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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Pressemitteilung - Paragliding World Cup Türkei Juni 2009

Pressemitteilung Gmund, den 08. Juni 2009


Paragliding World Cup

Zwei deutsche Piloten in den Top Ten

Denizli/Türkei (DHV) – Die europäische World Cup Saison startete mit einem erfolgreichen Auftakt der deutschen Gleitschirmprofis: Ulrich Prinz verpasste in der Türkei nur knapp einen Podiumsplatz und landete auf Rang fünf, Oliver Rössel belegte mit zwei Punkten Rückstand auf seinen Landsmann Rang sieben. Der Sieg ging an den Engländer Russell Ogden.

Nach einem Jahr World Cup Abstinenz feierte Ulrich Prinz aus Stuttgart beim europäischen Saisonauftakt einen Einstand nach Maß und landete nach vier Durchgängen auf Rang fünf. „Ich freue mich sehr, dass es nach einem Jahr PWC-Pause gleich beim ersten Mal so erfolgreich weiterging. Seit meinem Umstieg auf den GIN Boomerang im letzten Jahr fühle ich mich sehr wohl in der Luft und kann immer besser vorne mithalten. Jetzt muss ich nur noch meine Taktik besser an das Konzept der Streichdurchgänge im PWC anpassen und hoffe, dass mich das noch ein Stück voran bringt“, sagte Prinz, der bereits mit Rang neun während der Weltmeisterschaft in Mexiko und dem Sieg beim traditionellen Osterrennen in Bassano auf sich aufmerksam machte. Ulrich überzeugte durch einen extrem konstanten Flugstil und hatte sichtlich Freude mit den Bedingungen in der Türkei. „Die Flüge in der Türkei haben viel Spaß gemacht, die Gegend ist klasse für Wettbewerbe, die Einheimischen überaus freundlich: Einfach eine gelungene Veranstaltung“, sagte Prinz, der am Ende sein bestes World Cup Ergebnis verbuchte. Dabei waren die Platzierungen in der Türkei bis zum Ende denkbar knapp. So teilte sich Ulrich Prinz zusammen mit dem Bulgaren Dimov Orlin Rang fünf (2862 Punkte). Beide lagen damit nur einen Punkt hinter dem Slowenen Urban Valic (2863 Punkte) und verpassten um 12 Punkte einen Podiumsplatz.
Mit 2861 Punkten landete Oliver Rössel aus Oberstdorf auf Rang sieben und trug damit wesentlich zum sehr guten Abschneiden der deutschen Piloten bei. „Nach der verkorksten Weltmeisterschaft Anfang des Jahres war es für mich wichtig, wieder ein Top Ten Ergebnis bei einem World Cup zu erzielen,“ sagte der 39-Jährige Oberstdorfer, der ähnlich wie Prinz in allen vier Durchgängen kaum Schwächen zeigte und zu seiner alten Form zurückfand. „Das Fliegen in der Türkei war unbeschreiblich, ich habe kaum Worte dafür. Am Ende hat alles perfekt gepasst, der Druck ist weg und ich kann mich jetzt voll und ganz auf das Superfinal konzentrieren“, sagte Rössel.


Deutschland auf Platz vier
In der Teamwertung belegte Deutschland Platz vier und musste sich damit nur den zahlmäßig weit überlegenen Teams aus Italien, Slowenien und Frankreich geschlagen geben. „Das Deutsche Team wird mit sieben Piloten am Start, während Frankreich 16 Teilnehmer ins Rennen schickte und die Sieger aus Italien mit zwölf Piloten vertreten waren. Dadurch ist das Abschneiden unseres kleinen Teams umso höher zu bewerten“, sagte Teamchef Harry Buntz. „Wichtig ist, dass wir mit Ulrich jetzt einen weiteren Piloten haben, der Top-Ergebnisse erzielt. In Verbindung mit unserem hoch motivierten Nachwuchs sieht es im World Cup und dem deutschen Wettkampfsport jetzt wesentlich besser aus und ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft weitere gute Platzierungen sehen werden“, sagte Buntz.


