X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Superfinal in Denizli / Türkei 21.9.-2.10.2010

Superfinal Damenwertung:v. l. 4. Renáta Kuhnová, 2.Seiko Fukuoka Naville, 1. Petra Slivova aus Tschechien, 3.Elisa Houdry, 5.Marina Olexina
Superfinal Herrenwertung: 2.Jurij Vidic aus Slovenien,1.Yann Martail aus Frankreich, Landsmann Jean Marc Caron 3.
Nationenwertung: 2.Italien, 1. Frankreich, 3.Schweiz
Teamwertung: 2.ABAC Team, 1.Schweizer Spälti Team, 2.Inglorious Bastards
2.Seiko Fukuoka Naville, 1. Petra Slivova aus Tschechien, 3.Elisa Houdry Frankreich
2.Jurij Vidic aus Slovenien,1.Yann Martail aus Frankreich,Landsmann Jean Marc Caron 3.
Petra Slivova
Seiko Fukuoka Naville
Taskboard 7
Task 6
Am Startplatz, Rafal L., Nicky M., Pepe, Russel O.
Andreas Malecki
Pepe´s Schirm
Ulli Prinz
Ulli Prinz
Torsten Siegel
Torsten Siegel
Richard Gallon
Konrad Görg
Filmer Philippe Broers
Ulli Prinz, Wasserfüllplatz der Piloten an der Moschee
Handtuchweberei
Denizli
Konrad Görg
Regula Strasser
Andreas Malecki
Aljaz Valic
Zuschauer
Torsten Siegel
Advance
Aircross U5
Gin und Ogisawa
Starthilfe
Sigi Schusteritsch
FAI-Arbeitsgruppe OCTWG mit Herstellern, Konstrukteuren, Testpiloten, Wettbewerbsorganisatoren
landschaftlich schöne Auffahrt
im 5 Sterne Bus
v.l.Philippe Broers, Andreas Malecki, Isabella Reibling
Torsten Siegel
Geschliffene Wolken
Relaxen im Rathausgarten
Bild von Martin Scheel, beim Thermikkreisen
Bild von Martin Scheel, Torsten über den Sinterterassen
Task 5
Gin guckt unhappy, nachdem Konroo ihm erzählt hat, dass die PMA bei der nächsten CIVL-Tagung Seriengeräte empfehlen will :-(
Rollender Klimawandel
Task 3
Das Französische Team glänzt jeden Tag mit Top-Vorbereitung
Task 2

News of the Day

Nach 7 Tasks in der Türkei stehen die Ergebnisse fest:

Bei den Herren gewinnt Yann Martail aus Frankreich auf Ozone R10.2 vor seinem Gleitschirmkollegen Jurij Vidic aus Slovenien, 3. wird der Franzose Jean Marc Caron auf Niviuk Ice Peak 4. Beste Deutsche sind Andreas Malecki auf Rang 11, Ulrich Prinz wird 24. und Torsten Siegel rutscht am letzten Tag auf Rang 31.


Die Damenwertung gewinnt Petra Slivova aus Tschechien auf Ihrem Niviuc Ice Peak, ce Peak, vor der Franko-Japanerin Seiko Fukuoka Naville auf ihrem Ozone R10, die aktuelle Weltmeisterin Elisa Houdry wird 3.

Die Nationenwertung gewinnt Frankreich vor Italien und der Schweiz.

In der Teamwertung wird Torsten Siegel 2., punktgleich mit seinen Österreichischen Flugkollegen wie das ABAC Team, Sieger wird das Schweizer Spälti Team.

Wir gratulieren allen Gewinnern!

