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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Spain/Pegalajar 2023 vom 06. bis 13.05.2023

Die schnellsten "Commentary" und weitere Bilder zum Rennen findet man unter dem Blog der PWCA APP

News of the day

Overall
Ladies
Teams
Auf der Stecke
Low safe
Paella

Samstag, den 13.05.23

Ergebnisse:

Top 3 overall World Cup in Pegalajar 2023

1: Baptiste LAMBERT
2: Andy TALLIA
3: Pierre REMY

Best newcomer: Marcelo SANCHEZ VILCHEZ (4th)

Top 3 ladies overall
1: Violeta JIMENEZ
2: Kari ELLIS
3: Atsuko YAMASHITA

Top 3 teams overall
1: Niviuk 1
2: Woody Valley
3: Ozone


7. Task 116,6 km
Der letzte Task sollte uns bei traumhaften Bedingungen über 116,6 km in einem Bogen nach Südwesten führen. Hohe Basis bis über 3000 m und kräftige Steigwerte waren vorhergesagt, was einige bewog noch mal eine zusätzliche Schicht anzuziehen – keine schlechte Idee wie sich später raus stellte. Doch zuerst war Basis machen angesagt, was bei mir heute erst im 2. Anlauf klappte. Die Shuttles fahren zu festgelegten Zeiten vom Bomb-out wieder zum Startplatz, gut wenn man dies im Blick hat. Wir saßen zu 6 im Shuttle, ungewöhnlich viele Piloten gleichzeitig im Bus, da hatten wir wohl eine schwache Phase erwischt. Der Wind hatte inzwischen zugenommen und machte es schwierig, sich vor dem Start gut zu positionieren. Also ging es für mich zwar mit guter Höhe, aber nicht idealer Position nach Racestart los. Der Hauptpulk flog auf nördlicherem Kurs, bis wir kurz vor dem ersten WP in ein größeres Gebiet mit viel Sinken flogen. Gut wenn die Thermik anschließend bei 165m AGL gleich kräftig startet, gleich mal das erste Lowsafe yeah... Der Pulk raste inzwischen mit ordentlich Rückenwind Richtung SW, wobei ein bergiges Gebiet kurz vor dem 2. WP manche Piloten Zeit kostete oder anschließend zum Landen zwang. Hier konnte man gut die verschiedenen Routen der 3 Gruppen sehen, eine weiter nördlich, eine mittig und eine kleine Gruppe die die Route über die Berge wählte. Anschließend gab es noch kräftigeren Rückenwind, manche Piloten erreichten Geschwindigkeiten von 85km/h und wir dachten schon an den Endanflug, wenn da nicht diese kräftigen Sinkgebiete wären. Thomas Gury erwische sogar mal 10m/s Sinken! Also nochmal Höhe machen und dann wirklich in den Endanflug. Der heutigen Task gewann Baptiste Lambert, er führte das Feld für längere Zeit an und konnte ordentlich Leadingpoints sammeln. Chapeau!

Ramona und Torsten unsere beiden Berichterstatter
dieses Exemplar hatte es sich in einem Gurt gemütlich gemacht
Tagesaufgabe
Ramona auf Kurs - nettes Wolkenbild
HQ entry
In Spanien unterwegs
PWCA Scorer Ulric Jessop
Olive
Typischer bewuchs in dieser Gegend - Olivenbäume
Die Schattenseiten der Olivenbäume

Freitag, den 12.05.2023

… nachdem wir heute am Start noch ausreichen Zeit hatten - bis der Tag vernünftiger Weise gecancelt wurde (hier tobt gerade ein Sturm) - um die Anekdoten von gestern zu erzählen, möchte ich euch die Top 3 nicht vorenthalten:
Platz 3 geht an Dusan Surina aus der Slowakei. Er ignorierte ein paar Meter über uns unseren perfekten Außenlandeplatz und landete ein paar hundert Meter weiter in den Olivenhainen. Das ist soweit nicht spektakulär, doch Dusan wunderte sich plötzlich darüber, warum er von einem Elektrozaun umgeben war. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, als der erste Stier nachsah, wer da in sein Territorium eingedrungen war. Unserem jungen Slowake rutschte das Herz in die Hose, er verhielt sich still und musste lange darauf warten, bis die Luft rein war und er über den Zaun entkommen konnte. Dummerweise war der Weg um die Koppel mit einem 1 ½ stündigen Fußmarsch verbunden…

