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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Europameisterschaft in St. André / Frankreich vom 01.09 - 15.09.2012

Kirsty Cameron Rang 2, Nicole Fedele, Regula Strasser Rang 3
Europameisterin Nicole Fedele
Bester Deutscher
Ulrich Prinz Rang 4
Yassen Savov
Europameister 2012
Xevi Bonet, Yassen Savov, Russel Odgen
Teamwertung, Spanien 2., Österreich 1., Schweiz 3.
Ulrich Prinz startet
Tagessieger Marc Task 7
Task 4
Task 2

Livebericht

Siegerehrung

Deutsche Piloten verpassen Podiumsplätze

St. André / Frankreich (DHV) – Zwei vierte Plätze und ein fünfter: bei der Europameisterschaft in St. André fehlte dem Deutschen Team wieder einmal das notwendige Quäntchen Glück, um auf einem Podiumsplatz zu landen. Dennoch zieht Teamchef Harry Buntz nach zwei Wochen eine positive Bilanz.

Am Ende war alles Bangen umsonst. Ulrich Prinz (Stuttgart, BaWü), der über zwei Wochen eine herausragende Leistung in einem taktisch schwierigen Fluggebiet zeigte, verlor im letzten Lauf seinen Podiumsplatz und rutschte auf den undankbaren vierten Platz ab. Gerade einmal 31 Punkte fehlten dem Stuttgarter auf den Engländer Russel Ogden, der auf der Zielgeraden noch an Prinz vorbeizog. Europameister Yassen Savov aus Bulgarien hingegen kürte seine starke Leistung mit einer souveränen Zielankunft am letzten Tag und sicherte sich den Titel vor Xevi Dalmnau aus Spanien. „Am letzten Tag kamen die Piloten im Sekundentakt über die Ziellinie. Über 20 Wettkämpfer innerhalb von zwei Minuten – so etwas habe ich noch nicht erlebt. Daher war es lange unklar, ob Ullis Top-Leistung mit einer Medaille belohnt wird oder nicht. Am Ende hat es leider nicht gereicht, genauso wie im Team. Auch hier waren es 31 Punkte, die uns zu einem Podiumsplatz gefehlt haben. Das ist schon bitter, nach zweieinhalb Wochen mit zwei „Blechmedaillen“ nach Hause zu fahren. Trotz der Ergebnisse war es aber das beste Team, das man sich wünschen kann. Ich möchte mich für den Einsatz meiner Piloten bedanken – das nächst Mal schaffen wir es“, sagte Teamchef Harry Buntz (Garmisch, Bayern) am Ende der Europameisterschaft und blickt optimistisch in die Zukunft. Europameister in der Teamwertung wurde Österreich vor Spanien und der Schweiz. Bei den Damen siegt Nicole Fedele (Italien) vor Kirsty Cameron (England) und Regula Strasser (Schweiz).

Auftakt nach Maß
Der Auftakt war verheißungsvoll. Im ersten Lauf zur Europameisterschaft über 78 Kilometer flogen die deutschen Piloten reihenweise Topplatzierungen nach Hause. Martin Petz (Halblech, Bayern) landete bei seinem EM-Debüt auf Rang zwei, Ulrich Prinz auf Rang fünf, Peter Jung (Bann, Rheinland Pfalz) Rang 13 und Andreas Malecki Rang 29.
Einen Tag später schlugen die deutschen Piloten über die gleiche Distanz noch einmal zu. Mit einem dritten Platz von Ulrich Prinz und einem achten von Marc Wensauer (Sauerlach, Bayern) lag das Deutsche Team in der Nationenwertung nur wenige Punkte hinter den führenden Spaniern. Und auch bei den Damen lief alles bestens. Isabelle Messenger (München, Bayern) flog zwei Laufsiege heraus und führte das Feld vor ihrer deutschen Kollegin Yvonne Dathe (Halblech-Berghof, Bayern) an. Beide DHV-Pilotinnen zeigten eine eindrucksvolle Leistung vor den Favoritinnen Kirsty Cameron aus England und Nicole Federle aus Italien.
„Die Leistungen meiner Piloten zum Auftakt der Europameisterschaft waren extrem stark. Von einem solchen Auftakt träumt man als Teamchef. Vor allem, wenn man die schwierigen Flugbedingungen in St. André in Betracht zieht“, analysierte Teamchef Harry Buntz die Flüge während der ersten Wettkampfwoche.

Vielseitige Möglichkeiten bei der Routenwahl
Nach zwei wetterbedingten Ruhetagen mussten sich die Piloten in Folge immer mehr mit den speziellen Flugbedingungen in St. André auseinandersetzen. Die unterschiedlichen Routen, die das Fluggebiet auszeichnen, wurden vor allem wegen der zyklischen Thermik mehr und mehr zum Lotteriespiel. Ulrich Prinz zeigt eine außergewöhnliche Konstanz und punktete im dritten Lauf (Rang neun) wieder für das Team vor Torsten Siegel (Tettnang BaWü) auf Rang 13. „Bis zum dritten Durchgang lief es ausgesprochen gut und wir waren voller Zuversicht, diese Leistung auch während der letzten Durchgänge abrufen zu können. Leider haben wir dann während dem vierten und fünften Lauf viel Boden verloren. Einzig Ulrich Prinz war in der Lage, sehr konstant mit der Spitzengruppe ins Ziel zu fliegen“, sagte Harry Buntz.

Rückschläge im vierten und fünften Lauf
Der vierte Lauf über 69 Kilometer warf das Deutsche Team auf Rang fünf in der Nationenwertung zurück. Nach einer Flugzeit von zweieinhalb Stunden flogen fünf deutsche Piloten mit nur fünf Sekunden Abstand über die Ziellinie: Andreas Malecki, Martin Petz, Ulrich Prinz, Torsten Siegel und Peter Jung. Die geschlossene Teamleistung hatte nur einen Haken: der deutsche Tross hatte auf dem Weg ins Ziel auf eine falsche Route gesetzt und über zehn Minuten Rückstand auf die führenden Piloten eingebüßt. Zumindest lief es bei den Damen wieder besser. Yvonne Dathe sicherte sich einen Tagessieg und war damit wieder im Rennen um einen Medaillenplatz dabei, während Isabelle Messanger diese Chance mit einer Außenlandung einbüßte.
Leider waren die Ergebnisse auch während des fünften Wertungsflugs nicht zufriedenstellend. Einzig EM-Newcomer Martin Petz erreichte mit der Spitzengruppe das Ziel. Zu wenig, um verlorenen Boden gutzumachen. Und auch bei den Damen führten Außenlandungen von Yvonne Dathe und Isabelle Messenger dazu, dass sich die Podiumsträume in Luft auflösten.

