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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Gleitschirm Nationalmannschaft Deutschland

Gleitschirm Europameisterschaft Nis/Serbien 25.07.-08.08.2022

 

Team Deutschland 2022

Pressemitteilung Deutscher Gleitschirmverband
Gmund, den 08.08.2022

Gleitschirm Europameisterschaft 2022 in Niš/Serbien

Deutsches Team verpasst Medaillenränge
Der deutschen Gleitschirm Nationalmannschaft wird zum wiederholten Mal ein einziger Lauf zum Verhängnis. Nachdem das Team auf Medaillenkurs startete, vergab es im dritten Durchgang mit nur einer deutschen Pilotenankunft alle Podiumschancen und konnte den Rückstand, trotz guter Einzelleistungen, nicht mehr wettmachen. Philipp Haag aus Rottweil, Baden-Württemberg, landete am Ende als bester deutscher Pilot auf Rang neun. Julia Jauß aus München, Bayern, flog bei den Damen auf Platz fünf. Dominiert hat Frankreich mit Europameister Luc Armant, Europameisterin Meryl Delferriere und dem Sieg in der Teamwertung.

Niš, die drittgrößte Stadt in Serbien, war in diesem Sommer Austragungsort der 16. FAI Gleitschirm Europameisterschaft. Das deutsche Team reiste mit 7 Piloten und 2 Pilotinnen an und Teamchef Harry Buntz hoffte darauf, den Medaillenbann endlich zu brechen: „Während der letzten drei FAI Wettbewerbe (Welt- und Europameisterschaften) ist uns immer ein Lauf zum Verhängnis geworden und hat alle Medaillenchancen begraben. Es ist schon ein wenig verhext: Unsere Piloten sind in der Weltrangliste ganz weit vorne, verfügen über viel Erfahrung und setzen diese professionell und konstant um. In der laufenden Saison zeigten in diesem Jahr vor allem Ferdinand Vogel, Ulrich Prinz, Philipp Haag und Jonas Böttcher eine hervorragende Leistung. Und dann gab es immer wieder diesen einen Lauf bei FAI 1 Wettkämpfen, der alles über den Haufen geworfen hat. Das wollen wir diesmal auf alle Fälle verhindern“, sagte Teamchef Buntz zu Beginn der EM.

Starker Auftakt bei sengender Hitze

Nach zwei Trainingstagen mit extrem hohen Temperaturen nahe der 40°C Marke war das deutsche Team buchstäblich warmgeflogen. Trotz der Hitze zu Rennbeginn behielt das Team einen kühlen Kopf und lag nach zwei Durchgängen auf Rang 2. Ein windiger dritter Durchgang, der spät gestartet wurde und dem gegen Ende die Thermik ausging, sorgte im deutschen Team für ein Déjà vu: Nur 30 Piloten erreichten das Ziel. Unter ihnen, als einziger deutscher Pilot, Philipp Haag, der vergeblich auf den zweiten, für die Teamwertung punktenden, Piloten wartete. Ferdinand Vogel schaffte es noch bis zum Ende der Zeitnahme, aber nicht mehr über die Ziellinie, womit wieder einmal eine Vorentscheidung in der Teamwertung gefallen war: Deutschland fiel auf Rang 5 zurück, mit einem deutlichen Punktabstand auf die führenden Nationen, der trotz aller Bemühungen nicht mehr aufgeholt werden konnte.

Deutsches Team zeigt Moral
Mit guten Einzelleistungen während der letzten Läufe verspürte das deutsche Team noch einmal Kampfgeist. Philipp Haag meisterte die Bedingungen mit Routine und kämpfte sich am Ende noch auf einen hervorragenden neunten Platz vor. „Ich bin sehr glücklich, dass ich in dem starken Teilnehmerfeld in den Top Ten gelandet bin. Im letzten Lauf hatten wir noch einmal sehr gute Bedingungen, mit deren Hilfe ich mich im Gesamtergebnis noch auf Platz neun verbessert habe“, sagte Philipp erfreut über sein sehr gutes Abschneiden.
Routinier Ulrich Prinz flog bei seinem zwölften Nationalmannschaftseinsatz auf Rang 19. Ebenfalls zufrieden mit ihrem ersten Nationalmannschaftseinsatz zeigte sich Julia Jauß. Die Nachwuchspilotin aus Bayern landete bei den Damen auf Platz 5.
Teamchef Harry Buntz schaut daher zuversichtlich in die Zukunft: „Wir waren in Argentinien bei der Weltmeisterschaft und jetzt in Serbien mit einem sehr starken Team am Start. Unsere jungen Piloten wachsen zu einer Einheit zusammen und mit der hohen Leistungsdichte im Team bin ich mir sicher, dass wir in naher Zukunft mit etwas mehr Glück wieder auf die Medaillenplätze fliegen,“ sagte Teamchef Harry Buntz mit Blick auf den nächsten Einsatz der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2023 in Frankreich.

Der EM-Schauplatz
Die 16. Gleitschirm-Europameisterschaft fand vom 25. Juli bis 6. August 2022 in Niš/Serbien statt. 119 Teilnehmer aus 23 Nationen kämpften um den Europameistertitel in der Einzel- (Damen, Herren und Junioren) und Teamwertung. Während der zwölf angesetzten Wettkampftage flogen die Piloten sechs gültige Durchgänge zwischen 60 und 100 Kilometer Länge. Das EM-Fluggebiet liegt 20 Kilometer östlich von Niš in den Svrljig Mountains. Die Bergkette dehnt sich von West nach Ost über 30 Kilometer aus und erreicht Höhen zwischen 1.000 und 1.300 Metern. Damit besitzt das Gebiet den Charakter eines Mittelgebirges, die Hänge sind meist mit lichtem Buschwerk bewachsen, durchsetzt von Wiesen und größeren Waldstücken. Immer wieder ragen aber auch markante, ausgeblichene Felsen in die Höhe, von denen starke Aufwinde ausgehen, die den Piloten während der Europameisterschaft ermöglichten, auf über 3.000 Meter über die eindrucksvolle Landschaft zu gleiten.