Auf Platz 2 kam Tilen Ceglar aus Slowenien. Nachdem er im Vollgas in einen Hardcorebart flog, der ihm den Fußbeschleuniger von den Haxen zog, schoss er gen Himmel und die Kappe weit hinter ihn, bevor sie knapp über seinen Kopf nach vorne flog. Danach war nur noch ein Knäul vorhanden und das zu entwirren war schon schwer genug. Allerdings musst Tilen das nahezu im Blindflug lösen, da der lange Bürzel seines Gurtzeugs ihm die Sicht nahm. Aber Tilen ist ein alter Hase und löste alles mit Bravour. Eventuell hilft es, in Zukunft beim Sicherheitstraining eine Schlafmaske zu benutzen, um für alles gewappnet zu sein.

Auf den ersten Platz kam einstimmig ein namentlich unbekannter Pilot, der gestern die Rettung ziehen musste. Die Chancen, hier nicht in den Olivenbäumen zu landen, sind 1:1.000.000. Doch unser Pilot machte dem Namen seines Gurtzeugs alle Ehre. Er ging in einem großen Wasserbassin nieder und durfte das „Submarine“ in seinem eigentlichen Element testen. Auch dieser Vorfall verlief glücklicher Weise glimpflich und bis morgen ist seine Ausrüstung sicher wieder trocken.

Wir warten mit Spannung darauf, was der letzte Tag noch zu bieten hat.

Bis dann

Torsten

 

Task Cancelled

Wegen zu starken Windes wurde der heutige Tag gecancelt. Am Startplatz blies es ordentlich und die Wolken sahen ziemlich zerfetzt aus. Also Ballast wieder auspacken, Wasser ablassen und alles wieder einpacken.
Morgen sieht es besser aus, hoffen wir auf einen letzten interessanten Task!
Grüße aus Pegalajar

Ramona

Donnerstag, den 11.05.2023

Hallo,
da Ramona heute schon früh durch die Olivenhaine gewandert ist, müsst ihr euch heute noch einmal mit mir vergnügen. Der aufmerksame Leser weiß sicher schon, was jetzt kommt: der Wind. Der war heute zu Abwechslung mal stärker vorhergesagt, was den Organisator dazu veranlasste, eindrücklich auf die Vorteile eines frühen Starts hinzuweisen. Unserer österreichsicher Freund Michael Sommerauer, dessen innere Ruhe nichts erschüttert, verweilt gerne länger am Startplatz um sich das Schauspiel anzuschauen. Wahrscheinlich sammelt er Geschichten für lange Winterabende…

Da ich noch ein wenig an meinem kleinen S Schirm herumgebastelt habe (für den ich etwas zu fett bin) und mir die Kommentare der Kollegen, ob es denn auch eine Größe für Männer gibt, etwas zu viel wurden, ging ich früh raus, schaute bei Bomb-Outs zu und versuchte 1 ½ Stunden einen Bart im Flachland zu finden. Ging heute aber nicht und so starten wir alle mehr oder weniger über dem Startplatz zum ersten langen Rückenwindschenkel der 100km langen Aufgabe.

Der verlief zum ersten Mal recht entspannend,  aber schon nach 20km standen die ersten Piloten am Boden. Darunter auch Marco Littame, der vor 2 Tagen noch einen Lauf gewonnen hat. Neben dem Wind gab es heute nämlich noch eine andere Spezialität des Gebiets: massives Sinken. Zusammen kann das eine teuflische Mixtur sein, gegen die keiner gewappnet ist.

Etwas verträumt und im Schose des Führungspulks ging es flott zu vorletzten Wende, zu der Yassen wie üblich tief vorweg flog. Und dann wendete sich das Ballt: Yassen schoss nach oben, wir zu ihm ihn, aber da war kein Platz für uns alle. Wir kickten uns Gegenseitig aus dem engen Bart, der ruppig nach oben zog. Es ging zu wie bei den Fahrgeschäften auf einem Schützenfest, die so einfallsreiche Namen wir „Break Dance“, „Höllenfahrt“ und „Shaker“ haben. Als die Fahrt zu Ende war und wir endlich oben angekommen waren, wurde schnell klar, warum der Führungspulk auf einmal so tief war. Mit zweistelligen Rekordwerten ging es wieder nach unten, für manche direkt von der Basis bis in die Olivenbäume. Wir wurden noch mal hochgebeamt und mit einer Gleitzahl von knapp über 7 war ich zuversichtlich, das Ziel zu erreichen. Einen Wimpernschlag später stand ich auf einer schönen abgemähten Wiese. Die war zu einladend, vor allem weil die Landungen in den Olivenhainen von oben nicht sehr angenehm aussahen.