Samstag, den 02.10.2010
Letzter Tag.
Wir fuhren an den Startplatz und mit uns kam die hohe Schichtbewölkung. Eigentlich dachten nur wenige an eine fliegbare Aufgabe, aber meistens kommt es ja anders.
Es wurde trotz wenig Sonne ein 39 km Task ausgeschrieben und mit Einzelzeitnahme ohne Leadingpoints gestartet!? Man wollte das Rennen fair gestalten und das Starten entschärfen. Aber das man dadurch die ersten Piloten bestraft die die Aufgabe zuallererst angehen kam denen nicht in den Sinn. Trotz allem war es aber genau die erste Gruppe bei denen alles super passte und das Rennen so durch lief. Charles Cazaux schaffte in dieser Gruppe eine traumhafte Zeit mit exakt einer Stunde. Viele der ersten flogen unter 70 min und die nachfolgenden konnten diese Zeit nicht mehr erreichen. Alijas Valic flog mit 1 std. 17 min ins Mittelfeld und wird sehr wahrscheinlich vom Podium verbannt werden. Ich erreichte mit 1 std. 15 min den 25 Platz und hoffe meinen Gesamt elften nicht zu verlieren. Ich war schneller als 3 – 4 vor mir liegende Piloten und weiß nicht wirklich ob einer von hinten sich vorbei schieben konnte. Na ja wir werden es später in der Liste sehen. Ulli erreichte ca. 2 min nach mir das Ziel und wird sich evtl noch verbessern. Torsten leider gar 8 min. dahinter und wird wohl damit noch etwas an Boden verlieren. Schade das die Organisation gezwungen war, ein Speedrun am letzten Tag ausschreiben zu müssen. Denn dieses würfelt meist dann doch die Liste etwas durcheinander. Aber ein Race wäre auch gerade wegen der etwas schlechteren Startbedingungen nicht möglich gewesen.
Insgesamt aber mit 7 gültigen Durchgängen eine gelungene Veranstaltung. Der Neue Weltmeister im World Cup wird sehr wahrscheinlich Yann Martal heißen, kommt aus Frankreich und flog einen Ozone R10. Er flog den gesamten Wettkampf sehr ausgeglichen und erlaubte sich keinen großen Ausrutscher nach unten.
Glückwunsch!

Die Saison ist mit dem Superfinale zu Ende und der nächste große Wettkampf ist dann mitte Januar in Kolumbien der World Cup Auftakt 2011.

Bis dahin Gruß von allen Deutschen.

Pepe

Freitag, 01.10.2010

Nach den 2 Ruhetagen sollten wir eigentlich ganz erholt sein, doch Torsten, Konroo und ich schleppen uns nun schon seit einer Woche mit verschiedenen Infekten über die Runden. Dennoch freuten wir uns über den Wolkenlos sonnigen Himmel und auf die zu erwartende Aufgabe: Es gab noch viel aufzuholen!
Wie jeden Morgen erzählte uns der Metereologe etwas von 5Kn Wind, während man einzelne Wölkchen über dem Startplatz deutlich schneller vorbeiziehen sah: Die Tasksetter verlassen sich leider jeden Tag auf diesen Metereologen, anstatt auf die viel akkurateren Reports von XC-Skies, dass hier einige Piloten haben.  Und so kommt es, wie von vielen vorrausgesagt: Eine 70Km Aufgabe wird ausgeschrieben, doch in der grossen Sinkzone zwischen den beiden Bergketten müssen wir alle gegen den Wind zu einem Turnpoint schleichen.
Doch wenn man versucht einen der schwachen Bärte auszukurbeln, versetzt einen der Wind dermassen, dass man im Endergebnis nicht wirklich vorwärts kommt.   Ein Gruppe von Nachzügler-Piloten sieht das Desaster und macht nochmal besonders viel Höhe bevor sie in den Kessel fliegen. Einer von ihnen, Jacques Fournier schafft es bis zum Wegpunkt und von dort mit Rückenwind ins Ziel.

Der grosse Rest der Piloten steht irgendwo um die 40Km.
Hoffen wir, dass Morgen nochmal ein vernünftiger Task kommt!

Happy Landings, Ulli

update 20 Uhr:

Heute wurde ein ~70 Kilometer lange Aufgabe ausgeschrieben. Der Anfang ging mit nicht sehr viel Höhe über Hochplateau gegen den Wind. Jaques Fournier war alleine im Goal und gewann den Lauf. Die meisten Piloten kamen 40 Kilometer weit, wir sind gespannt auf die News von Ulli der als bester Deutscher uns noch berichtet.

update 9 Uhr.

Ein sonniger wolkenloser Himmel in Pamukkale. Nach den kurzen Regenschauern von gestern ist die Luft schön klar. Wir fahren auf den Startplatz und berichten später weiter.

Grüße Harry

Donnerstag, 30.09.2010

update 20 Uhr:

Die Organisation bot heute eine Besichtung einer großen Handtuchfabrik in Denizli an. Die Stadt ist bekannt für ihre Textilproduktionen, nach angaben der Denizli Exporter´s Association, schon mehr als 7000 Jahren. Einige Piloten interessierten sich für den Rundgang in der Fabrik und konnten dann die Stadt besichtigen. Die Wetteraussichten sind zuversichtlich, denn heute abend war es noch möglich über Pamukkale zu kreisen.


