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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
Frank macht die Landeplatzeinweisung
Es darf nichts hinten rausrutschen
Bus natürlich mit Maske
Christoph repariert den Windsack
Maya und ondulierte Wolken
Die Starren wollen 200 km FAI
Briefing
Frank am Start
Vor dem Pic de Bure
Klaus erstmals im Ziel
Zielflieger
Abbauen vor den Superorchideen
Gemeinsam schmeckt es besser
Das muss alles geladen werden
Der Schotterweg ist sehr ausgewaschen
Jeder Tag mit Flugwetter
Vor dem Taskboard
Ein Physiker blickt auf das Interferometer
Talquerung zum Beaumont
Otto ist Zielflieger
So ei Tagessieg ist etwas schönes
Unsere Sieger: Frank, Christoph und Reinhold mit Teamchef

Ligafinale in Aspres (FRA) 17. - 23. Juli 2022

Fliegen bis zum letzten T-Shirt

Finale der Drachenliga 2022 vom 17.-23.7. in Aspres

Gesamtergebnis

Optimistisch hatte ich für jeden Tag unserer Ligawoche ein T-Shirt eingepackt. Dass sie dann wirklich alle gebraucht wurden, nahmen wir als schönstes Geschenk des Wettergottes. Ende Juli ist Ferienzeit, Corona grassiert. Immerhin nahm die Hälfte der Ligapiloten an unserem Treffen teil. Der Bus zur Auffahrt war langfristig gesichert. Eine Auffahrt mit dem PKW ist nicht zu empfehlen wegen der tiefen Auswaschungen auf dem Schotterweg. Der Hänger für die 15 Drachen war gut gepolstert. Aufladen und Sichern der Ladung ging jeden Tag etwas flotter vonstatten. Es folgte eine Stunde Rüttelei, bis wir am Gipfel des Les St. Apotres ankamen. Toller 360°-Blick auf die uns umgebende Bergwelt. Christoph erwies sich als geschickter Klettermax und reparierte den Windsack. Lebhafter Westwind, also erster Schenkel Richtung Osten zum Pic de Bure. Mit den anderen bildet der Task ein schönes Quadrat. Wir haben etliche Neue in der Liga, die das Gebiet nicht kennen. Wir gehen die paar Meter zum Gipfel und ich erkläre die Aufgabe. Dann wird gestartet. Mit Rückenwind geht es zum Pic de Bure. Der hat das Zeug zum Liga-Lieblingsberg. Goldgelb leuchtender Kalkstein, wie mit Flitter überzuckert. Mit über 3000m wird Richtung Süden die nächste Wende angegangen, der Crigne. Von dort geht es über den Saint-Genis und die Talquerung nach Orpierre, der dritten Wende. Zur vierten Wende Banne bietet sich eine Ridge an, leider gänzlich wolkenfrei. Nur Dirk hat vorher genug Höhe getankt, dass er die Wende nimmt und das Aerodrome bei Aspres erreicht, unser Ziel. Alle anderen Piloten biegen rechtzeitig ab und können auf dem Flugplatz landen. Inzwischen ist der Westwind deutlich böig aufgefrischt. Einige Drachen landen deshalb zu nahe an der Piste. Es gibt Schimpfe, wir geloben Besserung. 

Montag, der 18.7.  Wir haben wieder kräftiger Westwind. Die Flexis fliegen nach Süden zum Chabre, dann über Crigne wieder zurück, 85km FAI-Dreieck. Klaus findet es prima, erstmals im Ziel gelandet zu sein. Frank und Konrad schaffen das auch. Beachtlich auch die Leistung von Maya, die lange Zeit gut unterwegs war, kurz vor dem Chabre aber in ein Saufloch fiel. Die Starren dehnen sich nach Süden bis Sisteron aus und fliegen ein großes X mit Schnittpunkt über dem Landeplatz Laragne. Wegen Regen landen sie alle dort. Bis auf Dirk, der patschnass durchhält und das Goal macht! 

