News of the Day

Sonntag, 01.Februar 2009

In Gedenken an Stefan Schmoker wird heute kein Task geflogen.
Die Piloten fahren zu einer  Gedenkminute zum Startplatz am Penon hoch. In Mexico ist es Brauch, dem Verstorbenen zu Applaudieren, zu Pfeifen und laut Zuzurufen. 
Am Startplatz umarmen sich viele  Piloten, stehen den anderen bei und der Schweizer Teamchef  Martin Scheel findet tröstende Worte. Die anwesenden Piloten nehmen Blumen mit auf ihren Flug und lassen sie in Valle de Bravo über dem Landeplatz fallen zum Gedenken an Stefan.

Am Abend fand eine Messe in der Santa Maria Kirche statt. 
Harry

Hallo an alle Daheim,
da heute kein Durchgang geflogen wird, bin ich dran mit Bericht schreiben.
Ich könnte hier stundenlang die Menschen beobachten, wie sie durch die enge Marktgasse mit Obst, Gemüse, Schuhen, Selbstgestricktem und Essensständen wuseln. Die Mexikanerinnen in Tracht, die selbstangebaute Avocados, Maracujas, Erbsen und Chillies verkaufen, die geschäftigen Mädels am Schuhstand, die Kinder, die mit großen Augen an den Süßigkeitentischen stehen. Die Hühnerverkäufer, die morgens noch die  Hühner ausnehmen und die Hühnerkrallen extra verkaufen. Der kleine Supermarkt, bei dem die Seife neben der Packerlsuppe liegt und in dem man alles bekommt. Die alten Frauen, die ihren Garten geplündert haben, um für wenige Pesos Strelizien und Calla zu verkaufen. Der bestimmt über 75jährige Senor, der munter mit dem Schuhputzer plaudert, kleine Gesichter unter bunten Luftballonen. Über allem ein Geruchsgemisch aus Gebratenem, Scharfem, dem künstlichen Duft von Putzmitteln, mit denen die Bürgersteige gewischt werden, Staub und Abgasen.
Alle sind hier sehr freundlich und gelassen.
Am besten gefallen mir allerdings die tollen, grünen Innenhöfe, die manchmal wie ein kleines Paradies ausschauen. Balkone ringsum, mit Pflanzen in allen möglichen Kübeln, Hunde, die träge in der Sonne liegen. Wirklich schön.
Gestern waren wir bei den Monarca-Schmetterlingen. Sie fliegen zum Überwintern aus Kanada hierher, 3000 km, im Schnitt 120 km am Tag, es ist wirklich unglaublich. Leider war es etwas bewölkt und die meisten hingen noch in dicken Trauben an den Bäumen. Als die Sonne durch gekommen ist, fing das große Flattern an, es war überall orange. Man meinte sogar den Flügelschlag zu hören.

Viele Grüße aus Valle de Bravo

Birgit