Das Wetter sieht nicht gleitschirmfreundlich aus, die Wolken ziehen schnell über das Land. Soeben erreicht uns die Nachricht, dass wir uns ohne Schirm zum Briefing treffen. Wir hoffen auf die besseren Vorhersagen die nächsten Tage, damit die Resultate noch nicht endgültig sind.
Die Wahl der Piloten bei der gestrigen Mitgliederversammlung des Paragliding World Cup haben das Superfinal-Konzept bestätigt. Die nächsten 3 Jahre soll dieses Konzept weiter verfolgt werden. Zur finalen Abstimmung standen das Tour Konzept das mit ~60 Stimmen dem Superfinal Konzept  mit ~160 Stimmen klar unterlag. Es wird 5 Weltcup Veranstaltungen zur  Qualifikation geben um dann im nächsten Jahr das Superfinale im Januar 2012 im mexikanischen Valle de Bravo abzuhalten.

Mittwoch, 29.09.2010

Update 13 Uhr: Der Wind soll ab 14 Uhr sehr stark werden und so haben die Piloten Zeit bis zur PWC-Sitzung heute Abend die Türkei zu genießen.

Wir sitzen hier im OCTWG Meeting und gehen anschließend zum PWC-Comittee Meeting, wo ab 20:30 Uhr die General Assembly Sitzung stattfindet. Time to meet, on a non flying day;-))).

Update 9 Uhr: Die Vorhersagen gestern Abend waren mehr Wind. Wir gehen zum Briefing und sind gespannt ob es klappt heute zu fliegen.

 

Dienstag, 28.09.2010

Heute sind wir an einem anderen Startplatz gestartet, der erst dieses Jahr
frisch angelegt wurde. Leider standen wir nach dem Take-Off im teilweise
30+ Wind. Logischerweise wurde bald gecancelled.
Der Ort Büyükkonak, zu dem dieser Startplatz gehört, hat uns danach alle eingeladen zum Relaxen in einem grünen Garten und Abendessen: äusserst Gastfreundlich

Gestern Abend kam auch Harry Buntz endlich an: Er nimmt an FAI-Arbeitsgruppe
und PWC Meetings teil und hilft auch uns Piloten zwischendurch am TakeOff.
Vor allem freut mich, dass er sich nun auch wieder etwasum die Bilder und Berichte kümmert, denn die sind ganz schön anstrengend zu
schreiben, wenn man um 21 Uhr mit dem Bus nach Hause kommt, dann das GPS
ausliest, duscht, zu Abend essen geht, Geschäftsmails beantwortet und dann
eben noch den Tagesbericht schreibt...

Von nun ab also mehr von Harry! ;-)
Cheers, Ulli

Der Tag ging wie gewohnt um 8:30 Uhr am Treffpunkt an den
Sintaterrassen los. Die türkische Pünktlichkeit ließ uns dann aber
mit den eintreffenden Busfahrern auch um 9 Uhr 15 losziehen. Die Reise ging auf ein wunderschönes Hochplateau in Büyükkonak, knapp 80 Kilometer entfernt. Nach zweieinhalb Stunden stiegen wir aus den Bussen und betraten einen neu angelegten Startplatz. Der Wind war leicht, ab und zu kam
eine Ablösung den Hang herauf. Die Aufgabe sollte 75 Kilometer
betragen und ab 14 Uhr gestartet werden. Nur wurde der Wind am
Start stärker. In der Entfernung sah man die vormals vereinzelten
noch schönen Cummulis sich als abgeschliffene Gebilde zu
verformen. In der Höhe meldete der ein oder andere Pilot über
sehr geringe Vorwärtsgeschwindigkeit (über Grund). Somit wurde der Task wegen zu hoher Windgeschwindigkeit früh gecanceled. Ein Pilotenessen, das vor Ort am Abend stattfinden sollte, wurde etwas vorgezogen und der Tag ging
im schön angelegten Bürgermeistergarten zur Neige. Die Rückreise ging mit
gefülltem Magen (gefühlt) schneller, aber es war trotz des kurzen
Fluges ein langer Tag.
Die FAI-Arbeitsgruppe OCTWG konnte vor dem gemeinschaftlichen Essen das Happening verlassen, um an dem Entwurf für die FAI weiterzuarbeiten.;-)))
Viele Grüße
Harry