Vier Nationalhymnen für Frankreich
Bei der Europameisterschaft belagerte das französische Team die Podiumsplätze. In der Juniorenwertung gingen alle drei Medaillen an die „Equipe de France“, bei den Damen sorgten Meryl Delferriere und Constance Mettetal für Gold und Silber, während Luc Armant (1), Maxime Pinot (2) und Honorin Hamard (3) drei weitere Medaillen bescherten und folgerichtig auch noch eine weitere Goldmedaille in der Teamwertung.

Deutsches EM-Aufgebot

Ulrich Prinz <ulrich.prinz@hp.com>
(Stuttgart, BaWü - Alter: 51 / Nationalmannschaftseinsätze: 12)
„Mit meiner Platzierung bei der EM war ich nach dem recht erfolgreichen Jahr nicht ganz zufrieden. Es war schwierig, die richtige Abstimmung in dem Gebiet zu finden. Wann lohnt es sich anzugreifen oder wo hält man sich lieber zurück? In der Summe konnten wir alle viel lernen und bei der WM 2023 in Frankreich können wir mit dem verjüngten Team sicher um eine Medaille mitfliegen.“

Ferdinand Vogel <ferdinand.vogel@web.de>
(Stuttgart, BaWü - Alter 31 / Nationalmannschaftseinsätze: 4)
„Das Fluggebiet hat mich herausgefordert und mein Erfahrungsrepertoire weiter gefüllt. Ich bin stolz, dreimal für das Team gepunktet zu haben und bin mir sicher, dass die Nationalmannschaft nun für die kommende WM bestens aufgestellt ist.“

Philipp Haag <haag_philipp@t-online.de>
(Rottweil, BaWü – Alter: 27 / Nationalmannschaftseinsätze: 4)
"Mein persönliches Ziel wurde erreicht, die EM in der Top 10 zu beenden. Gewünscht hätte ich mir aber, dass wir eine Medaille mit dem Team nach Hause bringen. Aber wir lernen aus unseren Fehlern und greifen natürlich nächstes Jahr in Frankreich wieder an. Besonders freut es mich, dass wir in der Nationalmannschaft deutlich jünger geworden sind, hier steckt Potential drin! Wir hatten viel Spaß und sind alle wieder gesund nach Hause gekommen. Jetzt steht erst einmal eine fleisch- und käsefreie Woche an!"

Torsten Siegel <torstensiegel@web.de>
(Fulda, Hessen - Alter: 53 / Nationalmannschaftseinsätze: 23)
„Dieses Jahr läuft es für mich leider ziemlich bescheiden und auch bei der Europameisterschaft bin ich unter meinen Erwartungen geflogen. Die Fehler waren offensichtlich und beim nächsten World Cup in Korea sollte es mit mehr Training deutlich besser laufen. Sehr glücklich bin ich über das verjüngte deutsche Team, das sicherlich bald eine verdiente Medaille nach Hause fliegen wird. Die Jungs gehören mittlerweile zur Weltspitze: am Himmel und beim abendlichen „social gathering.“

Jonas Böttcher <jonas.boettcher01@gmx.de>
(Kempten / Bayern – Alter 30 / Nationalmannschaftseinsätze: 2)

Johannes Baumgarten <j.baumgarten91@gmx.de>
(Kolbermoor / Bayern – Alter 31 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)

Niclas Gössele <niclas.goessele@t-online.de>
(Kempten / Bayern – Alter 21 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)
"Für mich persönlich war es eine ganz neue Erfahrung im Wettkampf unter anderem als Mannschaft aufzutreten und dementsprechend auch zu kommunizieren und fliegen. Aufgrund des sehr starken Teilnehmerfeldes wurde jeder Fehler sofort bestraft. Umso mehr konnte ich daraus mitnehmen und freue mich dabei gewesen zu sein. Die Atmosphäre war einfach nur genial im Deutschen Team."

Julia Jauß <jujauss@gmail.com>
(München, Baierbrunn / Bayern – Alter 29 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)
"Ohne große Erwartungen und mit dem Ziel viel zu lernen und Spaß zu haben ging es für mich zu meinem ersten Nationalmannschafts-Einsatz. Meine Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen - Platz 5 in der Damenwertung, 61. Overall und allem voran super viel Spaß mit einem tollen Team!"

Ramona Eckert <eckert.ramona@gmx.de>;
(München / Bayern – Alter 29 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)

Nationalmannschaftstrainer:
Harry Buntz <dhvharry@gmail.com>
(Garmisch-Partenkirchen, Bayern - Alter: 57 / Nationalmannschaftseinsätze: 22)
„Wir wollten aus Serbien eigentlich eine Medaille mitbringen, was uns leider wieder nicht gelungen ist. Mit der Leistung meiner Piloten bin ich dennoch zufrieden und wir haben nach der Aufarbeitung der Fehler genug Motivation, um beim nächsten Event anzugreifen und die Franzosen bei ihrer Heim-Weltmeisterschaft im eigenen Land zu schlagen. Das wird ein sehr schwieriges, aber nicht unmögliches Unterfangen. Mit meinen Weltklasse-Piloten haben wir eine reelle Chance. In Argentinien (Weltmeisterschaft) und Serbien (Europameisterschaft) haben wir sie verspielt, jetzt wird es Zeit sie zu nutzen!"


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