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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Bawü Open 9.05. - 12.05.2008

News of the day

Hinweis: Die vergrößerbaren Bilder des Tages findet Ihr in der Navigationsleiste links.

Die Wettervorhersagen sind die seit Jahren besten, die Vorbereitungen laufen auch Hochtouren. Mit kleineren organisatorischen Änderungen im Ablauf startet das Team um Remo Kutz und Reiner Blaich in die sechste Auflage der deutschen Vorzeigeveranstaltung in Sachen Textilfliegen. Diesmal sogar mit einer SWR 3 Dance Night im Rahmenprogramm. In der Luft wird letztlich alles zu finden sein, was fliegt, vom Profi bis zum Zuschauer am Tandem. Daneben werden ein Testival und sogar zwei Leichtschirmtestwandertage angeboten. Fliegerherz, was willst Du mehr?

Links findest Du ein paar Highlights dieses "Volksfestes in der Luft und zu Boden" aus dem letzten Jahr - ich melde mich in Kürze aus dem Schwarzwald. Grüße vom Pararazzi! Olaf Peglow

08. Mai - Sign In

Der Wettkampf hat noch gar nicht angefangen und Oppenau sowie das BaWü Airgames Team um Remo Kutz begeistern schon wieder mit Superlativen. Unter enormem Zeitdruck und mit viel tatkräftiger Unterstützung der Oppenauer Gleitschirmflieger hat man den Nordost-Startplatz klar gemacht, der einem schlicht die Sprache verschlägt. Wer, wie ich, den Oststart schon fein fand, der sollte sich erstmal setzen. Ich sage nur: 120m Breite und eine Gestaltung wie aus dem großen Handbuch für Startplatzarchitekten ... seht Euch mal die Bilder an... Mittlerweile kommen ob der tollen Möglichkeiten sogar viele Franzosen am Wochenende hierher und einige Piloten aus Südwestdeutschland fahren nicht mehr zum textilen Großflughagen am Treh. Fehlt nur noch ein bischen Gras und das Ding ist perfekt. Wichtig: NICHT weiter als bis zur Schranke mit dem Auto reinfahren!
In der Halle läuft gerade das Sign In und es herrscht überall ein großes Hallo. Drückt die Daumen, das der Wind die nächsten Tage im Rahmen bleibt. Auf jeden Fall wird es wohl keine Basis in griffweite oder Ameisenkniehöhe mehr geben! cheerio, bis morgen! Olaf



09. Mai 46,6km große Oppenau-Renchtalrunde

Hallo aus Oppenau! Wie immer begann der Tag mit einem Pilotenfrühstück und Briefing. Letzteres wurde sehr kurz gehalten, denn der Begrüßungs-, Danksagungs-, Programm- und Partymarathon findet heute Abend auf dem Rathausplatz statt. Anschließend spielen "Dicke Fische" - letztes Jahr war's genial. Wettbewerbsleiter Harry Buntz und Reiner Blaich gaben uns ein paar wesentliche Informationen über die Wetterlage. Eine stramme Ost- / Südostlage erwartete uns später, nahezu keine Wolken und eine Inversion auf rund 2000 MSL.

46,6 km standen auf dem Board - keine riesige Distanz, schon gar nicht für die Alpenflieger, aber bei dem starken Wind war schnell klar, dass heute zwischen Gas geben und defensivem Flugstil bei verhaltenen Schnittgeschwindigkeiten der optimale Mix zu suchen war. Heizen hiess sich zu verheizen. Die Route verlief folgendermaßen: Nordoststartplatz, Oststartplatz (2km), Holiswald (5km), Glaswaldsee im Südosten (15km), Vogelskopf im Norden (31km), erneut Holiswald im Südwesten(43km) - damit war die Talrunde geschlossen - und schließlich zum Landeplatz hinter der Günther-Bimmerle-Halle in Oppenau.

Die Hitze, der riesige, staubige Startplatz und die strammen durchpfeifenden Ablösungen erinnerten ein wenig an Brasilien. Beim Start ausgedreht und den Blick nach vorne auf das Renchtalpanorama gerichtet holt einen die Kulisse dann aber schnell wieder zurück in den Schwarzwald. Die Startbedingungen waren etwas windig aber durchaus gut; durch Ablösungen umlaufende Winde und einen manchmal südlichen Einschlag gab es immer wieder Pausen, diese zerteilten das Feld im Startbart in zwei große Gruppen, die sich aber schnell wieder vermischten. Aufgrund der Blauthermik musste von Beginn an taktiert werden.