Montag, der 27.09.2010

Nach dem Ruhetag Gestern waren wir alle gespannt was das Wetter uns Heute bescheren würde. Es hiess, dass am oberen Start zuviel Wind und aus der falschen Richtung sei, also wurden wir alle an den unteren Startplatz gekarrt.
Eine Aufgabe entlang der Kante des unteren Plateaus wurde ausgeschrieben und dann im Laufe einer Stunde etliche Male wieder geändert, bis Pepe schliesslich vorschlug, doch einfach wieder den one-way task gen NordOst zu fliegen. Dem Task-Kommitee gefiel die Idee und es ging los:
Im Unterschied zum letzten Mal war es diesmal ein Elapsed Time rennen, und man musste ja auch vom unteren zum Oberen Startplatz kommen, der als Waypoint gewählt wurde. Viele Piloten pokerten, wann der beste Moment zum Losfliegen sei.Wie oft, tendierten die besseren Piloten zu einem mittleren  bis späten Startzeitpunkt, weil man dann am besten Aufholjagd spielen kann.Doch eine herannahende grosse Abschattung machte der Warterei bald ein Ende: Wer noch weg wollte musste nun schnell handeln.Ich machte ich auf den Weg und traf bald danach Torsten. Wenn man mal den Spung aufs Hochplateau geschafft hatte, ging es recht leicht weiter zum oberen Startplatz. von dort die Ridge entlang war auch keine Frage, doch dann fing das Pokerspiel an: Grosse Abschattungen im Flachland brachten viele Piloten auf den Boden, während andere (besonders die Frühflieger) einen Bart hier oder dort erwischten. Ich hatte auch einmal Glück und konnte nochmal weit aufdrehen, doch dann ging es im Geradeausflug  bis auf den Boden ohne weiteren Pieps :-( Immerhin kam ich bis 6km vors Ziel: Platz 19. 4 Piloten hatten mehr Glück und kamen bis ins Ziel . Leider schnappten sie dabei praktisch alle lohnenden Punkte weg, so dass dieser Task für die allermeisten Piloten ein Streichergebnis ist, so auch für mich :-(
Torsten & Richard landeten auf halben Weg, Pepe und Konroo hatten wohl schon ganz am Anfang Pech. Ihr Glück im Unglück: Es machte nichts aus, da fast alle den Streicher kassierten.

Morgen soll ein Ausflug stattfinden und wir werden an einem ganz anderen Startplatz starten, ca 70Km entfernt.

Happy Landings!
Ulli

Sonntag, der 26.09.2010

Sonntag ist Ruhetag - hier nur zufällig so, weil das Wetter heute eher garstig war (graue Schichtwolken und Wind)  und Morgen anscheinend wieder besser wird. Also haben wir den Ruhetag vorgezogen. Falls das Wetter von nun an gut bleiben sollte kämen nun noch 6 Tasks am Stück...
Die Zeit haben die Piloten Heute mit Schirmtrimmen, dem Besuch der Sinterterassen oder dem Auskurieren ihrer Krankheiten (Gute Besserung Torsten & Konroo) verbracht.
Morgen dann hoffentlich wieder spannendere News!
Ulli

 

Samstag, den 25.09.2010

Vierter Tag.

Heute Morgen hatten wir doch tatsächlich wieder die Sonne, die uns weckte. ;-)
Man gewöhnt sich langsam an die Wärme, aber man vermisst auch etwas die grüne Landschaft daheim. Hier ist alles trocken, staubig und grün ist nur die Wiese am Pool.
Das Lunchpaket besteht nach mehreren Beschwerden mittlerweile aus einer warmen Mahlzeit mit frisch Gegrilltem. Doch leider verzögerte dies den Start und die Zeit ging uns heute aus.
Eine 107 km Aufgabe wurde sehr optimistisch ausgeschrieben und um 14.30 Uhr gestartet, leider mit einem Gegenwindschenkel von 44 km. Und das bei einer Windvorhersage mit 15 Knoten. Na, das konnte ja nicht gut gehen! So brauchten wir denn auch fast 3 ½ Std. für 60 km und wieder war zum Schluss fast das ganze Feld zusammen.
Alex Hofer gewann das Rennen und alle anderen waren knapp dahinter. Von den Deutschen kam ich auf Platz 12, Torsten Pl. 30 und Ulli und Konny waren dicht dahinter.
Zu den Geräten muss ich sagen, dass es noch nie so ausgeglichen war wie jetzt. Der Swing, Gin oder Niviuk haben komplett aufgeschlossen und selbst die kleineren Firmen wie Konny mit seinem U 5 haben ein konkurrenzfähiges Material. Schön mit anzusehen, dass nicht nur spezielle Prototypen vorne sind. Endlich mal ein richtiger Pilotenwettbewerb.
Morgen gibt es erst einmal einen Tag Flug-Pause und da kann der Torsten seinen Infekt, den er sich eingefangen hat in Ruhe auskurieren.

