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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

British Open 18. - 25.01.2020 in Roldanillo/Kolumbien

Task 7 – Das starke Ende!

Endlich eine Aufgabe mit Race-Charakter. Die 100 km große Aufgabe flogen wir mit einem fast 30er Schnitt. Als Erster flog heute Sebastian Ospina ins Ziel.

Der Tag beginnt auch heute wieder mit geschlossener Wolkendecke. Die mittelhohe Schichtbewölkung hat aber bereits am frühen Morgen einzelne Löcher. Darüber endlich wieder tief blauer Himmel. Zuversichtlich schreibt das rein deutsche Taskkomitee die Aufgabe mit Wende im Süden und weit im Norden aus. Auch heute gibt es große Radien für viele mögliche Rennstrecken. Der Startzylinder kann an den Bergen und im noch blauen Flachland genommen werden. Eine große Gruppe versucht es immer wieder sich im Flachland zu positionieren. Erst 10 min vor dem Start entscheide ich mich gegen die Route im schwachen Flachland und speede zurück zu den Bergen. Kurz darauf folgt mir der komplette Pulk. Auch als es los geht, sind die meisten Piloten von der optimierten Route abgelenkt und halten wieder auf das Flachland zu. Als einer der ganz wenigen nehme ich bewusst den Startzylinder ganz an den Bergen und positioniere mich dadurch hoch und voraus.

Am Steinbruch komme ich als Vorausfliegender etwas tief im umspülten Hang an und mogele mich gerade so auf die luv Seite. Mit Michal Gierlach setze ich mich immer weiter von der Gruppe ab. Eine Verfolgergruppe fliegt nun doch noch die Flachlandroute. Nur langsam machen sie in Talmitte Höhe. Müssen aber dafür ca. 6 km weniger weit nach Süden (das sind gleich mal 12 km weniger fliegen!). Die Talquerung nehme ich alleine in Angriff. Immerhin zeigen viele Freiflieger entlang der Straße nach Zarzal die Thermiken. Erst auf der anderen Seite lasse ich mich bewusst einholen. Beide Gruppen kommen etwa zeitgleich bei mir an. Auf dem Weg nach Norden geht es von Wolke zu Wolke schnell dahin. Die stärkste Thermik steht kurz vor der Wende. Mit 8 m/sek die stärkste des Wettbewerbes.

Zur Wende hin ist es sehr abgeschattet. Etwas euphorisch von der letzten starken Thermik halte ich auf die Wolke zu. Leider keine Thermik zu finden. Auch auf dem Rückweg nur schwaches Steigen. Also weiter gegen den Wind in die Sonne. Die Verfolger hatten sich aufgeteilt und sind links und rechts an uns vorbei mit besseren Linien geflogen. Nach längerem wieder ausgraben, geht es dann in den 20 km langen "Endanflug". Die Konvergenz ließ uns bis kurz vorm Ziel nicht im Stich. Dann musste ein großes abgeschattetes Gebiet in den Hügeln überflogen werden. Doch von Roldanillo kam bereits, durch ein Feuer visualisiert, der Pazifikwind über die Pässe.

Mutig und tief folg ich in den Schatten. Die Wolke darüber sah zu gut aus. Aber irgendwann spürte ich den Gegenwind und die benötigte Gleitzahl ins Ziel stieg. Etwas westlich luvseitig in der Sonne drehten ein paar Schirme und ich überlegte nicht lang. Hielt immer tiefer werdend auf den Rand der Hügelkette zu und hoffte, dass der Westwind dort alle Thermik ablösen würde. Viele andere fingen schwaches Steigen an zu drehen. Andere kamen unter der Wolke von hinten nach vorne alle Führenden überfliegend. Knapp mogelte ich mich wieder weit nach vorne und erreichte das Goal gerade so.

Damit geht ein abwechslungsreicher Flachlandwettbewerb zu Ende. Wieder viel dazu gelernt und wiedermal feststellen dürfen, dass im Flachland Glück und Pech nahe bei einander liegen.

Gleich ist Siegerehrung und vielleicht steht ein Deutscher auf dem Treppchen ganz oben!

Liebe Grüße
Ferdi

 

 

Task 6 – Der doppelte Lauf!

