X
Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Liga 2013

Liga 2013 - Ausschreibung

Finale im Flachen

Endwertung

Liga bei der GO 29.7.-3.8. in Altes Lager

Petrus zeigt, was er alles drauf hat. Erst Regen und Gewitter, der Montag wird für Privatvergnügen frei gegeben. 

Am Dienstag bläst es immer noch, aber gut genug für einen Zielflug nach Cottbus. Lange müssen wir warten, bis die dunkleren Wolken abgezogen sind.  Die zuerst startenden Starren tanzen munter an der langen Leine den Sollbruchstellentango. 28 Pärchen verlieren den Halt, neuer SBSB-Rekord! Die anbetrachts dessen bangen Gesichter der zunächst noch wartenden Flexi-Piloten hellen sich erst auf, als Dietrich Münchmeyer ihnen den Task erlässt, aus Sicherheitsgründen, meint er, und weil die Zeit nicht mehr ausreicht. Vielleicht reichen auch schlicht die verbliebenen SBS nicht mehr. 9 Piloten im Ziel, die Ligisten lassen aber die Köpfe hängen, Dirk landet nach der knappen Hälfte der Strecke, vier unserer Piloten hocken gleich ab, auch nach wiederholten Anläufen. 

Am Mittwoch bläst es, dass sich die Bäume biegen, also wieder Wander- oder Badetag.

Tags darauf eine Wolkenkulisse auf, die jedes Fliegerherz höher schlagen lässt. Frank dämpft den Optimismus: „Ich befürchte, die werden sicher bald breit laufen!“ Doch erst mal die Aufgabe – 115km nach Wellmitz, Zielstrecke, weil der Windpfeil dorthin zeigt. Es zeigt sich wieder, dass viele Teilnehmer nicht ganz so fit sind beim UL-Schlepp. Die Sollbruchstellen bemühen sich, dem T-Shirt-Aufdruck gerecht zu werden, es gelingt ihnen nicht immer. Bis die Letzten in der Luft sind und sich abmelden, vergehen 4 Stunden. Zwischendurch bekommt Frank recht, ausgeprägte Mittagsflaute, großflächige Abschattungen, besonders die Flexis leiden und gehen ein. 15 Starre erreichen Wellmitz, unser Klaus Diller ist heute gut drauf mit der fünftbesten Zeit! Die meisten anderen Ligisten können auch gut punkten.

Am Freitag wollen wir es wieder wissen. Petrus kann auch anders, z.B. mal weniger Wind und viel mehr Plusgrade. Brütende Hitze, die Helfer halten sich fit mit Eiswasser. Erst drei Stunden nach Fensteröffnung bin ich an der Reihe. Kommt die SBS, gehe ich erst mal kalt duschen, das schwöre ich mir. Ich klinke in schwachem Steigen, aber der Bart zieht verlässlich. Es gibt gleich 10 Startfenster für die 70 Drachen. Von wegen Pulkfliegen, ich bilde einen Einerpulk und segle los nach Niemegh. Die Waldkante entlang kann man Glück haben und Steigen finden. Ich finde abwechselnd schwaches Steigen und starkes Sinken. Bei Niemegh kreisen dann doch viel andere Drachen, teils sehr tief, teils am Boden. Ich habe Glück, kann gut aufdrehen, nehme die Wende, finde den Bart wieder und der zieht mich auf gut 2600m! Altes Lager im Gleitwinkel, dort noch mal auf 2000m, dann ist Abgleiten dran. 10km vor der zweiten Wende fängt mich ein Rapsstoppelfeld ein. Kurz darauf schwebt auch Caroline Greiser heran, die sich an mich gehängt hatte, jubelnd über ihren schönen Flug.  Die Starren hatten auch ein Dreieck, mit einem weiteren WP im Süden, der den Flexis wegen der fortgeschrittenen Startzeit erlassen wurde. Rainer schaffte die Hälfte davon, die anderen Ligisten schlugen noch früher auf. 

Das war es dann auch, wir bauen am Samstag noch auf, dann setzen die Böen ein, Vorboten einer herannahenden Front. Wir sind keine Frontflieger, also abbauen und Siegerehrung am Abend. 

Konnten wir als Liga leider nicht so die fliegerischen Akzente setzen, die Ehrung unserer Sieger und Platzierten erfreut sich Anerkennung und wir ernten starken Beifall. 

Fazit: Wir haben noch viel zu lernen, packen wir es wieder an in der Liga 2014!

Konrad Lüders

Ligatreffen 25.-27.7. in Greifenburg

„Schwach bis mäßig“ meinte Alptherm und irrte...