Also bis später, Gruß Pepe

Freitag, der 24. September 2010
Auch Heute war wieder viel Wind am Startplatz: Soviel, dass die Winddummies ihrem Namen alle Ehre machten und nur dumm im Wind hingen: Mit den Serienschirmen ging es nicht viel vorwärts.  So wurde erstmal gewartet, dann die Aufgabe gestellt, weiter gewartet, Aufgabe geändert, weiter gewartet und noch länger gewartet. Schliesslich liess der Wind wieder nach, und wir wurden geschwind rausgeschickt: Start des Rennens war erst um 16 Uhr!
Der Task ging Heute mit dem Wind die Ridge entlang, einen Abstecher auf das Hochplateau, dann raus in Flache und weiter gen Norden zum Ziel: 63km.
Es bildeten sich in der Mitte des Rennens 3 Gruppen heraus: Die erste "Gruppe" bestand nur aus Konroo alleine, der später für seine Führungsarbeit 120Leading Points absahnte. Die 2. in der ich war, kam knapp danach. Danach mit gutem Abstand und viel mehr Höhe die 3. Gruppe, die sich bequem immer die Beste Linie aussuchen konnte, da sie uns vorne im Vergleich zuschauen konnten. Leider war ich der unterste in meiner Gruppe, und als es am Schluss nur noch um den Endanflug zum Ziel ging, und meine FlugRechner 350m zuwenig anzeigten, wusste ich: Ich muss etwas drastisch anders machen, sonst streifen die mich kurz vor dem Ziel am Boden ab.  Ein Stück zurück hatte ich ein Stoppelfeld abbrennen sehen und traf die schwere Entscheidung gegen Wind und die Piloten, die mir entgegen kamen zu fliegen. Doch dieser Umweg zahlte sich voll aus: im rauchgeschwängerten 2m Bart näherte sich der Endanflugrechner der Null-Marke.
Ich verliess den Bart als unterster des 3. Pulks und überflog mit ihnen Pulks 1&2 die in sehr schwachem Steigen kurbelten um die nötige Höhe für die letzten 5 km zu sammeln. Nun flogen praktisch alle gemeinsam Richtung Ziel, wobei es immer noch knapp war: Wie Gestern standen einige gute Piloten kurz.
Hier sah man auch wieder die Top Piloten-Qualität wie an den letzten Tagen: in der ersten Minute kamen 25 Piloten über die Goal-Linie.
Ich kam durch die Leading Points auf Platz 10, Torsten kam nur 5sec nach mir Über die Ziellinie und kam durch die LP auf Platz 29.

Auch im Gesamtergebnis tat sich Heute richtig viel: Durch das erste Streichergebnis konnten einige einen Fehler ausbügeln, und so stehe ich nun auf Platz 7, mit nur 7 (von 2000) Punkten Abstand zum 3. Platz. Auch hinter mir ist alles dicht gedrängt: Es ist also noch wirklich alles offen!

