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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Italienische Übermacht bei den Flexis: Marco Laurenzi (2), Alex Ploner (1), Davide Guiducci (3)
Die besten Starrflügler: Konrad Baumgartner (2), Jochen Zeyher (1), Federico Baratto (3)
Alex Ploner, Regina Glas, Jochen Zeyher
Markus Baisch auf Rang 4 bei den Starren mit einem Riesenschinken
Zieleinflug von Jochen Zeyher
Touch & Go von Roland Wöhrle
Taskbriefing
Hammerwolkenbild - aber schon etliche Piloten am Boden
Idylle am Startplatz
Wetterbetrachtung
Jörg in luftigen Höhen
Jörg fliegt los
Roland locken die Wolken
Biketour nach Gubbio
Stadttrails in Gubbio
Alex Ploner bei seinen Flugvorführungen
Jochen Zeyher über den Cucco-Kühen
Markus Baisch am Spielen
Bewertungen der Profis bei den Touch & Go's
lets fetz
Markus Kirchner beim Überflug am Cucco Süd
Karbon bringt Regina zum Grinsen
Manfred Ruhmer diesmal nur mit Modellflieger
Jörg auf Strecke
Cucco von oben
Bernd in großen Höhen
Cuccopferde
Cucco-Wahrzeichen
Gubbiogondeln
Eistime

Pre-Europeans und Italien Open 10. - 18. August 2019

Ergebnisse

Ein Wettbewerb mit Urlaubsfeeling

Eine Zusammenfassung vom Sieger in der Starrflügelklasse Jochen Zeyher:

Es waren sich alle einig: Das war der schönste Wettkampf des Jahres! Nicht nur wegen des prächtigen Flugwetters das 5 gewertete Tasks zuließ, sondern auch - oder besonders wegen dieses speziellen Ambientes das nur der Monte Cucco bietet - mit purem Spaß am Fliegen.  Dazu noch das weltbeste Eis und die allabendliche Pizza bei Cesare. Herz, was willst du mehr. Bier natürlich, denn es war heiß, und Wein. Vielleicht noch Weib und Gesang für den ein oder anderen.
Da verwundert es fast, dass nicht all zu viele den Weg ins ferne Umbrien gefunden haben. Zu den offenen italienischen Titelkämpfen, die in letzter Minute noch zu den Pre-Europeans hochstilisiert wurden, da hier in 2020 die Europameisterschaften der flexiblen Hängegleiter ausgetragen werden. Okay, die Hochkaräter unter den Flexis waren satt von der gerade zu Ende gegangenen WM in Tolmezzo, dennoch ließ es sich der frischgebackene und ewig fluglustige Weltmeister Alex Ploner nicht nehmen, dem Bewerb Format zu verleihen. Auch ‚living legend‘ Manfred Ruhmer war dabei, wenn gleich auch mit einem Großsegler, in den man fast reinsitzen konnte, aber bei diesen Flugmanövern sicher nicht wollte.  Von den Deutschen, die ja bekanntlich kurzfristig um ihre Deutsche Meisterschaften in Altes Lager gekommen waren, nutzte nur eine kleine, dafür aber umso feinere Truppe die Chance auf einen Wettbewerb zum Saisonabschluss.  Bei den Flexis gingen Jürgen Buchert, Jörg Bajewski und Roland Wöhrle an den Start. Die Starren füllten mit Bernd Weist, Markus Baisch, Alfred Mayer, Markus Kirchner und mir das dreiköpfige Feld der Italiener auf.  Jörg war mit Coach Manni Vaupel unterwegs. Teamchefin Regina war zwar im Urlaub, aber trotzdem da und genoss mit ihrem frisch karbonisierten Combat eine neue Dimension der Leichtigkeit.
Bei den Flexis ist der Wettkampf schnell erzählt, denn es hieß immer: Ploner kommt ins Ziel, dann lang nichts mehr. Nur einmal konnte der zweitplazierte Marco Laurenzi  Paroli bieten,  kam zeitgleich ins Ziel und gewann mit einem winzigen Führungspünktchen. Beeindruckend die Souveränität des Weltmeisters. Roland konnte sich trotz Absitzens vor der letzten Wende am Schlusstag auf Platz 6 behaupten, Jörg und Jürgen platzierten sich auf den Rängen 16 und 27.
Mehr Abwechslung war bei den Starren drin. Der schnelle Italiener Federico Barrato führte 2 Durchgänge das Feld an vor seinem Landsmann Konrad Baumgartner und Alfred. Im dritten Durchgang ließ ich es ordentlich krachen und kam mit 200 Punkten Vorsprung ins Ziel, während Federico 2 km davor landen musste. Damit war das Rennen wieder völlig offen mit relativ kleinen Punkteabständen. Die eiserne Zähigkeitsmedaille verdiente sich in diesem Task unser Bernd mit einer ganz eigenen Flugroute, etwa doppelter Flugzeit von mir, gekrönt mit einer Toplandung auf dem Tre Pizzi.
Im vierten Durchgang dann das deutsche Waterloo: Keiner erkannte so richtig die Absaufgefahr an der leicht verleeten Hangkante, bis auf zwei standen alle Starren wie begossene Pudel am Boden, bevor es überhaupt richtig los gegangen war.
Die zwei waren Konrad und Bernd, die in aufreizender Langsamkeit die Aufgabe abflogen, Bernd bremste derart, dass am letzten Wendepunkt die Thermik auch nicht mehr mitspielen wollte und ihn landen ließ. Mit fast 6 Stunden Flugzeit hat er sich dennoch eine weitere Eisenmedaille erflogen.
Das Rennen schien damit gelaufen, Konrad führte vor dem letzten Tag mit 300 Punkten vor mir und fast 500 Punkten vor Federico, Markus B. und Alfred.  Doch unverhofft kommt oft,  ich packte nochmal die Keule aus, Konrad hingegen flog zu sehr auf Sicherheit, und so kam zum Schluss die halbe Stunde Vorsprung zustande, die mir zum Sieg reichte. Federico sicherte sich mit der zweiten Zeit seinen dritten Gesamtplatz vor Markus B., Alfred und Markus K. . Erneut schaffte Bernd Erstaunliches mit einer ganz neuen Ost-Route, leider kam er nicht über die Bergkette zurück in den Westen und musst am Cucco-Nord landen. Damit nochmal Eisen für Bernd.
Mit einer würdigen Siegerehrung auf dem Dorfplatz in Sigillo, mit Monsterschinken, Käse, Wein und Trüffeln als Siegerprämien, endete die diesjährige Cucco.Trophy.
Und wieder waren wir uns einig: Wir kommen wieder!
Jochen Zeyher