Aufholjagd wird nicht belohnt
Marc Wensauer ließ das Deutsche Team am Ende noch einmal hoffen. Mit einem Laufsieg erzielte er die maximale Punktzahl für das Team und auch Ulrich Prinz trug mit Rang 15 zur berichtigten Hoffnung bei, das Schweizer Team noch einzuholen. Doch weder für Prinz noch für das Team reichte es am Ende. Beide mussten sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Bei den Damen flog Yvonne Dathe in dem 13 Teilnehmerinnen großen Feld auf Rang fünf. Daniel Trykas (Seefeld, Bayern) und Tomas Ide (Halblech-Berghof, Bayern) waren sich am Ende einig: „Das Gebiet war schwierig und wegen der komplexen Windsysteme schwer einzuschätzen. Sportlich gesehen hatten wir trotzdem mehr erwartet. Dennoch hat es uns viel Spaß gemacht und die EM war eine lehrreiche Erfahrung. Das nächste Mal werden wir es besser machen.“

Die EM und das Fluggebiet im Überblick
Die zwölfte Gleitschirm-Europameisterschaft fand vom 02. bis zum 15. September 2012 in St. André / Frankreich statt. 133 Teilnehmer aus 26 Nationen kämpften zwei Wochen lang um den Europameistertitel in der Einzel- (Damen und Herren) und Teamwertung.
Bei der Europameisterschaft absolvierten die Teilnehmer insgesamt sechs Wertungsflüge, die sie durch die vielseitige Landschaft der Haute Provence führten. St. André ist ein kleines Dorf mit 900 Einwohnern in der Haute Provence. Es liegt im äußersten Norden des Castillon-Sees und ist seit den 80er Jahren ein bekanntes Fluggebiet. Dank der guten metrologischen Verhältnisse ist es ein perfekter Ausgangsort für weite Streckenflüge, die durch niedrige Reliefs und große Basishöhen begünstigt werden. Zahlreiche Weltrekorde hatten ihren Ausgangspunkt in St. André.

Bilder von Tag 13 /  7.Durchgang

Bilder von Tag 12 /  6.Durchgang

Bilder von Tag 10 Verdonschlucht

Bilder von Tag 9 /  5.Durchgang

Bilder von Tag 8 / 4. Durchgang

Bilder von Tag 7

Bilder von Tag  6 / 3. Durchgang

Bilder von Tag 5 u 6 / 2. Durchgang

Bilder von Tag 4 / 1. Durchgang

Bilder von Tag 2 und 3

Bilder der Eröffnung und Einschreibung

Sonntag, den 16.09.2012

Die Europameisterschaft der Gleitschirmflieger ist entschieden. Österreich wird in der Teamwertung Europameister, die neue Europameisterin Nicole Fedele kommt aus Italien und der Gesamtsieger des Events nach 7 Durchgängen heißt Yassen Savov aus Bulgarien. Xevi Bonet aus Spanien wird Zweiter. Ozone Testpilot Russel Odgen aus England wird Dritter. Bester Deutscher Pilot ist Ulrich Prinz aus Stuttgart, er fliegt auf Rang vier. Martin Petz aus Trauchgau belegt Rang 24 und Torsten Siegel wird 29. Yvonne Dathe aus Halblech ereicht in der Damenwertung Rang 5. Die Deutsche Gleitschirm Nationalmannschaft landet auf Rang 4.

Samstag, den 15.09.2012

Gleitschirm EM 2012 – letzter Tag und Task 7. Das Wetter blieb uns gnädig, bei etwas stabilen Bedingungen und makellos blauem Himmel ging es noch einmal 72 km rund um St. Andre. Die Route führte zuerst nach Norden und dann genau entgegen nach Süden. Schon am Startplatz diskutierten alle Nationen, die sich aus der Streckenführung ergebenden zwei Routenoptionen auf dem Weg nach Süden  - weit westlich entlang einer vorgelagerten Bergkette oder zurück auf dem Hinweg. Die letzte Option war kürzer, dafür musste man mehr Aufwinde nehmen um die Talkeinschnitte zu überspringen. Nachdem ich einen miserablen Start hatte und mir das Feld von weit unten anschauen durfte, wählte ich eine tiefe und letztlich doch schnelle Route nach Norden und kam so zeitgleich mit den hohen Piloten dort an. Auf dem Rückweg kam mir nun meine Tiefflugerfahrung zu gute, so dass ich wusste, wo unten mit Thermik zu rechnen war. Ich wählte deswegen auch die kurze Route nach Süden und führte dort den Pulk an. Zwischendurch schielte ich immer nach links, um zu überprüfen wie gut es dem anderen Pulk ging... Ich hatte Glück und mein Plan ging auf, ich erreichte die Südwende in Führung liegend mit Jury Vidic als Wingman und das ganze auch noch deutlich höher als die ersten Piloten der anderen Gruppe. Aus dieser Position ging es über eine weitere Wende in den Endanflug. Nachdem ich die letzten Tage etwas für meinen aggressiven Flugstil abgestraft worden bin, ging ich mit komfortabler Höhe auf die letzten Kilometer und wurde dabei von den Verfolgern eingeholt. Im Ziel war ich dann dritter mit neun Sekunden Rückstand. Unglaublich eng ging es dabei wieder zu, denn die Verfolger kamen hinter mir im Sekundentakt. Dank der Leadingpoints reichte es für den Tagessieg, so dass der Wettbewerb für mich halbwegs erfreulich endet. Im Gesamtergebnis war das deutsche Team etwas vom Pech verfolgt und schaffte zwei mal Blech. Sowohl in der Teamwertung landeten wir auf Platz vier und auch Ulli rutschte wegen der unglaublich engen Zielankunft auf den vierten Platz zurück. Wirklich schade, denn Ulli hatte sich hier bis dato mit seinem äußerst konstanten, stets kontrollierten Flugstil absolut zurecht unter den ersten drei festgesetzt.

