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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Int. Hessische Meisterschaft (29. April - 5. Mai 2012)

offizielle Website mit allen Ergebnissen

Corinnas Blog
Matjaz Blog
Ferdinands Blog
www.fliegendefrauen.de/

Internationale Hessische Meisterschaft - Drachen/Gleitschirm


Berichte von:
Katharina Dressel, Jörg Bajewski und Stefan Boller (Drachen) und Ferdinand Vogel (Gleitschirm)

Fotos: Jörg Bajewski, Corinna Schwiegershausen, Stefan Boller

4. Mai - 4. Durchgang - abgesagt

Ein Déjà-vu zum Montag - 11 Uhr Briefing, 12 Uhr Briefing, 13 Uhr... Das Wolkenbild ist zwiespältig, Piloten, Pilotensprecher und Wettkampfleiter sind es auch. Letztendlich fällt die Entscheidung zum Abbruch und in Hinblick auf die weitere Wettertendenz zum Ende des Wettbewerbs. Fast alle nutzen die letzte Flugmöglichkeit, kämpfen im Tal aber mit den ersten Tropfen und auffrischendem Wind. Ich bau ab, den Drachen kurz, dann das Zelt und auf geht`s Richtung Heimat, die ja mindestens 10 Stunden entfernt liegt.

Eine schöne Woche war`s. Super organisiert vom HLB - Hessischer Luftsportbund e. V. (Sportfachgruppe Hängegleiten/Gleitsegel) Großen Dank und Respekt für die unangestrengt wirkenden, aber wohl nicht einfachen Entscheidungen! Hessen ist in Greifenburg - Ganz klar, einmal im Jahr.

Katharina Dressel

3. Mai - Sonne - Schauer - Gewitter - "Taskcancelkreuz" - Der 3. Durchgang

Wind Südost, 14 Knoten, Nachmittags Schauer möglich. Wir starten 12 Uhr. 13 Uhr Startrace. Am Anfang geht`s perfekt. Basishöhe 3000 m. Das Warten kostet manchen Höhenmeter. Ich grabe mich ein weiteres mal etwas über Starthöhe aus und zieh Richtung Höferalm. Bockige Lee-Thermik unterhalb des Scharnik und der Mokarspitze. Das kostet mein Kraft und Konzentration. Richtung 2. Wendepunkt zur Radlbergeralm tropft es vereinzelt.Ich geh landen und bau meinen Drachen im strömenden Regen ab. Gurtzeug, Drache – Alles klatschnass. Einige Starre und Turmlose haben die letzten Sonnenlöscher geschafft und reißen erstaunliche Strecken. Entweder mutig direkt über die Kreuzeckgruppe zum Mölltal oder die Route zur  Radlbergeralm über das Mölltal zur Schoberboden-Bahnstation und dann Goldeck. Dem Regen kann keiner entgehen. Das "Taskcancelkreuz" liegt am Landeplatz, da gibt`s schon enttäuschte Gesichter wenn die Kilometer nicht mehr zählen. Trotzdem es war toll! Und immerhin schon der 4. Flugtag. 

Katharina Dressel

Bericht von Jörg Bajewski:

Seichte fotowirksame Nebelfelder am frühen Morgen rund um den Campingplatz. Manni Vaupel hob im Vorbeigehen bereits beide Daumen für den Tag. Quittierte es mit einem gequälte Lächeln, nachdem ich einige Wolkenfetzen aus Südost dahinrauschen sah. Diese blöden abgeschliffenen Wolken schon wieder, die wir die gesamte Hessische nicht mehr loswerden sollten. Das Taskkomitee wurde angesichts der hohen Basisvorhersage von 3.300m mutiger denn je und verkündete freudestrahlend ein FAI-Dreieck mit einem WP im Mölltal.

Regen- und Gewitterneigung für den frühen Nachmittag ließen für diesen Taskbrocken nur ein frühes Startgate zu. Am Start bereits heftiger Seitenwind aus Südost, so dass wir mit den ersten Bärten nur parallel zum Hang ruppig aufstiegen. Ab 2900m, 2-3km hinter der E-Alm plötzlich sanftes Anheben der Luftmassen mit nachwievor deutlichem West-Nordwest-Drift.