Der Holiswald war keine Hürde, aber der erste längere, rund 17km lange Gegenwindschenkel zum Glaswaldsee forderte viele Opfer. Ewig grüßte einen hier das Murmeltier: in Hackebärten aufdrehen, die Höhe mit viel Gas gegen den Wind wegheizen, schnell wieder einen Bart finden; dann feststellen, dass man gerade mal 2km gut gemacht hat und wieder von vorne ... und wieder von vorne ...

Jeweils vor den Wenden Glaswaldsee und Vogelskopf kam zweimal großflächig das "große Saufen" und viele von uns hatten in der Region Schwarzwaldhochstraße ihre liebe Mühe die Kisten offen und über sich zu halten, denn der Ostwind wird hier stark komprimiert. "Auch Boomerangs können rückwärts fliegen" war ein ganz treffender Kommentar. Wer es allerdings schaffte sich von den häufig drei bis fünf Meter starken Bärten durch die ruppige Inversion - ebenfalls eine Düse - in den blauen Orbit schiessen zu lassen konnte mehrere Probleme gleichzeitig umgehen und fein Strecke machen.

Alles in allem ein wirklich anspruchsvoller, selektiver aber sehr reizvoller Task.

 

Hier die Platzierungen:

1. Achim Torn (GER, Big Pump, Aircross Ultima 4)

2. Ulli Prinz (GER, CHARLY Produkte, Gin Boomerang 5)

3. Carlos Tagliaro (ITA, Advance Omega)

beste Dame: Ewa Korneluk Guzy (GER, BBQ Pro Team, Sol Synergy)

bester Gütesiegelpilot: Carlos Tagliaro

bester Baden-Württemberger: Ulli Prinz

 

Morgen soll der Wind zunehmen - also mal wieder ein reiner Luv-Soaring Task in Oppenau? Bitte drückt weiterhin die Daumen, wir gehen jetzt erstmal feiern :o)

Bie Berichterstattung von Rahmenprogramm und Eröffnungsfeier erledigen übrigens die Teams von BaWü-Airgames und Schlechtflieger Magazin. Ihr findet Sie auf der Veranstalterseite. Ab Morgen steppt hier der Bär, schaut Euch das Programm an!

Viele Grüße aus dem sonnigen Schwarzwald

Olaf


10. Mai - no task today

Guten Morgen aus Oppenau! Was für eine Fete! Auf der Eröffnungsfeier sorgten "Dicke Fische" auf - und besonders das BBQ-Pro-Team vor - der Bühne bis tief in die Nacht wieder dafür, dass das Wasser von der Rathauswand lief. Danke, Jungs! Zugleich wurde der Geburtstag von Ligapilot Jakob Hummel gefeiert, der sich als einer von nur fünf die Ziellinie "als Geschenk" gönnte.

Heute können wir leider nicht starten, vernünftigerweise wurde wegen der besonders kräftigen Ostlage sogar eine Geländesperrung verhängt.

Also pflegen wir unsere heiseren Hälse oder fahren vielliecht ins nahe Gallien in begünstigte Fluggebiete. In der Günther-Bimmerle-Halle wird derweil eine Fliegermesse aufgebaut und das Programm für die Zuschauer wird größtenteils in den Ort verlegt. Vielleicht werden aber die Akteure doch noch aus dem Hubschrauber geworfen, denen der Wind nichts ausmacht; Mike & Carsson mit den Wingsuits oder andere Speedfreaks. In jedem Fall lohnt sich ein Besuch der Airgames! windige Grüße Olaf

11.Mai - 43km Task in den Südschwarzwald zum Kandel

Hallo aus dem Schwarzwald! Das "Windfenster" war schon weit geöffnet als sich um 12.15h auch das Zeitfenster öffnete. Zwischen 13h und 14h konnten die Piloten bei dieser Einzelzeitnahme (elapsed time speed run) taktieren, ab 14h (start speed section) lief dann für jeden die Zeit. Und es wurde taktiert: Der in Führung liegende Achim Torn z.B. startete zur Überraschung vieler erst eine Stunde nach Fensteröffnung. Der Ostwind war stramm - beim Pilotenfrühstück kursierten Zahlen zwischen 40-55km/h, die von Reiner Blaich beim Briefing relativiert wurden. 25km/h Mittel an der Hornisgrinde, von der man erfahrungsgemäß nochmal 10km/h abziehen kann, um realistische Aussagen für Oppenau zu erhalten. Außerdem ein in der Höhe abnehmender Wind und Labilisierung, die zur Verflachung des Windprofils beitragen sollte. Nun gut, das war eine sehr optimistische Auslegung der Bedingungen ...