Ich hoffe Euch haben unsere Berichte gefallen, das Deutsche Team bedankt sich bei allen die mitgefiebert haben, bei unseren Sponsoren und unserer Helferin Birgit und Teamleader Harry. Wir haben das Potential in Zukunft Titel zu holen , wir sind nach wie vor hungrig und greifen beim nächsten Event wieder voll an.

Herzliche Grüße

Marc

Freitag, den 14.09.2012

Hallo nach Hause,heute früh hätte sich keiner gewundert, wenn Schnee auf den Bergen gelegen wäre. Niederschlag hatte es zwar keinen, aber es war saukalt. Topmotiviert fuhr das deutsche Team mit der ersten Runde zum Startplatz und bereitete sein Equipment vor.

Dank einer knackigen Inversion und später Thermikauslöse ging es dann aber erst um 13:25Uhr an den Start.Ausgeschrieben wurde eine 76km Zickzack Aufgabe, die um 14Uhr in der Luft gestartet wurde.

Das deutsche Team konnte sich am Start gut positionieren, nur Thomas und ich waren etwas tiefer. Das sollte sich aber im Laufe des Tages nicht als Nachteil herausstellen. Dank einer schönen Thermik in der Mitte des Tasks, konnte ich eine direktere Linie nehmen wie der Führungspulk. Damit ersparte ich mir viel Zeit und ich konnte wieder zu den Führenden aufschließen.Nun ging es schon thermisch zuverlässiger und das Rennen wurde immer schneller.

An der letzten Wende erwischte ich noch die letzte Thermik ganz gut und mit einem schönen Endanflug über den See konnte ich mich als 5. Über die Ziellinie mogeln. Mal sehen, wie die finalen Tagesergebnisse aussehen.

Leider lief es für das deutsche Team nicht so gut. Ulli flog als Bester des Wertungsteams als 20. über die Linie und behält seinen 3 Rang in der Gesamtwertung.

Hoffentlich fliegen wir morgen noch einen schönen Task zum Abschluss. Im deutschen Lager können sich im Moment alle noch verbessern.

Grüsse Martin

Donnerstag, den 13.09.2012

Beim Teamleaderbriefing am Morgen erklärten die Organisatoren, dass noch viel Wind sei, der gegen Nachmittag in unserem Gebiet abnehmen sollte und wir ein brauchbares Fenster für einen Task bekommen werden. Die Basis sollte bei 3.500 – 4.000 m liegen. Also packten wir unsere warme Kleidung ein und fuhren gegen 10:00 Uhr zum Startplatz. Oben angekommen war bereits eine Aufgabe nach Süden ausgeschrieben.

Das Deutsche Team tippte die Aufgabe in Ihre Geräte und diskutierte über der Karte über eine mögliche Flugroute. Das Startfenster sollte um 12:00 Uhr öffnen. Zuvor wurden allerdings ein paar Winddummies rausgeschickt, welche die Flugbedingungen eruieren sollten. Offensichtlich machte es den Piloten keinen Spaß. Denn bald landeten diese und das Startfenster wurde nach hinten verschoben. Nach zwei weiteren Verschiebungen, fand ein Briefing für alle Piloten statt. Calvo, der Saftybeauftragte cancelte den heutigen Tag, wegen anspruchsvollen Startbedingungen, gefährlichen Landebedingungen und unfliegbaren Bedingungen in der Luft. Alle Piloten waren erleichtert und fuhren mit den Shuttles wieder nach unten.

Beinahe das gesamte Deutsche Team entschloss sich den angebrochenen Tag in der Verdonschlucht weiterzuführen. Also fuhren wir mit dem Teambus in die Schlucht und verbrachten ein paar Stunden zwischen grünen Bäumen,  über uns kreisenden Geiern und eindrucksvollen Felsformationen. Am Abend ging es noch nach Castellane zu einem Stadtbummel und Créme Brûlée.

Fliegerisch kann das Deutsche Team noch ein paar Punkte gebrauchen, daher hoffen wir schwer auf die zwei noch verbleibenden Flugtage.

Mittwoch, den 12.09.2012

Wegen schwarzem Mistral wird heute hier kein Task stattfinden. Windwerte von 60-90 km/h auf den Bergen.

Dienstag, den 11.09.2012

Task 4.

Heute hatte es hohe Bewölkung und etwas mehr Wind aus West. Am Himmel zeigten sich Lentis, doch es sollte fliegbar sein. So war es dann auch, sogar sehr gut und so hatten wir einen schönen 68 km Task. Mir lief es recht gut den ganzen Lauf, leider wieder nur bis kurz vor Schluss. Unsere Gruppe wurde kurz vor der letzten Wende fast komplett herunter gespült. Mir gelang es zwar noch, am 3 Km entfernten Hang Höhe zu machen und ins Ziel zu fliegen, aber das kostete wieder viel Zeit. So kam ich ca. 9 min nach den ersten, zusammen mit Torsten, Ulli, Martin Petz und Peter ins Ziel. Schade, heute war deutlich mehr drin. Aber, andersherum, die komplette Gruppe stand am Boden, auch Marc war leider darunter.
Also muss ich da eher Glücklich darüber sein, dass ich noch ins Ziel kam.

Morgen soll es noch windiger werden. Warten wir es mal ab.

Gruß Pepe

Montag, den 10.09.2012

Gut ausgeruht zum nächsten Task...
Nachdem wir nun 2 "Ruhetage" hatten, an denen jeweils sehr bald gecancelled wurde, waren Heute die Wetterhoffnungen sehr hoch: Gute Thermik ohne Gewitter - so hiess es!

