X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

X-Pyr-Adventure-Race

In 6 Tagen durch die Pyrenäen

Die X-Pyr waren bereits nach sechs Tagen beendet. Am 13. Juli pünktlich um 11:00 Uhr fiel der Startschuss für das 439 km (Luftlinie) weit dauernde Hike & Fly - Rennen von der spanischen Atlantikküste über die Pyrenäen bis ans Mittelmeer. Chrigel Maurer (CH) gewinnt vor Aaron Durogati (ITA) und Toma Coconea (ROM). Mit dabei waren auch drei Deutsche Piloten: Martin Petz, Lars Budack und Yvonne Dathe, eine von zwei Frauen im Teilnehmerfeld.

Bei Sonnenschein und heißen Temperaturen startete das Rennen am Sonntag 13. Juli um 11:00 Uhr  am Strand von Hondarribia. Die 26 Piloten hatten alle ihre Gleitschirmausrüstung mit dabei. Denn wenn es nicht flog, mussten sie ihr Equipment tragen. Nach dem Startschuss liefen die Athleten quer durch Hondarribia zum ersten Wendepunkt Larun. Der Fußweg war etwa 25 km weit und rund 900 Höhenmeter mussten überwunden werden. Die Deutschen Teilnehmer ließen sich etwas Zeit und erreichten so gegen 16:00 Uhr den Startplatz auf dem Larun. Jeder Pilot darf einen Supporter haben. Dieser unterstützt die Piloten, indem er z.B. Lebensmittel und Kleidung auf den Berg bringt, den Sportler mit Verpflegung versorgt oder einfach nur motiviert.

Am Larun ging es zum ersten Mal in die Luft. Unter den Blicken der Zuschauer flogen die Piloten ab und hatten es anschließend schwer in der Luft zu bleiben. Die Thermik war schwach. Einige Piloten mussten zwei oder drei Mal zwischen landen, um weiter zu kommen. Auch Yvonne landete nach den ersten beiden Talquerungen und lief den nächsten Berg hoch, um erneut zu starten. Der zweite Flug, recht spät am Abend, reichte, um bis unterhalb von Cole de Izpegi zu fliegen. Neben einem Bauernhaus und dem Pass landete sie ein und sah wie die anderen Teilnehmer den Pass hinauf liefen. Schnell packte sie ihre Sachen zusammen, informierte Thomas ihren Supporter, wo sie ist und lief ebenfalls den Pass nach oben. Oben angekommen, sah sie wie Toma Coconea und Jakub Beno vom Pass ins Tal flogen. Bis 21:15 Uhr durfte geflogen werden. Als sie dort ankam war es bereits 21:00 Uhr. Sie entschied sich auf dem Pass zu übernachten und am nächsten Morgen ins Tal abzugleiten. Etwas später erreichten auch Martin Petz und Lars Budack den Cole.

Montagmorgen regnete es und die Wolken hingen tief. Anders als der Wetterbericht es vorhersagte. Also war nichts mit Abgleiten ins Tal. Die Sportler mussten den Weg ins Tal zu Fuß antreten. Bis zum Pass kurz vor dem zweiten Wendepunkt Ohri waren es ca. 60 km Fußweg und rund 1.400 Höhenmeter. Den ganzen Tag wanderten die Flieger mit ihrer Ausrüstung erst Bergab, dann gerade aus und am Ende steil bergauf. Lediglich Martin Petz schaffte es auf einem Hügel aufzudrehen und bis fast zum Pass vor dem zweiten Wendepunkt zu fliegen.

Der Dienstagmorgen bescherte wie vorhergesagt gutes Wetter. Also folgte eine Wanderung über Wiesen und steile Felsen auf den Ohri. Hier traf sich ein Großteil des Teilnehmerfeldes. Auch die drei Deutschen Piloten standen rechtzeitig zu Thermikbeginn am Startplatz. So gegen 12:00 Uhr starteten die Piloten zu ihrem Flug. Die erste Ridge ging recht gut. Es folgte ein Talsprung an dem es recht zäh ging. Yvonne versuchte luvseitig das Tal zu queren, musste allerdings auf der anderen Seite landen.  Schnell packte sie ihre Sachen zusammen und lief den Berg hinauf, um erneut zu starten. Auch diesmal landete sie nach einem Talsprung wieder am Hang ein. Jetzt reichte ein Aufstieg von 50 m, um erneut zu starten. Und dann flog es auch endlich gut. Sie konnte den dritten Wendepukt Collarada in 53 km Entfernung fliegend meistern und fast bis zur Hälfte des vierten Wendepuktes Castejon de Sos weiterfliegen. Auf halbem Weg sah sie einen Gleitschirm auf einem Grat starten und sah später, dass es Lars Budack war. Gemeinsam flogen sie bis um ca. 20:00 Uhr und landeten am Fuße des Laspuna. Als sie die Straße vor liefen, trafen sie auf Martin Petz und Supporterin Nadya Kambanova. Als auch Thomas eintraf, verbrachte das gesamte deutsche Team den Abend und schmiedeten Pläne für den darauffolgenden Tag.