So wurde zumindest das Herunterlaufen der Uhr zu einer kurzen klirrendkalten Erholungsphase mit Blick in das Kreizeckmassiv, das es zum Ansteuern des übernächsten Wegpunktes zu scannen galt. Die anhaltende Südföhnlage erklärte die ungleichen Luftaufnahmen heute im Vergleich zum Freiflug am Samstag. 5 Tage zuvor war der fotografische „Weißabgleich“ deutlich einfacher zu händeln. Kein Wunder, dass man aus zahllosen Bergnische und -schluchten kräftige Wasserfälle entspringen sah.

13 Uhr – Startschuss. Weiß nicht, wo plötzlich alle herkamen. Konrad Lüders und Stefan Kohlmeister steuerten aus 3300m die von mir ach so gehasste Höferalm an. Und sogleich zurück, immer in die hohen Berge vorhaltend auf der selben Route retour. So der Plan. Doch die Mockerspitze hatte diesem ein heftiges Lee entgegenzusetzen, das all unsere Thermikdisziplin jäh zu Nichte machte. Stefan Kohlmeister sank 50m rechts von mir im freien Fall dahin und landete bei all den anderen im Kessel vor der Irschenkirche. Suan und ich erwischten die ruppige Thermiksäule mit eingekrallter Basis bis an die Basis. Wir waren uns einig, quer durch´s Gemüse, da die gesamte Kreuzeckgruppe unter einer einzigen vielversprechenden Wolkenmasse lag.

Etwas zaghaft sprangen wir von einem Gipfel zum nächsten gen Norden und der Wind wurde schwächer. Die Wende am Wasserkraftwerk auf der Nordseite des Mölltals blitzte in der Sonne. Matjaz und Markus drehten bereits unterhalb des Hanges hackelig ihre „Kreise“. Unsere Bräuniger-Displays waren weiß und ein Ton war auch nicht mehr zu hören. Jetzt bloß nicht hier rausfallen! 

Der Anflug der letzten Wende südlich des Weißensees war durch eine gewaltige Regenwand versperrt. So parkten die mittlerweile 8 Flexis und 4 Starren, wartend auf ein Sonnenloch westlich des Goldeckmassivs. Dann der Funkspruch von Manfred, dass der Task bereits vom Boden aus gestoppt wurde. Achim, Stefan und ich ließen uns den regenfreien Hauptlandeplatz per Funk mehrfach bestätigen und „genossen“ im Schnellflug  zwischen Radelberger und Steinfeld die Dusche und den Hagelschauer. Zum Glück verschonte uns das tagszuvor aufgebrachte Spüli vor unsanften Landungen und das Wichtigste, … meine Kamera blieb trocken ;o)

LG Jörg

2. Mai - 2. Durchgang 

Briefing 11 Uhr. Diesmal steh ich früh am Platz und Startposition (Das Lehrgeld für zu spät starten möchte ich nicht noch einmal zahlen). Es gibt 3 Startgates und dem Wetter entsprechend keine so große Aufgabe. Für die Turmdrachen 40,2 km. Die Flexis und Starren dürfen sich auf  64 km freuen. Aber alles in Drautalnähe. Wendepunkt Höferalm (Die Turmdrachen können schon hinterm Knoten wenden), Gerlamosalm weiter nach Irschen Kirche und Greifenburg. Die Turmlosen und Starren nehmen noch einen Abstecher an die Südkante Weißensee. Für uns Turmdrachen doch nicht so easy wie gedacht. Reiner Theis und Caroline schaffen es auf 27 km, ich und Knud folgen nah. Die Turmlosen und Starren meistern das ganze scheints entspannt. Jedenfalls kommen 5 Flexis (1. Joerg Bajewski, 2. Matjaz Klemencic und 3. Stefan Boller) und 7 Starre (1. Tim Grabowski, 2. Dieter Kamml, 3. Dieter Müglich) ins Ziel. Ein schöner Flugtag wenn auch für mich mit kleinen Eintrübungen: Steuerbügellanden oder Landen und Steuerbügel und Schrauben.
Katharina Dressel

