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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Europameisterschaft Gleitschirm 2016

Pressemitteilung vom 23.08.2016

Deutschland ist Vize-Europameister

Die Deutsche Gleitschirm-Nationalmannschaft ist weiter auf Erfolgskurs. Bei der Europameisterschaft in Mazedonien muss sich der amtierende Weltmeister nur dem französischen Team geschlagen geben und wird zum zweiten Mal Vize-Europameister in Folge.

Vom 10. bis zum 20. August 2016 fand im mazedonischen Krushevo die 14. FAI Gleitschirm Europameisterschaft statt. 149 Piloten aus 29 Nationen flogen während der neun Durchgänge mit Flugstrecken von 60 bis 120 Kilometern die Titel in der Team-, Herren- und Damenwertung aus. Als amtierender Team-Weltmeister zählten die deutschen Piloten zu den Favoriten.

Spannender Showdown

Der Teamchef der Deutschen Gleitschirm Nationalmannschaft, Harry Buntz, schaut angespannt in den Himmel. Im Osten türmen sich gewaltige Cumuluswolken, von denen seine Piloten über Funk berichteten, dass es fünf Kilometer entfernt von der Flugroute regnet. Aus Westen ist der Donner eines weit entfernten Gewitters zu hören, während es über dem Tal von Krushevo gespenstisch ruhig bleibt. Der neunte und letzte Lauf der Europameisterschaft wird zur Nervenschlacht. Von Beginn an kämpft Deutschland, amtierender Welt- und Vize-Europameister, gegen das extrem starke französische Team um die Führung. Die Punktabstände sind denkbar knapp und auch die Verfolger aus Italien und Slowenien können am letzten Tag das Podium noch durcheinander würfeln.Nach zweieinhalb Stunden Flugzeit und 85 Kilometer Flugstrecke erreicht Buntz der Funkspruch, dass vier seiner Piloten den zehn Kilometer langen Endanflug beginnen. Das Wetter hält und im Sekundentakt überfliegen die Piloten die Ziellinie. Alle führenden Nationen sind mit mindestens zwei Piloten, die für die Teamwertung zählen, vertreten und nach einer schnellen Analyse wird klar, dass sich im Gesamtklassement keine Veränderungen ergeben. Deutschland wird, wie bereits 2014 in Serbien, Vize-Europameister!

Teamsilber für das deutsche Team

„Seit fast drei Jahren fliegen meine Piloten kontinuierlich in der Weltspitze mit und mit zwei Goldmedaillen, einer Silbermedaille und zweimal Bronze haben wir bei der letzten Welt- und Europameisterschaft einen beispiellosen Erfolg verbucht“, sagte Teamchef Harry Buntz. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen, da das erfolgreiche Team mit Ulrich Prinz (Stuttgart, BaWü - Alter: 45), Torsten Siegel (Fulda, Hessen - Alter: 47), Andreas Malecki (Münster, NRW - Alter: 56), Martin Petz (Berghof, Bayern - Alter 29), Ferdinand Vogel (Stuttgart, BaWü - Alter 25), Jens Kierdorf (Hilden, Nordrhein-Westfalen - Alter 46), Yvonne Dathe (Berghof, Bayern - Alter: 39) und Annalena Hinestroza (Garmisch-Partenkirchen, Bayern - Alter 31) auch in Mazedonien geschlossen an den Start ging.

„Uns war von Beginn an bewusst, dass es sehr schwierig wird, Frankreich zu schlagen. Über die letzten zwei Jahre ist Frankreich kontinuierlich die Nummer eins in der Weltrangliste und besitzt eine Vielzahl an sehr erfolgreichen Piloten. Aber auch unsere Leistung der letzten Jahre zeigt deutlich, dass wir sehr erfahrene Weltklasse-Piloten in den eigenen Reihen haben. Am Ende hat nicht viel gefehlt und etwas trauern wir dem „Schwarzen Samstag“ nach. Einem Durchgang, bei dem unsere Piloten spät ins Ziel kamen. Dadurch bekamen wir einen größeren Rückstand auf Frankreich, den wir in der zweiten Woche auch mit sehr guten Resultaten nicht wettmachen konnten. Aber unser Team ist einmal mehr sehr erfolgreich geflogen und mit der Silber-Medaille fahren wir voller Stolz nach Hause“, erklärte Buntz während der Siegesfeier.