Nachdem wir ja gestern den langen Lauf über 130 Kilometer hatten, war heute ein etwas kürzerer auf dem Programm. Erst sollten es 97 km sein, doch da beschwerten sich einige B Klasse Piloten :-) und dann änderten wir es noch mal auf 87 km. Diese 87 km waren aber eindeutig zu kurz.
Den Start konnte man auf der Westseite machen, oder das Tal queren und auf der flachen Seite bei Zarzal nehmen.
Ich entschied mich für das Flachland und zog das halbe Feld mit mir. Von den Deutschen kamen mit, Ernesto, Reiner Braun, Stefan Hütterman und Christian Schlägel. Es war mit etwas Risiko versehen, da das Flachland erst immer später arbeitet. Aber es war auf der Seite ein wenig kürzer. Das bekamen auch die anderen zu spüren. Wir hatten ziemlich gute Steigwerte und eigentlich keine Baustelle die uns aufhielt. So flogen die ersten, Christian Deacu, Guy Anderson und Martin Long den Task in knapp 2 Std. 5 min. Dabei hatten sie auch die ganze Zeit geführt und sämtliche Leadingpoints eingesammelt. Dadurch kamen wir, die knapp 4 min später ins Ziel flogen, nur mit etwas mehr als 900 Punkten in die Liste.
Ernesto wurde 9 ter und ich einen Punkt dahinter 10 ter.
In der Overall Liste führt nun Ernesto knapp vor Guy Anderson. Christian Schlägel der fast gleichzeitig mit mir ins Ziel flog, ist weiterhin 5 ter und ich 7 ter.
Die Piloten von der westlichen Bergseite, flogen ihr eigenes Rennen und dieses gewann Stefan Bernhard, der mit fast 15 min Verspätung die B Gruppe anführte :-)

Morgen dann der letzte Lauf.

Gruß Pepe

Bericht von Ferdi:
Eine hohe Schichtbewölkung bestimmt den heutigen Tag. Trotzdem bilden sich die typischen kolumbianischen Thermikwölkchen. Eine 88 km lange Aufgabe ist angesetzt. Die Radien wurden bewusst groß gewählt um mehr Flexibilität zu ermöglichen.
Der Startzylinder liegt einmal quer durchs ganze Tal. Es ist auf beiden Seiten des Tals möglich zu Starten. In Talmitte bilden sich noch keine Wolken und der Weg zur anderen Seite sieht schattig und weit aus.
Erst 20 min vor Racebeginn fliegt der Großteil des Starterfeldes ins schattige Ungewisse. Letztlich wurden sie dafür belohnt!
Das Rennen startet und auf beiden Routen geht es zügig voran. Die auf der Startplatzseite gebliebenen sind sich siegessicher und glauben, dass die große Gruppe im Flachland keine Chance gehabt hatte. An der nördlichen Wende schmunzelt die Führungsgruppe. Sie sind auf der anderen Talseite in der Konvergenz im Gas unterwegs gewesen. Mit 15 km Vorsprung versucht die Berggruppe nun aufzuholen. Das Rennen wird schnell. Mit 65 km/h geht es zur letzten Wende wieder in der Konvergenz Richtung Süden. Die gesamte Konvergenz ist mit allen Teilnehmern visualisiert.
Die zweite Gruppe aus den Bergen schafft den Rückstand nicht mehr gut zu machen. Fast 20 min später segeln sie schließlich auch ins Ziel. Das dreifache Abreiten der Konvergenz lief bei den Siegern zu gut.

Morgen ist der letzte Lauf.

 

Task 5 – Ein neuer Taskrekord für Roldanillo?

Endlich mal wieder Fliegen :-)
Drei Tage Pause ist auch lange genug. Heute öffnete es passend und so hieß es um 10.30 Uhr Window Open. Der Start der 130 Kilometer Aufgabe war um 11.45 Uhr angesetzt.
Zu Anfang ging es erst etwas in den Norden und der Startpunkt, ein Exit von 5 Kilometern befand sich beim Gol-Pista in Roldanillo.
Es war ein wenig bockig zu Anfang, da der Nordwind etwas hineinschob und das Warten an den von West nach Ost verlaufenden Graten die Luft verwirbelte.
Aber der Start war kein großes Problem und der Nordwind nahm etwas ab.
Es ging direkt nach der ersten Wende, im Norden bei La Union übers Flachland nach Zarzal und weiter in den Süden zur letzten Südlichen Wende auf unserer Karte. Es gab keine größeren Probleme und so zog der große Tross meist in mehreren größeren Gruppen dem Ziel entgegen was in Piede-Chinche lag.
Der Sieger heute war Christian Schlägel knapp vor Ernesto Hinestroza, der aber noch 2 Plätze wegen der Leadingpunkten verlor und auf Platz 4 kam. Ich belegte den neunten Rang und knapp dahinter kam Jean Pierre Philippe auf Rang 12.
In der Overall Liste führt nun Pal Takats vor Ernesto. Christian Schlägel hat sich auf Platz 5 vorgeschoben, ich befinde mich auf Platz 7 und Stefan Bernhard auf dem 9. Platz. Also 4 Deutsche unter den besten 10 :-)

Mal schauen, was uns der morgige Tag so gibt.

Gruß Pepe

 

Task 4 – Nasser geht nicht!

Optimistisch bereiteten wir uns auf einen Möglichen Lauf am Startplatz vor. Wir waren umhüllt von Wolken und warteten auf das übliche Anheben der Basis. Zum Briefing spürte man, wie die Sonne sich durch die Wolken arbeitete und es wärmer wurde. Doch direkt nach dem Briefing wurde es kalt. Als aus dem Tal die Nachricht kam, dass die Basis sunk, hätten wir hellhörig werden müssen.
Der Regen kam so schnell, dass viele Ausrüstungen durchnässt wurden. Alle Trampelpfade wurden zu Schlammpfützen. Der Tag musste wieder gecanceled werden.