Bericht von Stefan Boller - Hessenmeister 2012

Hofer Alm - Brücke Kleblach Lind - Neusach Alm (Weißensee) - Kirche Irschen - Greifenburg Nach einem gelungenem Zwangsausflugstag geht sie heute endlich los, die Hessenmeisterschaft. Am trockenen Startplatz, an dem noch eine Woche zuvor 40cm Schnee lagen, treffen sich die ganzen "alten Hessen-Hasen" wieder, aber auch nicht-hessische Streckenjäger, Neulinge (z.B eine starke Berliner Fraktion),die Deutsche Liga sowie zwei internationale Top-Piloten. Im Luftgroßraum Mokkaspitz sammelt sich dieser gemischte Haufen in drei getrennten Klassen (Turm/Flex/Starr ), die Turmlosen und Starren um gen Höfer Alm zu gleiten. Die ausgedehnten Schneefelder von vorgestern sind derweil gänzlich dahin geschmolzen. Schon auf der ersten Gleitstrecke trennen sich die Wege der Piloten. Ich erwische eine sehr gute Spur an und kurz vor der Wende drehe ich im Dreier-Pulk mit Suan im vorbildlichen Bart der einen mit 2,5 m/s in den Zylinder als auch an die Basis zieht. Andere treffen es nicht so gut: Jörg mit schlechter Spur und wenig Glück muss sich hingegen am Grat zum "Kärntner Arschloch" erst noch mühsam Meter für Meter zur Hofer-Alm empor kämpfen. Die selbe gute Spur zurückgeflogen kann ich mühelos bis zum Startbart durchgleiten und flott nun mit den Starren vorweg fliegen. Mit Stefan Kohlmeister zusammen haben wir die Ehre gar unserem italienischen Gaststar Suan Selenati bis kurz vorm Stagor vorweg gleiten zu dürfen. Leider wendet sich das Blatt am Stagor abrupt: nichts geht mehr. Jener markante Thermikfels in der Abwindbrandung, einer der zuverlässigsten Thermikbärte des Tales - einfach abrasiert! Und dies wird er auch die nächsten Tage sein. Der Startleiter beschwert sich zu recht bei Wolfgang Sattelegger, dass scheinbar während der gesamten Hessenmeisterschaft der Stagor abgeschaltet wurde (Eine Sparmaßnahme des Flugeldorados auf Kosten der Hessen? ein Skandal!)  Wie hoffen darauf dass bei der Österreichischen Staatsmeisterschaft in 5 Wochen dieses Problem wieder behoben sein wird. Wie dem auch sei, Ich muss hier nun Timmi ziehen lassen, der mit seinem Atos ein willkommener Vorflieger war, und taste mich mit einer handvoll Starren und Flexis von einem Lufgrat zum nächsten gen Radlberger Alm vor, die als Absprungplatz zu der im Tal Grund gelegenen Kleblach Lind Brücke und der nachfolgenden Wende, einer  Alm am gegenüberliegenden Weißenseegrat dienen soll. Doch alles ist derweil in Schatten gehüllt. Wer dem Stagor seine letzte Thermik dennoch hat ausquetschen können konnte sich glücklich schätzen, andernfalls war an der Radelberger Alm kaum die Wolkenbasis mehr zu erklimmen, nur ein paar Höhenmeter erdümpelbar. Mein Plan: Im genauen Timimg, nur die nächste Wende nehmen (obgleich die übernächste auch nur 3 km weiter gelegen ist), kurz nach Eintreffen des nahenden Sonnenflecken wieder an der Radlberger ankommen, nochmal Höhe machen und dann erst die Weißenseealmwende bis ins Luv anfliegen. Leider will der Plan nicht aufgehen. andere Pläne wären besser gewesen..: 1. Einfach weiter fliegen zur nächsten Wende, schnell abdrehen (bevor das befürchtete Lee zuschlägt) und abgleiten bis wenigstens in die Nähe Greifenburgs (wie Stefan). 2. Weiter in den Einschnitt zum Weißensee mogeln bis doch noch ein quasi-Lufbart anbeißt...(Markus) 3. In die gegenüberliegenden, sonnenbeschienenen vielleicht-Leehänge zu fliegen... ...oder..oder Ich aber drehe nach Abwicklung meines Plans noch ein paar Kreise an der dann doch abgeschatteten Radlberger und erteste eine Lufkräte nach der anderen um schließlich in Steinfeld am Landeplatz zu landen. Wer nach der Weißenseealmwende wieder hoch genug an den (noch immer dunklen) Südhängen ankam konnte mehr oder minder flott die Kirche in Irschen nehmen und abgleiten. Am schnellsten gelang dies bei den Flexis Achim, gefolgt von Suan und Markus. Die schnelleren Starren brachten 5 Piloten mit Tim an der Spitze ins Ziel. Bei der gekürzten Aufgabe der Turmdrachen erreichte leider niemand das Ziel.