19.7. Die Wetterlage ändert sich auf Südwind, heftigen! Sollten wir vielleicht vom Chabre starten? Stella, die Fahrerin der Navette vom Chabre, verweigert die Auffahrt wegen der angesagten knapp 30km/h. Ich baue meinen Optimismus auf, wir fahren auf „unseren“ Berg hoch. Dann erweist sich der Wind doch als nicht zu stark, wir fliegen unsere Dreiecke im Uhrzeigersinn, natürlich mit Pic de Bure beginnend, dann Serres (Flexi), Chabre (Starre). 7 Piloten im Ziel! 

20.7. Am nächsten Tag sind die Windwerte nicht nur noch einen Tick höher prognostiziert, sie stimmen auch mit der Wirklichkeit überein. Als wir oben aus dem Bus aussteigen, kommt er straff aus Süd, mit starken Böen. Wir bauen trotzdem auf, immer auf der Hut, dass unsere Drachen sich nicht verselbständigen. Ein Bus mit anderen Drachenfliegern kehrt wieder um, kein Wetter für wenig Geübte. Dann dreht der Wind auf Südost, Hoffnung münzt sich um in Gewissheit. Die Flexis fliegen die Aufgabe der Starren vom Vortag. Die Starrflügler nehmen sich den riesigen Sprung über das Tal der Durance bei GAP vor. Nur Dirk schafft den wie die Rückkehr ins Ziel. Bei den Flexis ist mit Otto ein Liganeuling Tagesbester und einziger Zielflieger.

21.7. Der Windsack irritiert uns, zeigt zunächst straffen Ostwind, wo doch Nordwest prognostiziert ist. Die Drachen werden nach Gutdünken ausgerichtet aufgebaut. So stehen dann immer einige richtig. Als es darauf ankommt, also um die Thermikzeit, haben wir guten Vorwind. Mit 70km/140km FAI-Dreiecken machen wir uns auf den Weg. Flexis: Pic de Bure – Crigne – Serre/Ridge; die Starren bohren tüchtig auf. Die Thermik ist bestens, von 14 Piloten kommen 11 ins Ziel. Maya ist glücklich über ihre 50km. Abends gibt es gemeinschaftliches Essen am Aerodrome-Restaurant.

22.7. Mittlerweile kennen wir die traditionellen Wendepunkte immer besser, aus denen wir die Aufgaben basteln. Wir nennen sie „Badewanne“, „Kloschüssel“, „Haifischzähne“, „Segelfliegerridge“. Der Pic de Bure ist darüber erhaben. Er gleißt golden im Sonnenlicht, die 9 silbrigen Radarantennen des µ-Welleninterferometers auf seinem Gipfel blicken in ferne Welten. Sich davon loszureißen fällt schwer. Wir haben näherliegende Aufgaben, für unseren Maßstab aber große. Die Flexis sollen weiter über den Chabre nach Sisteron fliegen, zurück ins Ziel über die Segelfliegerridge bei Serres. Das sind 105km FAI. Die Starren zerren die Wenden nach Norden und Westen auf genau 200km auseinander. Leider entwickelt sich das Wetter nicht so schön wie am Vortag. Stark auffrischender Westwind macht die Talquerungen zum Glücksspiel und dämpft die Thermik. Ihren 200er Traum müssen die Starren auf die nächste Ligasaison verschieben. Reinhold schafft davon immerhin 7/8. Bei den Flexis ist es mit Reinhard wieder ein Liganeuling, der es den „Alten Hasen“ zeigt und als Einziger die Aufgabe erfüllt.