Heute gab es eine spannende Aufgabe bis raus ins Flache über Digne hinweg.
Es wurde viel theoretisiert, und Marc kam schliesslich auf eine schlaue Variante die im Bild blau eingezeichnet ist: Etwas länger als die Direkte, jedoch immer mit schönen Hügeln als Thermik-Ablösepunkte.
Die "Locals", also das Französische Team mit Gebiets-Profi Russ Ogden meinten jedoch, dass die direkte Route weiter Nördlich schneller wäre.
Also war es spannend zu sehen, wo nun letztlich mehr Piloten fliegen würden. Als das Startfenster aufging zog die grosse Mehrheit der Piloten bei der "Deutschen" Variante mit.
Der Weg nach Norden lief sehr zügig, ein wenig SüdwestWind half noch zudem. In kurzer Zeit waren wir wieder auf dem Rückweg vom WP (1). Die Franzosen erzählten nachher, dass sie am Radius überglücklich waren, dass die andere Gruppe (also wir) noch nicht mal in Sicht sei. Dabei waren wir nur schon wieder weg ;-)

Die Querung zurück gegen den Wind war mir nicht ganz geheuer, nachdem ich Gestern am Ruhetag in einer ähnlichen Situation nur 50m über einer Senke Nullschieber drehte, bis ich mich schliesslich nach geraumer Zeit quasi am eigenen Schopf aus dem "Sumpf" gezogen hatte. Da ich mir in den ersten 2 Tagen eine gute Position erarbeitet hatte, liess ich hier mal einige Piloten vorfliegen und verzichtete gerne auf ein paar Führungspunkte.
Ganz im Gegenteil dazu Marc, der "seine" Variante so zügig alleine vor dem Feld her abspulte, dass wir ihn nur in der Ferne sahen. Seine 110 Leadingpoints und die 89 Punkte des nächsten Piloten geben einen guten Eindruck von seiner Performance.

Auf dem GegenWind-Stück schob sich dann das HauptFeld nochmal sehr zusammen, als die vorderen mühsam aufsoaren mussten. Danach ging jedoch die Wilde Jagd los: Beste Thermik schoss uns überall an die Basis und wir drückten die Beschleuniger soweit sie eben bei den EN-D Geräten Heute noch gehen. So kann man wenigstens meist recht enspannt im Gas stehen bleiben ;-) 
Auf dem Weg nach Norden zum "Cheval Blanc" (3) stellte sich wie beim letzten Task die Frage:
Westlich den Grat aufsoaren gegen den Wind oder hinein in den Kessel?
Marc hatte hier letztes Mal die Kesselroute gewählt und gut Vorsprung erarbeitet. Doch dieses Mal hatte er mächtig Pech und die Wolken lösten sich über ihm auf. Das kostete ihn nicht nur etliche Minuten Vorsprung, sondern schliesslich auch noch einige Minuten Rückstand :-(
Die meisten anderen Piloten flogen dann westlich vom Grat. Ich hatte mir da schon eine gute Position erarbeitet, und flog nun mit der ersten Gruppe, jedoch etwas zurückhaltend und mit mehr Höhe als die anderen, um nicht im Talwind eine böse Überraschung zu erleben, als 9. ins Ziel.
Im Gesamtergebnis brachte mich das auf den 2. Platz, hinter Xevi Bonet Dalmau, der hier sagenhaft konstant fliegt.

Schon kurz danach kamen Torsten und Peter Jung (der hier sehr solide fliegt: Overall Platz 14!) ins Ziel und dann auch Marc. Isabella Messenger die die beiden ersten Tasks für uns in der Damenwertung gewann, hatte Heute kein Glück und stand 10km vor dem Ziel am Boden. In der Overall-Wertung fiel sie dadurch auf Rang 3 zurück.

An der Teamplatzierung (2. Platz, Die Listen bei dem Link unten sind aber noch Fehlerhaft) ändert sich nichts, da zwei Spanier als 5. und 10. ins Ziel kamen.
Die Tages, sowie Overall Ergebnisse kann man hier finden.: www.aerogliss.com/euro2012/results/
Die Wetter-Aussichten für Morgen sehen gut aus, und wir freuen uns schon auf die nächste Aufgabe :-)

Beste Grüsse,

Ulli

Sonntag, den 09.09.2012

Servus zusammen! Heute wurde der Tag leider wieder gleich morgens abgesagt. Das Deutsche Team ging dann trotz angesagter Überentwicklungen fliegen, da es gar nicht so schlecht aussah. Am Startplatz angekommen, traf man die anderen Teams. Auf Ulrichs Anregen hin entschlossen wir uns den Task von gestern (der leider zu früh gestoppt wurde) zu probieren. Pepe, Ulrich, Thomas, Peter und ich machten uns auf den Weg. Auch Christoph Eder von den Österreichern gesellte sich dazu. Die anderen gingen Tandem oder einfach frei fliegen.

Los gings. Der Bart am Start zog gut und die Wolken waren auch nicht klein, aber auch nicht zu groß. Pepe groundete leider früh. Und so waren wir nur noch zu 5. Immer schön an der Basis (die nicht allzu hoch war) ging es weiter. Die Wolken breiteten sich aus und warfen viel Schatten. Dieser wurde dann Ulrich und Peter zum Verhängnis und sie entschlossen sich umzudrehen und zurück zu fliegen. Da waren es nur noch 3. Im Schatten war es dann tricky, doch Thomas grub einen schönen Bart aus, der uns wieder zur Basis brachte. Christoph verloren wir dann. Vor uns lagen dann noch ca 25km bis ins Ziel über das flache französische Voralpenland zu fliegen. Thomas fraß letztendlich auch der Schatten, während ich noch mal bis zur Basis kurbeln konnte.
Weiter ging es immer Richtung Sonne und Ziel. Mit Vollgas gegen den Wind. Ich brauchte die gesamte Höhe, um die End of Speed Section zu nehmen. Im Ziel war ich dann mutterseelenallein, denn der Flugplatz ist Sonntags wohl nicht in Betrieb. Doch kurze Zeit später sah ich, dass doch noch ein Schirm kommt. Hallo Christoph!
Gemeinsam machten wir uns dann auf den Weg Richtung Dorf, um uns wieder zu stärken. Das war leider nicht erfolgreich, da am Sonntag alle Bürgersteige hochgeklappt werden (inkl. Tankstellen). Nun ja. Dafür mussten wir dann nicht mehr allzu lang warten und Harry kam schon mit dem Teambus um uns aufzusammeln. Unterwegs kamen wir dann doch noch zu Erfrischungen und die Rückfahrt war flott. Jetzt sind wir zurück in unserem Haus und die Österreicher und Engländer sind zum Grillen da. Deshalb ist hier auch Schluss mit dem Bericht.
Daniel

 

… nachdem am frühen Morgen wegen schlechtem Wetter wieder gecancelt wurde, stand für uns fest, dass wir zumindest das kurze Fenster nutzen wollen um in die Luft zu kommen und die schöne Gegend zu erfliegen.

