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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
08.07.2008

Neuartiger Simulator für die Gleitschirmschulung

„Jungfernflug“ des Prototyps stößt auf großes Interesse. Wie kann man die Sicherheit beim Gleitschirmfliegen erhöhen? Wie lässt sich die Ausbildung verbessern? Diese Fragen stehen nicht nur beim Sicherheits- und Ausbildungsausschuss der EHPU (European Hang Gliding and Paragliding Union) im Vordergrund, mit ihnen hat sich auch der Luft- und Raumfahrtingenieur Ulrich Rüger intensiv beschäftigt.

Auf Initiative des DHV konnte er das Ergebnis seiner Überlegungen nun auf dem Jahrestreffen des Ausschusses am 05.07. in Chamonix am Fuße des Montblanc präsentierte – das Konzept und den Prototypen seines neuartigen „ActiveFly-Simulators“.

Der Simulator soll es künftig ermöglichen, das „Aktiv Fliegen“ am Boden zu erlernen sowie das Reaktionsvermögen in unfallträchtigen Situationen interaktiv und völlig gefahrlos zu trainieren. Hierzu setzt sich der Gleitschirmpilot in ein gewöhnliches Gurtzeug, das samt Tragegurten und Bremsleinen beweglich an einem Gestell aufgehängt ist. Während eines Trainingslaufs werden die Bremsleinen über computergesteuerte Elektromotoren eingezogen bzw. ausgefahren und simulieren so die situationsabhängigen Steuerkräfte (haptisches Force Feedback).

Fast alle der europäischen Sicherheits- und Ausbildungsbeauftragten probierten den ActiveFly-Simulator selbst aus und fanden die Simulation der Haltekräfte in ruhigeren Flugbedingungen sehr realistisch. Für die Weiterentwicklung des Prototyps zu einem serienreifen Produkt für Flugschulen brachten sich einige nach der Vorführung noch mit guten Ideen ein. So sollte es zum Beispiel sofort ein Feedback geben, wenn der Trainierende bei einem seitlichen Einklapper nicht richtig oder schnell genug reagiert. Dadurch könnte ein Pilotenschüler schon während der Kurse zum
beschränkten Luftfahrerschein ein Gefühl für Situationen bekommen, mit denen er in der Realität erst nach der Ausbildung konfrontiert wird.

„Ulrich Rüger ist mit seinem Simulator auf dem richtigen Weg“, sagte der Vorsitzende des Sicherheits- und Ausbildungsausschusses, John Lovell, und bedankte sich zum Schluss für die interessante Präsentation.


Ulrich Rüger erklärt den Teilnehmern des European Safety and Training Committee die Funktionsweise des Simulators.

Für weitere Infos: Ulrich@ActiveFly.com oder telefonisch 089-615 65 704
Die Entwicklung des ActiveFly-Simulators wird unterstützt vom Deutschen Hängegleiterverband e.V. (DHV), von Skywalk und von Klaus Schwarzer (Flugschule FlyART)