23.7. Task 21 (neuer Liga-Rekord). Petrus gönnt sich eine Atempause. Wir müssen lange warten, bis sich eine Abschirmung auflockert. Endlich zeigen sich Cumuli, wir starten und kämpfen uns mehr oder weniger schnell zum Landeplatz runter. Einzig Manfred fliegt hoch oben in Einsamkeit die Aufgabe ab. Die anderen freuen sich mit ihm und leiden nicht an Absaufertrauer. Zu schön waren die vergangenen Flugerlebnisse. 7 Tage am Stück Strecken geflogen, keiner von uns hatte das bisher erlebt! Wir feiern unsere Sieger: Frank, Achim, Ralf bei den Flexis, Christian, Reinhold und Dirk bei den Starren. Maya belegt den 6.Platz! Dann gemeinsames Abendessen im Flugplatzrestaurant, viele Dankesworte an den Ligachef und das Versprechen an eine gemeinsame Liga 2023.

Konrad Lüders 

Dehnübungen
Powerfrau
Komplementaerfarben
Beim Aufbauen
Christian beim Briefing
Beim Eingeben der Aufgabe
saubere Startreihe
Dietmar auf Astir
Frank vor Maya
Über dem Startplatz
gemeinsames Aufdrehen
Vom Anna-Schutz rüber ins Mölltal
Landung auf dem Modellflugplatz
Frank im Ziel
Heiss wars beim Abbauen
Abschiedsfoto
Dort kommt noch wer..

Liga Greifenburg - HG-Challenge 2022

Ergebnisse

Das Kreuz mit dem Kreuzeck

Die Drachenliga vom 1.-3. Juli in Greifenburg 

Der Windsack stand wie eine 1, leider nicht der am Campingplatz, sondern auf einem Modellflugplatz im Mölltal. Der straffe Talwind hatte meine Hoffnungen auf die Runde ums Kreuzeck zunichte gemacht. Zum Trost hatte ich eine butterweiche Landung auf einem quasi Golfrasen, den kühlenden Talwind beim Abbauen und viel Zeit, meinen Fliegerfreunden bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Hoch oben sah ich bald zwei Drachen über dem Marterle fliegen, Andi und Ralf, die den Sprung von Anna Schutz ins Mölltal gemeistert hatten. Heute haben wir gutes Steigen, Basis bis 3000m, die beiden schaffen die Runde bestimmt. Ich war zu hastig unterwegs gewesen, nun habe ich Zeit genug. 

Gestern, am ersten Tag unseres Ligatreffens, wollten wir gemeinsam mit den Teilnehmern der Challenge einen Durchgang fliegen. Leider war die Wetterlage so unklar, dass abgesagt werden musste. Eine richtige Entscheidung, wie sich später zeigte. Einige Piloten fuhren trotzdem auf die Emberger Alm und konnten nach langem Warten auf günstige Startbedingungen eine knappe Stunde fliegen, dann wurde es über Lienz dunkel und alle landeten rechtzeitig.

Unsere Starrflügelpiloten hatten es sich in den Kopf gesetzt, heute ins Pustertal und Gailtal über 200km zu fliegen. Petrus bietet aber nur thermische Schmalkost, die nach knapp 40 km aufgezehrt ist. Christian landet bei Abtfaltersbach, die anderen noch kürzer. Auf meinen Rückholer wartend habe ich nun genug Muße, mittels Flymaster-App unsere Flexipiloten zu beobachten. Andi und Ralf kämpfen sich bei geringer werdenden Steigwerten tapfer voran, ringen um jeden Höhenmeter für die Querung vom Reißeck ins Drautal. Gegen den Talwind schrumpfen jedoch Gleitzahl wie Höhenmeter. Ende Gelände für beide bei Kleblach-Lind.  

