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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Trockene Luft

Emberger Alm aus 4200m (Foto: R. Herchen)

Gravierender als die Kälte ist jedoch das Problem des Absinkens der absoluten Luftfeuchtigkeit in der Höhe durch Abnahme des Wasserdampfdruckes. In 4000 Meter beträgt er nur mehr ca. 20 % des Wertes in Meereshöhe. Der Körper kompensiert die Lufttrockenheit durch Anfeuchtung beim Einatmen über die Schleimhäute des Respirationstraktes. Zusammen mit der durch die Hypoxie bedingten erhöhten Atemfrequenz wird dem Köper so viel Wasser entzogen. Auskühlung einerseits und vor allem Dehydration, also Wasserverlust sind unmittelbare Folgen. Da die Dehydration ihrerseits die Symptome der Hypoxie wie Konzentrationsmangel und Orientierungsverlust verstärkt, ist bei allen Flügen im Hochgebirge, besonders aber ab Höhen von 3500 Metern eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr zwingend notwendig. Und zwar durchaus mehr, als man glauben möchte. Um den Flüssigkeitsverlust bei einem siebenstündigen Flug zwischen 3000 und 4500 Meter Höhe nur halbwegs zu kompensieren, bedarf es einer Flüssigkeitszufuhr von mindestens ein bis zwei Litern!! Leider oft illusorisch aufgrund des „Entsorgungsproblems“. Routinierte Piloten vertrauen auf Schlauchsysteme der ein perfektionierte „Entwässerungstechnik“ bei den Talquerungen. Es empfiehlt sich die Aufnahme leicht gesüßter Getränke ohne Kohlensäure wie z.B. mit Wasser im Verhältnis 1:1 verdünntem Apfelsaft oder von Elektrolytgetränken und die Zufuhr “mittelschneller“ Kohlenhydrate in Form von Müsliriegeln.

Dr. med. Torsten Hahne

(2/2004)