Stefan Boller 

1. Mai - 1. Durchgang

Das Wetter sieht pasabel aus. Zwar sind schon wieder graue Wolken im Anmarsch aber der Wind passt SüdWest später West, 16 Knoten, Basishöhe 3100m. 11.00 Uhr kurze Liga-Besprechung und "auslosen" wer mit wem. 5 er Gruppen von denen jeweils die 3 besten Flüge gewertet werden. 11.30 Uhr Briefing. Der Task wird mit 50 km für Turmdrachen und 77 km für Flexible und Starre festgelegt. Erscheint nicht groß, aber in der Luft wird klar warum. Recht schnell kommt es zu Abschattungen. Wer wie ich beim Aufbau trödelt hat das Nachsehen, im wahrsten Sinne. Da hat alles Zähnezusammenbeißen nichts genützt. Recht schnell steh ich am Landeplatz und schau den anderen zu. Mit Abschattungen und Regentropfen haben beim Flug alle zu kämpfen. Die meisten schaffen es hinter die 1. oder die 2. Wende. Am Ende schaffen es 5 Starre (1. Tim Grabowski) und 3 Flexis ins Ziel. Am Abend gibt`s die Liganachbesprechung. Da wird per Beamer und "live"-Nachflug nichts geschönt: Da wird per Beamer und "live"-Nachflug nichts geschönt: Da hat`s dich versetzt oder hier hast du die Thermik links liegen gelassen. Natürlichgibt`s auch Aufbauendes. Lehrreich war`s auf alle Fälle. Davon bitte mehr!

Katharina Dressel

1. Mai - 1. Durchgang - 89 km

Endlich hatte Petrus ein Einsehen und der erste Durchgang konnte gestartet werden. Sonntag hatte es zuviel Wind, Montag regnete es kurz vor dem "Window Open". Heute klappte es endlich!! Die erste Wende führte zur Höfer Alm auf 2200 m in Richtung Oberdrauburg, dann ging es zurück zur Brücke Kleblach/Lindt, zum Weissensee, Irschenkirche und ins Ziel nach Greifenburg. Nur wenige Piloten kamen ins Ziel.

Achim Vollmer gewinnt den Durchgang bei den Flexis und Tim Grabowski bei den Starrflüglern. Corinna gewinnt die Damenwertung.

Regina Glas 

Montag, 30.04. - Auf und Ab
 

Geht`s oder geht`s nicht - Die Frage hing wie ein Damoklesschwert über uns. Briefing 12.00, 13.00 Uhr. Dann der erlösende Task über den man sich wenigstens 5 Minuten freuen konnte. "Task ist gecancelt". Das Wetter gibt`s einfach nicht her. Ein paar gleiten ab, ein paar erbasteln sich Flugminuten sogar -stunden, einige bauen ab und manche sitzen den Schauer aus, um wenigstens noch einmal in die Luft zu kommen.

