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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Gleitschirm Nationalmannschaft Deutschland

Pressemitteilung Deutscher Gleitschirmverband
Gmund, den 26.07.2019

Gleitschirm Weltmeisterschaft 2019 in Mazedonien

Deutsches Team im WM-Fieber

Die 16. Gleitschirm-Weltmeisterschaft in Mazedonien wird am 5. August mit einer feierlichen Parade durch die Altstadt von Krushevo eröffnet. Deutschland schickt fünf Piloten ins Rennen um die Medaillen in der Team-, Herren- und Damenwertung und zählt in der Nationenwertung zu den Favoriten.

Im mazedonischen Krushevo wird vom 5. bis 18. August 2019 die 16. FAI Gleitschirm Weltmeisterschaft ausgetragen. 150 Piloten aus 48 Nationen nehmen teil. Die Vorbereitungen des deutschen Teams sind in vollem Gange und Teamchef Harry Buntz darf sich berechtigte Medaillenhoffnungen machen. „Unsere deutschen Nationalmannschafts-Piloten fliegen seit sechs Jahren kontinuierlich in der Weltspitze mit und haben mit zahlreichen Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei den letzten Welt- und Europameisterschaften einen beispiellosen Erfolg verbucht. In der laufenden Saison zeigten vor allem Ferdinand Vogel und Ulrich Prinz hervorragende Leistungen. Wenn sie die auch in Mazedonien abrufen, sind Medaillen sicherlich in Reichweite“, analysiert Teamchef Buntz die Erfolgsaussichten des deutschen Teams.

Mehr Nationen, kleinere Teams
Die FAI (Fédération Aéronautique Internationale) änderte im letzten Jahr ihre Regelungen für die WM Qualifikation. Durch ein Herabsetzen der Mindestanforderungen können in diesem Jahr auch Piloten mit weniger Wettkampferfahrung an der WM teilnehmen. Davon profitieren vor allem die kleinen Gleitschirmnationen, die mit mehr Piloten an den Start gehen oder wie die Philippinen zum ersten Mal bei der WM vertreten sind. Da die Teilnehmerzahl auf 150 Piloten begrenzt ist, gehen die großen Gleitschirmnationen mit kleineren Teams an den Start. „Die neue FAI-Regelung beschert uns dieses Jahr ein relativ kleines Team bei der WM. Vier Männer und eine Dame wurden selektioniert und da wir glücklicherweise über viele gute Piloten verfügen, war es nicht ganz einfach, die Nominierung durchzuführen“, erklärte Buntz die Auswahl der deutschen Piloten. Das Duo aus Stuttgart, Ferdinand Vogel und Ulrich Prinz, flog bei den diesjährigen World Cups nur knapp an den Podiumsplätzen vorbei. Torsten Siegel aus Fulda belegte Anfang des Jahres noch Rang 1 der Weltrangliste und wird mit "Youngster" Philipp Haag aus Rottweil und Ewa Korneluk aus München das deutsche Team vervollständigen.

Deutsches Team mit berechtigten Medaillenhoffnungen
Zu Beginn der Saison 2019 durfte sich Teamchef Harry Buntz über ein Novum freuen. Zum ersten Mal in der Geschichte des FAI World-Rankings belegte Deutschland Platz 1 und verdrängte damit das französische Team von der Weltspitze. „Für mich als Teamchef war das ein besonderer Moment. Wir haben über die letzten Jahre viele Erfolge gefeiert, konnten im World-Ranking aber nie an dem französichen Team vorbeiziehen. Dass es im Jahr vor der WM dann aber doch noch reichte, motiviert uns umso mehr", erklärte Teamchef Buntz.
In der aktuellen Weltrangliste sind die deutschen Piloten auf den vorderen Plätzen zu finden: Ferdinand Vogel (Rang 4), Ulrich Prinz (Rang 6), Torsten Siegel (Rang 12) und Philipp Haag (Rang 26).
„In der Teamwertung sind sicher die Franzosen unsere größten Konkurrenten. Aber auch Slowenien hat berechtigte Titelambitionen und im erweiterten Kreis England, Italien und die Schweiz. Die größten Außenseiter-Chancen würde ich Brasilien, wegen der Flachlanderfahrung, und Österreich zurechnen“, beurteilt Buntz die Konkurrenten für sein Team.