Klaus sitzt total verstört vor dem Wettkampfbüro, ich ahne Probleme und frage vorsichtig. Klaus hat ein Problem: „Weißt Du, bei mir lief es heute prima, hatte vom Start weg Steigen, war rechtzeitig im Zylinder, habe unterwegs keinen Hänger gehabt, Endanflug passte auch, Dann trage ich den Atos zum Abbauplatz. Dort sitzt der Karlheinz Vogel unter seinem Vogel, grinst mich an und sagt, er hätte schon geduscht. Wie macht der das bloß immer?“  Rainer, Teilnehmer der Challenge, fragt mich:“Fliegt der Karlheinz wirklich so gut, der ist doch schon so alt?“ „Ja, wirklich, von dem kannst Du eine Menge lernen, der hat es faustdick hinter den Ohren.“  Es war der letzte Tag der Challenge, deren Aufgabe war kurz: Irschen – Goldeck – LP. Wir  fliegen die gleiche Strecke, hängen aber noch Anna Schutzhaus – LP an. Wir wollen die ambitionierteren Challengeteilnehmer herausfordern, nach dem Über-fliegen ihres Zielzylinders noch weitere 50km mit uns zu fliegen. Wie schon am Vortag nahmen einige Piloten unser Angebot an und fragten dann um einen Vergleich mit unseren Leistungen nach. Erfreulich, dass es unter den Challengeteilnehmern viele gute Piloten gibt, die schnell genug fliegen und Biss haben, um sich durchaus an größere Aufgaben heran zu wagen, mit leistungsstärkeren Piloten zu messen und von ihnen zu lernen. Just das ist das Feld der Liga. Wir bieten ihnen an, auch am Samstag un-sere Aufgabe mit zu fliegen. 

Die Challenge ist beendet, ich habe etwas vor, das sehen mir meine Freunde schon an, als ich noch den Drachen aufbaue. Aptherm versprich wieder schwaches Steigen und wird sich wieder irren, wie an den letzten Tagen. Hohe Basis, gute Steigwerte, ich will die Freunde an die hohen Berge heran führen: „Zettersfeld – Hannoverhütte – Goldeck, eine große Mölltalrunde.“ An den letzten beiden Tagen hat-ten wir durchweg Schnitte von 40km/h erzielt. Der deutsche Rekord für das 100km FAI-Dreieck liegt bei 39km/h, den sollten wir knacken können. Aufgeregt wird die Strecke diskutiert, bis an den Alpen-hauptkamm soll es ja gehen. Es wird herum gemault, von wegen der Landemöglichkeiten. Im Mölltal, da soll es ja zugige Stellen geben, Wie eng ist das Tal hinter Mallnitz, gibt es dort Landewiesen? Ich gebe nach, der zweite Wendepunkt wird vorverlegt: Mallnitz. Die Diskussion hat Zeit gekostet, Start-zeitpunkt wird verschoben, doch dann geht es los. Am Stagor gleich hoch bis auf 3200m, von dort der kurze Sprung in den Startzylinder um Gerlamos und los geht die Jagd. Am Zettersfeld kann man sich leicht verzetteln, der Berg ist berüchtigt für vorzeitiges Absaufen. Zwei Piloten beißen in den sauren Apfel dieser Erkenntnis und hocken ab. Karlheinz fliegt tief in die hohe Bergwelt und macht begeistert eine deutlich größere Runde als vorgesehen, Andi fliegt sehr konzentriert und spart überflüssiges Krei-sen. Unter den Wolken geht es hoch auch im Geradeausflug, und wie hoch es geht, knapp an die 4000m heran. Ich mache aus dienstlichen Gründen noch einen Abstecher zur Hannoverhütte und über-zeuge mich von den Landemöglichkeiten tief da drunten. Aber wer denkt schon ans Landen, wenn man über dem Alpenhauptkamm fliegt? „Das Reißeck heißt so, weil es Euch dort nach oben reißt“, meinte ich beim Briefing. Das Reißeck reißt gewaltig, das Vario zeigt eine weiße Scheibe. Dann die lange Talquerung zum Goldeck, Karl muss bei Lind abhocken, doch Andi schafft es ohne Zeitverlust, macht die Wende und zischt durch den Gerlamos-Zylinder end of Speed section: 41km/h! Neuer Re-kord!?

Ich rechne akribisch nach, leider ganz knapp kein FAI-Dreieck, der Mallnitz-WP liegt ca. 500m zu weit südlich, der zweite Schenkel ist nur 27,5% der Gesamtdistanz und nicht mindestens 28% wie laut Reglement erforderlich. Ich habe zu lernen.