Schwierige Flugbedingungen während der ersten Woche

Während in der Teamwertung fast alles perfekt lief, haderten die deutschen Piloten in der Einzelwertung mit ihrem Schicksal. Die erste Wettkampfwoche mit eher schwachen thermischen Bedingungen und starken Sinkwerten zwischen den Aufwinden verursachte viele Außenlandungen, denen sich auch deutsche Piloten nicht entziehen konnten. „Die erste Woche hatte wirklich ein paar unangenehme Überraschungen parat. Ich stand zweimal kurz vor der Ziellinie. Eigentlich zeigten die Instrumente eine Überflughöhe von 400 Metern an, aber dann nahm das Sinken deutlich zu und es reichte einfach nicht“, erklärte der entthronte Europameister Torsten Siegel, der nach einer Aufholjagd am Ende bei den Herren noch auf Platz 12 landete. Ähnlich wie Siegel erging es auch Andreas Malecki und Martin Petz, die neben Top-Ergebnissen leider auch Außenlandungen verbuchten und damit ihre Chance auf eine bessere Platzierung verspielten. Nach drei Jahren meldete sich Jens Kierdorf mit Rang 16 eindrucksvoll in der Nationalmannschaft zurück und bei seinem ersten Nationalmannschaftseinsatz verpasste Ferdinand Vogel eine kleine Sensation. Vor dem letzten Lauf lag er aussichtsreich auf Rang sieben und die Podiumsplätze waren in Reichweite. Doch auch Vogel spielte das Wetter einen Streich und kurz vor Ende des Laufs verlor er den Kontakt zur Führungsgruppe und büßte 30 Minuten Rückstand ein. Am Ende reichte es immerhin noch für Platz 18 für den jungen deutschen Nachwuchspiloten.

Ulrich Prinz und Yvonne Dathe in den Top Ten

Als bester deutscher Pilot beendete Ulrich Prinz die Europameisterschaft auf Rang neun. „In der Summe lief es wirklich gut und am Ende bereue ich nur eine Entscheidung: im siebten Lauf habe ich mit einer kleinen Gruppe in vorderster Position das Hauptfeld verlassen und prompt entpuppte sich die vermeintlich bessere Route über eine kleine Hügelkette als Falle. Wo sonst gute Thermik stand, war plötzlich großflächiges Sinken und ich konnte gerade noch eine Außenlandung verhindern. Dennoch war der Abstand am Ende so groß, dass es für einen Podiumsplatz nicht mehr gereicht hat“, erklärte Prinz.In der Damenwertung flog Yvonne Dathe ebenfalls in die Top Ten. Vor zwei Jahren erkämpfte sich Dathe die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Serbien; diesmal flog sie auf Rang neun.

Zur allgemeinen Information

Gleitschirmpiloten nutzen die Sonne und den Wind, um sich mit Hilfe von aufsteigender Luft (Thermik) am Himmel halten zu können. Von einem Aufwind zum anderen versuchen sie eine vorgegebene Route abzufliegen. Mit Hilfe eines GPS-Gerätes orientieren sich die Piloten. Die Instrumente zeichnen den Flug auf. Am Ende werden die Tracks ausgelesen und kontrolliert, ob alle Wendepunkte regelkonform angeflogen wurden. Das Ziel ist, die festgelegte Strecke möglichst schnell zu bewältigen. Bei den Europameisterschaften in Krusevo wurden Strecken von 70 bis 115 km geflogen.

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Pilotenprofile

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Ergebnisse:

Gesamtergebnisse

Damenwertung

Teamwertung

Mehr Infos, Berichte und Fotos auf www.dhv.de

Für weitere Informationen stehen Ihnen gerne zur Verfügung:

Teamchef Harry Buntz unter der Tel: 0171-6065436, E-Mail: dhvharry@gmail.com

oder

DHV-Referat PR, Petra Aichele, Tel: 08022-9675-35, E-Mail: petra.aichele@dhvmail.de

 

 

 

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