Die außergewöhnlichen Landeplätze und der Wind hinterlassen übrigens bei Mensch und Material deutliche Spuren. Am Startplatz sieht man vermehrt aufgeschürfte Unterschenkel und ein Gleitschirmhersteller darf sich über ein dickes Umsatzplus freuen: allein das kleine slowakische Team beziffert den Schaden an seiner Ausrüstung auf über 4.000 Euro.
 
Und Morgen? Da legt der Wind noch mal eine Schippe drauf. Die Organisation ist aber zuversichtlich, dass wir fliegen. Schauen wir mal, was der Tacho dann anzeigt.
Gruß
Torsten

 

 

Ramona´s Cockpit
Torsten´s Cockpit
Task 1

Mittwoch 10.05.2023

Hallo,

es ist mittlerweile tiefste Nacht in Pegalajar und die Ruhe wird nur durch ein paar quakende Frösche getrübt. Der bisher längste Task über 133 km führte uns heute bis zu den Ausläufern der Sierra Nevada. Mit ihren schneebedeckten Hänge hätte ich mein hochgestecktes Ziel – ein Landschaftsbild ohne Olivenbäume zu schießen - endlich erfüllen können, wäre da nicht die Mutter aller Konvergenzen gewesen, die den Gedanken, die Kamera aus der Tasche zu holen, im Keim erstickte. Ronny Geijsen, ein World Cup Veteran aus den Niederlanden, benötigte nach eigenen Angaben eine Stunde nach der Zielquerung, um wieder auf festen Boden zu stehen. Etwas, dass Julien Wirtz aus Frankreich, der kurz vor dem Ziel stand, lieber nicht zu hören bekommt: als er als erster in die „End Of Speed Section“ flog, baute sich die massive Konvergenz gerade auf und von dem Steigen war noch nichts zu spüren.

Und zuvor gab es auch noch ein paar nette Einlagen. Der Wetterbericht sagte weniger Wind und eine hohe Basis voraus. Mit der hohen Basis hatte er recht (es ging heute bis auf 3.500m), weniger Wind ist Ansichtssache. Die ersten 14 Kilometer führten uns gen Norden über das Flachland, direkt gegen den Wind mit gut 20 km/h. Auf der langen Strecke machte sich der unterschied zwischen EN-D Schirmen mit klassischen Gurtzeugen und den CCC Flügeln mit „Submarines“ deutlich bemerkbar. Und da der Wind in den unteren Schichten noch stärker war, klaffte ziemlich bald eine große Lücke zwischen uns.

Nach einer netten Rückenwindpassage beschreibt Tilen Ceglar die Schlüsselstelle in seinem Report für den PWC ziemlich treffend: “[…] the gaggle let us go again towards the fourth turnpoint, which turned out to be the critical point in the race. We got caught up in a valley southeast from Pegalajar with windy and turbulent conditions. The gaggle fell apart into a hundred pieces and, for a while, it was every man for himself. Some pilots escaped this area relatively untroubled, and they took the lead. The rest of us were struggling to get enough altitude to enter the flats on the higher plateau.”

In der tiefen, windverseuchten Schlucht war ich das erste Mal froh, hier mit einem EN-D Proto unterwegs zu sein. Mit einem kompakten, weniger gestreckten Flügel waren die zerhackten Bärte deutlich angenehmer zu zentrieren und nachdem das dann endlich gemeistert war, ging es mit ein paar wenig versprengten Kollegen und massivem Rückenwind doch noch ins Ziel. Mein altgedientes Bräuninger Compeo+ zeigt in der Fluganalyse eine Maximalgeschwindigkeit von 118 km/h an. Aber wahrscheinlich ist da die Platine schon etwas vermodert. So oder so, verdammt schnell war der letzte Abschnitt dennoch.

Für Ramona reichte es heute leider nicht ins Ziel, aber wir haben ja noch drei Tage, um uns hier weiter verblasen zu lassen.