Grüße aus Saint André von Team Germany

 

Samstag, den 08.09.2012

Der Tag wurde kruz vor dem Race-Start wegen der Wetterentwicklung gecanceled. Somit bleibt Isabella Messenger auf Rang 1, Yvonne Dathe auf Rang 3 und Ulrich Prinz ebenso Rang 3.Team Germany auf Position 2 hinter Spanien.

Grüße aus Saint André

Freitag, den 07.09.2012

Fast hätte es einen Deutschen Doppelsieg gegeben...

Nach dem unfreundlichen Anfang diese Woche, zeigte sich das Wetter Heute früh schon wieder von seiner sonnigsten Seite: Nicht ein Wölkchen in Sicht, nur strahlender Provence-Sonnenschein und blauester Himmel.

Da aber nach Wettervorhersage das Gewitter-Risiko trotzdem als höher als Gestern eingeschätzt wurde, wählte man einen kürzerer Task, damit möglichst viele Piloten rechtzeitig das Ziel erreichen konnten.
So sollte es ein schnelles Rennnen über 6 Wenden und 77,8km werden: Erst nach Norden, dann 20km nach Süden, die gleiche Strecke zurueck nach Norden zum Cheval Blanc (grosser 17Km Radius Nördlich davon), und zum Ziel.
Der Anfang war ungewöhnlich zäh: Nach dem heftigen Gewitterregen Gestern Abend hatte der Boden noch viel Restfeuchte, und die schwächelnde Thermik an der Westflanke unseres Startplatzes um 11:45 brachte einige Piloten sehr ins Schwitzen, als sie sich Zug um Zug nach unten soarten. Tatsächlich landete eine Handvoll Pechvögel auch nach kurzer Zeit, bevor die restlichen Piloten ein paar Bärte ausgruben und langsam Höhe machten.

Nachdem wir den Sprung an den Startzylinder westlich des Starts geschafft hatten, entwickelte sich der Tag dann auch mit schönen Bärten aus den Ost und Südflanken zu einem tollen XC-Tag.

Das Rennen selbst lief dann sehr schnell (34km/h Schnittgeschwindigkeit der Führenden). Bis auf einige wenige einzelne Piloten flogen die Pulks sehr hoch, oft nahe an der Basis. Eine dieser wenigen Ausnahmen war Marc, der das Feld als winziger Punkt tief unten und weit vorne "anführte".
Während Marc sich an den Gipfeln unten orientierte, flog ich hinter Alfredo Studer her, der von Wolke zu Wolke sprang und einige Zeit bis zu 2km alleine vor dem Feld her zog. Zurückblickend sah ich den grossen Pulk, immer hoffend, dass der nicht plötzlich eine ganz andere Variante wählte.
Ein schwieriger Kompromiss: Führungspunkte sammeln mit dem Risiko, dass man plötzlich alleine dasteht. In diesem Pulk waren auch Pepe und Peter, die man mit ihren auffälligen weissen Schirmen immer gut sieht.
Marc rettete seinen Vorsprung trotz dem Aufwand irgendwann doch wieder Höhe machen zu müssen, sogar mit cleverer Routenwahl bis in den Zielanflug: Er flog ein ganzes Stück vor dem Verfolgerpulk her, und ich war mir sicher, dass er uns Heute richtig viele Punkte abnehmen würde. Leider kostete ihm dann hier die (nun unfreiwillige) Tieffliegerei noch ein paar wertvolle Sekunden, da er den Zeit-Radius nicht direkt nehmen konnte, und erst noch etwas aufsoaren musste.
So konnte ihn der Verfolger-Pulk - in dem auch ich flog - noch knapp überholen. Jassen Savov sicherte sich so den Tagessieg und ich kam als 3. knapp nach ihm über die Ziellinie. Mit Marc auf dem 8. Platz konnten wir diesmal gut fürs Deutsche Team Punkten: Overall sind wir in der Teamwertung auf Platz 2 :-)
Pepe und Peter hatten nochmal Pech mit der Wahl der Endanflug-Route über den Startplatz und kamen einige Minuten später an.
Doch dann kam mit Isabella Messenger nochmal ein richtiges Highlight: Sie war wieder erste Dame wie schon Gestern! Ihr neuer Schirm verschafft ihr nun endlich die Möglichkeit ihr Talent auch auf einem Material-Level mit den anderen Pilotinnen zu demonstrieren: Gratulation!

Die Tages, sowie Overall Ergebnisse kann man hier finden.: http://www.aerogliss.com/euro2012/results/
Die Wetter-Aussichten für Morgen haben sich im Laufe des Tages immer weiter verbessert, also hoffen wir Morgen auf einen weiteren schönen Wettbewerbstag!

Beste Grüsse,
Ulli

Donnerstag, den 06.09.2012

Hallo aus St. Andre les Alpes.

Heute war uns das Wetter gnädig und wir konnten unseren ersten Task fliegen. Pünktlich zum Teamleaderbriefing um 8:30 Uhr wurde die ganze Ortschaft von zwei  französischen Kampfjets geweckt, die im Tiefflug durch das Tal flogen. Als dann um  11Uhr alle am Startplatz waren, wurde eine 103km lange Aufgabe ausgeschrieben. Allerdings ließen die thermischen Bedingungen bei Fensteröffnung noch zu wünschen übrig, und erst als ein paar Gänsegeier den Winddummys zu Hilfe kamen und den ersten Bart eröffneten, trauten sich die Teilnehmer zu starten. Für die meisten ging es dann auch zügig auf 2500m und viele machten sich auf zur 8km entfernten Startboje. Diese befand sich gegenüber vom Startplatz auf der anderen Talseite auf einem Berg. Dank der Starken Thermik dort drüben war dann das Warten auf den Startschuss um 12:45 recht kurzweilig. Sehr schnell flog dann der riesige Pulk Richtung hohe Berge im Norden.