Der nächste Tag, Sonntag, ist für große Aufgaben weniger geeignet, weil viele Teilnehmer noch am Abend abreisen müssen. Wegen der bescheiden ausgefallenen Prognose der Wetterfrösche wurde ein sicherer Task gesetzt: Ritschratsch über 65km zwischen Scharnik und Stagor mit dem von Maya erbettelten Flug zur Weissensee-Brücke als letzten Wendepunkt. Die Starrflügler bohrten ein wenig auf. Ich starte als Letzter der Ligapiloten und bin erstaunt. Es geht nach oben wie im Fahrstuhl. Auf die erste Startzeit muss ich sogar noch ein paar Minuten warten. Petrus foppt die Wetterfrösche und schenkt uns richtig gutes Streckenflugwetter. Hätten wir das nur gestern gehabt… Die meisten Piloten landen am Campingplatz. Nicht alle haben alle Wenden mitgenommen, ein schöner Abschiedsflug war es in jedem Fall. Einige Vorhaben müssen wir aufs nächste Liga-Jahr verschieben: Alfreds 200er Dreieck, Mayas Flug zum Weissensee, und für alle die Kreuzeckrunde.

Nächste Woche treffen wir uns zum Finale der DrachenLiga 2022 in der Provence.  Fliegen über Lavendelfeldern, Sonnenblumen, blauer Himmel,…

Konrad Lüders

Briefing
Meditation vor dem Start
Vorflugcheck
Zwei Hunderter auf dem Taskboard
Gleitschirmchallenge über uns
aufgebaut ist....
Alfred ist zuversichtlich
Mein Rückholer liebt Komfort
Abendmahl beim Tschabitscher
Debriefing

Liga bei der Hessenmeisterschaft

Ergebnisse

Unter Hessischer Flagge

Die Liga zur Hessischen Meisterschaft 23. -26. Juni in Greifenburg

Etwa 50 Drachenflieger und doppelt so viele Gleitschirmpiloten hatten großes Vertrauen in die Zuversicht der Wettkampfleitung und fuhren trotz schlechter Wetterprognose nach Greifenburg – und wurden 100%ig belohnt. An allen 4 Tagen konnten Tasks geflogen werden. Petrus hatte wohl Spaß daran, die Piloten zu überraschen. Wegen niedriger Basis waren zunächst die Aufgaben bescheiden gestellt. Anna-Schutzhaus mit großen Radien für die Flexi und kleinen für die Starren, dann Radlberger Alm. Leichte Kost für den Anfang könnte man meinen, die lag aber größtenteils schwer im Magen. Mit Marzio Digiusto schaffte es ein Italiener ins Ziel, bei den Flexis Altmeister Roland Wöhrle. Fürs mittlere Thermikangebot war die Radlberger zu hoch gelegen. Wirklich korrigieren konnte man diesen Umstand nicht, deshalb wurde für den zweiten ganz ähnlich gelegten Task ein großer Radius um die Brücke Kleblach-Lind gezogen. Folglich schafften es 4 Flexi-Piloten zum Landeplatz. Bei den Starrflüglern waren es schon 9 Piloten. Christian Kamm liebäugelte mit einstelligen Ergebnissen, die anderen Teilnehmer aus der DHV-Drachenliga hielten sich noch zurück.

Dafür wurde Petrus großzügiger mit seinem Angebot, folglich die Tasksetter mutiger. Auf der Standardstrecke Anna-Schutzhaus – Latschur – Schloss Stein für die Flexis gab es viel Gerüttel auf dem berüchtigten Teilstück vor der ersten Wende. Die zweite Wende verfehlte, wer nicht den Weg über die Weißensee-Ridge wählte. Die Nordseite des Drautales war großräumig abgeschattet. Achim Luber und Ralf Ulbig machten es richtig und kamen fast bis ins Ziel. Für die Starrflügler zeigte Tasksetter Martin Grössinger eine Vorliebe für große Radien und ließ die Piloten zwischen Iseltal, Lienzer Dolomiten und Gailtal viel Freiheiten, die 120km individuell abzuspulen. Fast alle Ligapiloten freuten sich, bei schwüler Hitze ihre Geräte im Ziel abbauen zu können.