Katharina Dressel 

Sonntag, 29.04. - Task auf 4 Rädern
 

Südföhn: Schnell sind die ersten Lentikulari zu sehen und mit Höhenwinden bis zu 5o Knoten ist das Canceln des Tasks selbstverständlich. Eine gute Gelegenheit sich mit dem Fluggebiet vertraut zu machen. Geplant ist ein FAI Dreieck auf 4 Rädern: Lesachtal, Hochpustertal und Drautal. Für das Lesachtal brauchen wir lang: Kloster Maria Luggau, die alte Wassermühle und eine Einkehr beim Backwirt, da bleibt für den 2. und 3. Schenkel nicht mehr viel Zeit. Angekommen im Goal sehen wir Gleitschirme in der Luft. Das Ohrenanlegen, Abspiralen und die turbulenten Landungen zeigen, das Dreieck am Boden war für uns die richtige Entscheidung.

Katharina Dressel 

Hessen ist in Greifenburg - Hessische Meisterschaft und Drachenliga 2012
 

Die meisten haben sich, wie wir Berliner, schon am Freitag auf den Weg gemacht um den Samstag zum Einfliegen zu nutzen. Jedenfalls war das für uns "Greifenburgneulinge, Knud und mich der Plan. Das Wetter sah prima aus: Basishöhe 3500 m, Wind Süd West, Windstärke tendierte je nach Flugwetterbericht von mäßig zu kräftig bis stark, Frostgrenze 2800 m. In der Luft wurde es unerwartet heftig. Bockige Thermik macht meinen Flug zum "Kampftag". 8m/s Steigen, 8 m/s Sinken und das rapide. Nach 2,5 Stunden war ich fertig. "Ich will nur noch zurück und runter", auch wenn der phantastische Blick über schneebedeckte Gebirgsketten lockt. Aber das ganze Tal trägt. Egal wie weit ich hinaus fliege. Das Vario piept. Stellen wo`s nach meiner Flachlanderfahrung garantiert säuft, tragen. Das ich noch anständig mit zitternden Armen lande, ist zwar Genugtuung, macht aber nachdenklich...

Katharina Dressel 

Hessische Landesmeisterschaft 2012
 - Gleitschirm

Mehr Infos und Bilder unter 
www.ferdinand-vogel.de/

4. Mai 2012 

Nach dem es am Vorabend wieder länger regnete, war es feucht am Morgen. In der Höhe ein paar restliche Altocumuli, die sich schnell wegkochten und am Boden zunächst noch Bodennebel. Zum Briefing um 9 Uhr standen schon große Wolken über der Emberger und auch der Wetterbericht meinte, dass es heute früher los ginge mit Krachen. Also wurde der heutige Tag gecancelt und der morgige letzte auch, da dann noch schlechteres Wetter kommen wird. Dass es heute bis um 13 Uhr super fliegbar war, lassen wir mal so stehen. Hätte gerne noch einen Task geflogen. Aber so ist es mir auch recht, denn um 20 Uhr ist Siegerehrung und ich habe meinen 3ten Internationalen Wettbewerb mit dem 1. Platz erflogen. 

3. Mai 2012

9 Uhr: Heute wieder blauer Himmel beim Erwachen. Leider wieder mit kleinen Wölkchen schon ab 8 Uhr über der Emberger. Aber heute soll endlich der Süd Wind nachgeben. Mehr dann später,..