5. Durchgang - Finale
Tagesbericht Markus Kirchner:

Der letzte Tag am Cucco. Nachdem wir schon 4 geflogene Tasks hinter uns hatten und am Vortag die Piloten der Starrenwertung einem Massenabsaufen oder wie Roland sagen würde einem Restday zum Opfer fielen, wurde für diesen Tag eine vielversprechende knapp 109 km Aufgabe angesetzt. Naja was soll ich über den Flug selber schon schreiben. An sich kennt ihr das bestimmt. Man startet, dreht auf, wartet, dass die Startzeit abläuft und dann geht es los. An diesem Tag natürlich am Anfang etwas verhalten, da das „zum Boden heizen“ vom Vortag noch in den Knochen steckte. Aber spätestens nach dem zweiten 5-Meter-Bart konnte man die Handbremse lösen. Ja und der restliche Flug besteht dann im Grunde daraus, zu fliegen und zu genießen.
Und wenn man dann nach einem sehr schönen Flug mit neuen, schönen Erfahrungen und Eindrücken ins Ziel segelt und dann auch noch gar nicht so langsam, dann denkt man sich nur: Ein perfekter Abschluss für eine schöne Flugwoche.
Der Cucco ist einfach nur ein richtig schönes Fluggelände an dem man einfach Spaß haben und die Landschaft genießen kann. Wenn man dann das Ganze noch mit guten Essen, Pizza, Salat & Rotwein am Abend ausklingen lässt und man sich den Weg zum Autoholen am Startplatz mit einem Zwischenstopp auf ein Eis und einen Espresso versüßt, dann geht es einem einfach gut :)
Abschließend kann ich nur sagen, dass auch trotz des sich seinem Namen alle Ehre werdenden Startplatzes Trepizzi ala Strapazzi (Wobei das nicht am Startplatz selbst liegt, dieser ist wirklich sehr schön, sondern an der strapaziösen Auffahrt) es bestimmt nicht das letzte Mal am Cucco war.
In diesem Sinne Danke ich allen die dabei waren für eine gelungene Woche und wer weiß, vielleicht sieht man nächstes Jahr den einen oder anderen Piloten mehr am Cucco.
Happy landings,
Markus