Das echte Sonntagswetter sollte trotz zeitlicher Klammer durch Siegerehrung und Heimfahrt optimal genutzt werden. Die Starren hatten eine verlängerte Kreuzeckrunde im Programm, die Flexis turtelten ritschratsch mit 2mal Hochspannung und Goldeck. Über dem Knoten wurde die auf die Startzeit wartende Wolke der Flexipiloten gleich zweimal von der Wolke der Paragleiter auf deren Weg zur Wende Irschen und zurück durchdrungen. Ich ergriff die Flucht und versemmelte total die eigene Startzeit. Petrus versöhnte mich aber bald mit einem überaus üppigen Angebot an Thermik. Gerne hätte ich nach dem Zielüberflug noch ein zweites Mal das Goldeck besucht. Aber Taskende und Siegerehrung waren gesetzt. Also feierten wir die Wettbewerbssieger; Alfred und Christian auf den Plätzen 7 und 8, der Ligachef landete gerade noch in der ersten Hälfte der Flexi-Piloten.   

In einer Woche treffen wir uns schon wieder und fliegen gemeinsam mit den Teilnehmern der HG-Challenge.

Konrad Lüders

Die Drachen warten
Dirk ist schon unterwegs
Reinhold 8 Stunden vor seinem Tagessieg
unsere Aufgaben
Briefing
Da gehts lang
vorbildliche Startreihe der Starrflügler
Vor dem Start
Luftige Begegnung
Auf zum Wilden Kaiser
So arschknapp wars
Der Unterberg ließ nicht los
Heute alle im Ziel

Ligawochenende in Ruhpolding

Gesamtergebnis Flex und Starr
Durchgang 1 - 8


Vom Unternberg ins Pinzgau

Die Drachenliga in Ruhpolding  11.06. – 12.06.

„Du bist der Letzte!“ Dirk ist platt. Eben noch in Hochstimmung, weil er seinen langgehegten Traum vom Flug ins Pinzgau endlich wahr machen konnte, wird er so von seiner Frau Sandra abgebügelt. Sie fuhr trotzdem nach Mittersill, um ihn einzusammeln. Und Letzter war er auch nicht geworden. Das 150km Dreieck vom Unternberg über Königsleiten und Schmittenhöhe, bei niedriger Basis und mäßigen Steigwerten, war schon sehr anspruchsvoll, Reinhold Bernhard schaffte es als Einziger, in knapp 5 Stunden. Die Flexi-Piloten stellten sich den gleichen Bedingungen, naturgemäß mit einer kürzeren Aufgabe. Das Dreieck Reichenhaller Haus – Wilder Kaiser – Unternberg erwies sich aber als nicht weniger schwierig. Die spätere Startzeit führte dazu, dass man zu tun hatte, aus den Startlöchern zu kommen. Das erste war, den Unternberg zu überhöhen. Einigen Teilnehmern gelang dies, andere durften früher als vorgesehen den Landeplatz beim Bärnstübl testen. Ich flog nach langem Gebastle gerade in Kammhöhe rüber zum Rauschberg und verbrachte eine weitere Stunde, um mich von ganz unten bis zur Basis in 2200m hochzuarbeiten. Immerhin leisteten sich etliche Ligapiloten dabei Beistand. Dann ging es ruck-zuck zum Reichenhaller Haus, ebenso retour über Hörndlwand, Fellhorn Richtung Wilder Kaiser. Am Niederen Kaiser fehlten mir 50 Höhenmeter um auf die Sonnenseite zu queren. Eine weitere Stunde später hatte ich mich nach unten durchgearbeitet. Auch Andi verfehlte die Wende Gaudeamushütte nur knapp. Ralf schaffte die Wende zwar, kam dann gegen den Bayerischen Wind nur noch bis nach Kössen. Fazit: Nur wer am Unternberg rechtzeitig in der Luft ist, wird mit guter Thermik belohnt. 