Dort ging es über einen Pass am Grat entlang weiter. Leider war das hügelige Gebiet nach dem Pass im Schatten und so kamen die vorderen Piloten recht Tief bei der nächsten Thermik an. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich zwei Pulks gebildet. Da der Nördliche Wegepunkt einen 20km Radius hatte, den es zu nehmen galt, standen mehrere Routen zur Auswahl. Ich entschied mich für die rechte Route, die dank der höheren Berge ein wenig schneller war. Kurz vor dem Radius konnte ich mich mit einer starken Thermik in eine gute Position bringen.

Auf dem Rückweg zum Pass war schon zu erkennen, dass der nächste Teil des Rennens nicht mehr so einfach werden würde.  In den Bergen rund um den Startplatz hatten sich viele Wolken gebildet, die für große Schattengebiete sorgten.  

Durch glückliches Timing mit Sonne und Schatten, konnte sich der ca. 30 Piloten starke Führungspulk ein bisschen vom Rest des Teilnehmerfeldes absetzen. Ich konnte dort noch Peter Jung und Ulrich Prinz vom deutschen Team ausmachen. 

Nachdem die südliche Wende genommen war, ging es Richtung vorletzter Wende im Westen. Auf dem Weg dorthin verpassten einige eine Thermik in Talmitte und der Führungspulk schrumpfte weiter.  Kurz vor der Wende hatten sich ein 5 Piloten, darunter Yassen Savov und Lokalmatador Russ Odgen ein wenig abgesetzt. Allerdings funktionierten die ersten Berge Richtung Ziel trotz Sonne nicht so gut und wir, die nachfolgenden Piloten, konnten in einer Thermik in Talmitte noch Höhe tanken.

Diese verließ ich dann als erster, da die Führenden vor mir tief zu Kurbeln anfingen. Ich nahm dann noch kurz ihr steigen im Geradeausflug mit ein wenig Bremse mit und ging dann schnell in mit Yassen, Russ und Xevi Bonet in den Endanflug.

Die Ziellinie war ein 1km Radius um eine Bergspitze. 50 Meter vor dem Zielradius musste ich dann aus dem Gas gehen, da ich keine sichere Höhe mehr hatte und das Ziel in wenigen Metern Höhe nehmen musste. Xevi Bonet aus Spanien, der vorher noch mehr Höhe getankt hatte, konnte mich in den letzten Metern noch überholen und flog mit 4 Sekunden Vorsprung als erster vor mir ins Ziel.

Ungefähr eine halbe Stunde nachdem die ersten im Ziel gelandet sind, wurde dann der Task aufgrund von Überentwicklungen gestoppt.

Ich denke, die meisten Piloten sind sehr zufrieden mit dem ersten Tag. Es sind ca. 70 Piloten ins Ziel geflogen. Mal sehen wie die finalen Ergebnisse heute Abend aussehen. 

Grüße Martin

 

17:25

Der Tag wurde um ~16:30 Uhr gestoppt. Im Moment donnert es in Saint André. Hier die vorläufigen provisorischen Ergebnisse unserer Piloten. Martin Petz auf Rang 2, Ulrich Prinz Rang 5, Peter Jung auf Rang 13 und Andreas Malecki Rang 29. Es waren ungefähr 60 Piloten im Ziel als der Lauf gestoppt wurde.

Isabella Messenger bei den Damen auf Rang 2 im gleichen Landefeld wie Elisa Houdry. 

15:30 Uhr

Die Wolken werden höher und etwas dunkler hier in Saint André, wir hoffen dass der Lauf noch ein wenig weiter läuft.

Der Tag beginnt strahlen Blau und sehr zäh bei der ersten Thermik um 12 Uhr.

 

Bilder der Eröffnung und Einschreibung

Mittwoch, den 05.09.2012

… nachdem am frühen Morgen wegen schlechtem Wetter wieder gecancelt wurde, stand für uns fest, dass wir zumindest bei dichter Bewölkung einen kurzen Gleitflug machen wollen.
Als wir dann alle nach einem kurzen Flug unten am Landeplatz standen, riss die Bewölkung auf, die Sonne kam durch und wir packten schnell alles noch einmal zusammen und fuhren wieder hinauf. Nun ging es auch etwas thermisch und manche flogen eine kleine Runde. Es regnete zwar hier und da etwas, aber insgesamt war es dann doch noch ein schöner Tag geworden. Ist schon schade, die ersten drei Tage sind um und noch kein Task vorzuweisen. 
Vielleicht ja morgen.

Gruß Pepe

 

Dienstag, 04.09.2012

…ich hoffe, dass meine Prognose bald nicht mehr so passt, hi hi.
Heute fand schon wieder kein Lauf /Durchgang statt. Es passte wieder der Wind nicht und Regen kam später auch noch hinzu. Wir fuhren mit einigen wenigen nach Nizza, wo es deutlich wärmer war. Dort gab es den Sprung ins warme Nass und danach noch Muscheln im Café Turin. Bei der Rückfahrt hatte ich noch das Glück, dass ich dem Regen hinterher fuhr. Denn ich war mit dem Moped unterwegs.
Für morgen schaut es etwas besser aus mit dem Wetter.
Evtl. gibt es ja auch mal etwas vom Fliegen zu berichten.

Bis morgen Pepe

Der Tag wurde direkt nach dem Teamleaderbriefing abgesagt. Wir haben nur leichte Bewölkung , ...

Die Prognosen sind wiedereinmal sehr vielversprechend.

Grüße aus Saint André vom Team Germany

Montag, 03.09.2012

Erster Regentag,

mit dem ersten offiziellen Tag beginnt die Regenzeit und wird geschätzte 12 Tage anhalten. Meine Prognose mit vermuteten zwei Läufen hier im verregneten Frankreich wird hoffentlich nicht eintreffen, hi hi.
Na ja, so gab es erst einmal nach dem Frühstück einen weiteren Gerätecheck vom Kollegen Peter Jung.
Dann am Nachmittag gab es noch einen Besuch im Decatlon in Digne und einen Vorratskauf im Carrefour. Nun noch ein gemeinsames Kochen am Abend und Stoßgebete zum Wetterpropheten für eine baldige Wetterbesserung.
Viel mehr gibt es hier beim Regen auch nicht zu tun. Der Ort selber hat an Restaurants und Pubs nicht viel zu bieten und so spielen sich sämtliche Aktivitäten im Deutschen Haus ab.
Sollte es morgen noch schlecht sein, so wird ein Betriebsausflug nach Nizza gerade durchdiskutiert.