Die Aufgabe war schnell ins GPS eingetippt: Startplatz Ibacher Holzplatz, ein 2km Radius, bei dessen Ausflug die Zeit genommen wurde und weitere 41km entfernt der Landeplatz Griesheim, welcher der Drachenlandeplatz am Kandel ist.

Früher Vogel fängt den Wurm - Ein nicht allzugroßer Pulk um BBQ-Coach Uwe Neesen, Ulli Prinz und Samuel Blocher machte sich zügig auf die Strümpfe und pokerte gegen das vorhergesagte Windtief um 14h; der frühe Abflug sollte sich als richtig erweisen, denn Neesen, Truli und Blocher stehen bereits im Ziel, zwei weitere Piloten kamen etwas kurz - das ist bitter. Wenn, und davon gehen wir derzeit aus, mindestens 20 Piloten die Minimumdistanz von 20km geschafft haben, ist der Durchgang gültig und punkteträchtig. Nach einem Speedrun Vermutungen über die Ergebnisse zu machen und damit über die Gesamtwertung, ist nicht sinnvoll. Wir sind alle gespannt wer mit welcher Zeit unterwegs war. Viele Zieleinläufe gab es sicher nicht. Daher mehrten sich auch die kritischen Stimmen über die Aufgabenstellung in Verbindung mit dem starken Ostwind. Andererseits ist der Mißmut erfahrungsgemäß immer dann groß, wenn die Aufgabe nicht erfolgreich beendet wurde und "Im Nachhinein sind alle Gräben voller Weisheit ... " sagt schon ein altes Sprichwort.

Fakt ist, dass weit mehr als die Hälfte der Freiflieger wegen mangelhaften "Vorhaltens" nicht zum Landeplatz in Ibach kamen oder leeseitig in Gärten, Wiesen und hinter dem Ort landen mussten. Wettkampfpiloten waren davon, soweit ich das sehen konnte, nicht betroffen. Auch Showpiloten holten sich kleinere Blessuren beim Start. Zweifelsohne waren die Bedingungen erneut anspruchsvoll aber nicht pauschal unsicher. Mit den eher langsamen Serienschirmen war es wieder doppelt schwer. Daher gingen auch heute wieder einige Piloten freiwillig landen und vor diesen Entscheidungen kann man nur größten Respekt zollen, denn kein Wettkämpfer verletzte sich. Auf der Strecke hingegen waren die Bedingungen deutlich besser als in Oppenau. Zuerst musste das Feld aufgrund des Geländes zwar wieder sehr langsam gegen den Wind anfliegen und um jeden km kämpfen, doch danach ergaben sich mindestens zwei Möglichkeiten. Eine schnelle Fünfertruppe als Führungspulk nahm eine direktere und etwas riskantere Route als Lokalmatador Samuel Blocher, der weniger absaufgefährdet aber nach einem kleinen "topografischen" Umweg etwa 10 Minuten opferte. Schnellste und vielleicht einzige Dame im Ziel wird heute Carol Licini aus Italien sein. Die Zahl der Zielerreicher ist schätzungsweise auf gut zehn angestiegen. Joachim Torn ist unter ihnen mit einer sehr schnellen Zeit von 1:35h. Seit 17.10h ist das Rennen gestoppt, denn das Zeitfenster ist geschlossen worden. Mehr dann heute in den Ergebnislisten von Harry, Jörg und Reiner.

So, hier kommen die endgültigen Ergebnisse:

Die Aufgabe am Pfingstsonntag, ein 41 Kilomter Zielflug nach Waldkirch bei Freiburg, wurde von 10 Piloten bewältigt. Den Tag gewinnt Peter Jung, vor Ulrich Prinz und Achim Torn. Achims Vorsprung schmilzt auf fünf Punkte. Samuel Blocher führt die Gütesiegelwertung an. Beste Dame bleibt Ewa Korneluk-Guzy.

