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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

World Cup Korea / Mun Gyeong 25.04. - 02.05.2009

News of the Day

Hallo zusammen,
Es hieß, eventuell kommt noch ein 5. Task zu stande, aber beim Blick aus dem Fenster heute Morgen war schon zu sehen, dass es in der Höhe viel Wind hatte und die Warscheinlichkeit ziemlich gering war.
Um 10Uhr30 wurde dann der Tag abgesagt.
Um 17Uhr war Siegerehrung, wieder im noblen Hotel „Mungeyong“ mit der Örtlichen Politprominenz.
Eine Woche Worldcuptrubel liegt hinter uns und ich bin glücklich dabei gewesen sein zu dürfen.
Es waren zwar nicht alle Top Piloten am Start, aber man hat deutlich gemerkt, welches Niveau beim Wordcup herrscht. Respekt für alle Piloten, die hier dauerhaft konstante Leistung bringen.
Bevor ich wieder in die Mongolei zurück fliege, möchte ich allen interessierten noch sagen, dass ich für die nächsten 2 Jahre ca. 650km NW von Ulaanbaatar in der Stadt Moron arbeite und jeder der ein Mongoleiabenteuer mit dem Gleitschirm plant, herzlich willkommen ist mich zu kontaktieren, ich helfe dann wo ich kann. Das Gelände hat meiner Meinung nach ein Riesen Streckenflugpotential, es hat halt noch keiner versucht und kann Erfahrungswerte weitergeben.

Hier noch die endgültigen Ergebnisse von diesem Event
Alles gute nach Deutschland

Maurice


1. Seyong Jung KOR
2. Denis Cortella FRA
3. David Ohlidal CZE
4. Aaron Durogati ITA
5. Jinoh Kim KOR
6. Moonseob Lim KOR
7. Peter Gebhard ITA
8. Hannes Huber AUT
9. Davide Cassetta ITA
10. Kaoru Ogisawa JPN

20. Maurice Knur GER
76. Martin Petz GER

4. Wertungstask

Heute ist endlich das Zauberwort für mich gefallen, „Flachland“. Der heutige Task über ca.82km und 3 Wendepunkte führte knapp 25km durch die im durchschnitt 800m hohen Berge bevor es ins Flachland ging. Das Race startete wie gewohnt um ca. 13uhr wir hatten also jeden Tag ca. 50min um zu starten und um uns günstig zu positionieren. Martin und ich hatten heute den selben speed, etwas hinter dem Führungspulk mit den Vladic Brohers,  Bollinger und co. An dem letzten Berg konnten wir richtig Höhe machen und mit fast 2000m ins Flache stechen. Während der Führungspulk warscheinlich nur um die 1300-1400m Abflughöhe hatte.
Wir sind dann mit ca. 15 Piloten über die, bis dahin führenden hinweggeflogen.
 Die waren bereits am kämpfen, denn im flachen ging es bei weitem nicht so gut hoch, wie in den Bergen.
Das sollten wir bereits ein paar Minuten später, nachdem unsere Höhe aufgebraucht war, auch zu spüren bekommen. Es waren immerhin noch 50 km bis ins Ziel und das heißt bei uns in Eschwege, bis dahin fließt noch jede menge Wasser die Werra runter. Hier ein  kleiner Gruß an meine Fliegerkollegen vom „Paraclub Werratal-Eschwege-Eichsfeld-eV“.
Die Aufteilung und das Ausfächern, um die nächste Thermik zu erwischen hat ganz gut funktioniert. Die Steigwerte lagen so um 0,5-1m/s und so haben wir uns dem Ziel Stück für Stück genährt und uns immer so zwischen 500-1000m über Grund aufgehalten. Bei jeder neuen Thermik haben einige Piloten den Anschluß verloren, leider hat es auch bald Martin erwischt und er mußte landen gehen.
Für uns übrigen 6 galt weiterhin, Konzentration und im Team zusammen zu arbeiten.
Bei Km15 bis zum Ziel und einer Höhe von 700m über Grund war klar, dass noch ein Bärtchen nötig ist, um ins Ziel zu kommen. Den hatten wir auch recht schnell gefunden und ich hab versucht so sauber und so effektiv wie möglich zu kurbeln, um mit ausreichender Höhe gegen die verbliebenen Kollegen ordentlich ins Ziel Gasen zu können.
David Ohlidal mit seinem Axis Mercury war wahnsinnig schnell im Speed, da hatte ich keine Chance  ebenso der Franzose Julien Garcia auf UP.
Ich konnte als dritter die Ziellinie überfliegen und wurde dort mit einem eiskalten Bier begrüßt.
Meine Freude war groß.
Was für ein toller Tag.