Das versuchte ich am folgenden Sonntag meinen Fliegerfreunden zu verdeutlichen. Die Starrflügelpiloten bauten daraufhin auch eine schöne Startreihe auf und starteten zügig Richtung Unterberghorn bei Kössen. Gemeinsam mit den Flexis wurde dann der Hochkönig aufs Korn genommen. Sich am Steinernen Meer entlang gegen den Nordwind wieder vorzukämpfen war der Plan. Der erwies sich als machbar. Alle Starrflügler schafften die Rückkehr nach Bärngschwendt. Ungetrübte Freude also wieder auf der Seite der Klasse 5 - Piloten.  Bei den Flexis war wieder die Pechmarie am Werken. Es wurde wieder gebummelt beim Starten. Die letzten 5 Piloten sahen sich nach einer knappen Viertelstunde wieder unten am Landeplatz. Zweiter Versuch! In Windeseile die Drachen zusammenpacken, hochfahren, aufbauen und starten, nur noch zwei Stunden ist das Fenster offen! Ralf Ulbig gelang das Kunststück aufzudrehen, konnte sogar noch ein Stück Strecke fliegen. Ich umgarnte den Unternberg nach besten Kräften, leider ließ der mich nur zappeln. Als die ersten Starren ins Ziel flogen, riss ich mich los und suchte die Landewiese auf. „Es waren eigentlich alles nur Leebärte, Nordwind meist über 20km/h“ meinte Alfred Mayer, der als Schnellster die 128km in 3 Stunden durchmessen hatte. Bei den Flexis kämpften sich Andi Beeker und Liganeuling Alfred Aigner bis etwa 10km an das Ziel heran. 

Fazit: Es war das Wochenende der Starrflügler gewesen. Spaß am Fliegen haben aber alle gehabt, und wieder dazu gelernt. In zwei Wochen sind wir zur Hessischen in Greifenburg, da werden die Karten neu gemischt.

 

Konrad Lüders 

Aufgeladen
Starrflügeltreff
Gleich wirds offiziell
Frank und Frank
Zu kalt zum Aufbauen
Drachen sind aufgebaut
Es ist noch Zeit
Briefing
Roland erklärt uns die Welt
Viele Zuschauer
Schau mal den Halo
Am Halo - Foto Melanie Sojka
Unter der Sonne - Foto Melanie Sojka
LIegeprobe und 4 Helfer
Das war knapp
Luftige Begegnung
Hanglandung
Unübersehbar für den Rückholer
Am Landeplatz gelandet
Unsere Sieger
Schöne Madln und Konrad
LIga macht Spass

Liga 2022 - German Open am Kandel

Hohe Messlatte – Weltspitze
Die Drachenliga bei der German Open am Kandel 23.05. – 29.05.2022

Ergebnisse

„Jetzt startet gleich der letzte Wettbewerbsteilnehmer, dann dürfen die Freiflieger starten“, so tönt es aus dem Megaphon von Wettbewerbsleiter Klaus Kienzle. Der Letzte bin ich, stehe vor der Rampe. „Da ist etwas an der Aufhängung verdreht, ein Drachenfluglehrer muss da mal nachschauen, ich bin Gleitschirmfliegerin!“ Kuhli hüpft die Rampe runter und bringt es in Ordnung. Dann zieht er mich an der Unterverspannung die Rampe hoch, kurz darauf bin ich schon in der Luft und fliege Richtung Hausbart.

Natürlich finde ich den an der richtigen Stelle, klappt wie am Schnürchen, wie die ganze Organisation der German Open. Ein Starterfeld von 79 Teilnehmern, darunter mehrere Weltmeister und viele weitere Weltklassepiloten, bestes Zeichen für die Erwartungen der Piloten an einen Wettstreit auf hohem Niveau. Zu hoch für die Drachenliga? Immerhin stellten sich 22 Ligapiloten der Herausforderung.
 