Die Trauer hält sich in Grenzen, die Freude der Piloten über den schönen Flug in eine Gegend, die die meisten nicht kannten, ihr Dank über die Aufgabenstellung, spült sie ganz einfach hinweg. Sie kom-men einzeln zu mir und bedanken sich für die Aufgabe, die sie heraus forderte, die sie meisterten und glücklich gemacht hat.  

Konrad Lüders

Zwischenwertung der Liga

„Zum ersten Mal im Ziel!“

Ligatreffen in Greifenburg 29.-30.6.2013 

Ergebnisse

Eckard Wozny strahlte übers verschwitzte Gesicht, als er den Helm abnahm: „Und mein erster Hunderter ist es auch noch.“  Eckard war nicht der einzige Glückliche. Nur zwei Ligapiloten hatten es  nicht geschafft. Endlich hatte Petrus sich erbarmt und uns nach bereits 4 Terminstreichungen einmal wirklich gutes Wetter beschert. Tags zuvor, am Samstag, war er nach verregnetem Freitag noch launisch und schickte Carsten und Thomas per Abschattung vorzeitig ins Aus. Die anderen kamen mit der 75 km-Aufgabe in dem Maße immer besser zurecht, wie die Cumuli den Sieg über den Stratus davon trugen. Wegen des lebhaften NW bot sich nur ein Task im Osten des Drautals an. Liga auf Almtrip: (Radlberger -> Weneberger -> Lindner) Alm. Schaute man aus knapp 3000 m Höhe durchs vereiste Visier, sah man die Föhnmauer über den Alpenhauptkamm schwappen. Auch das Matrei-Tal  war ziemlich dicht bewölkt. Greifenburg war wieder einmal die beste Wahl gewesen für unser Treffen. Die Thermik war solide, wenn man nicht zu tief geriet. An der Talquerung zur Lindner Alm gründelte Eckard Wozny. Alle anderen Piloten erreichten den Landeplatz am Baggersee. Besonders eilig hatte es Klaus Diller mit nur 1:45h auf seinem ATOS VR. Schnellster bei den Flexi war der als Letzter gestartete Ligachef. 

Abends trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen beim Hopfgartner und schmiedeten schon Pläne für den Sonntag. So rot hatte ich die Thermikprognose von Alptherm schon lange nicht mehr gesehen.

Wir hätten uns am liebsten eine ganz große Aufgabe gestellt. Leider ist der Sonntag der Tag vor dem Montag, dazwischen die lange Heimfahrt. Große Rückholaktionen konnten nicht riskiert werden, also dann nur 110 km, wieder im Drautal mit etwas weiter gesteckten Wendepunkten. Diesmal war es ein Race, also gleiche Startzeit für alle. So war der Plan. Klaus startete flott als Erster, dann gab es Verzögerungen, Wind passte nicht, Freiflieger schoben sich rein und bummelten. Als der Letzte Ligist startete, wendeten die ersten schon an der Radlberger Alm. Das tat der Freude aber kaum einen Abbruch. Die Thermik bollerte tüchtig und das Trapez musste man schon fest im Griff haben. Nach Zwickenberg war wieder die Talquerung zur Lindner Alm dran. Dann hatte man die Qual der Wahl einer Route zum Schloss Stein: Nimmt man die kürzere und sicher auch schönere Südroute über den Weißensee, oder die längere, aber thermisch sicherere Nordroute mit zusätzlicher Talquerung? Frank Frankus wählte die kürzere Route und verschenkte viel Zeit in schwächerer Thermik. Klaus Diller nahm die Nordroute und verschenkte viel Zeit, weil ihm 2000 m Höhe für die 10 km Strecke von Schloss Stein bis zum Ziel mit Rückenwind nicht sicher genug erschienen (GZ 5 bringt dabei doch jede Tüte!). Also noch eine Talquerung zurück zur Mokarspitze, dort nachgetankt und mit 120km/h zum Ziel gedüst. Dann die überflüssigen 1500m Höhe über dem LP Abkreisen bis zum Erbrechen (Auswerten kann auch Spaß machen J). Dabei war Klaus vorher ganz fix unterwegs gewesen, ein Schnitt von deutlich über 50km/h wären durchaus drin gewesen. Aber auch so war er in 2h12’ der Schnellste im Ziel.  Eine Viertelstunde nach ihm kam Andi Beeker als Zweiter und damit bester der Flexi-Piloten an, dann in rascher Folge die anderen, mit lachenden Gesichtern. Eckard hatte diesmal die Lindner Alm geknackt, nachdem er am Vortag schon geübt hatte. 

