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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Wie soll man sich nun ernähren?

Grundsätzlich erhalten wir durch eine ausgewogene Mischkost eine ausreichende Zufuhr von Kohlenhydraten (60%), Fetten (25%), Eiweiß (15%), Vitaminen und Spurenelementen. Als „potentielle Ausdauersportler“ sollten wir die Kohlenhydratzufuhr betonen (65-70% während Belastungsperioden). Dies gilt insbesondere für den Vorabend vor einem Streckenflugvorhaben. Dabei ist von alkoholhaltigen Getränken natürlich abzuraten und es sollte auch nicht zu spät gegessen werden.

Zum Frühstück eignen sich langsam verfügbare Kohlenhydrate wie Müsli oder (Vollkorn-)Brot. Hier sollte bereits ausreichend getrunken werden, damit der Körper zumindest bis zum letzten möglichen Toilettengang seinen Flüssigkeitshaushalt optimal einstellen kann.

Da man unmittelbar vor dem Flug noch beide Hände frei hat, tankt man idealerweise hier noch mal mit einem kleinen Kohlenhydratsnak (Obst/Sandwich) nach. In der Luft sollte dann etwa alle 1,5 – 2 Stunden der Nachschub durch mittelschnell resorbierbare Energielieferanten (Obst/Müsliriegel/Fruchtschnitten) sichergestellt werden.

Theoretisch können die Kohlenhydrate auch dem Getränk zugesetzt werden. Aber erstens verklebt es den Camel-bag und zweitens wird dadurch auch die Resorptionsgeschwindigkeit der Flüssigkeit beeinflusst. Für eine schnelle Aufnahme in die Blutbahn haben Sportgetränke einen Kohlenhydratgehalt bis 80 g pro Liter und etwa 400-500 mg Natrium pro Liter (Isoton). Hypertone Getränke wie Cola, Fruchtsaft, Energiedrinks werden nur langsam resorbiert. Normales Wasser ist aber, um eine Dehydrierung (Austrocknung) beim Fliegen zu vermeiden, sicher ausreichend. Die getrunkene Menge richtet sich nach der entsprechenden Belastung und der individuellen Entsorgungslösung. Patentrezepte gibt es hier nicht, es muss von jedem selbst ausprobiert werden. Sinnvoll ist es sicher während eines 6 Stunden dauernden Streckenfluges mindestens 1 bis 1,5 Liter Flüssigkeit zu trinken. Ein Durstgefühl beim Fliegen sollte gar nicht erst auftreten!

(1/2004)