Krushevo – Historischer Ort und etabliertes Fliegermekka
Das geschichtsträchtige Bergdorf Krushevo hat sich über die letzten Jahre zu einer festen Größe im internationalen Wettkampfgeschehen entwickelt. 2012 und 2014 machte die World Cup Tour hier halt und viele osteuropäische Länder nutzen das Fluggebiet für ihre nationalen Meisterschaften. 2016 flogen Piloten die Gleitschirm Europameisterschaft und die Europa- und Weltmeisterschaften im Drachenfliegen in Krushevo aus. Die Gleitschirm Weltmeisterschaft in diesem Jahr bildet den Höhepunkt für das kleine Bergdorf und unterstreicht seine Sonderstellung als zuverlässige Wettkampfarena für internationale, hochklassige Wettbewerbe. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist die hohe Anzahl an Flugtagen. Im Durchschnitt regnet es im August nur dreimal im Monat und die Statistik ist nicht vom Tourismusverband in Auftrag gegeben – die Anzahl der Tasks pro Wettkampf ist in Krushevo rekordverdächtig.
Krushevo liegt auf einer Höhe von 1.350 Metern und ist damit die höchstgelegene Stadt auf dem Balkan. 159 km trennen den Ort von der Hauptstadt Skopje und nur 68 km von der mazedonisch-griechischen Grenze. Dank der Lage dauert die Fahrt vom Dorf zum Startplatz keine zehn Minuten. Dort angekommen, fällt der Blick sofort auf die große Ebene, die im Westen, Norden und Osten von Gebirgszügen eingerahmt ist und im Süden von der griechischen Grenze durchschnitten wird. Durch die geographischen Gegebenheiten bietet Krushevo eine nahezu perfekte Wettkampfarena mit einer Vielzahl an Optionen für die täglichen Wettbewerbsaufgaben.

Die Weltmeisterschaft im Internet und über Live Tracking
Ab Montag, den 05.08.2019, wird das deutsche Team täglich über die Weltmeisterschaft auf www.dhv.de berichten. Dort gibt es neben aktuellen Informationen rund um das Team auch Ergebnisse, Analysen, Bilder und Videos. Zudem wird bei der diesjährigen Gleitschirm Weltmeisterschaft wieder das Livetracking eingesetzt. Alle Piloten sind mit sogenannten GPS-Trackern ausgestattet, die die aktuelle Position senden. Dadurch kann jedes Rennen Live im Internet angeschaut und die Flugroute der Piloten am Bildschirm mitverfolgt werden.

EM Aufgebot
Piloten:
Ferdinand Vogel <ferdinand.vogel@web.de>
(Stuttgart, BaWü - Alter 28 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)
„In Krushevo werde ich meinen ersten WM-Einsatz für die deutsche Nationalmannschaft bestreiten. Das Team ist dieses Jahr sehr stark und da die meisten von uns schon bei der EM 2016 am Start waren und das Gebiet gut kennen, bin ich zuversichtlich, dass wir mit dem Team ganz vorne mitmischen. Aber es wird sicher nicht einfach: das Gebiet bietet Bergpassagen und weite Flachlandrouten. Diese Kombination wird uns wieder alles abverlangen.“

Ulrich Prinz <ulrich.prinz@hp.com>
(Stuttgart, BaWü - Alter: 48 / Nationalmannschaftseinsätze: 10)
„In Krushevo kennen wir uns vom letzten Nationalmannschafts-Einsatz schon gut aus. Mir gefällt dort vor allem die Kombination aus Hügelkette und Flachland, weil man so vielfältige Aufgaben setzen kann, die bis zum Ende immer wieder neu und spannend bleiben. Unser kleines aber feines Team verbindet langjährige Wettbewerbs-Erfahrung mit dem jungen Elan der Newcomer. Darum rechne ich mit guten Chancen, am Ende mit dem Team auf dem Treppchen zu stehen!“