4. Durchgang - Im Lee is schee
Bericht von Bernd Weist

Eigentlich sollte es Urlaub werden, ich entschied mich dann doch bei den Italian Open 2019 - HG Pre-Europeans teilzunehmen. Erleichtert wurde die Entscheidung durch Roland, mit dem ich eine Fahrgemeinschaft bilden konnte.
Die ersten Tasks war ich im Prinzip nicht allzu schlecht unterwegs aber durch viele kleine Fehlerchen kam ich auf keine vernünftige Reisegeschwindigkeit. Sei es mal die Reihenfolge der Wenden durcheinander zu bringen oder in guter Position einen gedanklich falschen Startpunkt anzufliegen oder einen Luftraum falsch einzuschätzen. Kurzum, es wollte irgendwie nicht laufen.
Dies wollte ich bei Task 4 endlich ändern. Schon vor dem Start hatte ich Zweifel an einem schnellen Durchgang. Dies zeigte sich auch schon beim Aufwärmen im Startzylinder. Während es anfangs zügig nach oben geht, sinkt die Basis bis zum Startzeitpunkt immer mehr ab. Endlich geht’s los, in guter Position presche ich voraus um schnell festzustellen, dass ich wieder mal die Wende falsch eingegeben hatte. Also entgegen dem Pfeil zur ersten Wende und auch immer weiter nach unten. Schon bald war ich auf der Suche nach einer vernünftigen Wiese, als sich ein bockiger Bart zeigte. Beharrlich hielt ich mich daran fest und kämpfte um jeden Meter. Über mir stieg der Italiener Konrad Baumgartner ein und konnte problemlos aufdrehen. Ich wechselte an eine vielversprechende Stelle und konnte endlich wieder bis in sichere Höhen aufdrehen. So arbeitete ich mich immer weiter und konnte die nächsten Wenden umrunden. Immer wieder zeigte sich mein Flügelmann Jörg und wir flogen Teile der Strecke zusammen. Auf dem Weg zur letzten Wende gings am Landefeld vorbei und ich war mal wieder tief. Ich konnte Konrad und Roland beim Landen zusehen als sich mein Vario wieder mit positiven Tönen meldete. Zäh gings wieder nach oben aber wenigstens gings nach oben. Mit Versatz gings grob Richtung Wende und leider auch in ein Gebiet mit weniger einladenden Landeflächen. Da wollte ich nicht bleiben und ich arbeitete mich Richtung Tre Prizzi vor. Dort turnten ein paar GS rum und auch ich machte ein paar Meter Höhe. Da es schon spät war hielt ich mich nicht allzu lange dort auf und flog zielstrebig die letzte Wende an. Und das war’s dann auch, die Sonne konnte keine Energie mehr freisetzen und ich gleite auf eine der wenigen vernünftigen Landeflächen zu. Vernünftig ? Zu spät erkannte ich die Fläche als groben Acker, konnte aber eine gute Landung hinzaubern.
Sogleich kam der freundlich Bauer und half mir aus dem Acker. Umringt von Hunden, dem Bauer und seiner netten Frau wurde ich auch gleich zu einem Prosecco eingeladen. Mit Händen und Füssen wurde mangels meiner italienisch Kenntnisse eine Unterhaltung geführt.
Bevor ich ganz abgebaut hatte, waren auch schon meine Rückholer Manni und Jörg vor Ort.
255 Pkt. als Zweitplatzierter ist nicht gerade berauschend aber dafür hatte ich einen interessanten Flug. Ganz im Gegensatz zu meinen Mitstreitern, die sich schon bald nach dem Start allesamt versenkten.
Nach unserer späten Rückkehr gab’s noch ein leckeres Piloten Dinner.
Auch wenn’s für mich nicht gut lief, bereue ich die Entscheidung nicht. Es hatte riesig Spaß gemacht und ich flog Strecken, die ich dort sonst vermutlich nicht geflogen wäre.
Gruß
Bernd