Bis morgen, Gruß Pepe

Der Tag wurde gerade nach dem Teamleaderbriefing abgesagt. Wir haben 100% Bewölkung mit hoher Regenwahrscheinlichkeit. Morgen soll sich das Wetter leicht bessern, und für Mittwoch sind die Prognosen sehr vielversprechend.

Grüße aus Saint André vom Team Germany

 

Sonntag, 02.09.2012

Bonjour

Heute begrüßte uns morgens die Sonne. Die Restfeuchte war schnell weggeheizt und so fanden sich alle Piloten und Teams am Startplatz ein, um das Gebiet etwas zu erkunden. Leider war es immer noch ziemlich windig und so beschränkten sich die Erkundungsflüge mehr oder weniger auf den Bereich um St. Andre. Es war ziemlich labil und kalt und die Steigwerte gut. Durch den Wind ganz nett sportlich. Die Luft war super klar und die Landschaft hier ist wirklich sehr schön. Am Landeplatz war dann super Stimmung, da alle schön geflogen.

Die Ausrüstung ist gecheckt und es kann losgehen. Jetzt muss nur noch das Wetter passen. In einer Stunde geht es zum „mandatory saftey briefing“ und im Anschluss gibt es die Eröffnungszeremonie. Morgen sollte es dann den 1. Task geben sofern das Wetter passt.

Salut,

Daniel

Samstag, 01.09.2012

Hallo,
nach einer 18 stündigen Anreise am Freitag… gähn bin immer noch müde, fand heute Morgen erst einmal ein nettes gemütliches Frühstück mit dem Team statt. Birgit unsere gute Seele und Helferin hatte gestern schon toll eingekauft und es mangelte an nichts.
Danach ging es direkt zur Registrierung ins Headquarter, da früh die beste Chance auf die kürzeste Schlange war oder ist. Es ging alles auch sehr flott, weil nur die Italiener vor uns standen. So konnten wir auch noch einen kurzen schnellen Flug und Gerätecheck vom nahe gelegenen Startplatz machen. Aber wirklich nur kurz, da schon wieder das nächste Regenband mit eingelagertem Gewitter vor der Tür stand. Ich landete dann vor unserem Haus, wobei mich der „nette“ Nachbar auch schon mit Holzlatte und langem Messer auf der Wiese empfing. Nur meinem netten Lächeln habe ich es zu verdanken, dass alle Leinen nicht durchtrennt wurden und die Holzlatte nicht auf mich niederprasselte.
Nette freundliche Nachbarn haben wir hier… hi hi.
Ich denke, dass dieser Mensch, hier so seine Erfahrungen in den letzten 30 Paraglider-jahren in Saint Andre mit-erlebt hatte. Na da müssen wir aufpassen, dass nur noch gute Begegnungen mit ihm stattfinden.
Wir haben hier ein schön zentral gelegenes Haus, mit „riesigem naturbeheiztem 3,85 qm Pool“, bei dem evtl. gerade die Natur mit dem beheizen Probleme bereitet, ha ha.
Ich denke, dass wird aber noch werden.
Bis später, Gruß Pepe

 

GLEITSCHIRM EUROPAMEISTERSCHAFT 2012

Zehn deutsche Piloten bei der EM

St. André / Frankreich (DHV) – Mit einer Rekordbeteiligung geht die deutsche Gleitschirmnationalmannschaft bei der Europameisterschaft in St. André vom 02. bis zum 15. September 2012 an den Start. Teamchef Harry Buntz beruft acht Piloten und zwei Pilotinnen ins EM-Aufgebot nach Frankreich. Das deutsche Team zählt dank der starken Leistungen in dieser Saison zu den Titelfavoriten.

Harry Buntz (Garmisch, Bayern) schöpft aus dem Vollen: Mit dem größten deutschen Kader, der jemals bei einer EM an den Start ging, möchte der Teamchef die langersehnte Medaille in der Nationenwertung holen. Eine berechtigte Hoffnung, da die deutschen Piloten in dieser Saison bereits eine Weltklasse Leistung zeigten. Allen voran Andreas Malecki aus Münster (NRW), der im World Ranking über mehrere Monate auf Platz eins gelistet war. „Andreas ist eine feste Größe für das Team und in der Einzelwertung ein klarer Titelaspirant. Das hat er die letzten Jahre eindrucksvoll gezeigt, deshalb geht er für die EM hochmotiviert an den Start“, sagt Buntz.
Der große deutsche Kader wird von weiteren World Cup Routiniers ergänzt. Ulli Prinz (Stuttgart, BaWü), Marc Wensauer (Sauerlach, Bayern) und Torsten Siegel (Tettnang, BaWü) fliegen seit Jahren bei internationalen Wettkämpfen in der Spitze mit. „Bei der EM wird es wichtig sein, über zwei Wochen eine konstante Leistung zu zeigen und sich möglichst wenig Fehler zu erlauben. Ulli, Marc und Torsten sind World Cup Profis, die sehr beständig fliegen und vor allem in anspruchsvollen Situationen ihre Erfahrung ausspielen können“, erklärte Buntz die Berufung. Daher setzt der Teamchef auch auf Peter Jung (Bann, Rheinland Pfalz), der als erfahrener nationaler Pilot gilt und bereits zweimal für die Nationalmannschaft an den Start ging.