Bis dann

Torsten

Dienstag 09.05.2023

Task 3    51,0km

Heute gab es einen schnellen, kurzen Lauf. Wir hatten kräftigeren Wind, der jedoch erst im Laufe des Tages vorhergesagt war. Zu Beginn hätten sich einzelne Piloten mehr Wind gewünscht, als sie nach kurzer Zeit auf dem Bomb-out standen.  Doch dank der top Orga waren sie dank der Shuttles wieder fix am Startplatz und ready für einen erneuten Start. In der Luft ging es erst zäh, dann nahm der Wind zu und wir versuchten uns etwas nördlich zu positionieren. Doch durch den Windversatz wurden wir ordentlich zurück versetzt. Kurz vor dem Start waren wir hoch und ready to go! Der Wind schob uns ordentlich, Torsten zeigte zu Beginn eine kräftige Thermik an, in die ich mit einstieg. Der 1. WP war schnell erreicht. Noch ein kleines Lowsafe an einem Hügel, bei 30er Wind aufsoaren und anschließend die winderversetzte Thermik zentrieren und ab gings bereits Richtung Endanflug. Ein paar km vor der ESS gab es noch ordentlich Steigen im Geradeausflug, das aber nicht mehr nötig war. So kam ich zu hoch im Goal an. Das Rennen heute war sehr eng, innerhalb 2 min nach dem schnellsten Piloten waren 80 Piloten im Goal.
Bisher super Wetter und Tasksetting!

Grüße

Ramona

 

Heute war ich beim Start etwas übermotiviert und dachte mir, lass doch mal den Pulk. Kurze Zeit später wusste ich, dass das keine gute Idee war. Zumindest kenne ich jetzt alle Olivenbäume beim Vornamen.

Ich melde mich dann Morgen wieder, Ramona wird schreiben.

Gruß Torsten

 

 

Montag 08.05.2023

Hallo,

nach meinen 3 Wochen in Korea mit ziemlich viel Wind und zerrissener Frühjahrsthermik hatte ich eigentlich gehofft, dass es hier etwas angenehmer zu fliegen ist. Aber wie sich zeigt, war Korea in gutes Training. Der Wind ist hier ein ständiger Begleiter und von welchem Olivenbaum eine Thermik abreist, wissen die Götter. Doch am meisten Spaß macht die unterschiedliche Linienwahl, die einem aus dem Himmel fallen lässt oder, wenn es gut läuft, hinauf befördert.

Somit wird es über dem Flachland nicht langweilig, wozu auch die unterschiedlichen Drehrichtungen der Mega-Gruppe beiträgt. Mein Versuch, dem zu entgehen, brachte mir einen netten Kommentar im PWC App ein, aber auch genügend Rückstand, um mit den versprengten Piloten in Ruhe aufzuholen.

Bis zur letzten Wende waren wir fast wieder dran und dort sollte uns der „Hot-Spot“, die Mutter aller Thermiken, wie es im Briefing geschildert wurde, nach oben befördern um gegen den Wind das Ziel zu erreichen. Pustekuchen, es war weder heiß, noch gab es an dem Spot auch nur den leisesten Varioton.

Das führte dazu, dass der Gott des Gemetzels sich den Führungspulk vornahm und die Burschen reihenweise niedergehen lies. Massives Sinken und heftiger Gegenwind pulverisierten die Gleitzahl. Nachdem ich gestern gelernt hatte, wie man nach der ESS einen Bart sucht und ihn nicht verlieren sollte, habe ich das heute umsetzen können und wurde mit einem Kaltgetränk im Ziel belohnt.


Ramona sorgte dafür, das Ruth, unsere Kommentatoren beim PWC, Überstunden einreichen konnte: 4 Minuten vor der letzten Landung erreichte Ramona das Ziel und hat damit den Tag fast perfekt ausgenutzt.

Morgen soll es deutlich windiger werden und die Organisation versucht, mit einem frühen Start das Chaos auf dem kleinen Startplatz in Grenzen zu halten. Wird sicher eine illustre Veranstaltung ich muss nach den zwei Tasks hier meine Einschätzung über Korea revidieren – dort ist es immer schwachwindig.
Gruß
Torsten

