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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
28.04.2011

Drachenliga in Greifenburg mit Rekordflug

Karlheinz Vogel startet zum Rekordversuch

Karlheinz Vogel glücklich im Ziel

Endlich einmal Streckenwetter zu einem Ligatermin! Das sollte weidlich ausgenutzt werden. Große schnelle Aufgaben sollten nebenbei ein paar weiße Flecken in der aktuellen Rekordtabelle tilgen. Die Starren sollten am Karfreitag nach Matrei und zur Windischen Höhe fliegen. Für eine regelgerechte 100 km Zielrückstrecke musste noch die Gerlamoos-Kirche als Start- und zweiter Wendepunkt herhalten. Insgesamt 166 km für die Starren. Die Aufgabe für die Flexi mit 130 km etwas eingedampft – Radlberger Alm anstelle Windischer Höhe.
Es ging rasant los, satte Steigwerte auf dem ersten Streckenabschnitt, aber dann wurde Petrus launisch und breitete über das Matrei-Tal eine dichte Wolkendecke aus. Die Starrflügler konnten gerade noch drunter hindurchschlüpfen, den später abgeflogenen Flexis wurde sie zum Verhängnis. Nur Frank Frankus und Andreas Meythaler kamen weiter und landeten hinter Lienz. Spannend wurde es bei den Starren, weil Drautal und  Mölltal thermisch aktiv waren. 4 Starre flogen ins Ziel. Peter Friedemann zog aber ein langes Gesicht – Startpunkt durch Eingabefehler nicht erreicht - Mindeststrecke! Auf der 100er Teildistanz war Oldie Karlheinz Vogel am schnellsten unterwegs: 42,88 km/h wird er als neuen Deutschen Rekord auf dieser Distanz zur Anerkennung einreichen.
Am Samstag war die Wetterprognose weniger optimistisch, deshalb jeweils um 30km kürzere Aufgaben für beide Klassen. Um die Flexi-Piloten wieder etwas aufzubauen, gab es ein munteres Ritsch-Ratsch von 96 km im Drautal, für die Starren ein Ritsch im Drautal und den Ratsch dazu wieder im Gailtal. Trotz verbreiteter und sich immer weiter verstärkender Abschattungen, sorgte die labile Schichtung für gutes Steigen, fast alle Flexi-Piloten flogen ins Ziel. Ein Achtungszeichen setzte Stefan Kohlmeister, der mit einem Schnitt von 47,5 km/h flott unterwegs war und dem Zweitplatzierten Heiko Tandeter satte 18 Minuten abnahm. Bei den Starren erwies sich das von Cumuli völlig entblößte Gailtal als Durststrecke. 4 Piloten mussten landen oder kehrten rechtzeitig um. Peter Friedemann machte seinen Fehler vom Vortag wieder wett und ließ nur Sven Mühlberg ein paar Minuten vor. Karlheinz Vogel war noch von seinem schnellen Vortagesflug etwas flügellahm und brach bei Hermagor ab. Dadurch wurde es in der Gesamtwertung wieder richtig spannend. Altmeister Hans Kiefinger flog mit seinem Flexi-Combat in der Wertung der Starren mit und konnte bis zur Windischen Höhe ganz gut mithalten. Dann konnte er bei den schwächer werdenden Bedingungen die besseren Gleitleistungen der Starren mit seiner fliegerischen Klasse jedoch nicht mehr voll kompensieren, wiewohl er mit der drittbesten Zeit die Strecke schaffte.
Am Ostersonntag bauten wir mit verhaltener Zuversicht die Geräte auf, die Wolken bauten mit, und das mit deutlich weniger Zurückhaltung. Zwar wurden noch zwei Aufgaben gestellt, dann musste aber doch gecancelt werden. Auch der Montag war nicht für Streckenflüge nutzbar, nach kurzer Beratung machten sich die Piloten auf den Heimweg.
Fazit: Die Liga lebt, trotz der Wetterpleite vom Vorjahr. In Anbetracht des gleichzeitig stattfindenden Wettbewerbs in Bassano, der guten Wetterprognose für die Nordalpen und das Flachland sowie des Ostertermins sind die 30 Piloten von 45 gemeldeten als gute Teilnahme zu werten. In 2 Wochen findet unser nächstes Treffen vor der German Open statt. Da werden wir uns warm fliegen, um wie im Vorjahr zu zeigen, welche Rolle die Liga in der Deutschen Drachenflugszene spielt.
Konrad Lüders

Zwischenwertung – Flexible Drachen
1. Kohlmeister Stefan, Aeros Combat GT, 1881 Punkte
2. Meythaler Andreas, Airborne C4, 1643 Punkte
3. Tandeter Heiko, Wills Wing,  1636 Punkte
4. Frankus Frank, Aeros Combat L 13, 1564 Punkte
5. Schreck Thomas, Aeros Combat L 12 LW, 1539 Punkte


Zwischenwertung – Starrflügler
1. Rust Felix, AIR Atos C, 1557 Punkte
2. Mühlberg Sven, AIR Atos VQ, 1451 Punkte
3. Vogel Karlheinz, AIR Atos VR, 1390 Punkte
4. Diller Klaus, AIR Atos VR, 1140 Punkte
5. Friedemann Peter, AIR Atos VR, 961 Punkte