Fünf neue Piloten in der Nationalmannschaft
Neben den langjährigen World Cup Piloten vertraut Buntz auf einen weiteren Flugprofi. Daniel Tyrkas (Seefeld, Bayern), mehrfacher Gewinner der deutschen Streckenflugmeisterschaft, wird als weiterer Pilot für das Team punkten. Bereits in seiner zweiten Wettkampfsaison wurde er für die Nationalmannschaft nominiert. Dementsprechend ist Tyrkas hoch motiviert: „Ich freue mich sehr, dass ich bei der EM mitfliegen kann. Ich möchte mit einem tollen Team eine gute Zeit verbringen. Idealerweise springt auch noch ein Podiumsplatz dabei heraus“, sagte Tyrkas nach seiner Nominierung.
Neu im deutschen Team sind auch Thomas Ide (Halblech-Berghof, Bayern) und Martin Petz (Halblech, Bayern). Ide und Petz haben zuletzt durch sehr gute Ergebnisse im World Cup auf sich aufmerksam gemacht. Thomas Ide hat das Fluggebiet bereits im vergangenen September kennengelernt: „Das Fliegen dort hat mir sehr viel Spaß gemacht und das Gebiet liegt mir. Darum freut es mich besonders, dass ich bei dieser EM dabei sein kann.“ Martin Petz ist mit 26 Jahren der jüngste deutsche Pilot. „Von meinem ersten Nationalmannschaftseinsatz erwarte ich mir viel Spaß und dass ich viel Neues von den alten Hasen lernen kann. Mein Ziel ist es, zum Erfolg des Teams beizutragen und eine gute konstante Leistung über zwei Wochen zu erbringen“, erklärte Petz.

Yvonne Dathe und Isabelle Messenger starten bei den Frauen
Mit Yvonne Dathe (Halblech-Berghof, Bayern) und Isabelle Messenger (München, Bayern) nominiert Teamchef Buntz zwei Damen für die Nationalmannschaft. „Lange Zeit hatten wir nur eine Dame im Team, da bei den Frauen das Interesse an Gleitschirmwettkämpfen nicht so hoch ist wie bei den Männern. Yvonne und Isabelle fliegen jetzt schon länger internationale Wettbewerbe und World Cups, so dass beide alle Voraussetzungen haben, bei der Europameisterschaft gut abzuschneiden“, freut sich Buntz über die weibliche Verstärkung. Yvonne Dathe gibt sich ebenfalls sehr optimistisch: „Aller guten Dinge sind drei, so heißt es. Somit stehen die Chancen gut, dass es bei meinem dritten Nationalmannschaftseinsatz mehr als zwei Durchgänge zum Fliegen gibt und das deutsche Team am Ende auf dem Treppchen steht.“

Das Ziel: ein Podiumsplatz
Rechtzeitig vor der EM zeigt sich das deutsche Team bei den World Cups in Topform. In Mazedonien flogen die Deutschen seit langer Zeit wieder auf Platz eins und erzielten in den fünf Durchgängen Topplatzierungen. Die Erwartungen sind daher hoch: Nach einer längeren Durststrecke möchte Buntz mit dem Team den langersehnten Podiumsplatz bei einer EM erreichen. " Das deutsche Team war bei FAI-Wettbewerben schon immer sehr stark und konnte in der Vergangenheit einige Vize-Titel erfliegen. Die letzten Europa- und Weltmeisterschaften sind leider nicht wie erwartet verlaufen. Oft hat einfach nur das notwendige Quäntchen Glück gefehlt, aber diesmal haben wir ein sehr großes Team mit viel Erfahrung, das auf alle Fälle einen Podiumsplatz fest im Auge hat“, sagte Buntz, der bei der Siegesfeier am liebsten ganz oben auf dem Treppchen stehen möchte.

Die EM und das Fluggebiet im Überblick
Die zwölfte Gleitschirm-Europameisterschaft findet vom 02. bis zum 15. September 2012 in St. André/Frankreich statt. 140 Teilnehmer aus 28 Nationen kämpfen zwei Wochen lang um den Europameistertitel in der Einzel- (Damen und Herren) und Teamwertung.
St. André ist ein kleines Dorf mit 900 Einwohnern in der Haute Provence. Es liegt im äußersten Norden des Castillon-Sees und ist seit den 80er Jahren ein bekanntes Fluggebiet. Dank der guten meteorologischen Verhältnisse ist es ein perfekter Ausgangsort für weite Streckenflüge, die durch niedrige Reliefs und große Basishöhen begünstigt werden. Zahlreiche Weltrekorde hatten ihren Ausgangspunkt in St. André, so dass bei der Europameisterschaft, gute Wetterbedingungen vorausgesetzt, auch sehr weite Flüge in der Haute Provence geflogen werden.

Die Europameisterschaft im Internet und "Live Tracking"
Ab Sonntag, den 02.09.2012, wird das deutsche Team täglich über die Europameisterschaft auf www.dhv.de berichten. Dort gibt es neben aktuellen Informationen rund um das Team auch Ergebnisse, Analysen, Bilder, Videos und weitere Links. Zudem wird bei der diesjährigen Gleitschirm-Europameisterschaft das Livetracking wieder eingesetzt. Alle Piloten sind mit den sogenannten "Trackern" ausgestattet, die die aktuelle Position übertragen. Dadurch kann jedes Rennen live im Internet angeschaut und die Flugrouten der Piloten beobachtet werden.


EM Aufgebot
Piloten:
Andreas Malecki (Münster, NRW - Alter: 51 / Nationalmannschaftseinsätze: 10)
Ulrich Prinz (Stuttgart, BaWü - Alter: 40 / Nationalmannschaftseinsätze: 3)
Marc Wensauer (Sauerlach, Bayern - Alter: 34 / Nationalmannschaftseinsätze: -)
Torsten Siegel (Tettnang, BaWü - Alter: 43 / Nationalmannschaftseinsätze: 13)
Daniel Tyrkas (Seefeld, Bayern- Alter 37 / Nationalmannschaftseinsätze:0)
Thomas Ide (Halblech-Berghof, Bayern - Alter 46 / Nationalmannschaftseinsätze: -)
Martin Petz (Halblech, Bayern - Alter 26 / Nationalmannschaftseinsätze: -)
Peter Jung (Bann, Rheinland Pfalz – Alter 46 / Nationalmannschaftseinsätze: 2)

Isabelle Messenger (München, Bayern – Alter: 34)
Yvonne Dathe (Halblech-Berghof, Bayern - Alter: 35, Nationalmannschaftseinsätze: 2)

Nationalmannschaftstrainer:
Harry Buntz (Garmisch-Partenkirchen, Bayern - Alter: 47)