18 Uhr: Es gab einen Task! Platz 2 für mich und das nur 300 m hinter dem Führenden. 95 km: WP1 Radelbergeralm (östlich), WP2 Höferalm (Stromleitung), WP3 Emberger, WP4 Spitzegel (hinterm Weißensee), GOAL. Heute hatten wir östliche Winde. Gedacht war schwacher Wind, in der Luft erwartete uns dann doch ordentlicher SO Wind. Der Startzylinder war zwischen der Emberger und dem Gaugen. Wir kurbelten gut hoch und hatten mit 3200 m eine enorme Ausgangshöhe. Im Geradeausflug nahmen wir im Führungspulk die erste Wende. Wir setzten uns ab, da wir ein wenig tiefer in die Kreuzeckgruppe geflogen waren. Die anderen kamen tief, und mussten sich im Kessel vom Gaugen ewig wieder hoch kämpfen. Zurück an der Emberger vorbei, Knoten und auch an der Mockaspitze ebenfalls im fast Geradeausflug. Die zweite Wende wurde spannend. Es bockte sehr und ich dachte mir schon, wenn jetzt die Sportklasse hier gleich rein fliegt, werden ein zwei Rettungen fliegen. Da der Wind extrem aus SO kam hatten wir die Wende schnell, so mit 60-70 km/h. Auf dem Rückweg war es unmöglich südlich um die Mockaspitze zurück zu fliegen. Also entschied ich mich mit zwei anderen durch die Kreuzeckgruppe zurück zu fliegen. Am Gaugen angekommen und auf dem Weg zum Weißensee fehlte es etwas an Sonne. Der Weißensee war zu dem nur halb sichtbar; der restliche Teil von einer Graupelschauer versteckt. Die typische Route am Weißensee Nordgrat auf zu soaren klappte nicht, da es zu viel geregnet hatte. Ich verbastelte mich und fand kurz vorm landengehen den rettenden Bart zurück an die Spitze. Bis zur Wende ging es mit viel Gegenwind voran. Im Endanflug stand dann schon das Gewitter über dem Hauptkamm und es regnete bereits im Drautal. Nächstes mal werde ich früher landen gehen; war aber noch save. 

2. Mai 2012
 

Heute gab es leider keinen Task. Gestern Abend hatte es zunächst gewittert und sich dann erst einmal eingeregnet. Am Morgen weckte uns keine Sonne. Die Wolken hingen tief ins Tal und doch fuhren wir zum Startplatz. Nachdem sich die tiefen Wolken aufgelöst hatten machte uns ein kräftiger Südwind zu schaffen. Ein Task wurde ausgeschrieben und kurz vor Start gestoppt, bzw. verschoben und anschließend gecancelt. 

1. Mai 2012 

Der erste gültige Task. Blauer Himmel und die ersten Cumulis zum Briefing um 9 Uhr ließen alle auf einen Durchgang hoffen. Die Busse wurden schnell befüllt und um 10:30 Uhr wurde der Task schon ausgeschrieben.  60km: WP1-hinter der Mockaspitze (westlich), WP2-Gerlamoos Kapelle (östlich), WP3-Startplatz und WP4- die Weißenseebrücke Die Wolken zeigten deutlich, dass es heute noch zur Sache gehen sollte. Die Dolomiten waren schon gut abgeschattet und auch bei uns breiteten sich die Wolken bereits deutlich aus. Mit noch viel Sonne wurde das Window um 11:30 Uhr geöffnet und gemächlich wurde es voller vor der Emberger. Der Startzylinder war mit 7 km um die erste Wende so gelegt, dass sich langsam alle über dem Knoten (eins westlich der Emberger) wiederfanden. Es brauchte bis der Startpulk größer wurde. Zu zäh war noch die Thermik. Erst kurz vor 12 Uhr, zur Zeitnahme wurde es voller. Die bekannten kräftigen und pulsierenden Bärte vorm Knoten ließen uns eine schöne Ausgangshöhe zu. Etwas verpeilt und teils verspätet ging es los zur ersten Wende. Die Bärte waren stark und so nahm der Führungspulk nach wenigen Kreisen die erste Wende und düste schon wieder zurück, als die letzten den Task noch nicht gestartet hatten. Höhe machen bis zur Basis und über die Emberger hinweg zum abgeschatteten Gaugen und tief weiter zum Stagor. Die Cirren lichteten sich in diesem Moment zum Glück ein wenig und so ging es zunächst zögerlich, dann flott nach oben. Auf halber Höhe entschied ich mich als einziger die Wende im Tal schon jetzt zu nehmen. Der Hauptpulk kam vom Gaugen und ich wollte zurück am Berg sein, wenn dieser mir dort schon wieder die Thermik markierte. Die anderen aus dem Führungstrio nahmen am Berg mit was ging und flogen mit viel Höhe zur Wende und von dort sofort weiter zurück zur Emberger. Ich verlor etwas Zeit beim wiederfinden des Bartes und folgte mit etwas mehr Höhe und tiefer in der Kreuzeckgruppe den Führenden. Meine Höhe reichte und ich glitt bis zurück zum Startplatz einfach durch. Dadurch war ich tief, hatte aber wieder alle eingeholt. Die Emberger ging leider schon nicht mehr so gut. Die Abschattung aus den Dolomiten hatte uns erreicht. Mit dem letzten Bart stieg ich mit den anderen wieder in die Höhe. Nur waren die anderen viel höher, da sie vor der Querung zur Emberger nochmals Höhe getankt hatten. Über dem Weißensee war auch schon alles abgeschattet und die Strecke zu weit um es direkt zu wagen. Also verließ ich schnell die Emberger und flog tief zur letzten Sonne am Gaugen. Kaum war ich dort kam der Schatten und mit ihm all die gespeicherten Wärmereserven. So fand ich mich schneller als gedacht extrem weit oben wieder. Inzwischen war alles abgeschattet und die Führenden waren von der Emberger doch direkt in Richtung Weißensee unterwegs. Mit Gegenwind ging es gemächlich über das Drautal. Ich hatte ausreichend Höhe, aber die Führenden kamen für meinen Geschmack doch sehr tief. Maurice war einer von den beiden und hatte den rettenden Bart auf der anderen Seite gefunden. Ich schaute ihm zu, wie er vor mir Stück für Stück wieder Höhe machte und entschied mich dann doch, einfach an ihm vorbei direkt die Wende zu nehmen. So ging es mit 1m/sec die Ridge zur Brücke vor. Ein wunderschönes Bild da oben. Mit siegessicherem Gefühl nahm ich die letzte Wende über dem See und glitt gemütlich in Richtung Ziel. Nie hätte ich gedacht, dass ich gegen die neuen EN-D eine Chance habe. Aber der Tagessieg war meiner und das obwohl ich kaum im Gas stand mit meinem lieben AvaxXC3. Fast wie bei der Junior Challenge, nur dass es diesmal ein richtiger FAI 2 Wettbewerb ist ;-) Ich freu mich auf morgen!