Beste Grüsse,
Ulli

Donnerstag, den 23. September 2010
Heute bei der Auffahrt war die meistgehörte Frage: "Was sind das für Wolken? Hat jemand schon mal sowas gesehen?"
Die Kombination aus aufsteigender feuchter Luft mit offensichtlich sehr hohen windgeschwindigkeiten aus verschiedenen Richtungen weiter oben bauten wilde Gebilde, die dann sogleich abgeschliffen und umgeformt wurden. Darum packte anfangs auch kein Pilot seinen Schirm aus. Erst als der MeteoMann uns immer wieder versicherte, dass in den für unsere Fliegerei relevanten Schichten der Wind maximal 20Kn hätte, und am Boden alles ruhig bleiben würde fingen Einzelne zögerlich mit dem Vorbereiten an. Es meldete sich dann sogar ein mutiger Winddummy und obwohl es beim Start rund um mich nur "Inshallah" murmelte flog er recht vernünftig herum. Die Brise am Startplatz lies dann auch pünktlich zur Fensteröffnung nach, und meine Skepsis legte sich. Ich startete wieder recht früh - Gestern und letztes Jahr hatte etliche Male der Wind am Start gedreht und ein paar Spätstarter erwischt. Heute war Konroo der Unglückliche: er kam erst kurz vor Window Open raus.
Wie auf der Karte zu sehen ging es erst gegen den Wind Richtung Osten, einen Startzylinder streifend über ein welliges Hochplateau. Es war interessant zu sehen, mit welchem  Höhenunterschied die Piloten ankamen: Guckte ich vor, war alles tiiief unter mir, beim Blick zurück flog alles Himmelhoch über mir. Doch die nächste 5+m/s Thermik glättete das Feld wieder ziemlich aus. Nun ging es wieder zurück zum Start, wobei sich der Rechtsschlenker an die Ridge gut auszahlte: Die Piloten auf der direkten Linie kamen ca auf Starthöhe an, währen wir mit gutem Höhenvorsprung in die Bärte dort einsteigen konnte. Hier war das Rennen auch quasi schon entschieden: auf den 30Km bis zur Landung piepste das Vario praktisch garnicht mehr. Durch den Wind, der oben aus Ost
und am Boden aus West kam, legten wir diese 30km in 30Minuten Zickzackflug zurück: Ein beeindruckendes Erlebnis! Da mein Rechner die ganze Gleitstrecke über nur +/- 50m über Ziel anzeigte, flog ich leider etwas zurückhaltend: Ich wollte mir nach meiner Gestrigen Platzierung Heute keinen Patzer mehr erlauben. Luc Armant flog mutiger von mir weg und gewann mit einer Minute Vorsprung vor mir. Ich bin in den Top10, hinter mir kam das Feld sehr dicht rein: Pepe & Torsten waren auch darin. Richard Gallon zeigte mit einigen Anderen, die ein wenig zu kurz kamen, dass meine Vorsicht nicht ganz unberechtigt war.   
PS: Die Landung erfolge übrigens bei fast Nullwind: Es ist schon toll, was die Meteo-Leute Heute alles vorraussehen können!

Grüße Ulli 

Zweiter Tag.

Bei der heutigen Auffahrt zum Startplatz gab es die ganz wilden Geschichten vom gestrigen Start und die dazugehörigen Missgeschicke, hi hi.

Z.B. wie Craig Morgan beim Startlauf stolperte, sich überschlug und dabei im hohen Bogen seine Beinprothese in die Luft schleuderte und einige andere dachten, ein Pilot hätte tatsächlich beim Start ein gesundes Bein verloren. ;-)
So wurde schon im Bus herzlich gelacht und der lauteste der lachte war Craig selbst.

Oben hatten wir dann einen heftigen Wind aus Ost und über einen Start machte sich überhaupt keiner seine Gedanken. Doch pünktlich um 13.30 Uhr drehte der Wind passend und ließ stark nach so dass wir eine 60 km Aufgabe fliegen konnten. Basis auf 3800 m und Steigwerte von 8 m/s waren heute bei vielen am Tacho abzulesen. So wurde der Task auch extrem schnell abgeritten und der Gewinner, Luc Armant hatte mit 1 std. 14 min eine recht hohe Schnittgeschwindigkeit. Uli Prinz hatte einen phantastischen Lauf, er flog ständig vorne mit und erreichte das Ziel unter den Top 10. Ich hatte knapp 3 min Rückstand auf Luc und erreichte mit der ersten großen Gruppe ca. 30 Piloten das Goal. Wir landeten dann wie jeden Tag nicht an der Ziellinie sondern direkt neben dem Hotel und sprangen in den hauseigenen Pool.

Insgesamt 88 Piloten schafften die schnelle und für das Wetter zu einfache Aufgabe extrem schnell. So langsam dürften die nächsten Tasks aber auch etwas anspruchsvoller werden. ;-)

Nach zwei Tasks belege ich derzeit den 22. Platz Overall.

