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Deutscher Gleitschirm- und Drachenflugverband e.V.

DHV

Richtig ernähren - lang fliegen?

Über die körperliche Belastung beim Streckenfliegen mit Drachen oder Gleitschirm ist in der medizinischen Literatur relativ wenig bekannt. Es gibt bisher lediglich Untersuchungen zur Kreislaufbelastung und Ausschüttung von Stresshormonen bei kurzen Flügen durch Flugschüler (Dr. Ingo Tusk, Dissertation, 1995) und Untersuchungen zur Kreislaufbelastung und Schwindelphänomenen beim Kunstflug.

Welche Körperliche Belastung erwartet uns nun? Ist Streckenfliegen nur ein mentales Schachspiel oder doch eine Art Marathonlauf? Dies hängt unter anderem von der Flugdauer, den Flugbedingungen, dem verwendeten Fluggerät, der Umgebungstemperatur, der durchschnittlichen Flughöhe und der individuellen Leistungsfähigkeit des Piloten ab.

Sicher ist, dass unser „Zentralcomputer“ (das Gehirn), nur dann optimal funktioniert, wenn er durch unseren Körper bestmöglich mit Energie gefüttert wird. So ist die körperliche Fitness über einen langen Flug hinweg sicherlich ein Baustein für das erfolgreiche Bewältigen einer Streckenflugaufgabe.

Unserer Ausrüstung, der Gleitleistung und Wetterlage wenden maximale Aufmerksamkeit zu. Doch nur mit unserer geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit können wir damit eine Top-Leistung erzielen.

Wie können wir nun durch eine richtige Ernährung diese Leistungsfähigkeit optimieren?

Ziel eines jeden Leistungssportlers ist es durch die Ernährung den Flüssigkeitsverlust und Energie- und Vitalstoffverbrauch durch eine entsprechende Zufuhr wieder auszugleichen. Denn Flüssigkeitsmangel (bereits ab einem Verlust von 2% des Körpergewichts) oder Kohlenhydratmangel hat insbesondere bei Ausdauersportarten einen Leistungsverlust zur Folge.

 

   Flüssigkeitsbedarf

   Kohlenhydratbedarf

     Wie soll man sich nun ernähren?

         Koffein

   Aspirin

 

Fazit:

Durch einen optimierten Nachschub an Flüssigkeit und Kohlenhydraten kann ein Leistungseinbruch und die Erschöpfung beim Fliegen effektiv verhindert werden. Wie man dabei vorgeht ist letztendlich individueller Kompromiss und hängt von dem Flugvorhaben, den Rahmenbedingungen und den persönlichen Vorlieben ab. Freizeitflieger, Wettbewerbsflieger oder Streckenflieger haben entsprechend unterschiedliche Bedürfnisse. Ein Zuviel an „Drumrum“, Verkabelung oder Brotzeitkörbe lenken jedoch von dem eigentlichen Ziel ab und beeinträchtigt letztendlich selbst die Leistung und Sicherheit beim Fliegen. Wer aber während des Fliegens nicht tankt, dem geht schnell der Sprit aus!

 

Dr. med. Eckhart Schröter

Verbandsarzt des DHV

(1/2004)

   Flüssigkeitsbedarf

   Kohlenhydratbedarf

     Wie nun ernähren?

         Koffein

   Aspirin