Zunächst wurde unsere Geduld herausgefordert, viel zu böiger Wind am ersten Wettkampftag, der im Wesentlichen verwartet wurde und letztlich gecancelt. Prompt entschuldigte sich Petrus dafür am Mittwoch mit guter Wolkenthermik. Entsprechend mutig entschieden sich die Tasksetter für dreistellige Aufgaben. Zunächst nach Oppenau Richtung Norden, dann kehrt Marsch zum Rosskopf und ins Ziel LP Bleibach. Die Starren bekamen die gleichen WP mit kleineren Radien und noch einen kleinen Extra-Zacken. Also war unterwegs viel Betrieb mit Gegenverkehr. Für die Ligapiloten war der Abschnitt nördlich vom Brandenkopf Neuland. Zurück wurde es ein Kampf gegen den Wind. Nur zwei Starrflügler im Ziel, bei den Flexis sah es diesbezüglich deutlich freundlicher aus. Ich hatte mit dem 24.Platz mein bestes Ergebnis des ganzen Wettbewerbs. Tilo Düpmann flog zwar ins Ziel, hatte aber den Zacken nicht auf dem Schirm gehabt, trotzdem 5. Platz der TW!

Dann begann Petrus zu schwächeln, folglich nur ein Ritsch-Ratsch im Elztal. Nach der ersten Wende, dem Gschasi, forderte der starke Gegenwind gnadenlos seinen Tribut. Von den Liga-Flexis erreichte keiner die zweite Wende. Bei den Starren kam gar nur Dirk Ripkens ins Ziel, ansonsten gab es nur kleinere Wertungen. Petrus hatte für den Folgetag noch eine Steigerung in petto: kleinste Wertungen!  Kaum war der Letzte in der Luft und kämpfte in schwachen Thermikbläschen ums Überleben, breitete er die Cumulus zu einer geschlossenen Wolkendecke aus. Das Race mutierte zum Gegenwindgleitwinkelfliegen Richtung Kaiserstuhl bis zum Aufschlag nach wenigen Kilometern. Tagesqualität bei den Starren 1,4%.

Für den Abschlusstask griff Petrus tief in seine Trickkiste. Er überzog den Himmel mit einem Schleier feiner Zirren. Darunter zarte, cumulusfreie Thermik, in welcher sich die Drachen sortierten. Nach einer Stunde Warten wurde zum Halali zwischen Gschasi und Titisee geblasen. Wer nicht schon vorher auf der Strecke geblieben war, griff die ca. 100km an und wurde mit immer besserer Thermik unter Cumuli belohnt.

Die Siegerehrung verlief zünftig, mit Schwarzwaldmadls, Böllerschützen, Bürgermeister und vielfachem Dank an die Organisatoren. Gut, dass es so etwas noch gibt, ein Verein, in dem sich 80 Helfer dafür finden, dass Andere tolle Flugerlebnisse haben können. Bedenklich stimmt die geringe Beteiligung deutscher Piloten an der Meisterschaft in der FAI-Klasse 1 von nur 37%.

Aus Ligaperspektive bleibt die Schlussfolgerung, dass wir noch fleißig trainieren müssen, um diese Lücke zu füllen und mehr zu setzen, als nur hin und wieder ein Achtungszeichen. Mit Tilo und Christian kamen immerhin zwei Piloten in die erste Hälfte der Wertung für die Deutsche Meisterschaft der Starrflügler. Bei den Flexis schaffte das knapp nur der Ligachef. Demnächst ist Ligatermin, vielleicht fliegen wir ja wieder vom Kandel.

Konrad Lüders


Am Aufbauplatz auf dem Kandel
Die Aufgabe am Taskboard
Fragen an den "lokal" Frank
Instrumente laden
Andy und Maya
Maya und Andy
schweres Geschoss
die ersten Höhenmeter
Gleich startet Frank
Starrflügelschleppe
Thermiksuche vorm Windrad
über Haslach
herzlicher Empfang
Landebier
Ligachef und Schwarzwaldmädels
Taskwinner

Liga 2022 - Einstieg am Kandel

Schwarzwaldmädel mit Landebier

Drachenliga am Kandel 14. – 15. Mai 2022

Ergebnis Flex
Ergebnis Starr


War das eine angenehme Überraschung, nach der Landung im Kinzigtal bei Haslach – 5 Drachenflieger wurden von 5 Schwarzwäldern mit Landebier und Stimmungsmusik empfangen. 4 Maderln und ein Bub unterbrachen ihren Samstagsnachmittagsausflug und wollten alles wissen über das Drachenfliegen. Leider hatten sie dann noch ein Wanderziel zu schaffen, und wir mussten ja noch die Drachen zusammenpacken.