Ciao Pepe

Mittwoch, den 22. September 2010

mit 2 Punkten Vorsprung müsste heute eigentlich Richard in die Tasten hauen, aber unser ehemaliger World Cup Sieger ist ohne Laptop unterwegs und wollte den Text auch lieber auf Französisch schreiben. Daher springe ich kurzfristig für ihn ein.
So richtig am Schnürchen, wie ich es vor 2 Tagen prophezeit habe, läuft es auch noch nicht. Gestern kamen drei Startplatzwechsel im Training mit anschließender Abfahrt und erneutem Versagen des Transportvehikels hinzu und heute warteten Österreicher, Schweizer und Deutsche gemeinsam pünktlich um 8:45 auf den 8:50 Bus, der dann mit reichlich Verspätung die ganze deutschsprachige Gemeinschaft auf den Startplatz fuhr. Die Ankunft der pünktlichsten und korrektesten Nationen der Welt änderte aber auch nichts an der nonchalanten Einstellung der gesamten Organisation, die gedanklich wohl schon beim Abendtee war. Die Zeit mit sehr guten Startbedingungen verstrich und als Vorflieger bot sich lediglich Martine Scheel an, der die Zeit zum Fotografieren nutze. Als um 13:30 das Fenster geöffnet wurde, war der Wind schon am drehen und ich nach fünf Minuten draußen. Zum Glück, denn am Start spielten sich wohl mit fortschreitender Zeit, Rückenwind und ersten Dustdevils recht spektakuläre Szenen ab. Ohne Starthelfer und ziemlich steinigen Boden waren die Jungs nicht zu beneiden, wobei es in der Luft auch nicht wirklich gemütlich war. Zerrissene, ziemlich bockige Thermik und Piloten, die schon 30 Minuten vor Race beginn unentspannt dem besten Steigen hinterherjagten, um im Turbofinale immer ganz vorne zu sein.

Normalerweise entspannt sich die Situation nach dem Start, aber da gab es noch die "thermal of pain", wie sie Michael Sigel passend in seinem Bericht nannte. "Extrem stark, extrem turbulent, extrem eng und alle Piloten auf einem Haufen." Die Stelle war wirklich zum Abgewöhnen und erst danach wurde es 'ne ganze Ecke angenehmer. Ein Pulk jagte wie gewohnt vorweg, um sich nach halber Strecke fast geschlossen zu versenken. Darunter viele namhafte Burschen wie Luc, Russel, Yassen, Jimmy, Housi uvm.

Unsere Gruppe mit gefühlten 40 R10 und 20 Boomerangs um mich rum (es ist kaum möglich, Pepe, Ulli und Richard zu orten) flog die Sache ziemlich souverän nach Hause und wir kamen mit über 40 Piloten innerhalb von fünf Minuten über die Ziellinie (alle mit über 900 Punkten!). Ich war im engen Sandwich zwischen Richard und Pepe, Ulli und Konrad erreichten etwas später das Ziel. Insgesamt schafften 97 Piloten die 71 Kilometer, wobei sie am Ende vergeblich die Ziellinie suchten. Die Organisation erklärte vorher noch, dass man blind sein muss, um die Linie nicht zu sehen und so befürchteten schon viele von uns ein altersbedingtes nachlassen der Sehkraft, alles in 3 Kilometer Entfernung an völlig falscher Stelle doch noch flugs eine Line positioniert wurde. Die Organisation dürfte heute Abend noch eine ganze Menge Arbeit haben, während wir uns jetzt voll auf die weiteren Durchgänge konzentrieren.

Zu guter Letzt noch ein Dank an das ganze Swing-Team, die ich in der Woche vor meinem Abflug ziemlich genervt habe, damit der neue Proto noch rechtzeitig zum Super Finale eintrifft. Und ich kann sagen: Die Arbeit hat sich gelohnt :-)

Bis morgen

Dienstag, den 21. September 2010 von Pepe´s Blog;-)

Nachdem ich am Samstagabend spät in Denizli landete und das Gepäckband abgestellt wurde bevor mein Gleitschirm auf diesem lag, hatte ich noch ein paar Dinge mit dem Bodenpersonal zu klären. ;-)

So ging dann auch jeder am Sonntag in die Luft und ich spielte Volontär und half beim letzten Task der Russischen Meisterschaft, die hier eine Woche vorher stattfand und mit 6 gültigen Läufen an diesem Tag zu Ende ging. Abends lag dann zum Glück mein geliebter Schirm im Zimmer und auch ich konnte mich hier noch etwas am Montag einfliegen. Ist schon toll hier über die Kalksteinterassen zu fliegen und die Sicht von oben auf dieses Wunder der Natur zu genießen.

Heute war dann der offizielle Trainingstask, bei dem der Wind sehr stark von schräg hinten blies und ich zum Glück sehr früh startete. Denn nach wenigen weiteren Minuten kam keiner mehr in die Luft und es spielten sich Dramen an mehreren Startplätzen ab. Während ich mit 5 weiteren Piloten einen schönen sportlichen Rundflug für zwei Stunden hatte.
Bevor es dann noch windiger wurde, landeten wir am Fuße der weißen Felsen und ich ging entspannt zur Einschreibung. Eine nette Eröffnungszeremonie und ein leckeres Essen beendeten dann diesen, für mich sehr schönen Tag.