Beste Grüße nach Deutschland
Maurice

30.04.PWC Korea Task 5
Die geschlossene Cirrusbewölkung und der fehlende Wind am morgen lassen uns schon beim Hochfahren auf einen gemütlichen Task hoffen. Wegen der Airforceübung wird dann am Start ein Zickzackrace mit 8 Bojen um den Startplatz ausgeschrieben. Nach dem Start stellen wir aber recht schnell fest dass die Thermik in Korea wohl nicht so auf Sonne angewiesen ist und wir werden mit 7-8m/s an die Basis auf 2200m (Startplatz 850m) geschossen. Ich mache nach der ersten Wende den Fehler und drehe nicht noch mal auf Basishöhe auf und versuche mein Glück tief, was mich schnell weit zurückfallen lässt. Mit einer guten Linie und etwas Gas kann ich dann zwar noch ein paar Plätze gut machen, aber am Schluss komme ich doch nur als 72. ins Ziel fliegen. Maurice war schneller und kam als 54. ins Ziel. Heute sind von den 114 Piloten 100 ins Ziel geflogen. Immerhin hab ichs mal ins Ziel geschafft, immerhin schon ein Lichtblick.
Rankings:
1. Denis CORTELLA  FRA
2. Kaoru OGISAWA  JAP
3. Aaron DUROGATI  ITA

Wir sind gespannt was der morgige Tag so bringt.
Grüße
Martin

29.04. PWC Korea Task 4


Heute wurde ein Task mit 62km im Zickzack gegen den Wind ausgeschrieben.
Wir starteten eine Stunde früher als sonst, und hatten direkt mit bockigen Bedingungen an einer Inversion zu kämpfen. Mein Start hat sich leider wegen Startproblemen einer Pilotin verzögert und so kam ich erst recht spät in die Luft. Vor dem Startplatz gings nirgends mehr hoch, und ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden im Lee der Ridge im Norden Hangnah aufzudrehen, leider musste ich dann schnell feststellen dass das die einzige Möglichkeit war und so fand ich mich recht schnell am Boden wieder. Wie sich dann beim mithören auf der Safety Frequenz herausstellte, war mein Bombout auch nicht weiter schlimm denn die Piloten die es zur zweiten, etwas höheren Ridge schafften, fanden sich dort nach starkem Sinken in richtig turbulenten Bedingungen über einem Unlandbaren Seitental wieder. So waren recht schnell zahlreiche Level 3 Rufe im Funk zu hören und der Task wurde recht schnell gecancelt. Schade eigentlich, wären wir eine Stunde später gestartet und hätten wir den Task ein wenig anderst gelegt hätten wir heute eine tolle Aufgabe fliegen können.
Mal schauen ob wir morgen mehr Glück haben. Laut Organisation soll es weniger Wind haben, aber dass hören wir jeden Tag J.
Schöne Grüße an die Daheimgebliebenen.
Martin

28.04.09 PWC Korea

Hallo Zuhause,

Heute hatten wir wieder viel Wind in Mungeyong und somit wurde das eigentlich kurze Race von 42.1km zu einer kniffligen Aufgabe. Die Koreanische Airforce hielt heute, ca. 30km von uns eine Luftkampfübung statt, so das die Aufgabe kurz vor Fensteröffnung geändert wurde und die Alternativwendepunkte gegen den Wind gelegt wurden. Das Race startete um 12:50uhr und schon bald war klar, die knapp 23km gegen den Wind in Richtung erster und zweiter Wende werden nicht einfach.