Weitere Platzierungen deutscher Piloten
Während Ulrich Prinz und Oliver Rössel einen sehr erfolgreichen World Cup absolvierten, blickten die restlichen deutschen Teilnehmer mit gemischten Gefühlen auf den World Cup zurück. Torsten Siegel aus Tettnang belegte Rang 21 und blieb damit ein weiteres Mal hinter seinen Ansprüchen. „Genau wie in Brasilien wollte ich in die Top Ten fliegen, aber auch in der Türkei ist mir das nicht gelungen. Der Supergau war sicher der letzte Durchgang, bei dem ich nach nur fünf Flugminuten am Boden stand. So etwas ist mir lange nicht mehr passiert und damit waren auch alle Chancen auf eine bessere Platzierung dahin“, sagte Siegel.
Die World Cup Newcomer Manuel Nübel (Rang 43), Klaus Günther (Rang 78) und Jean-Pierre Philippe (Rang 80) sammelten in der Türkei viele neue Erfahrungen und waren begeistert von der World Cup Atmosphäre: „Es macht einfach sehr viel Spaß, mit all diesen guten Piloten in den sicheren Bedingungen, die wir hier haben, zu racen,“ sagte Jean-Pierre und auch Manuel Nübel nahm sehr positive Eindrücke mit nach Hause. „Man lernt unglaublich viel während eines einwöchigen World Cup Events und kann sich merklich weiterentwickeln. Ich habe noch nie so viel Freude am Wettkampffliegen gehabt und werde bei den nächsten Events etwas aggressiver zur Sache gehen“, berichtete Nübel.
Nach seinem perfekten Saisonstart mit Platz zwei in Brasilien zeigte sich Andreas Malecki aus Münster enttäuscht über das Resultat in der Türkei. „Im dritten Lauf über 110 Kilometer lag ich im Endanflug in Führung, erwischte aber eine denkbar schlechte Linie und stand ganz kurz vor dem Ziel am Boden. Ich hatte einfach Pech und an Stelle eines Topergebnisses rutschte ich ab,“ sagte der Nationalmannschaftspilot, der am letzten Tag noch einmal alles auf eine Karte setzte, aber wieder mit der Linienwahl haderte und alleine im Flachland frühzeitig am Boden stand. „In der Türkei ist einfach alles schief gelaufen, aber das wird sich in einer Woche in Frankreich nicht wiederholen“, sagte der Münsteraner kämpferisch.


Eindrucksvolle Kulisse
Pamukkale war vom 31.05. bis 06.06. der Austragungsort für den ersten europäischen World Cup Event in der Saison 2009. Die Kleinstadt liegt nahe der Provinzhauptstadt Denizli im Südwesten der Türkei. Seinen Namen erhielt der Ort durch die beeindruckenden Kalksinterterrassen, die über Jahrtausende durch kalkhaltige Thermalquellen entstanden sind und heute eine Touristenattraktion darstellen. Die Terrassen stehen auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO und wurden von den 131 Teilnehmern während der einwöchigen Veranstaltung fast täglich überflogen. Die Terrassen und der Antike Ort Hierapolis bildeten eine einmalige Kulisse und zogen zahlreich Zuschauer und Medienvertreter an.
Insgesamt absolvierten die Piloten vier Wertungsflüge zwischen 74 und 110 Kilometern Länge, wobei sie eine Vielfalt von unterschiedlichen Landschaften überflogen. Neben weitläufigen grünen Hochplateaus ragen die Çökelez Berge in den Himmel, während der Süden vom breiten Tal des großen Mäanders dominiert wird, der bei Denizli eine markante Talgabelung mit drei Zuflüssen hat. Die abwechslungsreiche Landschaft verlangte von den Piloten ein Höchstmaß an Geschick und taktischem Vorgehen und trug dazu bei, dass sich bis zum Ende des World Cups kein Pilot absetzte. Letztendlich war die Entscheidung denkbar knapp und es gewann der Engländer Russell Ogden vor dem Franzosen Jean-Marc Caron und dem Bulgaren Yassen Savov.

World Cup Tour 2009
Nach den World Cups in Brasilien und Korea bildete die Türkei den Auftakt für die Europäische Tour. Bereits nächste Woche folgt der zweite Event in dem französischen Ort Annecy, gefolgt von Kroatien. Bis dahin haben die Piloten Zeit, sich für das Superfinal Anfang September im italienischen Poggio Bustone zu qualifizieren. Dort wird zwölf Tage lang das Finale der World Cup Tour 2009 ausgetragen und der DHV hofft auf eine hohe Beteiligung deutscher Piloten. Bisher haben Andreas Malecki, Ulrich Prinz und Oliver Rössel die Qualifikation geschafft.


Ergebnisse unter: www.paraglidingworldcup.org/

Pressefotos unter: https://www.dhv.de/web/Presse_Fotos.5422.0.html

 

Regina Glas/Ben Liebermeister
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