrangige Gäste aus der Politik mit den Vertretern der Gleitschirm- und Drachenszene zur Einweihung der neuen DHV Geschäftsstelle nach Gmund am Tegernsee. Der Parlamentarische Staatssekretär Norbert Barthle vom Bundesministerium für Verkehr hielt die Festrede.

Als begeisterter Natursportler hat Norbert Barthle eine besondere Beziehung zum lautlosen Drachen- und Gleitschirmfliegen. „Ich würde auf jeden Fall selber fliegen, wenn ich nicht dem Skisport durch zahlreiche Ämter so verbunden wäre.“ Das Verkehrsministerium ist der Dienstherr des DHV, der im Auftrag des Ministeriums Fluglizenzen und Fluggeländeerlaubnisse erteilt. Peter Janssen, Gründungsmitglied des DHV, wurde von Moderator Björn Klaassen interviewt.  Er berichtete launig von den Anfängen des Drachenfliegens in den 70er Jahren. Das Gurtzeug war im Grunde nichts anderes als ein Eschenholzbrett an Schnüren. „Zu dieser Zeit wurde im ganzen Tegernseer Tal gehämmert, genäht und an den Flugdrachen gebastelt“, berichtete Peter Janssen. Schnell wurde klar, dass sich der Flugsport nur mit organisierter Sicherheit entwickeln kann. 1979 wurde der DHV gegründet. „Die erste DHV Geschäftsstelle befand sich in meinem Wohnzimmer“, erzählte Peter Janssen. Bei der Gelegenheit zeigte Peter den Gästen sein erstes Gurtzeug, das besagte Eschenholzbrett von seinem Wallberg Erstflug. Da der DHV einen richtig guten Job machte und die Pilotenanzahl mit dem Aufkommen des Gleitschirmfliegens rasch auf über 20.000 anstieg, wurde die Geschäftsstelle nach Gmund verlegt. Mit heute über 38.000 fliegenden Mitgliedern war das angemietete Büro wieder zu klein. Daher baute der DHV 2016 endlich eine eigene Geschäftsstelle, die im Februar 2017 bezogen wurde. Über 20 vom Flugsport begeisterte Mitarbeiter bearbeiten heute beim DHV alle Themen von Musterprüfungen der Geräte, Lizenzerteilungen bis hin zum Mitgliedermagazin DHV Info.

Geburtshelfer war 1979 der Schweizer Hängegleiterverband (SHV). Logisch, dass zur Einweihung der neuen Geschäftsstelle auch der SHV anreiste. Der Präsident des SHV, Dr. Daniel Riner, kam zusammen mit Geschäftsführer Christian Boppart und SHV Vorstand Urs Frei. Daniel Riner brachte eine 50 Franken Banknote mit als Geschenk (auf der offiziellen Note befindet sich ein Gleitschirm). Zum einen als Notgroschen für den DHV und zum anderen solle doch der DHV dafür sorgen, dass auf die 50 Euro Banknote auch ein Gleitschirm gedruckt wird, „... obwohl wir ja alle nicht wissen, wie lange es den Euro noch gibt“, erläuterte Daniel Riner augenzwinkernd.

Charlie Jöst, Vorsitzender des DHV, antwortete begeistert auf die Frage, warum Menschen Drachen und Gleitschirm fliegen: „Abheben und Fliegen wie ein Vogel. Das gibt es nur beim Drachen- und Gleitschirmfliegen! Es gibt keinen schöneren Luftsport“. Vor Ort waren auch Tim Grabowski, Doppelweltmeister im Drachenfliegen sowie die Gleitschirm Teamweltmeister Martin Petz und Marc Wensauer, die der eingeladenen Presse Rede und Antwort standen. Gäste waren unter anderem auch Heinz Brunßen-Gerdes (Luftfahrtbundesamt), Ulrich Ehinger (Regierungsdirektor Luftamt Südbayern), Norbert Leidl (Luftamt Südbayern) und der Präsident Wolfgang Müther des DAeC, der von Flensburg in den äußersten Süden angereist war.

Der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan war ebenfalls Gastredner bei der Einweihungsfeier. Als Ingenieur für Luftfahrzeuge ist er dem Flugsport stark verbunden. Von seinem Wohnort am Fuß des Wallbergs beobachtet er ständig Drachen und Gleitschirmflieger.

Weiterer Festredner war der Miesbacher Landrat Wolfgang Rzehak, der von der Partei der Grünen den umweltfreundlichen und lautlosen Luftsport richtig gut findet: „Das ist genau die richtige Stelle, an der die neue DHV Geschäftsstelle ihren Sitz gefunden hat.“ Das meinte auch der 2. Bürgermeister der Gemeinde Gmund Georg Rabl. Die Gemeinde hatte dem DHV das Baugrundstück zur Verfügung gestellt.

Architekt Florian Erhardt überreichte dem neuen DHV Geschäftsführer Robin Frieß symbolisch einen riesigen Schlüssel aus Eisen. Robin Frieß ist 29 Jahre jung. Er war einer der jüngsten Gleitschirmpiloten, der jüngste DHV Fluglehrer und ein ziemlich junger Unternehmer als Inhaber einer Flugschule. Er hat jetzt schon einen enormen Erfahrungsschatz und ist für den DHV als Betriebswirtschaftler die Idealbesetzung als neuer Geschäftsführer des DHV. Ein besonders großes Anliegen ist ihm die Sicherheit im Flugsport in allen Bereichen. Er bedankte sich bei allen Gästen, der DHV Kommission und den DHV Mitarbeitern für die Unterstützung beim Bau der Geschäftsstelle.

Jeder Pilot hat es erlebt: Abheben und fliegen lernen! „Learning to Fly“ sang Nathalie Forest passend zum Abschluss der offiziellen Veranstaltung. Die Botschaft bleibt allen im Ohr.

Am Freitag, 30. Juni und am Samstag, 1. Juli gibt es einen Tag der offenen Tür mit DHV Vorstand, DHV Kommission, Regionalbeiräten und den Mitarbeitern des DHV. Alle DHV Mitglieder sind hierzu herzlich eingeladen.