So haben wir uns im Sägeblattflugstil zu den Wendpunkten vorgekämpft. Gekämpft deshalb, weil man mit ca.1500m ungefähr 2 bis 3km auf die Wende gutgemacht hat. Außerdem war es entscheidend, eine gute Linie zu erwischen und die extremen Sinkgebiete mit bis zu 8m/s sinken zu vermeiden.

Der Koreanischer Pilot Seyong Jung kam mit den Bedingungen am besten zurecht und konnte in 1.Std 23min die Ziellinie als erster von ca.30 Piloten überfliegen. Für Martin und mich war an der zweiten Wende das Rennen leider vorbei und wir mussten uns dem immer stärker werdenden Wind geschlagen geben.

Der Wind soll morgen deutlich schwächer sein als die letzten Tage, wir wollen mal hoffen das dass auch so ist und wir noch ein paar schöne Tasks fliegen können.

Beste grüße

Maurice

27.04.09 PWC Korea – Task 2 – Cancelled

Nachdem wir gestern schon mit geschlossener Wolkendecke so starke Bedingungen hatten, und wir heute strahlend blauen Himmel und viel Wind hatten, fuhren die meisten Piloten mit gemischten Gefühlen zum Startplatz. Oben wurde dann Recht schnell ein Task mit 44km über den gestrigen südlichen Wendepunkt, oneway Richtung Osten ausgeschrieben. Der Wind war wie vorhergesagt sehr stark und so waren die meisten Piloten nicht so traurig dass der Task 5 Minuten vor Öffnung des Startfensters gecancelt wurde. Die Kunstflugeinlage eines koreanischen Piloten über dem Startplatz bewegte dann die Piloten dazu mit dem Bus ins Tal zu fahren und aufs freie Fliegen zu verzichten.

Zeit also auch mal ein bisschen was über etwas anderes als Gleitschirmfliegen zu schreiben.

Die Organisation hier ist wirklich super, jeder Wunsch wird von den vielen Helfern sofort erfüllt und so sind alle Piloten richtig happy. Ich habe selten ein Land erlebt in dem jeder so freundlich und hilfsbereit ist wie in Korea. Das Essen ist gewöhnungsbedürftig aber gut. Das meiste was es in den Restaurants gibt, kannte ich bisher nicht oder hab es zumindest nicht erkannt J(grins). Es gibt unglaublich viele verschiedene Gemüsesorten und die meisten Gerichte sind sehr scharf.

Ich hab den Rest des Nachmittages dann auf einem DHV geprüften Go-Kart verbracht (siehe Bilder). Am Abend wurde ich dann von ein paar koreanischen Piloten zum Essen eingeladen und konnte noch mehr neue Sachen probieren.

Für die nächsten Tage schaut das Wetter richtig gut aus und wir hoffen auf viele Tasks.

Bis morgen

Martin

Sonntag 26.04.09

PWC Korea – Task 1 - 44km

Herzlich Willkommen zur Berichterstattung aus Korea. Entgegen den Erwartungen konnten wir heute direkt zum ersten Task starten.

Pünktlich um 9 Uhr wurden alle Teilnehmer mit mehreren Bussen zum Startplatz gefahren der wirklich genial ist. Ausrichtung Ost und West, Platz für mindestens 10 Schirme nebeneinander, und nichts wo auch nur eine Leine verhängen könnte. Obwohl dass Wetter nach europäischen Verhältnissen Bescheiden aussah, geschlossene Wolkendecke und 20km/h Wind, wurde ein 44km Task über 5 Wendepunkte entlang der Ridge die sich mit ein paar Ausläufern von Norden nach Süden zieht, ins Ziel ausgeschrieben.