Torsten Siegel <torstensiegel@web.de>
(Fulda, Hessen - Alter: 50 / Nationalmannschaftseinsätze: 20)
„Die bisherigen World Cups und Europameisterschaft in Krushevo waren von vielen taktischen Entscheidungen geprägt. Es wird wichtig sein, den richtigen Rhythmus zwischen schnellen Passagen mit guter Thermik und langsamen Abschnitten mit schwachem Steigen zu finden. Dadurch ergeben sich immer wieder Möglichkeiten, dem Feld zu entkommen oder aufzuschließen. Mit diesen Bedingungen kommt unser Team normalerweise sehr gut zurecht, so dass die Chancen auf eine Medaille ziemlich hoch sind.“

Philipp Haag <haag_philipp@t-online.de>
(Rottweil, BaWü – Alter: 24 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)
„Natürlich freue ich mich riesig über die Teilnahme bei der WM. Als Ziel setzte ich mir: wieder gesund und glücklich nach Hause zu kommen. Bei meinem zweiten Nationalmannschaftseinsatz gibt es noch viel zu lernen. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, mit so einem tollen und erfahrenen Team nach Mazedonien reisen zu dürfen.“

Ewa Korneluk <ewa@guzilla.eu>
(München, Bayern – Alter 46 / Nationalmannschaftseinsätze: 1)
„Ich bin stolz auf meinen zweiten Nationalmannschaftseinsatz und möchte bei den Damen in die Top Ten fliegen. Das Feld ist sehr stark und realistisch betrachtet wird ein Podiumsplatz kaum möglich sein. Aber ich werde meine Leistung abrufen und hoffe, dass ich hier viel lernen kann.“

Nationalmannschaftstrainer:
Harry Buntz <dhvharry@gmail.com>
(Garmisch-Partenkirchen, Bayern - Alter: 54 / Nationalmannschaftseinsätze: 19)
„Durch die neue Reglung der FAI sind in diesem Jahr mehr Nationen am Start, wodurch die Teams für jedes Land etwas kleiner wurden. Wir reisen mit 4 Piloten und einer Dame nach Krushevo und die meisten von uns waren schon 2016 bei der Europameisterschaft am Start, als wir in Mazedonien die Vize-Europameisterschaft feierten. Eine Medaille in der Teamwertung ist unser erklärtes Ziel. Mit Torsten Siegel und Ulrich Prinz haben wir zwei Piloten aus der alten Garde am Start, während Ferdinand Vogel und Philipp Haag unsere Youngsters sind, die in den letzten Jahre zur Weltspitze aufgeschlossen haben. Für Mazedonien sollte das genau die richtige Mischung sein, um am Ende auf dem Podest zu stehen.“

Ergebnisse unter: http://pgworlds2019.mk
Pressefotos unter: www.dhv.de

Zur allgemeinen Information
Gleitschirmpiloten nutzen Sonne, Wind und Thermik (aufsteigende Luft), um sich am Himmel motorlos fortzubewegen und aufsteigen zu können. Von einem Aufwind zum anderen versuchen sie eine vorgegebene Route abzufliegen. Mit Hilfe eines GPS-Gerätes orientieren sich die Piloten. Die Instrumente zeichnen den Flug auf. Am Ende einer Wettbewerbsaufgabe werden die Tracks ausgelesen und kontrolliert, ob alle festgelegten Wendepunkte regelkonform angeflogen wurden. Das Ziel ist, die vorgegebene Strecke möglichst schnell zu bewältigen. Bei Gleitschirm-Wettbewerben werden in der Regel Strecken von 60 bis über 100 km geflogen.

Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:
Teamchef Harry Buntz unter Tel: 0171-6065436, E-Mail: dhvharry@gmail.com
oder
DHV-Referat PR, Ben Liebermeister, Tel: 08022-9675-0, E-Mail: pr@dhvmail.de




Ergebnisse

Livetracking

Video vom Tage



Pressefotos:

Torsten Siegel
Ferdinand Vogel
Philipp Haag
Torsten Siegel Europameister 2014
Ulrich Prinz
Ferdinand Vogel im Flug
Gleitschirme über Mazedonien im Pulk
Gleitschirme über Prilep/Mazedonien

 

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