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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Deutscher Gleitschirmverband und Drachenflugverband (DHV)

 

Gmund, den 14. Juli 2008

Pressemitteilung 

Gleitschirm Europameisterschaft

Ewa Wisnierska ist Europameisterin

Nis/Serbien (DHV) – Der Deutsche Gleitschirmsport hat eine frischgebackene Europameisterin. Ewa Wisnierska aus Fürstenfeldbruck/Nassau gewann den Titel im serbischen Nis. Bei den Männern flog der Münsteraner Andreas Malecki als bester deutscher Pilot auf Rang zwölf, in der Nationenwertung belegte das Deutsche Team Platz fünf.

Lange mussten die deutschen Gleitschirmprofis auf diesen Augenblick warten. Nach zahlreichen zweiten und dritten Plätzen bei Europa- und Weltmeisterschaften gelang jetzt der Durchbruch. Mit Ewa Wisnierska steht nach 1992 wieder eine deutsche Pilotin ganz oben auf dem Siegerpodest. Die 36-jährige Profipilotin zeigte sich während der zweiwöchigen Europameisterschaft in bester Verfassung. „Ich freue mich riesig über den Sieg“, sagte Wisnierska kurz nach der Landung am letzten Wettkampftag. Im dritten Anlauf hat sie ihr Ziel endlich erreicht. „Ich habe bereits an zwei Europameisterschaften teilgenommen und jedes Mal ging es ganz knapp am Gold vorbei. In den vergangenen Jahren habe ich aber meine Erfahrungen gesammelt und meinen Flugstil weiter entwickelt. Das hat mir geholfen, meine Leistung auf den höchsten Stand zu bringen und in Serbien souverän und fehlerfrei zu fliegen“, sagte Wisnierska, die im Flugsport auch viele parallelen zum alltäglichen Leben sieht. „Die EM hat gezeigt, dass man sich beim Gleitschirmfliegen immer weiter entwickelt und viele der dort gelernten Dinge auch im Alltag umsetzen kann, wie z.B. nie aufzugeben und sich selbst immer wieder zu motivieren, um ein Ziel im Leben zu erreichen.“
Ewa Wisnierska wurde mit einem deutlichen Punktevorsprung vor der Schweizerin Anja Kroll Europameisterin. Auf Platz drei landete die Französin Elisa Houdry.

Durchwachsens Ergebnisse bei den Männern
Bei den Herren hatte das Deutsche Team mit Torsten Siegel und Andreas Malecki zwei Piloten im Rennen, die um den EM-Titel mitfliegen wollten. Zu Beginn sah es für die Herren dann auch gar nicht schlecht aus, ein verpatzter dritter Lauf machte jedoch alle Medaillenhoffnungen zunichte. Am Ende belegte Andreas Malecki aus Münster als bester deutscher Pilot Rang 12. „Nach einem für mich sehr guten Jahr 2007 hatte ich mir für die EM in Serbien schon einiges vorgenommen. Dementsprechend waren meine Erwartungen für die Einzelwertung und das Teamresultat schon recht hoch angesetzt“ sagte Malecki, dem die Flugbedingungen in Serbien - schwache Flachlandthermik gepaart mit kräftigem Hangaufwind - eigentlich entgegen kamen. Im zweiten Lauf verbesserte sich der Münsteraner auf Rang vier, nachdem er nur knapp einen Laufsieg hinter dem Dänen Mads Syndergaard verpasste. „Es sah nach zwei Durchgängen eigentlich sehr gut aus, aber etwas Wetterpech und eine schlecht arbeitende Organisation ließen einige Tage ungenutzt verstreichen. Im letzten Task riskierte ich leider zu früh einen offensiven Flugstil und konnte meine Top 10 Platzierung nicht halten“, sagte Melcki, der auch Kritik an der Organisation übte: „Am Ende blicke ich auf eine EM zurück, die zu amateurhaft ausgetragen wurde und den Anforderungen eines FAI 1 Wettbewerbs nicht entsprach.“