Obwohl es beim Start etwas chaotisch zuging und nur 45 Minuten Zeit blieben um sich am 5km entfernten Rand des 3km Startzylinders einzufinden, schafften es doch alle Piloten pünktlich sich gut zu positionieren und schnell die erste Wende nördlich vom Startplatz zu nehmen. Trotz geschlossener Wolkendecke ging es richtig gut thermisch mit zum Teil schönen großen Bärten mit Steigwerten bis 7m/s. Maurice konnte gleich von Anfang an gut mit den vorderen Piloten mithalten und war schon auf dem Weg Richtung Süden über einen großen Golfplatz zum Ende der Kette. Ich musste leider den Wegpunkt wegen GPS Problemen ein 2. mal nehmen und war erstmal mit den letzten Piloten gut 7km hinter dem Führungspulk. Auf dem Rückweg vom Südlichen Wendepunkt zum Startplatz konnte ich aber mit einer guten Linie über flaches Gelände wieder mit der Spitze des zweiten Pulks aufschließen und hatte im Gegensatz zum Rest des Teilnehmerfeldes dank meiner Höhe einen deutlich Ruhigeren Flug über den Golfplatz in einem kleinen Talkessel der eine Düse mit starken Turbulenzen erzeugte. Piloten die hier tief kamen flogen zum Teil rückwärts und hatten mit richtig sportlichen Bedingungen zu kämpfen, was dazu führte dass 8 Piloten in den Bäumen hingen und wohl 2 ihre Rettungsschirme werfen mussten. Diese Piloten kamen allerdings alle mit einem Schrecken davon und blieben unverletzt.

Vom Wendepunkt am Startplatz ging es dann gegen den Wind 8km Richtung Westen nach Mungyeong und von da aus zurück mit Rückenwind 1km zum Landeplatz. Leider erwischte ich gegen den Wind eine bescheidene Linie und so wurde aus benötigter Gleitzahl 8 schnell eine hohe Zweistellige Zahl. Leider fand ich dann auch keine rettende Thermik mehr und so stand ich ca 1km vor dem Ziel und durfte noch ungefähr 30 Piloten zusehen die über mir den Wendepunkt holten und ins Ziel flogen.

Maurice hat das ganze dann besser gemacht und flog als 45. ins Ziel. Erster wurde Urban Valic gefolgt von Peter Gebhard und Davide Casetta.

Grüße aus Korea,

Martin

Rankings

1. Urban Valic - Slovenia

2. Peter Gebhard - Italy

3. Davide Casetta - Italy

45. Maurice Knur – Deutschland

67. Martin Petz - Deutschland


Samstag 25.04.2009, Opening Ceremony

Hallo zusammen,
willkommen zur Live Berichterstattung vom Asia und Oceania Worldcup 09 aus MungGeyong Korea. Nachdem alle Piloten aus allen Teilen der Welt am internationalen Flughafen Seoul abgeholt und nach Mungeyong gebracht worden sind, ging es auch gleich los mit registrieren, Hotel beziehen und sich etwas mit den Koreanischen Gepflogenheiten vertraut zu machen. Wie zB. überall die Schuhe auszuziehen, sei es im Restaurant oder im Hotel.

Verbeugen gehört auch zum guten Ton, irgendwie lustig. Das Essen ist einfach köstlich, vielleicht kommt es mir auch nur so vor, weil ich seit knapp 4 Monaten in der Mongolei beschäftigt bin und das Mongolische Essen nicht wirklich sehr abwechslungsreich ist.
Die Eröffnungszeremonie läst schon erahnen, welch gute Organisation hier vorherscht. Mr. GIN lässt sich da glaube ich nicht lumpen. Busse stehen bereit um alle zur Eröffnungsfeier zu bringen, wo sich schon die örtliche Politprominenz versammelt hat, um alle Piloten zu begrüßen. Im Anschluß der  Eröffnungsperformance wurde zum Dinner gebeten und nachdem alle reichlich gegessen und getrunken hatten, wurden wir alle mit einer Kiste köstlicher Äpel wieder zurück ins Hotel gefahren.

Die Wettervorhersage für die nächsten Tage sieht vielversprechend aus, Sonne und wenig Wind, was sehr gut ist, denn Wind gibt es hier oft viel zu viel, zumindest ab Montag. Die letzten 2 Tage hat es nur geregnet.
Mal schauen wie es morgen wird, wenn es endlich heisst:

"The window is open!“

Beste Grüße
Maurice

The Germans in Korea

Maurice Knur
Martin Petz