Also der Reihe nach:
Am Freitag war nirgends, also in keinem der für Ligatreffen vorbereiteten Fluggeländen, Streckenflugwetter. Für den Samstag sah die Prognose ähnlich aus, mit einer Ausnahme – im Südschwarzwald sollte es gehen. Das Ostertreffen musste schon gecancelt werden, also sollten wenigstens diese beiden Wochenendtage für den Einstieg in die Ligasaison genutzt werden. Wie schon gewohnt, bekamen wir auch diesmal Unterstützung vom DFC Südschwarzwald, der uns das Fluggelände öffnete und auch mit dem Vereinsbus auf den Kandel brachte. Einige Liganeulinge waren zum ersten Mal hier und beargwöhnten die eindrucksvolle Rampe. Die Wetterprognose stimmte uns optimistisch – 100km für die Flexis, noch 40 weitere Kilometer für die Starren. Erst nach Norden zum Brandenkopf, dann kehrt Marsch zum Schluchsee. Lokalmatador Roland Wöhrle nutzte die erste Startphase und drehte schon eine Weile, bis wir auch aus der Hüfte kamen. Das Starten funktionierte aber reibungslos, immer war ein DFC-Vereinsmitglied bereit, uns auf der Rampe zur Seite zu stehen. Leider stand die Thermik dann nicht jedem ebenso bereitwillig zur Verfügung. Von unten ging es zähe los, es gab einige sehr kurze Flüge. Für die Glücklicheren wurde es dann bis zum Gschasi deutlich besser, doch dann war der Himmel blau, bis zum Brandenkopf und zurück schafften es nur wenige. Dazwischen lockte eine langgestreckte Wiese im Kinzigtal verführerisch zur Landung. Das mit den netten Schwarzwaldmädchen war dann ein versöhnlicher Trost für den unerwartet kurzen Flug. Einige Starrflügler schafften es bis zur zweiten Wende, und Moritz Scharitz wäre noch weiter gekommen, wenn er nicht auf das scharfe Eindrehen eines Gleitschirms hereingefallen wäre. Der wollte aber nur abspiralen.
Der Kandelgipfel hat etwas von einer Glatze. Der Wind bläst ungehindert darüber hinweg. Auch am Sonntag hielt er es so, leider aber kam der aus Ost, und das nicht zu knapp. Das heißt also Rückenwind, kein Startwind. Würde die Sonne das noch rechtzeitig ausheizen können? Immerhin war Roland Wöhrle optimistisch und baute seinen Drachen vor der Rampe auf. Schöne Cumuli bauten sich auch auf, also tüftelten wir Tasks aus, deutlich bescheidener als am Vortag. Roland war schon lange auf Strecke, als wir mit dem Starten begannen. Das ging dann aber doch recht flott, der Wind kam verlässlich aus der gewünschten Richtung. Dass man am Kandel auch absaufen kann, hatten wir schon am Vortag zur Genüge bewiesen, aber einige Teilnehmer mussten erneut in den sauren Apfel beißen. Unterwegs ging es dann aber deutlich besser voran als am Vortag. Über die 74km brauchten die 4 Zielflieger bei den Starren nur knappe 2 Stunden. Der Task hätte heute der von gestern, also doppelt so lang sein können. Bravo für die Leistung von Andreas Mader, der als Einziger bei den Flexis ins Ziel flog.
Es war nur ein kurzes Ligawochenende, trotzdem herrschte beim Abschied ringsum beste Laune, besonders unter den zahlreichen Liganeulingen.
Nächste Woche sehen wir uns wieder am Kandel, zur Internationalen German Open.
Konrad Lüders