Enttäuscht äußerte sich der Tettnanger Torsten Siegel über sein Ergebnis, der aktuell im Gesamtworldcup auf Rang fünf liegt und bei der EM ganz vorne mitfliegen wollte. „Mein Ziel war ganz klar ein Podiumsplatz bei der EM. Genau wie Andreas liegen mir taktische Fluggebiete. Durch die hohe Anzahl an Piloten, dem extrem kleinen Startplatz und die Art der durchgeführten Rennen war es aber fast unmöglich, die taktischen Entscheidungen einigermaßen einzuschätzen“, sagte Siegel. „Im dritten Durchgang stand ich dann nach 20 Kilometern vor der Wahl, etwas offensiver zu fliegen oder sicher in die Thermik der nachkommenden Piloten zurückzufliegen. Da ich weiter nach vorne fliegen wollte, entschied ich mich für die offensivere Variante und stand auch umgehend am Boden. Im Nachhinein die falsche Entscheidung, welche mich in der Einzelwertung extrem weit zurückwarf und leider auch das Team um einen Podiumsplatz gebracht hat.“ Siegel belegte am Ende Platz 39, die weiteren Platzierungen der deutschen Piloten waren: Robert Bernat (Berlin) 44, Peter Jung (Hauenstein) 48, Jens Kierdorf (Mettmann) 49.
Europameister wurde der Franzose Greg Blondeau vor Andi Aeby aus der Schweiz und Jeremie Lager aus Frankreich. In der Nationenwertung siegte Frankreich vor der Schweiz und Italien, Deutschland belegte Rang fünf.

Der EM-Schauplatz
Die 10. Gleitschirm-Europameisterschaft fand vom 1. Juli bis 12. Juli 2008 in Nis/Serbien statt. 144 Teilnehmer aus 29 Nationen kämpften um den Europameistertitel in der Einzelwertung sowie für die Teamwertung. Während der zwölf angesetzten Wettkampftage flogen die Piloten fünf gültige Durchgänge zwischen 50 und 70 Kilometer Länge. Das EM-Fluggebiet liegt 20 Kilometer östlich von Niš in den Svrljig Mountains. Die Bergkette dehnt sich von West nach Ost über 30 Kilometer aus und erreicht Höhen zwischen 1000 und 1300 Metern. Damit besitzt das Gebiet den Charakter eines Mittelgebirges, die Hänge sind meist mit lichtem Buschwerk bewachsen, durchsetzt von Wiesen und größeren Waldstücken. Immer wieder ragen aber auch markante, ausgeblichene Felsen in die Höhe, zerschneiden Flüsse in tiefen Tälern die Landschaft und die dünne Besiedlung verleiht der Natur einen archaischen und ursprünglichen Charakter.

Wir waren mit einem professionellen Filmteam vor Ort und bieten Ihnen kostenloses Videomaterial in sendefähiger Qualität in BetaSP. Natürlich mit Hintergrundinformationen und Inhaltsangabe (Timecode).

Tägliche Berichterstattung in Video, Bild und Text finden Sie auf der Homepage des Deutschen Hängegleiterverbandes (DHV) unter https://www.dhv.de/web/EM_Serbien_Nis_2008.5029.0.html


Ergebnisse unter: http://www.eupgserbia2008.com/results.php

Pressefotos unter: www.dhv.de/presse

Für Rückfragen stehen Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung:
Teamchef Harry Buntz unter der Tel: 0171-6065436, eMail: harry@dhv.de oder Ewa Wisnierska, Tel: 0160/539 10 64, eMail: ewa@wisnierska.com und Bettina Mensing, DHV-Referat PR, Tel: 08022-9675-10 oder 0160-96457057.

Mit herzlichen Grüßen vom Tegernsee,

 

Benedikt Liebermeister
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
DHV - Miesbacherstr. 2
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