Am Morgen des Mittwochs hieß es erst einmal auf den Laspuna hinauf zu wandern und auf das Einsetzen der Thermik zu warten. Um die Mittagszeit kondensierten so langsam die ersten Wolken. Thomas, welcher ebenfalls seinen Gleitschirm dabei hatte, startete und testete die Luft. Als klar war, ein oben Bleiben ist gesichert, startete Martin als erster gefolgt von Yvonne und Lars. Auch andere Teilnehmer hatten den Berg als Ausgangspunkt gewählt und folgten nach und nach. Der Weg nach Castejon de Sos, dem vierten Wendepunkt war noch beschwerlich. Da die Basis noch unterhalb der Berggipfel war und der Wind immer wieder die Aufwinde verblies. Ab Castejon ging es deutlich einfacher. Die Basis stieg auf knapp 3.000 m und die Bärte zogen von unten raus. Über einem breiten Tal wurde es ziemlich dunkel und eine Wolke regnete ab. Martin Petz und Yvonne Dathe positionierten sich über einem sonnigen Plätzchen und warteten in der Luft, bis sich die Wolke auflöste, und sie weiterfliegen konnten. Auf einem Grat vor dem Pic de l´Ohri kamen beide tief und mussten sich schwer wieder hinauf kämpfen. Endlich über Grat ging der Flug weiter zum fünften Wendepunkt Pic de l´Ohri. Mit Rückenwind ging es flott voran. Auf dem Weg zum Puigmal, dem sechsten Wendepunkt, breitete sich ein Gewitter aus. Martin und Yvonne landeten deshalb über Andorra nach einem über 100 km weiten Flug auf 2.500 m ein. Es war bereits nach 18:00 Uhr, so dass sie ihre Supporter informierten und hier die Nacht verbrachten. Mit dieser Höhe, sollte es am nächsten Tag einfach sein, den Puigmal fliegend zu nehmen. Inzwischen wurde bekannt, dass Chrigel Maurer bereits nahe am Goal ist. Das Rennen endet sobald ein Pilot das Ziel erreicht, am darauffolgenden Tag um 22:30 Uhr. Deshalb wollten die Beiden die Höhe nutzen und über das Tal zum Puigmal fliegen.

Der Donnerstagmorgen begann vielversprechend. Blauer Himmel deutete auf Flugwetter hin. Also liefen Martin und Yvonne einige Höhenmeter hinauf, um einen guten Startplatz zu finden. Als der Westwind immer kräftiger wurde, wechselten sie Mittags nochmals den Startplatz und erhoben sich gegen 13:00 Uhr vom Boden. In der Luft zeigte sich schnell, dass der Wind stärker als erwartet war und die Thermiken ziemlich verblasen waren. Nach etwa 20 km landeten beide im Tal. Von nun an war Wandern angesagt. Schnellen Schrittes ging es in Richtung Puigmal, dem mit 2.910 m höchsten Wendepunkt des Rennens. Martin und Yvonne entschlossen sich für unterschiedliche Routen. Während Chrigel Maurer bereits das Mittelmeer erreicht hat. Yvonne erreichte gegen 21:00 Uhr das Ende der Passstraße zum Puigmal. Während Martin auf dem Berg zum Puigmal übernachtete.

Der letzte Wettbewerbstag begann abermals mit einer Wanderung. Die Tour zum Puigmal führte über ein Geröllfeld nach oben. Bis ins Ziel waren es noch rund 90 km Luftlinie. Laufend nicht zu schaffen. Also musste auf Thermik gewartet werden. Martins Wetterbericht sagte viel Wind voraus, weshalb er nicht auf Thermik wartete, sondern früh vom Puigmal flog, um dann nochmals zwei Mal aufzusteigen und bis 21:00 Uhr Abends zu wandern. Yvonne wartete und flog erst Mittags vom Puigmal los. Doch auch sie fand keine Aufwinde und musste zwei Täler weiter landen. Sie stieg auf einen Grat, startete erneut und landete wenige Kilometer weiter wieder auf einem Hang. Noch einmal startete sie eine Wanderung nach oben. Motiviert von Thomas, schaffte sie den erneuten Aufstieg und erhob sich noch ein drittes Mal in die Luft. Ohne wirkliche Thermik landete sie nach einigen Kilometern. Es war bereits Abend. Als Thomas mit Verpflegung ankam, stärkte sie sich erst einmal und gemeinsam überlegten sie welche Route sie nun am geschicktesten laufen können, um die letzten Stunden des Rennens optimal zu nutzen. Sie entschieden sich für eine kleine Straße nach Rocabruna. Von dort aus ging noch ein Wanderweg über den Grat in Richtung Goal. Gedacht getan, mit der Ausrüstung auf den Buckel wanderte Yvonne bis 22:30 Uhr über Stock und Stein und versuchte noch so weit wie möglich zu kommen. Am Ende des Rennens fehlten weniger als 60 km zum Mittelmeer.

Martin Petz wurde am Ende 12. in der Gesamtwertung und Yvonne Dathe belegte Platz 13. Lars Budack musste wegen einer Magenverstimmung leider ausscheiden.

Start vom Larun
Starterfeld
Deutsche-Piloten: Yvonne Dathe, Lars Budack, Martin Petz
Steckenverlauf aud dem T-Shirt
Aufstieg-Laspuna
Frühstück-mit-Lars
Martin-startet-vom-Ohri
Odessa
Odessa2
Schafe
Start am Puigmal
"Walk" auch im Regen
Blasenbehandlung