 

Task 3 – Vom Winde verweht!

Endlich geht es wieder in die Luft. Nur leider nicht lange und auch nicht weit.
Noch vor dem Start musste der Lauf wegen starkem Wind gestoppt werden. Nach knapp 45 min landeten in der Luft stehend die Letzten. Wir hoffen auf morgen..

 

Task 2 – Es donnert und regnet auch mal hier!

Leider wurde die Aufgabe bereits im Ort noch hoffend gecanceled. Heute wegen niedriger Wolken, regen und Gewitter leider kein Lauf. Dafür ein Briefing zum besseren Verstehen der GAP Formel und der Unterschiede zwischen PWC und aktueller GAP.

 

Task 1 – Ab in die Wolke!

Der dritte Wettbewerb in Folge hier in Roldanillo (gesprochen "Roldanijo") startet heute. Die meisten Piloten sind bereits top eingeflogen und entsprechend flott gehts hier zur Sache.

Seit Tagen zeigen sich endlich wieder die Wolken, im sonst sehr feuchten Valle (gesprochen "Vaje") del Cauca. Während wir Piloten unsere Ausrüstungen aus dem Winterschlaf holen, sammeln sich hunderte Zuschauer um den eingezäunten Startplatz. Die Basis, noch knapp unter dem Startplatz steigt langsam an und die schönen Kumuli versprechen trotz der nördlichen Zirren ein spannendes Rennen. Die Aufgabe: 70 km mit einer Wende im Norden und einer im Süden.
Endlich geht es los! Unser Abheben wird vom Publikum durch Jubel oder Raunen bewertet und spannende Starts besonders untermalt. Gewartet wird am Rücken zum Hochplateau und einer nach dem anderen schafft es auf die Hochebene und an den Wolken vorbei aufzudrehen. Diese Flüge sind immer wieder sehr faszinierend.
Mit der gewonnenen Höhe gleiten wir die ersten 20 km fast im Geradeausflug mit bester Linienwahl unter den Wolken ab. Nach der Wende müssen wir auf dem Weg nach Süden das Tal queren. Manche nehmen die optimierte Route, andere wählen mit der Vermutung, dass es auf der anderen Seite besser geht die direkte Querung.
Die Führungsgruppe versucht zunächst optimiert zu fliegen, muss dann aber mit einem Bogen wieder zurück an die Berge, um schließlich erst bei einer Wolkenfetzenstraße auf die andere Seite zu queren. Mit Rückenwind geht es dahin und kurz vor der südlichen Wende beginnen die Ersten das Tempo raus zu nehmen, um sich für den Endanflug gegen den Wind vorzubereiten. Für diesen braucht man Höhe, denn der Höchste fliegt als erstes los ins Ziel. Höhe sammelt man aber am besten mit dem Wind und so müssen wir vor der Wende bereits anfangen zu sammeln. Beim Aufdrehen versetzt es uns zur Wende und die Taskdistanz schwindet von selbst.
Bei den letzten 20 km ins Ziel wird es spannend. Alle sind zu tief für einen finalen Endanflug. Die letzte Thermik sieht vielversprechend aus. Eine schöne große Wolke hat sich gebildet, doch keiner traut sich als erstes diese zu verlassen. Immer noch ist es knapp um ins Ziel zu gleiten. Dann ist die Wolke da und viele Piloten werden eingesaugt. Die Richtung haltend fliegen wir bis zum Rand, drehen neunzig Grad ab und spiralen runter um den Höhenvorteil auszugleichen. Der eine mehr als der andere. Endlich geht es auf zwei Linien ins abgeschattete Ziel. Für viele sehr knapp. Ein spannendes erstes Rennen!
Platz 1: Christoph Dunkel, Platz 2: Ferdinand Vogel, Platz 3: Christian Deacu, Platz 4: Ernesto Hinestroza, Platz 9: Stefan Bernhard

Liebe Grüße
Ferdi



Die Piloten bei der British Open

Andreas Malecki
Jean-Pierre Philippe
Ferdinand Vogel

Marc Wensauer
Christian Schlägel
Ernesto Hinestroza
Stefan Bernhard
Kay Kühne
Nicole Schlägel
Pedro Citoler
Peter Nägele
Reiner Braun
Stephan Schoepe
Stephan Hüttermann

TEAM DEUTSCHLAND
Publikum am Sonntag
Task 1 mit bestem Wetter
Task 1: Viele im Ziel
Der Regen überrascht alle
Wir geben auf
Briefing vor dem zweiten geflogenen Lauf
Die Basis auf Startplatzhöhe
Stefan Bernhard
Flachland heißt Pulk fliegen?
Startbart Task 5
Thermik über den Zuckerrohrfeldern
Task 6: Zirrig in die dritte Runde
Task 6: Die Siegergruppe fliegt ins Ungewisse
Task 6: Kleine Berggruppe ist noch zuversichtlich
Task 6: Goal auf einem kleinen Flugplatz
Startpulk Task 7
Ernesto hat es für den ersten Platz gereicht?