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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Davis Straub Report zur Sicherheit bei Starrflüglern

Die Internet-Kolumne von Davis Straub, die in der internationalen Drachenflugwelt viel Beachtung findet, erwähnt in Berichten über die Weltmeisterschaft der Starren auch Sicherheitsrelevantes. Nachfolgend eine auszugsweise Übersetzung. Der englische Originaltext ist unter www.davisstraub.com zu finden.

Tails (Schwanzflossen)

V-Tails, T-Tails, überhaupt Schwanzflossen waren sehr populär bei dieser Weltmeisterschaft. Ungefähr ein Drittel aller Starrflügler-Piloten flogen mit Tails und noch viel mehr wären mit Tails geflogen, wenn sie die Möglichkeit gehabt hätten. Tails sind überall nützlich, aber gerade in den turbulenten Bedingungen in Chelan fühlten viele Piloten, dass die Schwanzflosse eine beruhigendes Zubehör ist.

Tails verbessern das Fluggefühl beim Starrflügler. Campbell Bowen flog während der letzten 2 Tage seinen Axxess+ mit einem T-Tail von John Vernon und er empfand das Fluggefühl als sehr viel besser. Jim Yokum fühlte sich sehr viel besser und auch mir ermöglichte der V-Tail von AIR mit wenigstens ein wenig Komfort zu fliegen. Christian sagte, dass er einen Tail für seinen Stratos haben will. Und die Zweit- und Drittplatzierten der WM hatten beide Tails.

In meinen Augen werden die Tails jetzt zum Standard für Starrflügler werden. Es scheint, dass hang gliders mit großer Streckung bewirken, dass die Piloten mit der Flugerfahrung unglücklich sind und dass die Tails the "feel" für den hang glider deutlich verbessern.

Starrflügler-Piloten haben sich schon überschlagen, ohne dass ein offensichtlicher Grund vorlag. Die dämpfende Wirkung des Tails wird glücklichere Piloten zur Folge haben.

Atos-Gerätebruch

Während der WM in Chelan brach Günther Tschurnigs Atos in den heftigen Turbulenzen eines dust devils unter positiver Last. Davis Straub berichtet von der Möglichkeit, dass ein Transportschaden vorausgegangen war und dass der Hersteller nun am Unfallgerät Tests durchführen will. Der gebrochen D-Holm halte eigentlich 10 g aus und die Belastung in der Turbulenz dürfte nach Einschätzung von Davis keine 10 g betragen haben. Wills Wing führt angeblich an jedem Carbonfiber-Holm, wenn er vom Zulieferer kommt, einen Belastungstest durch, bevor sie ihn in ihren Talon einbauen. Davis hat gehört, dass dabei bisher nur ein einziger zu beanstanden war. Die Holme von Atos werden angeblich nicht einzeln getestet, wenn sie vom Zulieferer kommen.

Zum Artikel von Markus Hofman-Guben über Fliegen mit Starrflüglern, erschienen im DHV Info Nr.114 und nun auch im Internetmagazin der FAI schreibt Davis Straub:

Der Artikel von Marcus ist sehr gut. Aber Trudeln scheint in letzter Zeit nicht mehr das Problem zu sein. Überschläge und Flügelbrüche sind das große Problem.

Ich fliege immer schnell in der Thermik, ich drücke niemals den Bügel.

Mit dem Steuerbügel unter der Brust fliege ich mit einer Geschwindigkeit, welche gut mit Turbulenzen klarkommt (nicht zu schnell, wegen der Bruchbelastung und nicht zu langsam wegen der Trudelgefahr in schnell wechselnden Strömungsgeschwindigkeiten). Ich wette dass der V-Tail einen großen Effekt auf pitch up oder pitch down Kräfte hat, während die Flaps gezogen sind.