Sonntag, den 07.05.23

1. Task 85,3km

Heute gabs einen Zickzack Kurs Richtung Norden ins Flache mit Goal im Osten. Vorhergesagt war NW Wind, der im Laufe des Tages zunehmen sollte. Der Startplatz ist optimal ausgerichtet und wurde für die Wettkämpfe tip top vorbereitet- Gracias an das Organisationsteam! Obwohl dieser nur ca. 80hm über dem Bomb-out aka Landeplatz liegt, konnte man zuverlässig aufdrehen. Re-Start ist möglich, die Shuttles fahren die Piloten zu festgelegten Zeiten in 5min wieder zum Start.
Torsten und ich konnten uns vor dem Start gut positionieren, obwohl uns ca. 100hm zum Hauptpulk fehlten. Das rächte sich jedoch nach dem Start, als wir Richtung 1. Wendepunkt flogen. Der Hauptpulk flog übers Flache und ein kleiner Pulk entschloss sich nahe den Bergen zu bleiben. Ich erwischte keine gute Linie, kam recht tief und musste anschließend erstmal basteln – na klasse, das fängt ja gut an! Wieder an der Basis, war der Pulk zu weit entfernt um aufzuschließen und den restlichen Flug durfte ich ohne Pulk fliegen – nicht die besten Voraussetzungen fürs Flachlandfliegen. Dank kräftiger Bärte, die zu Beginn teils schöne Cumuli bildeten gings weiter Richtung Westen und anschließend zum 3. WP. Dort wurde es ziemlich wolkenlos, zumindest hatten wir jetzt Rückenwind. Dort hatte ich erneut ein Lowsafe mit 130m AGL, was Zeit kostete, zumindest schob der NW in die richtige Richtung. Auf dem Weg zum vorletzten WP hatten wir wieder Gegenwind und dort gab es großflächiges starkes Sinken, was mich zum landen zwang.
Doch wo landet man eigentlich, wenn so ziemlich alle Flächen aus Olivenhainen bestehen? Entweder auf den Wegen dazwischen oder innerhalb der Oliven zwischen den Baumreihen, wenn diese noch möglichst klein sind. Torsten erwischte es besser, er schaffte es bis in die ESS. Heute waren viele Piloten im Goal, wir sind motiviert für morgen.

Grüße aus Pegalajar
Ramona

Hola,


willkommen zum windigen Weltcup-Auftakt im spanischen Pegalajar. Im Boxsport wäre das einer dieser langweiligen Vorkämpfe, bevor Tyson Fury auf den “Bronze Bomber” Wilder trifft. Wir bieten also diese Tage neben der Krönung von King Charles III. und Queen Camilla eine kurzweilige Unterhaltung, bevor dann die richtigen Jungs und Mädels in zwei Wochen bei der Weltmeisterschaft in Frankreich antreten und das zweite WM-Gold im Team für Deutschland holen. Die im Anschluss an den PWC stattfindende WM ist auch der Grund für das etwas außergewöhnliche Starterfeld: nur Ramona und ich vertreten hier die deutsche Fahne. Zumindest sorgt das für eine herausragende Frauenquote im „Team Germany“ von 50%! In meiner fast 30-jährigen Weltcup Laufbahn ist es wahrscheinlich das erste Mal, dass ich der einzige männliche deutsche Teilnehmer bin. Ich hoffe nicht das ich verzweifle, wenn ich ohne Pepe über das Flachland fliege. Wir beide nähern uns übrigens in diesem Jahr einer magischen Zahl: die 100. Teilnahme an einem PWC! Soweit ich informiert bin, liegt Pepe bei 98. World Cups und ich zwei Teilnahmen dahinter.

Bevor es Morgen losgeht, musste der Trainingstask heute wegen zu viel Wind abgesagt werden. Pünktlich zur Mittgaszeit, wenn die Spanier die Bürgersteige hochklappen und Siesta halten, kam ich auf die Idee, durch die endlos weiten Olivenhaine zu rennen. Wobei rennen dann doch eher übertrieben war: bei Temperaturen über 30° verfiel ich schnell in einen zäher Trott. Was tut man nicht alles für ein paar Kudos bei Strava. Auf der anderen Seite war es ein gutes Training für das zukünftige fliegen im „Submarine“ – damit der Spaßfaktor nicht zu hoch wird arbeiten wir alle an den neuen Saunaanzügen, um im Vollgas etwas besser zu gleiten.

Für Morgen sieht es dann besser aus und wir hoffen auf den ersten Lauf. Mein Ziel wird es sein, ein Landschaftsbild ohne Olivenbäume zu schießen. Das erscheint auf den ersten Blick unmöglich, aber man muss die Messlatte hoch ansetzten. Schließlich sind wir hier auf einem Weltcup.

¡Hasta mañana!

Torsten