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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV
05.08.2009

Gefährliche Annäherungen

Zwei Piloten von Boeing 737-800 der irischen Fluggesellschaft Ryanair meldeten gefährliche Annäherungen mit (möglicherweise) Hängegleitern.

Wie die Rechtsanwaltskanzlei der Ryanair Ltd. dem DHV schriftlich mitteilte, kam es im Mai und im Juli 2009, im Bereich des Flughafens Weeze (NRN), im Luftraum E, zu gefährlichen Annäherungen von Passagierflugzeugen der Ryanair und "Gleitflugzeugen". Die Piloten der Ryanair konnten die Luftfahrzeuge nicht genauer identifizieren, in ihren Vorfallberichten wurde der Begriff "Glider" verwendet, jedoch mit dem Hinweis, dass diese sehr klein waren. Die Piloten schätzten die Situation als "sehr gefährlich" bzw. "ernst" ein, in einem Fall musste ein Ausweichmanöver geflogen werden.

Bei dem Vorfall vom Juli betrug der Abstand horizontal weniger als 2 nm, vertikal weniger als 500 ft. Der Ryanair-Pilot hatte zudem beobachtet, dass der "Glider" sich teilweise in den Wolken bewegte. Diese Beobachtung wurde von anderen Ryanair-Flugzeugführern, die auf derselben Route unterwegs waren, bestätigt.

Da sich in der Nähe des Flughafens Weeze das Drachenfluggelände Uedem befindet, kann es nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den unbekannten Luftfahrzeugen um Hängegleiter auf Überlandflügen gehandelt haben könnte.

Der DHV möchte alle Drachenflieger und Gleitschirmpiloten auf die besondere Wichtigkeit der Einhaltung der Sichtflugregeln im Luftraum E in der Nähe von Verkehrsflughäfen hinweisen. Im Interesse der Flugsicherheit und auch, um den Flugbetrieb von Luftsportgeräten im kontrollierten Luftraum E auch künftig durchführen zu können, wird von jedem Hängegleiter- und Gleitschirmpiloten die strikte Einhaltung der jeweiligen Sichtflugminima selbstverständlich erwartet.

Karl Slezak
DHV-Sicherheitsreferat