Ein, trotz Streichung des Freitag doch sehr lohnendes Treffen, fanden alle. Hoffentlich wird es sich auch so gut anlassen bei unserem nächsten Event zur Challenge.

In der Gesamtwertung führt bei den Starren Klaus Diller vor Thorsten Müller und Eckard Wozny. Bei den Flexiblen ist Konrad Lüders weiterhin vorn, Andi Beeker hat sich vor Carsten Muth geschoben.

Konrad Lüders  

Drachenliga startete 

Endlich konnte zum 5. der bisher angesetzten Termine die Liga in die Saison starten. Wir hatten unser Vorhaben mit der Hessischen LM koordiniert, so dass trotz der schlechten Wetterprognose zahlreiche Piloten anreisten. Da die Felbertauern gesperrt waren, fuhr Winfried Oswald über die Hochalpenstraße und schlitterte auf Sommerreifen hinter einem Schneepflug durch die Schneewehen. So hoch hinaus ging es an den folgenden Tagen per Thermik dann nie wieder.  Immerhin belohnte Petrus unsere Zuversicht mit drei wertbaren Durchgängen. Die hatten gemeinsam, dass es immer erst einmal so aussah, als würde nichts draus. 

Am Sonntagmorgen schien die Sonne und wir schauten von der Emberger auf die tiefe Bewölkung, die sich allmählich die Hänge herauf arbeitete. Endlich über Startplatzhöhe angekommen, setzte Rückenwind ein. Dann schirmte es vollständig ab, die Hoffnung pegelte knapp über Null. Plötzlich blaue Löcher im Wolkengrau, Startwind, und eins, zwei, drei war der Startplatz leer. Eine halbe Stunde später füllte sich eine Wiese bei Irschen mit den einlandenden Piloten. Der erste Schenkel mit Gegenwind war bei der schwachen Thermik ein echter Fehlgriff der Tasksetter. Konrad Lüders und Jonas Blecher bei den Flexis schafften zwar die Wende noch, aber dann war Schluss. Wie zum Hohn erschienen bald darauf knackige Cumuli am Himmel. Einzig Ex-Ligist Peter Friedemann konnte das Glück der späten Stunde nutzen, weil er schlicht verpennt und als Letzter aufgebaut hatte. Einsam umrundete er die 71km-Strecke.

Der Montag überraschte uns ähnlich mit einer dramatischen Wetterbesserung nach zähem Beginn. Immerhin blies Petrus stets mit gut gefüllten Backen genau auf die Startrampe. Thomas Schreck und Jonas Blecher starteten etwas zu früh und soffen ab. Als dann der vermutete Regen ausblieb und doch noch Thermik einsetzte, füllte sich der Himmel rasch mit bunten Schirmen und Drachenflügeln. Über Gerlamoos, Irschen und Weißenseebrücke fanden diesmal die meisten Flexi und alle Starren den Campingplatz. Klaus Diller war der Schnellste der Liga-Starren und Konrad Lüders Tagessieger bei den Flexi. Schon den zweiten Tag in Folge hatte Andreas Kimmich GPS-Probleme und bekam nur Mindestpunkte. Immerhin konnte er sich mit einem schönen Flug trösten.

Tags darauf prüfte Petrus uns mit ganz niedriger Basis. Es ging selten mal an die 2000m, die Kämme waren stets in Wolken, von unten ging es ganz zähe. Wer tief kam, brauchte Geduld und ein größeres Quentchen Glück, um sich wieder herauf zu arbeiten. Der erste Schenkel gegen den Wind nach Zwickenberg war wie beim ersten Durchgang leider für viele Flexi nicht zu knacken. Jungstar Jonas Blecher machte wieder auf sich aufmerksam durch einen genial schnellen Ritt weiter über  Gerlamoos und Irschen. Von den Liga-Piloten schaffte keiner die Aufgabe. Andreas Kimmich und Konrad Lüders landeten gemeinsam auf einer Wiese, 5km vor dem Ziel.  

Das war es dann leider schon, weil Petrus das Wasser nicht mehr halten wollte. Noch rasch die Siegerehrung mit viel Beifall für die Organisatoren, bevor die A8 wegen Überflutung gesperrt werden musste, und ab nach Hause durch strömenden Regen. 

Konrad Lüders

Ergebnisse:

http://www.hlb-gleitfliegen.de/frame1.htm