Ferdinand Vogel  

30. April 2012
 

Der super Tag entpuppt sich als ein wolkenverhangener Abgleiter Tag. Das Briefing war auf 11:30 Uhr am Startplatz angesetzt. Heute morgen dann mit Null blauem Himmel die Info; Briefing 11 Uhr unten! Die Stimmung gesunken. Heute Mittag sollen wieder starke Böen durch gehen. Die ersten gleiten ihre teuren Flüge von der Emberger ab. Bei den Wolken gehe ich aber davon aus, dass auch der heutige Task gecancelt wird. 

11 Uhr: 
Das Briefing war kurz. Es geht hoch! Der Wind hat nachgelassen. Mal sehn ob es einen Task geben wird. 

20 Uhr: 
Ich brauchte exakt 2h bis ich endlich am Startplatz ankam; zu viele Piloten mussten gleichzeitig auf den Berg. So reichte es gerade, um rechtzeitig für das Briefing am Startplatz zu sein. Ein kurzer Task von 41 km war ausgeschrieben. Von Westen näherte sich ein Schauer. Noch weit genug entfernt, aber das Window wurde erst um 14 hr gestartet und die erste Zeitnahme um 14:30 Uhr. Mir ging schon durch den Kopf schnell einfach runter zu fliegen um oben nicht von der Schauer erfasst zu werden. Dann kurz vor 14 Uhr die traurige Erlösung; der Task ist gecancelt. So packten die einen ein und die anderen starteten in Richtung Schauer, welche nun schon im Drautal abregnete. Am Abend wurde es wieder richtig schön und nach viel Volleyball gab es für den einen oder anderen noch einen unvergesslichen Abendflug. Morgen wird besser! 

Ferdinand Vogel 

29. April 2012

Gleich ist das erste Briefing. Der Himmel ist blau und mit ein paar wenigen hohen Schichtwolken die gegen Norden rasen bestückt. Der heutige Task ist schon mal gecancelt. Der Hubschrauberpilot von heute Morgen meinte 80 km/h aus Süd. Aber die guten Tage kommen! 

Ferdinand Vogel

Bilder-Gallerie - Fotos: Jörg Bajewski