Morgen, zum ersten Wettkampftag, soll dieser stärkere Nordwind leider noch blasen und ob es fliegt weiß hier noch keiner.

Bis morgen Gruß Pepe      

Sonntag, den 19. September 2

Willkommen zum World Cup Finale in Pammukale,

so langsam trudelt das ganze deutsche Team (Pepe, Ulli, Konrad, Richard und ich) in Pammukale ein und wir kämpfen dabei noch mit ein paar Unwägbarkeiten. Während ich das selbst für türkische Verhältnisse hohe Übergewicht, bestehenden aus 3 Schirmen und Zubehör mit schlappen 62kg, erfolgreich bis nach Denizli gebracht hatte, schaute Pepe am Abend etwas entgeistert das zum Stillstand gekommene Gepäckband an. Weder seine blaue Schutzhülle noch der darin enthaltenen Schirm waren zu sehen. Die Unterredung mit der halben Flugplatzbelegschaft war nett und erfolglos, dafür verpassten wir dann aber den Shuttle, warteten eine Stunde auf einen Ersatz und versuchten uns die Zeit damit zu vertreiben, Bier aus dem Duty-Free Shop ins Freigelände zu schmuggeln. Wir waren gut organisiert, aber zahlmäßig unterlegen und zu allem Überfluss hatte der Fahrer des Ersatzshuttles Busbahnhof an Stelle von Flughafen verstanden. Vielleicht hört sich das auf Türkisch ja ähnlich an. Darauf hatten die beiden Taxifahrer nur gelauert und sahen ihre Chance gekommen: Touris in der Nacht alleine am Flughafen! So einfach machten wir es ihnen aber nicht: Mit Semi am Telefon hatten wir noch einen Joker im Ärmel, der den Preis wieder zurechtrückte und den Jungs erst mal erzählte, wenn sie da eigentlich über's Ohr hauen wollten.

Während Pepe heute Morgen dann das Melkfett richtete um zumindest schon mal die Grundbräune herzustellen (irgendwie hatte er keine Lust zum Fliegen), fuhr ich mit dem letzten Shuttle zum Start. Das der dann doch so weit von Pammukale entfernt ist überraschte selbst unseren Busfahrer, dem nach zwei Kilometern der Sprit ausging. Zum Glück gibt es aber große Olivenöl-Kanister, in denen der abgezapfte Sprit aus anderen Autos lagert. Zwei davon wurden schnell besorgt, ein dünnes Plastikrohr, welches ein paar Piloten gleich als Rigid-Verstärkung für ihre 2-Leiner mopsen wollten, diente als Trichter und dann sah es um den Bus auf einmal aus wie im Golf von Mexiko. Das dumme an den Olivenöl-Kanistern ist, dass der Sprit nicht als gleichmäßiger Strahl aus der Öffnung kommt, sondern im hohen Bogen herausschießt, um in gleichem Moment zu einem blubbernden Rinnsal versiegt. Und genau da versagte das dünne Plastikrohr.

 

Am Start wurden die Teilnehmer der Russian Open dann noch mit Flugtipps von Pepe versorgt, der mittlerweile Krebsrot war, während ich noch Hand an den neuen Flügel anlegte und so ziemlich als letzter an den Start ging. Die Inversion war zu diesem Zeitpunkt schon deutlich ausgeprägt, aber dennoch hatten wir ein guten Flug mit etwas wenig Thermik gegen Ende. Und zu guter Letzt war dann auch Pepes Schirm schon im Hotel, was den Puls unseres Frontmannes verständlicherweise deutlich beruhigte.

Morgen trainieren wir weiter und bis zum Start wird dann alles wie am Schnürchen laufen, davon sind wir jetzt fest überzeugt!

Bis dann

Torsten

 

Montag, den 20. September 2010

Die schönen Bilder vom letztjährigen Weltcup sind hier nochmals teilweise mit eingestellt. Wir sind gespannt auf die neuen interessanten Eindrücke, Bilder und Storys.


Ergebnisse

Homepage PWC

Homepage Superfinal

World Cup TV

Bilder von Martin Scheel azoom.ch

Siegerbilder

Bilder vom 2.10

Bilder vom 1.10

Weberei/Denizl

Pamukkale Bilder

Bilder vom 28.09

Mehr Bilder