Grüßle aus dem Schwarzwald

Olaf

12. Mai - beste Wettervorhersage bisher

Guten Morgen aus Oppenau! Wir grautlieren den gestrigen Tagessiegern zu ihren schnellen Rennen! Wir fahren hoch und bereits um 10.45h findet das Taskbriefing statt. Harry und Reiner grinsten heute Morgen beim Wetterbriefing im Kreis, denn die Windvorhersage ist die bisher beste im Bewerb.

 

Hallo aus Oppenau, die Siegerehrung ist gerade vorbei. Hier eine kurze Zusammenfassung für die Presse, einen weiteren Bericht schreibe ich noch für das DHV Info!

 

Doppelsieg für Ulrich Prinz

 

Der Stuttgarter Ulrich Prinz gewinnt die BaWü Open und verteidigte seinen Titel als Baden-Württembergischer Landesmeister im Gleitschirmfliegen. Über Pfingsten kämpften in Oppenau 104 der besten Gleitschirm-Streckenpiloten um die begehrten Titel in verschiedenen Wertungsklassen. Starker Ostwind machte die drei Wettkampftage anspruchsvoll und kostete einen Wertungstag.

 

Die sechste Auflage dieses internationalen Vergleichs war nach mehreren Jahren voller Wetterpech sonnig von der ersten bis zur letzten Minute. Dafür machte allen Akteuren der kräftige Wind zu schaffen, denn bei Aufgaben, die in der Nähe des Starts endeten, sogenannten geschlossenen Aufgaben, waren meist mehrere Gegenwindstrecken zu bewältigen. An den drei von vier Wettkampftagen flogen die Piloten Strecken zwischen 41 und 48km. Sie benötigten dafür zwischen anderthalb und drei Stunden. Ein Tag fiel starkem Wind zum Opfer. Gestartet wurden die Rennen an einem großen, eigens dafür angelegten Startplatz südwestlich von Oppenau.

 

Die Wettkämpfer navigieren im Flug mit GPS Geräten, die ihnen sowohl die virtuellen Wegpunkte, die sogenannten "Wenden" vorgeben und ihren Flug für die Auswertung aufzeichnen. Anstelle eines Startschusses tritt eine allen Piloten bekannte Uhrzeit, nach der Sie die vorgegebene Strecke befliegen dürfen.

 

Nach dem ersten Wettkampftag führte der deutsche Ligapilot Achim Torn, dessen Vorsprung bei fast eintausend Wertungspunkten auf nur fünf Punkte schmolz, als Ligakollege Ulrich Prinz die schnellere Linie im zweiten Durchgang fand und knapp vor Achim Torn lag. Peter Jung gewann diesen Task. Seinen hauchdünnen Vorsprung konnte Prinz im dritten Durchgang am Pfingssonntag deutlich übertrumpfen und holte sich gleich beide Titel. Die sogenannte "Gütesiegelklasse" in der mit reinen Serienschirmen geflogen wird, gewann erneut Samuel Blocher. Beste Dame im Feld der BaWü Open war Caroll Licini und Baden-Württembergische Landesmeisterin wurde wiederum Monika Mack. Am ersten Tag wurde von den Wettbewerbsleitern Harry Buntz und Reiner Blaich eine geschlossene Aufgabe über 46km rund um das Renchtal ausgeschrieben. Am zweiten Wettkampftag wurde 41km in die Nähe von Freiburg geflogen, der dritte Durchgang wiederum führte das Teilnehmerfeld auf 48km dreimal am Startplatz über die Köpfe der zahlreichen interessierten Zuschauer und ins Ziel an die Günter-Bimmerle-Halle in Oppenau.

 

Das BaWü Airgames Team um Remo Kutz, die Oppenauer Gleitschirmflieger und die Stadt Oppenau bieten im deutschprachigen Nordalpenraum eine einzigartige Symbiose mit ihrer grandiosen, farbenfrohen und attraktionsreichen Veranstaltung. Kunstflug-Profis, Motorschirmweltmeister, Wingsuit- und Fallschirmspringer, Ballonfahrten, kostenlose Schnupperkurse und stark verbilligte Gleitschirmtandemflüge für Zuschauer standen auf dem Programm. Die Abende waren durch eine rauschende Eröffnungsfeier und eine SWR 3 Dance Night geprägt. Abgerundet wurde das ganze durch eine gute und ansteckend freundliche Bewirtung, die - wie viele Arbeiten im Hintergrund dieser Flugtage - von freiwilligen Helfern gestemmt wurde.

 

Hinweis: Die vergrößerbaren Bilder des Tages findet Ihr in der Navigationsleiste links.

 

 

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